Achtung Aufnahme

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Finnes
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Achtung Aufnahme

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

geht mir nicht um irgendwelche technischen Sachen zu Aufnahmen, sondern vielmehr wie bekommt man es hin bei einer Aufnahme easy und relaxt diese einzuspielen?

Ich erarbeite mir seit Monaten eine Instrumentalfassung zu Gerogia on my mind. Habe das Stück auswendig gelernt, ich kann es im Schlaf runter spielen ohne dabei nachdenken zu müssen, habe es vor ein paar wochen schon mal aufgenommen und da merkte ich ups sitzt noch nicht. So 2 Wochen intensiv weitergeübt. Und heute wollte ich es dann mal endlich aufnehmen, nd ich hab 20 Takes aufgenommen und keines war so brauchbar, dass man es vorstellen könnte.

Wie macht ihr das?

Greetings
Finnes
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Manati
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Re: Achtung Aufnahme

Beitrag von Manati »

Finnes hat geschrieben:heute wollte ich es dann mal endlich aufnehmen, nd ich hab 20 Takes aufgenommen und keines war so brauchbar, dass man es vorstellen könnte.
Oh ja, das kenne ich ... Tipp: Recorder einfach immer (oder öfter) mitlaufen lassen, anstatt ihn gezielt für eine Aufnahme einzuschalten, dann bist du weniger angespannt.
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clone
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Re: Achtung Aufnahme

Beitrag von clone »

Manati hat geschrieben:
Finnes hat geschrieben:heute wollte ich es dann mal endlich aufnehmen, nd ich hab 20 Takes aufgenommen und keines war so brauchbar, dass man es vorstellen könnte.
Oh ja, das kenne ich ... Tipp: Recorder einfach immer (oder öfter) mitlaufen lassen, anstatt ihn gezielt für eine Aufnahme einzuschalten, dann bist du weniger angespannt.
Das wäre jetzt auch so ziemlich der einzige `Tipp´ den ich da hätte. Es ist immer schwierig, die etwas angespannte, besondere Situation nicht in sein Spiel einfließen zu lassen.

Ach ja. Und immer gleich von Anfang an Aufnehmen. Häufig ist der erste Take, der nur-so-zur-Probe, im nachhinein der lockerste, mit dem besten Feeling.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Kann mich den Vorschreibern nur anschließen, es ist wie alles im Leben Übungssache und wird irgendwann zur Routine, je öfter Du es machst.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

nein, es wird nicht zur routine ich mache das seit meinem ersten tascam 244. nein das ist auch falsch, ich mache aufnahmen seit ich musik mache schon die ersten zwei akkorde Edur und Amoll habe ich mit einem Grundig TK 147 aufgenommen. also seit fast 40 jahren.

und seit ich akustisches in vorstellungsqualität aufnehmen will geht es mir genau so wie dir, ich habe schon fast hundert aufnahmen für ein stück gemacht, je verbissener um so schlechter.

der tipp für die bücher breaking the wall und music lesson hat mir geholfen. ich habe die bücher nämlich gekauft, mit music lesson bin ich gerade fertig geworden und bei breaking ... bin ich noch dabei. es hat mich unterstützt meine innere einstellung zu korrigieren. es gelingt mir sogar wieder vorzuspielen (in grenzen).

ein satz von "music lesson" sollte man sich merken, statt "streng dich an" einfach "streng dich ab" zu sich sagen. .....na ja, einfach...???...

und wenn es es gar nicht nicht läuft, die aufnahme schneiden. schon allein der gedanke an diese möglichkeit entspannt. seit ich im nachbarforum für konzertgitarre gelesen habe, dass auch ein john williams das macht, erst recht.
Salud a Familia
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Hallo,

vielleicht hift auch das: Zen in der Kunst des Bogenschießens (ohne Sch***)

Der Titel hört sich zwar an nach Esoterik und körneressenden Brikenstockträgern ;-), ist aber von einem Philosophieprofessor ca. 1950 geschrieben worden.

Mich hat das Buch immer inspiriert, insbesondere wenn es darum geht/ging etwas Neues zu erlernen, bzw. etwas "gut" zu machen.

Ein Tipp der sich konkret aus dem Buch ergibt ist:

Wenn Du etwas aufnehmen möchtest, nimm nicht auf, sondern spiele Gitarre, oder positiv formuliert:

Wenn Du Gitarre spielst, spiele Gitarre.

Aus der Einleitung des Buches:
... Dieses "tägliche Bewusstsein" ist nichts anderes als "schlafen, wenn man müde ist, essen wenn man hungert". Sobald wir nachdenken, überlegen und Begriffe bilden, geht das ursprünglich Unbewusste verloren und ein Gedanke taucht auf. Wir essen nicht mehr, wenn wir essen, wir schlafen nicht mehr wenn wir schlafen.
Viele Grüße

ralphus
Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

Keine Sorge, das geht wohl allen so.

"Recording is God’s way of telling you that you suck." – Bob Brozman
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Ich nehm zum Aufnehmen beim Üben meinen Looper. fußschalter drücken, los gehts, Lied fertig , wieder fußschalter drücken. Entweder ich weiß, dass alles Mist ist, weil ich mich verspielt habe, oder ich hör mir das Ganze an, um die Fehlerstellen zu identifizieren und gesondert zu üben. Ist die Aufnahme Mist, wird einfach die Löschtaste gedrückt.
Der Vorteil des Loopers ist die einfache Handhabung, das geht so schnell, da merkt man gar nicht das man aufnimmt und geht dementsprechend relaxed ans Werk. Da gibts keins zurück zum Anfang, File auswählen Löschen, Löschtaste bestätigen, sondern einfach nur drauftreten, basta. Und da ich das desöteren mache, werde ich immer ruhiger. Vorspielen vor meinem Lehrer beunruhigt mich mittlerweile mehr...
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scifi
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Beitrag von scifi »

Westerly Rhode Island hat geschrieben:"Recording is God’s way of telling you that you suck." – Bob Brozman
Muss ich mir merken :-)


Ich versuche zu akzeptieren, dass meine Aufnahmen eine Momentaufnahme "bemühten Dilettantismus" sind, lasse diese nach dem Endmix zwei Monate liegen und entscheide dann, ob ich diese lieber lösche oder nicht. Mit gewissem Abstand betrachtet, klingen manche Aufnahmen viel besser, als kurz nach der Aufnahme. Der eine oder andere Spielfehler, der einem bei der Aufnahme noch den Kopf rot werden ließ, erweist sich hinterher manchmal als unwichtig.
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

ralphus hat geschrieben:Hallo, vielleicht hift auch das: Zen in der Kunst des Bogenschießens
Aaah.... daher Deine Fähigkeit, die unglaublichsten Filmchen bei YT ausfindig zu machen!

(Ich hab' den Herrigel auch schon lange zu Hause. :wink: )
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
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