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Martin Gitarren im Umbruch ?
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 7:44 pm
von Orange
N´ Abend,
schon seit längerem kommt mir vor als würde Martin Gitarren irgendwie eine "neue Schiene" fahren:
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Mal ein neues Pickguard hier
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Mal ein Blümchen da
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HPL mit massiver Decke
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Und komplett HPL - eine "ausgewachsene" Martin für unter € 500,--
Wollen die vielleicht eine neue Käufergruppe ansprechen, denn ich bin der Meinung das es vor gar nicht allzu langer Zeit noch nahezu ein "Privileg" war eine Martin zu spielen

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Re: Martin Gitarren im Umbruch ?
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 8:15 pm
von klaust
Kaindee hat geschrieben:schon seit längerem kommt mir vor als würde Martin Gitarren irgendwie eine "neue Schiene" fahren:
Jau...und diese merkwürdigen Buchstabenkombinationen...GPCPA, DX1KAE,... schwindelig wird einem da!

Verfasst: Mi Jul 13, 2011 8:20 pm
von Gerrit
...vielleicht klingen die jetzt ja genau so, wie sie auch auszusprechen sind?
...und duck...
Re: Martin Gitarren im Umbruch ?
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 8:51 pm
von uwesemmelmann
klaust hat geschrieben:Jau...und diese merkwürdigen Buchstabenkombinationen...GPCPA, DX1KAE,... schwindelig wird einem da!

Ja, früher war das einfach und klar: 0, 00, 000, OM, Jumbo und D, und je höher die Zahl, desto mehr gibsonartiger Ramsch verbaut...

Verfasst: Mi Jul 13, 2011 9:48 pm
von RB
Diesen HPL-Kram (X-Serie) gibt es schon seit 1998.
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 10:10 pm
von OldPicker
Also ich steh da auf ganz einfache Buchstabenkombinationen: D28, 000-28, J40 oder so.... Alles andere braucht's wegen mir net.
btw - mir wurde eine neuwertige 000-28 aus einer Sammlungsreduzierung angeboten. Und eine 00-21 aus 1968 in Rio-Palisander.

Re: Martin Gitarren im Umbruch ?
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 10:10 pm
von scifi
Mir war das Thema bislang egal, aber bei Phototapete als Decke steige ich geschmacklich langsam aus...
Ob da nach 3-4 Jahren wie bei billigem Fußbodenlaminat oder Einbauküchen auch die Ecken der Folie einreißen, sich aufrollen und die "Pressware" darunter sichtbar wird?? Vielleicht noch ein großes Preisschild drauf ["Alles muss raus! Jetzt total günstig!"].
Wobei: wenn die Klampfe halbwegs gut klingen würde, wäre so ein "Wühltischware-fucked-up-look" schon wieder attraktiv.
Zumindest wesentlich attraktiver als die "aged" Lakewoods
Kann sich eigentlich noch jemand an diese günstigen E-Gitarren Anfang der 90er erinnern, deren Body-Shape einer Toilette nachempfunden war? Ich habe leider den Markennamen vergessen.
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 10:17 pm
von H-bone
Diese (tatsächlich existierende) Marke steht wenigstens zu ihren Produkten:
Ach ja, und nachdem sich C.F. Martin ja nun die eckige, gerade Kopfplatte hat schützen lassen (

), sollte sich jeder, der noch 'nen günstigen Fussbodenbelag verlegen möchte, hurtig sputen...

Verfasst: Mi Jul 13, 2011 10:20 pm
von Saitensprung
Eine andere Schlagbrettform finde ich jetzt noch nicht mal so auffällig - da gibt es schlimmere. Ich selbst finde nur wenige überhaupt hübsch und kann persönlich darauf verzichten. Bei so teuren Gitarren wie Martin sie hat, finde ich es - schlagt mich - nicht gerade eine Zierde.
Dieses Palmendings ist echt sau hässlich. Man sollte einen Aufkleber (wie auf Zigarettenschachteln) drauf tun, dass diese Gitarre Augenkrebs hervorruft. Ist ähnlich hässlich wie diese DJ Ashba-Modelle von Ovation. Ob es wohl bald ein Sponge-Bob-Modell gibt?
Und dann wäre da noch der Preis. Aussehen tut sie wie so eine Spielzeuggitte von Toys R Us. Für den Preis bekommt man wirklich was besseres fürs Auge und m.E. auch fürs Ohr. Aber manche wollen es nicht anders. Ich denk mir bei so was immer, dass das eben der Preis für Doofheit ist. Ist übrigens auch Voll-HPL!
Daher ist die nächste doch wieder ok. Decke massiv und der Rest ist HPL mit Holzfoto drauf. Im anderen Thread schreiben ja einige, dass das je ok ist und sie es jederzeit kaufen würden, wenn der Klang gefällt.
Da ich eine Gitarre mit einem Verbundstoff-Bowl habe, darf ich mich jetzt wohl auch nicht so über eine Martin-Voll-HPL-Gitarre auslassen. Trotzdem - bei Ovation war es einst eine Innovation und ist bis heute eben eines der Markenzeichen. Die Decke bei einigen Adamas-Modellen besteht auch aus Kohlefaser, aber wegen der besonderen Klangeigenschaften, was ich eben der Firma Martin jetzt nicht abkaufe.
Ich denke wirklich, dass sie einen Billigartikel damit etablieren wollen, dem von außen nicht anzusehen ist, dass er eben billig ist.
Legitim, aber schade, dass man sich dann doch wieder für nichts zu schade ist, bei einer Marke wie Martin.
Ein Argument könnte natürlich sein, die jüngeren Gitarristen an sich zu binden, die dann irgendwann mal eine teurere Martin kaufen. HPL-Decken lassen sich ja prima mit Farbe gestalten, womit man die Jugend ja auch gut und gerne locken kann. Aber das ist für mich ein bisschen IKEA-Mentalität. Kaufen, weil bunt und billig und nach ein paar Jahren weg damit! Gut, ist nichts neues, funktioniert auch, muss man aber jetzt nicht auch tun.
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 10:48 pm
von RB
Die experimentieren. Was sich verkauft, bleibt. Zur Ehrenrettung der DX-1 muß ich einfach wieder einmal hervorheben, daß sie es trotz HPL und Nordkorea-Verzichts-Optik geschafft haben, ein Instrument zu bauen, das ordentlich klingt. Gerade habe ich ein wenig vor mich hingesungen (recht laut gesungen, eigentlich) und zwar "My Father's Son" von Ricky Skaggs, dann wiederum "Homeward Bound" von Simon & Garf gezupft, geht alles ganz wunderbar und mit diesen medium-Saiten kommt doch auch tatsächlich dieses tiefe, kehlige Grollen aus der Gitarre. HPL hin oder her, entscheidend ist immer, was "hinten bei rauskommt". Und das stimmt schon.
Also muß ich mich mit 600 Euro entscheiden: Kaufe ich eine Gitarre, über die ich meinen Mitmenschen erzählen kann: "Kumma, is massiv und hat Glitzer" oder ob du ihnen erzählen kannst: "Kumma, is Martin".
Man hat also die Wahl: Entweder Mahagoni aus garantiert nachhaltigem Anbau von sozialversicherten Mitarbeitern eines umweltschonenden Betriebes zusammengeschraubt, oder der Siebdruck "C.F. Martin", angebracht vom Klassenfeind.
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 11:21 pm
von Saitensprung
Da geb ich dir recht. Was nicht in Hungerlohnländern zusammengebaut wird, kostet einfach mehr und das find ich auch ok. So gesehen ist eine HPL-Gitarre von Martin natürlich schon günstig, wenn man bedenkt, dass zu dem Preis alles sonst nur in Fernost hergestellt wird - mal ausgenommen z.B. Seagull (Made in Canada) - aber da gefallen euch mal wieder die Kopfplatten nicht, stimmt's? Ansonsten klingen sie aber gut.
Der Variante Zargen und Boden aus HPL mit massiver Echtholzdecke steh ich ja gar nicht so kritisch gegenüber.
Die Voll-HPL-Gitarre von C.F.Martin hat mich eben nur verwundert, gerade weil doch unter den Gitarristen so viel Wert auf bestes Deckenholz gelegt wird - wegen des Klanges. Und dann machen die so etwas.
Sollte jetzt der Klang einer HPL-Decke allerdings doch besser sein, als der von gesperrten Hölzern - na, dann ist es ja gut.
schönen Abend noch.
Verfasst: Mi Jul 13, 2011 11:24 pm
von H-bone
Reinhard,
erstens hast du keine normale DX-1, sondern eine HDX-1, da klingt das Herringbone (und nur das !)
zweitens bist du zu jung um zu wissen, was C.F. Martin einstens einmal war...
So is dat !
Geherzlichte Grüsse,
Martin
Verfasst: Do Jul 14, 2011 12:20 am
von Manati
Vor ein paar Jahren hatte ein Teilnehmer im Gitarrenkurs diese grässliche Jubiläums-HPL-Dread mit dem C. F. Martin Porträt drauf.
http://www.martinguitar.com/guitars/cho ... p?p=i&m=DX 175th
Edit: Tut mir leid, der Link funzt nicht. Ja, die URL hat tatsächlich ein Leerzeichen kurz vorm Ende. Bitte ggf. kopieren und einfügen.
Die klang einfach besch***en. Aber er freute sich halt sehr über seine schöne bunte Martin...
Verfasst: Do Jul 14, 2011 12:44 am
von H-bone
Manati hat geschrieben:...mit dem C. F. Martin Porträt drauf...
Als Rosette hätte sich doch C.F. Martin's I. Rosette angeboten ... nee, ich hör jetzt auf !
Verfasst: Do Jul 14, 2011 1:02 am
von Muellermann
Dann schmeiss ich mal in den Raum 'Martin = Fabrikgitarren`:D