Gitarre - Lust - Frust - Unvermögen - aufhören?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Finnes
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Gitarre - Lust - Frust - Unvermögen - aufhören?

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

irgendwie bin ich an den Punkt angekommen einfach mit Gitarre spielen aufzuhören. Lange Zeit hatte ich eine große Motivation und den Willen besser zu werden. Technisch habe ich mich sicherlich weiterentwickelt, aber es klingt einfach nur s**ei*se.
Bestes Beispiel heute: Ich spiel meiner Frau über Verstärker Georgia on my mind vor. Ihr Kommentar: Klingt einfach nur abgehackt. Und so geht es mir mit vielen Stücken.
In der Vergangenheit habe ich vieles einfach auch viel zu langsam gespielt und ich habe mich so sehr daran gewöhnt, dass ich Stücke, die schneller gespielt werden wollen gar nicht hinbekomme. UNd nur ruhige Stücke spielen darauf habe ich keinen Bock.
Hinzu kommt das ich Stücke spielen kann, aber es einfach der Groove fehlt und ich weiß nicht wie ich den bekommen soll, und das erzeugt Frust.
UNd scheinbar sind selbst die ruigen Stücke scheinen s**ei*se zu klingen (s. dont think about).
So und nun zum Strumming, das geht irgendwie gar nicht, hab Pappes Buch mir gekauft und auf der eingespielten CD klingt alles ganz anders, als ich spiele, wobei ich genau dasselbe spiele, kein Groove = Frust.
Und auch beim Strumming bin ich viel zu langsam, so kann man keine 1/16 Noten spielen.
Ich muss dazu sagen, ich übe jeden Abend mind. eine Stunde, sicher leise, damit alle schlafen können, aber immer kontinuierlich und das ganze schon seit 1,5 Jahren. Und das Resultat einfach nur sch***e klingende Mucke.
Das musste nun mal raus.

Greetings
Finnes
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Wie wär es mit einem guten Lehrer, der dir dabei hilft genau an deinen Problemen zu arbeiten?

Wenn du sagst, dass du nicht weißt wie du's hinbekommen sollst, was liegt näher als zu jemandem zu gehen, der es dir genau zeigen kann und dir entsprechende Übungen, Lernmethodik etc gibt?
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Häng den Level nicht zu hoch. Spielen soll Spass machen und nicht in Stress ausarten, desshalb bisschen die Erwartungen zurückschrauben. Es dauert eben, bis die Finger und der Kopf den ganzen Klumpatsch koordinieren können. Einfacher gesagt: ruuuhich Brauner, ruuuuuhich... :wink:
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Spielen soll aber auch Musik auswerfen und klingen und wenn alle nur denken, boah hoffentlich hört der bald auf, bringt es nix.

@Torsten: Selbst mit 5 Jahren Lehrer hat sich kein Groove rausgestellt, technik sicher, aber kein Groove. Und hier in Hannover gibt es keine Lehrer für Fingerpicking, denn P. Bursch Lehrertechniken brauch ich nicht wirklich. Habe da 3 Lehrer von erwischt gehabt hier, die auf dem Level gepickt haben.
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

wirfs nicht hin!
Ich fand Deine Stücke nicht schlecht. Man muss sich halt bewußt sein, dass es langsam geht, man kann sich nicht mit Leuten vergleichen, die schon seit 30 Jahre spielen. Aber das Spielen selbst sollte doch Spaß machen.
Versuch halt mal was anderes zwischendurch. Vielleicht Klassik, vielleicht ein Trommelworkshop oder ähnliches.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Naja ich spiel auch 20 Jahre, mit Unterbrechung, aber geändert hat sich nix. Klar bischen zupfen dazu gelernt, aber das war es auch. Es fehlt einfach an dem was Musik ausmacht und das ist der Groove. Und wenn ich ein Metromon hinzuziehe dann brauch ich gar nicht anfangen, weil da komme ich nicht mal 2 Takte weit und wer nun meint das braucht Übung das habe ich 8 Wochen ausprobiert und ich komme genau 2 takte weit.
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berndwe
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Re: Gitarre - Lust - Frust - Unvermögen - aufhören?

Beitrag von berndwe »

Finnes hat geschrieben: Lange Zeit hatte ich eine große Motivation und den Willen besser zu werden. Technisch habe ich mich sicherlich weiterentwickelt, aber es klingt einfach nur s**ei*se.
An diesen Punkt kommt jeder irgendwann, der ein Instrument erlernt. Es ist die Chance ein ordentliches Stück weiterzukommen. Die Lage ist absolut nicht hoffnungslos, denn Du hast eine klare Vorstellung davon wo die größte Schwäche liegt - beim Groove, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Geh vielleicht vom spieltechnischen Anspruch einen Schritt zurück und spiel einfachere Sachen. Du wirst merken, dass Du es leichter hast, eine ordentlichen Ton rauszubringen und dass Du leichter ins Grooven kommst. Wenn das dann gescheit klingt, dann kannst Du auch beim technischen Schwierigkeitsgrad wieder etwas zulegen.

Wie lange spielst Du eigentlich Gitarre?
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

ich hatte mal gelesen, ich glaube bei Oliver Sacks, dass es Menschen gibt, die absolut keinen Rythmus können (andere keine Melodie usw.), aber dass das selten ist.
Quäl dich nicht alleine mit dem Metronom, versuchs doch zu zweit oder mach wirklich den Trommelkurs. Aber etwas aufgeben, was so ein Teil deines Lebens ist - versuch einfach nochmal was.
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Nee Finnes, das kauf ich dir nicht ab. Den Frust ja, aber nicht das Aufhören. Was soll das? Erst 2 neue Gitarren und dann alles hinwerfen, nur weil du deinen eigenen Ansprüchen nicht genügst und deine Frau dich nicht mit Lobeshymnen zuwirft? Beides ist normal.
Ich schätze mal, dass ich auf dem gleichen Level spiele wie du, nur bin ich eher mit meinem Strumming zufrieden, dafür lerne ich jetzt erst Folkpicking und verzweifle schon daran, dass ich ums Noten lesen lernen wohl nicht herum komme. Auf der Arbeit klatschen die Eltern Beifall für die m.E. mittelmäßig gestrummten Kinderlieder - was mir oft peinlich ist und zu hause frag ich mich immer, was die Leute unter mir wohl denken, wenn sie mich spielen und singen hören. Dann denke ich auch, ich lerne es nie.
Aber eigentlich ist es mir egal, und wenn ich bis zur Rente brauche. Ich sag mir "Was soll's" habe ja eh sonst nichts besseres zu tun. Radprofi werd ich genauso wenig wie ein berühmter Sänger, Schauspieler oder Maler.
Mach mal Pause, leg die Klampfe ein paar Wochen aus der Hand, dann
lösen sich einige dieser "Knoten" wieder.

Jetzt beruhige dich mal wieder. Es gibt immer jemanden, der besser spielt und auch wenn der Traum futsch ist, deiner Frau mit perfekt vorgespielten Klassikern zu imponieren, so bleibt einfach immer noch die Tatsache, dass musizieren etwas wunderbares ist.
Ich persönlich mag gar nicht vorspielen und suche mir im Sommer immer Plätze zum Spielen, wo ich für mich bin. Manchmal bin ich dann sogar etwas überzeugt vom Ergebnis, aber ich lasse es nicht bleiben, wenn ich es mal nicht bin.

Also Kopf hoch und weiter.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Finnes hat geschrieben:Und wenn ich ein Metromon hinzuziehe dann brauch ich gar nicht anfangen, weil da komme ich nicht mal 2 Takte weit
Hmmm... meinst du 2 Takte eines Stückes, mit dem du gerade beschäftigt bist, oder 2 Takte die Klicks mitklatschen/klopfen?

Ersteres ist die falsche Herangehensweise. Letzteres könnte wirklich was mit mangelndem Rhythmusempfinden zu tun haben. (Könnte! Nicht muss!)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Und hier in Hannover gibt es keine Lehrer für Fingerpicking,
Das kann ich bestätigen. Dafür viel häwi mäddl. Das ist der eigentliche Grund, weshalb ich damals aus Hannover weggezogen bin. Jetzt ist es raus. 8)

bzgl. Lehrmeister in der Nähe:
Hier "auf dem Land" lässt sich sich ganz vortrefflich spielen, wenn Dir Bergen nicht zu weit ist - da residiert der fabelhafte Laurent Quiros, ein Musiker erster Güte und ein ganz vortrefflicher Vermittler:

http://www.laurent-quiros.com/

Hinschmeißen? So geht es mir ständig da ich bei mir selbst echte Fortschritte vermisse und ja als Vermittler tätig bin. Das ist mitunter sehr frustrierend. Andererseits weiß ich sehr genau, was ich alles kann - und ab und an kann es nicht schaden, dass mal aufzusummieren und dann sieht die Welt gar nicht soooo grau aus. An den Stärken oder Schwächen arbeiten - das ist auch so eine Frage, wenn Du sagst, dass Du die berühmte Rille, die groove, net findest - ja mei, dann hör´Dir Sachen vom Stoppok an, schaffe Dir z.B. "Wetterprophet" rauf, aus meiner Sicht eine herrliche Nummer mit´nem gefühlvollen break, in open-d gespielt. Da gibt es so viele Sachen, die man machen könnte. Vll. ist das Konsultieren eines Lehrmeisters keine schlechte Idee. Da können schon wenige Sitzungen hinlangen und es geht rund.

Viel Erfolg!
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

@Bernd: 20 Jahre. Und binär geht das auch mit Pickingmustern. Ternär oha klingt es immer nur binär.

@Saitensprung: Ob du es mir glaubst oder nicht, ich bin am überlegen sie zu kaufen, denn so will ich auch nicht weitermachen, das ist Frust pur.

@Wolfgang: Naja schon das erste 2 Takte bin ich im takt und beim dritten dann draussen. Klatschen von 1/4 und 1/8 geht, aber wenn 1/16 dazu kommen is ende.
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Muellermann
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Beitrag von Muellermann »

Entspann Dich Finnes.

DIR muss es Spaß machen. Wenn andere es für abgehackt, langsam, schlecht, zu schnell, schief oder sonstwie erachten.... was stört´s die Eiche, wenn sich die Säue dran reiben ;)

Mach Dein Ding so wie es Dir gefällt!
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Finnes, deine Gitarren will niemand kaufen. Seagull-Kopfplatten finden die alle nicht schön und Larrive... naja, die finden's gut, kaufen sich aber lieber eine Mike Krüger Martin.
Außerdem - jetzt wo alle den Mike Krüger so toll finden, brauchen wir uns und unser bescheidenes Können nicht mehr zu verstecken.
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

HI Finnes,
ich würde mal bei einem Dummer oder Percussionisten einige Stunden nehmen.
Schöne Grüße, Rolli
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