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Über den Klang alter Instrumente...
Verfasst: Mo Jan 02, 2012 10:35 pm
von Masantalarri
hier gibts einige interessante Feststellungen zum Klang alter Instrumente mit Weltruf:
http://orf.at/stories/2097534/
Verfasst: Mo Jan 02, 2012 10:49 pm
von Lotti
Jau, habe ich auch gerade bei Spiegel-Online gelesen. Nichstdestotrotz muss man natürlich bedenken, dass die ersten Strativaris bereits 1550 gebaut wurden und mit den Jahunderten etwickelt sich der Instrumentenbau natürlich auch weiter.
Ich finde es daher schon erstaunlich, dass diese uralten Geigen überhaupt mit den neueren Geigen "mithalten" können.
Verfasst: Mo Jan 02, 2012 11:16 pm
von Masantalarri
ja,und mit den Jahrhunderten muß das Holz dieser Instrumente ja
schon beinahe versteinert sein:-)
Verfasst: Di Jan 03, 2012 12:18 am
von rwe
Lotti hat geschrieben:<...> mit den Jahunderten etwickelt sich der Instrumentenbau natürlich auch weiter. <...>
Ich finde es daher schon erstaunlich, dass diese uralten Geigen überhaupt mit den neueren Geigen "mithalten" können.
D'accord. Aber, übertragen auf die Gitarren, wird das unsere Vintage-Liebhaber und Ovation-Hasser schon ärgern;-)
Interessant, dass die Spieler offenbar keine neuen Geigen erkennen konnten. Das wundert mich insofern, wie ich bei neuen Instrumente typischerweise stärkere Lackausdünstungen vermuten würde. Hmm, vielleicht haben die nicht nur mit Schweißerbrillen, sondern auch mit Nasenklammern gespielt. Oder aber nur auf den Klang gehört, was ja die Aufgabe war.
Verfasst: Di Jan 03, 2012 12:27 am
von Gast
Lotti hat geschrieben: (...)Nichstdestotrotz muss man natürlich bedenken, dass die ersten Strativaris bereits 1550 gebaut wurden und mit den Jahunderten etwickelt sich der Instrumentenbau natürlich auch weiter.
Ich finde es daher schon erstaunlich, dass diese uralten Geigen überhaupt mit den neueren Geigen "mithalten" können.
hallo,
im geigenbau hat sich die letzten jahrhunderte -verglichen mit gitarre- wenig getan.
das erkennt man z.b. an der körperform, die zwar ästhetisch wirkt, klanglich aber nicht optimal sein kann, ferner an solchen konstrukten wie "bassbalken" und "stimmstock; das sind beides suboptimale krücken mit denen versucht wird klanglich was zu verbessern (auch lauter zu machen) ohne die körperform zu verändern.
irgendwas steht der weiterentwicklung und innovation der geige grundsätzlich im weg. ich kann zwar nur vermuten was und warum, aber dass es so ist, stelle ich immer wieder fest wenn ich mich mit dem thema geige beschäftige.
übrigens ist der generelle sachverhalt des testergebnisses schon lange bekannt.
tr
Verfasst: Di Jan 03, 2012 12:28 am
von Manati
rwe hat geschrieben: Hmm, vielleicht haben die nicht nur mit Schweißerbrillen, sondern auch mit Nasenklammern gespielt.
Na ja, im SPON Artikel steht
"Etwas Parfum unter der Kinnstütze verdeckte den Holzgeruch der Instrumente."
Verfasst: Di Jan 03, 2012 12:45 pm
von clone
Lotti hat geschrieben:Jau, habe ich auch gerade bei Spiegel-Online gelesen. Nichstdestotrotz muss man natürlich bedenken, dass die ersten Strativaris bereits 1550 gebaut wurden
Das wäre 100 Jahre vor seiner Geburt... .
Aber zum Thema:
Ohne nun etwas von Geigen zu verstehen, habe ich mit solchen Test, bzw. Artikeln immer so meine Probleme. Da gibt es einfach zuuu viele Faktoren, die unklar bleiben:
- Die Testbedingungen
- Die Testkandidaten, wie gut hören die, was sind sie gewohnt (Hörgewohnheit), wie gut können die spielen.
- Was sagt der persönliche Geschmack von Testperson XY aus? Ich finde im Grunde nichts... .
- Waren die getesteten Stradivari gute Exemplare oder müde Heuler? Wer weiß?
Generell denke ich schon, dass an vielen Stradivari etwas spezielles im Klang sein muss. Musiker sind nicht unbedingt irre helle, aber so blöd nun auch wieder nicht... .
Verfasst: Di Jan 03, 2012 12:55 pm
von LaFaro
clone hat geschrieben:.......
Generell denke ich schon, dass an vielen Stradivari etwas spezielles im Klang sein muss. Musiker sind nicht unbedingt irre helle, aber so blöd nun auch wieder nicht... .
vielleicht ist es weniger "Blödheit" und eher "Psychoakustik" oder etwas ähnliches

siehe auch den "Zauber" um alte Strats oder Fender-Bässe....da oft "Mojo" genannt...

Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:01 pm
von RB
Ich habe an de Firlefanz mit den alten Instrumenten nie recht glauben können und sehe mich bestätigt. Ich bin überzeugt, daß ich gute, ähnlich klingende Dreadnoght-Gitarren nicht in Marken, Hersteller, alt oder neu sortieren könnte, wenn ich sie blind testen würde.
Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:13 pm
von flyingshoes
geht mir aehnlich wie RB. habe ich eine alte martin in der hand bin ich hin und weg - habe eich was neues in der hand, dann muss ich zugeben, das das ja auch nicht sooooo schlecht ist...
Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:15 pm
von LaFaro
dem ist nichts hinzu zu fügen... wir haben das vor Jahren mal mit Fender Jazz-Bässen probiert.... und es gab nicht einen Hinweis darauf, dass jenseits der statistischen Wahrscheinlichkeiten der 66 Jazz-Bass zu identifzieren war. "Gewinner" bei den meisten war vom Sound her ein Ibanez-Nachbau....
Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:18 pm
von chevere
Das sehe und höre ich genauso.
Alllerdings, habe ich die Erfahrung gemacht, daß sich eine Minderzahl (zum Glück) anderer Gitarristen nicht mit meinem unbescheidenen, unbestechlichem Urteil einverstanden erklären konnten.
Gut oder auch nicht.
Ich denkle mit der Zeit, den Erfahrungen, Urteilen und Vorurteilen, Irtümern und sonstigem kommt (leider nicht) und HOFFENTLCIH DOCH NOCH jeder zu einem Diskriminatonsfähigkeit.
Ich war jedenfalls erstmal baff, als ein Walden Gttarrist zu mein er SD- 60 meuinte: " ...andrere Farbe, sieht jut aus, klingt aber auch nicht besser..."
Willl sagen, auch Klangerfahrungen können nur gelernt werden, wenn man einen Vergleich hat und Neid auf der einen Seite)- und Besitzerstolz (auf der anderen Seite) außer Acht läßt.
Diaß die Sd 60 um Meilen besser war, brauche ich hier nicht extra... etc.
Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:21 pm
von LaFaro
chevere hat geschrieben:........
Diaß die Sd 60 um Meilen besser war, brauche ich hier nicht extra... etc.
das ist natürlich immer "was anderes"...
"klar" ist meine 96er Collings um "Längen" besser als eine neue sagen wir von z.B. 2008....in meinen Ohren...

sonsz "müsste" ich die ja auch noch kaufen...

usw.
Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:28 pm
von Pida
LaFaro hat geschrieben:vielleicht ist es weniger "Blödheit" und eher "Psychoakustik" oder etwas ähnliches

siehe auch den "Zauber" um alte Strats oder Fender-Bässe....da oft "Mojo" genannt...

Psychoakustik hat nichts damit zu tun, dass der Höreindruck durch andere Faktoren als den Klang beeinflusst wird. Es geht dabei um den Unterschied von Schallereignissen und Hörereignissen und den Einfluss des menschlichen Hörapparats. Ein psychoakustisches Phänomen ist zum Beispiel, dass wir unterschiedliche Lautstärkepegel nicht so wahrnehmen, wie ein Messgerät das tun würde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoakustik
Es dürfte doch jedem klar sein, dass Stradivaris Wertanlagen und Sammlerobjekte sind und ihr Mehrwert nicht durch einen tausendfach besseren Klang zustande kommt. Der Wikipedia-Artikel zu Stradivari enthält einige Infos zu früheren Experimenten. Gegenüber guten jüngeren Geigen konnten Stradivaris nie hervorragen.
Verfasst: Di Jan 03, 2012 1:31 pm
von stephan
Ich denke, das ganze ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Meiner Erfahrung nach haben z.B. alte Martins viel mehr "Holz" im Ton als neue.
"Vintage"-Gitarren klingen nicht besser oder schlechter als neue, sondern anders. Das kann man mögen oder nicht.
Ein Gitarre ist zudem nicht perse gut, bloß weil sie alt ist.
Eine 70 Jahre alte Vintage-Gitarre, die wie neu aussieht weil sie nie gespielt wurde, kann man vermutlich klanglich völlig vergessen.
Die jahrzehntelang gespielten, denen man das i.d.R. auch ansieht, haben sich dagegen oftmals klanglich entwickelt; sie sind irgendwie gereift.
Meine Meinung.