guiness hat geschrieben:
selten sind mir 25 Minuten so schnell vergangen wie diese! Du hast ja super tolle Eindrücke zusammengefasst. Ich habe ungefähr 50 - 100 Fragen. Am meisten hat mich erstaunt, dass es bei insgesamt 80.000 Besuchern nicht voller ausgesehen hat. Oder täuscht das ? Kann man einigermaßen sehen?
Die 80000 sind über die gesamten vier Tage gerechnet, es waren sicher zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd so viele Leute gleichzeitig da.
Für die Hauptbühne hatten wir reservierte Sitzplätze gebucht. Nach 17 Uhr dürfen nur Inhaber von Sitzplätzen in den abgesperrten Bereich (und damit auch nahe an die Bühne ran, um Fotos zu schießen). Für alle anderen Bühnen und Innenräume gibt es keine Reservierungsmöglichkeit. An den Nebenbühnen stehen aber meist genügend Stühle rum, so dass man auch ohne eigenen Lawn Chair auskommt.
An der Hauptbühne gibt es, wie im Film gezeigt, eine recht gute Videowand, auch der Sound ist gut, so dass man auch von weiter weg ganz gut mitkriegt, was auf der Bühne abgeht.
guiness hat geschrieben:
Wie lange wart ihr drüben? Von wo nach wo seid ihr geflogen? Wo seid ihr da untergekommen?
Wir waren insgesamt 4 Wochen in USA, eine Woche davon Besuch bei Freunden in Ohio, die uns dann für die restlichen 3 Wochen ihr Auto überlassen haben. Dann ging's über Louisville über Owensboro (International Bluegrass Museum) nach Nashville (3 Nächte) incl. Show in der Opry (dazu gibt's später auch noch ein Filmchen), Bluegrass Jam im Station Inn, Country Music Hall of Fame. Besuch bei Valerie Smith und Becky Buller in Bell Buckle, dann ein paar Tage bei einem Freund in East Tennessee, Crooked Road (Themenstraße in Virginia), Ralph Stanley Museum, Carter Family Fold. Und am Schluss eben das Merlefest, Donnerstag bis Sonntag, die volle Packung.
Das mit der Unterkunft ist beim Merlefest das eigentliche Problem. In Wilkesboro selbst gibt es so gut wie nix; der Hampton Inn, der direkt am Eingang zum Campus liegt, ist natürlich lange im Voraus ausgebucht. Für 2500$ kann man ein "Platinum Patron Package" kaufen, zu dem dann backstage access, Essen im Backstage-Bereich und eben auch ein Zimmer in diesem Hotel gehört.
Campen direkt auf dem Campus ist auch nicht möglich, die Campingplätze liegen ein Stück weg, sind aber mit Shuttlebus angebunden. Wir hatten ein Hotelzimmer in Jonesville, ca. 25 Minuten Fahrzeit auf dem Freeway.
guiness hat geschrieben:
Warst du das mit der Minigitarre? Jamzelt?
Ja, und ja. Das ist nicht irgendeine Minigitarre, das ist die Little Jane von Furch

Details siehe hier:
http://fingerpicker.de/forum/viewtopic. ... highlight=
Was die Jamzelte betrifft, so herrschen hier Sitte und Ordnung. Es gibt vier Jamming- und ein Dance-Zelt. Die Jam-Zelte sind fein säuberlich getrennt: Bluegrass; Oldtime; "Anything Goes"; "Hands On". Im Dance-Zelt gibt es Square- und Linedance mit Livemusik und Callern, die nicht auf den Karaoke-Bildschirm starren müssen (davon gibt's im Filmchen ja auch einen Ausschnitt).
Die Jamzelte sind bestückt mit ein bis zwei Bässen (worüber sich meine Frau, die im Film auch zu sehen ist, sehr gefreut hat). Auf der Zarge ist sogar ein Verzeichnis der gängigsten Songs mit jeweiliger Tonart aufgeklebt. Außerdem ist eine Person (von der Wilkesboro Acoustic Society) als Betreuer dabei; in unserem Fall hat derjenige nicht selbst mitgespielt, aber ein bisschen darauf geachtet, dass es Abwechslung gibt und dass niemand den Jam monopolisiert.
guiness hat geschrieben:
Mit wie vielen Euros muss man wohl rechnen? Auch über das Wetter wundere ich mich. War der Aufbau nicht total verregnet?
Billig ist der ganze Spaß nicht. Aber es muss ja nicht gleich das Platinum Package sein

Preise siehe hier:
http://merlefest.org/TicketPrices/
guiness hat geschrieben:
Sind auch Instrumentenbauer mit Ständen vertreten? Deering-Banjos habe ich schon gesehen.
Ein ganzes Zelt ("Merlefest Mall"). Hier zwei Beispiele: mit Terry Baucom, der für Stelling Banjos am Stand war
und ein kleiner Jam mit Tom Nechville, der für seine eigenen Banjos Werbung machte (ich weiß, davon ist auch was auf dem Film, aber auf den höher aufgelösten Fotos kann man die Objekte der Begierde besser erkennen
Neben den Instrumentenbauern gab's auch einige Stände von Händlern (vom einfachen Pick bis zu Vintage-Schätzchen im fünfstelligen Bereich) und die üblichen Verdächtigen wie Taylor, Fishman, Eastman. Man hätte sich stundenlang dort aufhalten können (wenn man sich vorher die Taschen zunäht...).
guiness hat geschrieben:
Jetzt will ich die Fragerei zunächst einstellen, sonst verschrecke ich dich noch.
Da muss schon deutlich mehr kommen, um mich zu verschrecken
