´heißes´ Thema : Preisverhandlungen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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clone
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´heißes´ Thema : Preisverhandlungen

Beitrag von clone »

Ich möchte hier einmal ein ´heißes´ Eisen anfassen, nämlich die Preisverhandlung bei einem Gitarrenkauf. Mir geht es da jetzt um das Segment der höherpreisigen Gitarren zwischen 2500 und 4000 €.

Wie sind denn da eure Erfahrungen, wieviel ist ´drin´ als Nachlass bezogen auf das Preisschild? Gemeint ist jetzt erst einmal eine neue Gitarre ohne ersichtliche Macken und auch nicht der Ladenhüter. Da gelten dann sicher andere Regeln.

Schreibt doch einmal eure Erfahrungen bitte. Am besten wohl ohne Händlerangabe (:wink:).
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ich konnte beim Kauf meiner beiden Martins jeweils ca. 10 % herunterhandeln; von Vorteil ist es natürlich, wenn das gleiche Modell bei einem Internethändler entsprechend günstiger erhältlich ist und man darauf hinweist.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Also wenn ich mir die Preise mancher Instrumente in Amerika anschaue, davon mal fiktive 200 Dollar Gewinn für den dortigen Händler abziehe, dann wieder Mehrwertsteuer plus Zollgebühr hinzurechne, würde ich die Spanne zwischen EK und VK der deutschen Händler auf ca. 20 - 25 % schätzen...
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Orange
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Beitrag von Orange »

Manati hat geschrieben: ... von Vorteil ist es natürlich, wenn das gleiche Modell bei einem Internethändler entsprechend günstiger erhältlich ist und man darauf hinweist.
Handeln ist OK, aber mit dem Argument "bei diesem oder jenen Internethändler ist das billiger" Druck zu machen finde ich persönlich nicht in Ordnung.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Kaindee hat geschrieben: mit dem Argument "bei diesem oder jenen Internethändler ist das billiger" Druck zu machen finde ich persönlich nicht in Ordnung.
Das sehe ich anders. Der Händler ist Kaufmann. Kaufmännische Argumente sind durchaus angebracht, und gute Marktkenntnisse des Kunden sind doch nichts Verwerfliches.

Außerdem mache ich keinen "Druck", sondern erkläre stets freundlich, dass ich natürlich lieber im Fachhandel kaufen möchte als online. Was ja auch der Wahrheit entspricht. Ich bin halt ebenfalls Kauffrau ... glaube mir, es ist für Kunden nützlich, etwas von Marketing zu verstehen. ;-)
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schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Sehe ich auch so.
Wobei ich die Spanne von 20 - 25% knapp geschätzt halte.

Fachhandel hin oder her, manchmal habe ich den Eindruck richtig beraten wird man da nicht, die wollen Gitarren verkaufen, auf Teufel komm raus.

Warum soll ich meine Preiskenntnisse nicht ausspielen.

Geschieht mir in meinem "Arbeitsleben" ja auch.

Anders sehe ich das beim Gitarrenbauer.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

schinkenkarl hat geschrieben:
Anders sehe ich das beim Gitarrenbauer.
bei einem Jahr Wartezeit, würde der wahrscheinlich nur müde lächeln! :D
bei mir käme eine Gitarre von der Stange in so einem Preissegment überhaupt nicht in Frage :wink:
zur Zeit sammle ich aber erst mal Erfahrung, mit den günstigen Klampfen.
Gruß Rainer
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Handeln ist eine individuelle Kunst, die orientalische Basarbetreiber bestens beherrschen.
Generell gilt hier, die Absicht und die Möglichkeiten des Gegenüber zu erkennen. Die Händlerspanne für Musikalien kenne ich nicht, eventuell kann man sie aber aus dem Internet erkennen. so dürfte z.B. die Bilanz von Thomann oder Session Music im Internet unter www. e-bundesanzeiger.de zu finden sein. Was red ich , ich schau gleich mal nach...
Also nix gescheites ist zu finden, von Session Musik gibts nur ne Bilanz keine GuV, von Thomann gar nix, da Einzelkaufmann...
Also gut die Spanne kenne wir schon mal nicht wirklich. Nehmen wir an es sind 20 %. Jetzt gilt es die Möglichkeiten des Verkäufers einzuschätzen. Beim Teppichhandel weiß ich, dass der Verkäufer den Geschäftsführer holt, der meist noch mehr Rabatte gibt als der Verkäufer. Wird dieser geholt, hat man schon einmal einen guten Preis.
Und so geht es munter weiter. Am schädlichsten ist auf jeden Fall, wenn der Verkäufer merkt wie heiß man auf den Gegenstand ist, kurz GAS lässt grüßen. Erkennt er dieses, ist es vorbei mit guten Rabatten. Also leiber 10 mal ins Geschäft, ... ich hab ja schon 10 Gitarren, würde mir zwar gefallen, ist aber zu teuer, vielleicht wenn deutlich billiger.... :D
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Erinnert mich daran.

Jedesmal wenn ich eine Gitarre gekauft habe, hieß es: "In dieser Preisklasse ist nach unten nichts mehr drin". Nur bei der Les Paul konnte ich um 50 runter, weil die doch schon von mehreren Kunden befummelt worden war.

Aber ich hab bei jedem Kauf immer gratis Saitensätze, Plektren und Kabel rausgeholt. Das geht offenbar immer.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Wir wissen aber auch das 2 vermeindlich gleiche Gitarrenmodelle verschieden (gut) klingen können. :wink:

Ich habe bei allen Gitarrenkäufen immer einen Nachlaß erhalten, und immer ohne das ich überhaupt gefragt habe. Allerdings muss ich auch sagen das ich ein schlechter Verhandler bin, denn vermutlich wäre auch immer mehr drin gewesen.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Meine Tanglewood TW 145 hätte 360 Tacken kosten sollen, mein Händler des Vertrauens legte nach etwas hin und her relativ ohne Murren einen Hartschalen - Rucksackkoffer und einen schönen Wildledergurt dazu.

Wenn schon in dem Preissegment solche Sprünge möglich sind, sollte bei den oberen Klassen noch viiiiieeeeel mehr möglich sein...

"Meine" 20 - 25 % von oben sind natürlich nur reine Spekulation...
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Den ganzen Schnäppchenjägern und "armchair CEOs" wünsche ich von Herzen, dass sie sich beim Erwerb ihres Lebensunterhalts mit genau solchen Kunden herumschlagen dürfen.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Ich denke mal wenn man freundlich rüberkommt,und man dem Händler auch noch zusätzlich verspricht den ein oder anderen Einkauf bei ihm zu machen und bisschwen Werbung wird da schon was gehen :P nagut bei den grossen Händlern alla Musicstore etc. die brauche keine Werbung mehr aber bei kleineren Läden is das bestimmt eine nette Geste.
Dort wo ich immer einkaufen gehe der Laden hatt durch mich schon 2 Gitarren mehr verkauft bekommen :D .
notenwart
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Beitrag von notenwart »

wenn ich mir eine Gitarre in diesem Preissegment kaufe, dann kaufe ich etwas, was ich wahrscheinlich die nächsten 10 Jahre behalten und benutzen werde.
Eine Preisreduktion um vielleicht EUR 500,- macht mich also im genannten Zeitraum um EUR 4,17 pro Monat reicher.

Eine vernünftiger Service bei eventuellen Problemen, bei Einstellarbeiten oder Garantiereparaturen ist mir dieses Geld wert.

Den Verweis auf einen Internetanbieter, der mir in meinem Beruf auch oft entgegengebracht wird, kontere ich (und so kann es der Musikhändler auch gern machen) mit dem Verweis auf den Internethändler.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Wegen großer Dummheit und mangelndem Denkvermögen gelöscht.
Zuletzt geändert von stringbound am Sa Nov 05, 2011 5:24 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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