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Stress bei der Aufnahme?

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:26 am
von Brokenstring
Gestern habe ich mich mal wieder an einer Aufnahme versucht. Vor dem Aufnehmen klappte das Stück für meine Verhältnisse tadellos. Dann gings los, die Aufnahmeapparatur (hier Mikrofon ins Ipad, Garageband, ohne Effekte, Hall etc. ) eingestellt, Eingangspegel justiert, Record Button gedrückt und schon beim 2ten Ton Katastrophe. Nächster Versuch, Intro optimal, irgendwann wieder ... Sch..., ....
Nach ca. 20 Versuchen habe ich dann genervt aufgehört, der letzte Versuch war dieser:

http://soundcloud.com/brokenstring-1/in ... od/s-4Vmcm

auch wieder mit mind. einem kleineren und einem großen Patzer letzterer ziemlich genau in der Mitte....

Durch die relative Langsamkeit dieses Stückes, lässt sich natürlich auch nichts vertuschen, aber wie handhabt Ihr dieses Problem, sofern Ihr es habt.

Einfach aufhören und am nächsten Tag wieder probieren? Weitermachen bis es klappt (wobei irgendwie spätestens nach dem 5ten Versuch eher tendenziell mehr Patzer gespielt werden), joggen gehen, essen, Bier trinken, Sex :D

Das Stück heiß übrigens Intimate Mood und ist, soweit ich das Richtig in Erinnerung habe von Gerrit de Boer. Es dürfte ein Arrangement für klassische Gitarre sein. Zumindest bei meinem Lehrer klingts aber auch auf der Western gut, da in der Regel patzerfrei...

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:34 am
von JeSter
Tjo, ich schaffs nichtmal 1:30min lange Arragements fehlerfrei zu spielen und brauch dafür meist 20~~ anläufe. Glaube das ist (beid en meisten) ganz normal.

Routine bekommt man durch viel spielen. Und es vorher langsam wirklich fehlerfrei zu üben. Wenn man nämlich beim langsam Üben keine Fehler macht, dann speichert das Gehirn auch keine Fehler ab.

Mal was anderes: Hat jmd ne Micro Empfehlung für ein Galaxy S2? Hab atm leider kein Gld für ein zoom :-/

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:37 am
von Pappenheim
Macht Euch nicht ins T-Hemd, Kameraden, das ist ganz normal. Auch das kann man - wie (fast) alles im Leben - üben.

Je öfter man das macht, desto mehr wird einem das kleine rote Licht egal.

Re: Stress bei der Aufnahme?

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:37 am
von Pida
Brokenstring hat geschrieben:wie handhabt Ihr dieses Problem, sofern Ihr es habt.
Zwei oder mehr Aufnahmen zusammenschneiden.

Re: Stress bei der Aufnahme?

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:41 am
von doc
Brokenstring hat geschrieben:Nach ca. 20 Versuchen habe ich dann genervt aufgehört,
Das trifft's genau ins Schwarze ! Was hilft ? Üben, üben, jemand anderes aufnehmen lassen, mit anderen zusammen spielen.
Keep on pickin'
doc

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:42 am
von Jochen B.
oh - die gut kenne ich das - nicht nur bei Aufnahmen - selbst beim Gitarrenlehrer denke ich immer, ich spiele das erste Mal in meinem Leben :-)
VG
Jochen

Re: Stress bei der Aufnahme?

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:45 am
von mbern
Pida hat geschrieben:
Brokenstring hat geschrieben:wie handhabt Ihr dieses Problem, sofern Ihr es habt.
Zwei oder mehr Aufnahmen zusammenschneiden.
Das geht, ich kann es leider nicht, habe es aber in der Röhre gesehen.
Ein Mädchen, das nicht singen konnte, ein Tonstudio, viele Aufnahmen, Schneiden, Pitch Control und das klang wie der neueste Hit.
Da kann einem fast der Spaß an der Musik vergehen.

Wenn man einen Platz hat, an dem man sein ganzes Equipment stehen lassen kann, kann man einfach immer auf Aufnahme schalten. Da gibt es nichts mehr, das verschleißen könnte und irgendwann einmal spielst du das Superstück ein, jeder Ton stimmt, alles perfekt und dann:

"Heiner - komm essen!"

Das Erde ist ein lustiger Ort.

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 10:53 am
von ralphus
Hallo gerissene Saite,

jetzt hört man das Potenzial Deiner Hirschbrücke!! Tja die Martin-Gitarren haben schon was ;-)

Das mit dem Aufnehmen kenne ich auch, tja bei uns Amateuren ist das so. Rotes Blinklicht - "jetzt geht es um was" , "jetzt wird es für die Ewigkeit festgehalten" - und was mir blöderweise häufig passiert ist das Denken an die Zukunft so nach dem Motto "Was sagen wohl die anderen zu meinem Spiel?" (extrem blöd ;-( - aber passiert)

Na ja, was ich an mir merke ist, dass ich viel zu ungeduldig bin und "zu früh" aufnehmen will. Eigentlich muss man wenn man denkt, jetzt bin ich so weit, noch ein halbes Jahr weiter üben - und DANN! Aber wer hat schon die Geduld ;-)

Also das Stück was hier gerade zum dritten mal aus meinen Computerlausprechern ertönt, hat eine schöne entspannte Stimmung, der kleine Verspieler in dem Mitte fällt nicht so auf, woran Du noch mehr üben könntest, sind die kleinen Tempoverzögerungen zu vermeiden z.B. zwischen 0:10 - 0:12, bei 0:24 und beim Verspieler 0:34 -0:36 .

Aber das wird mit dem weiteren Spielen des Stückes wird das und es wird bestimmt ein Kleinod.

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:00 am
von Harald H. Morton
...das kommt auch mir alles so bekannt vor. :)

Nun, ich arbeite auch mit dem "schneiden", wie oben schon erwähnt. Schöner finde ich es aber, wenn das ganze Stück in einem Take eingespielt wird.

Was mir auch schon geholfen hat, ist eine Situation zu schaffen, welche den Stress "Achtung, jetzt läuft das Gerät!" ausschaltet. Dabei schalte ich das Aufnahmegerät ein und übe einfach. Im Laufe der Zeit nehme ich gar nicht mehr wahr das ich aufnehme. Dabei sind durchaus schon gute Ergebnisse entstanden.

Vielleicht ein Tipp. :wink:


Schönen Tag noch

Harald H. Morton

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:08 am
von Tripple xXx
Ich hasse das auch, ohne Aufnahme Gerät klappt das immer super aber sobald das Ding an is sagt mein Kopf jetzt spiel perfekt und dann mach ich das natürlich überhaupt nich :roll: wenn ich dann mehr als 4-5 Versuche brauche lasse ich es direkt weil ich von Versuch zu Versuch nur mehr verkrampfe :heul: .
Den Tipp mit dem laufen lassen is vll mal ein Versuch Wert, aber ich bin zu doof zum schneiden hinterher.

Re: Stress bei der Aufnahme?

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:11 am
von tired-joe
mbern hat geschrieben: Wenn man einen Platz hat, an dem man sein ganzes Equipment stehen lassen kann, kann man einfach immer auf Aufnahme schalten.
Ja, so mache ich es. Ich lass mein Zoom H2 einfach mitlaufen. Nach einigen Minuten habe ich das Geraet vergessen und keinen Aufnahmestress mehr. Wenn ich dann aus einem Stueck so richtig danebengreife und rauskomme, fange ich einfach wieder von vorne an, ohne die Aufnahme anzuhalten.

Wichtig ist, dass ich ein Stueck auswendig kann, bevor ich eine Aufnahme wage. Das hilft, um weg von der Notentreue zu kommen (fuer mich als Nichtklassiker wichtig) und vor allem beim Improvisieren, falls man mal den Faden verliert.

Joe

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:14 am
von Tripple xXx
Aber woher wisst ihr dann wo die Stelle ist wo man "Perfekt" gespielt hatt?
Sucht ihr die solange oder was?

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:23 am
von Brokenstring
ralphus hat geschrieben:Hallo gerissene Saite,

jetzt hört man das Potenzial Deiner Hirschbrücke!! Tja die Martin-Gitarren haben schon was ;-)

Also das Stück was hier gerade zum dritten mal aus meinen Computerlausprechern ertönt, hat eine schöne entspannte Stimmung, der kleine Verspieler in dem Mitte fällt nicht so auf, woran Du noch mehr üben könntest, sind die kleinen Tempoverzögerungen zu vermeiden z.B. zwischen 0:10 - 0:12, bei 0:24 und beim Verspieler 0:34 -0:36 .
Ja, in den letzen Monaten hatte ich mich ja eher dem Acoustic Blues zugewandt und jetzt dieses "lahme" Stück mit "nur" 60-65 bpm.
Sooo langsam ist echt schwierig, da man jede kleinste Unebenheit einfach raushört. Es macht aber auch mal Spaß, sich daran zu versuchen. Als Kontrapunkt geht es jetzt an ein Stück aus dem Salsa und Mambobereich. Danach mach ich aber wieder Blues, wir haben uns schon was von Big Bill Bronzy rausgesucht...
Und die "Martin"-Gitarre lässt sich so was von gut spielen, mit der gelingt mir sogar schon ein bisschen das Abdämpfen der Bassaiten, was vorher überhaupt nicht ging. (Liegt wahrscheinlich am größeren Saitenabstand, durch das 48er Brett.) Aber Deine neue ist auch nciht von schlechten Eltern. Vielleicht können wir sie ja irgendwann einmal direkt vergleichen.

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:34 am
von Roland
danke für die aufnahme, klingt sehr schön! vom spielen her klappt das doch bis auf einige kleinere unsauberkeiten recht gut! vielleicht könntest du, so bald du dich sicherer fühlst, noch ein bißchen mehr den groove "andeuten", etwa durch deadnotes / schläge mit dem daumen auf eine bass-saite auf dem off-beat - ist aber nur eine idee.
ansonsten finde ich - auch wenn das platt klingt - sollte man nie vergessen, dass man musik aus spaß an der freude macht - auch nicht beim aufnehmen. wenn man als ergebnis dessen mehr "ausdrückt", dann machen auch kleine unsauberkeiten weniger aus, weil man beim zuhörer etwas berührt. :)

Verfasst: Fr Feb 03, 2012 11:35 am
von mbern
Tripple xXx hat geschrieben:Aber woher wisst ihr dann wo die Stelle ist wo man "Perfekt" gespielt hatt?
Sucht ihr die solange oder was?
Oft weiß man doch nach der Aufnahme, ob es ok war oder nicht - dann abschalten und das letzte Stück wählen.
Wenn ich das mache, trommel ich zwischendurch mal auf eines der Mikros. So erkenne ich die Pausen ganz leicht wieder.
Wenn man einfach nur spielt und spielt, wird es in der Tat ein wenig schwieriger - besonders wenn man am Ende auf den Dreh kommt, dass irgendwo in der Mitte eine perfekte Aufnahme entstanden sein könnte :)