Martin vs. Gibson

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Orange
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Martin vs. Gibson

Beitrag von Orange »

Hallo,

ein Thread-Thema das mir schon lange im Kopf herumschwirrt, und da sich in letzter Zeit hier immer mehr Martin und Gibson Spieler rauskristallisieren
ist es wohl an der Zeit meine Meinung hier kund zu tun.

Für mich persönlich sind diese 2 großen amerikanischen Hersteller doch irgendwie sehr unterschiedlich und jeder hat sein eigenes Kundenfeld.
Ich finde irgendwie das Martin das typische Bild eines amerikanischen Country-Musikers verkörpert, wobei Gibson eher die Singer/Songwriter-Sektion bedient ...

So kommt es mir zumindest vor und mich würde mal interessieren ob ihr das auch so oder ähnlich seht ?

Wie sieht der "typische" Martin und wie der "typische" Gibson Kunde aus ?

Ich habe da so ein Bild im Kopf das man eher so vergleich kann:

Johnny Cash --> Martin
Bob Dylan --> Gibson

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laschek
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Beitrag von laschek »

hmm. schwer zu sagen. bob dylan hat auch viel Martin gespielt. mir taugt martin auch viel mehr.
der threat müsste vielleicht heisen.

Martin D28 gegen Gibson Hummingbird!!

beides Kultgitarren mit komplett unterschiedlichen soundeigenschaften.

denke das es für die Amiszene auch einfacher ist, "gute Gibsons" zu bekommen da man sie ja in jedem musikgeschäft testen und auswählen kann. hier kann man froh sein wenn man eine gute bekommt. deswegen denke ich, das es einfach aus der geschmacksfrage entstanden ist welche musiker was spielten.

in europa liegt doch (meiner meinung) nach, martin ganz klar vorne
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Dann heut euch mal wieder die Köpfe ein... :violin:
Übrigens, hat Cash auch viel Guild gespielt und Dylan alles Mögliche.
http://www.youtube.com/watch?v=1RfmvxWA ... re=related
Kristofferson (einer meiner Helden) lange Martin, heute Gibson J-45. Die Grundakkorde die o.g. Musiker geschrammelt haben (Dylan nehme ich da mal ein wenig raus) kann man auf fast jeder Klampfe spielen. Wenn die Firmen kommen und dir ein Instrument kostenlos auf den Leib schneidern möchten, ist das dann noch eigene Überzeugung?
Mann sollte mal schauen was die Leute spielen die hinter den Stars stehen, die Musiker in der Band/Studio die den eigentlichen Sound machen.
Zuletzt geändert von Gitarrenspieler am So Mär 04, 2012 11:03 am, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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elmoresilk
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Beitrag von elmoresilk »

Vielleicht auch eine Frage von Endorsement ?

Gruß
Dieter
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Orange
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Beitrag von Orange »

Guild reiht sich auch meiner Meinung nach bei Martin ein. Für mich auch so eine typisch amerikanische Country-Klampfe.

Köpfe einhauen müssen wir uns deswegen nicht schon wieder ...

Klar, jeder hat mehrere Gitarren gespielt, aber hier geht´s ja nicht um Cash oder Dylan, die habe ich nur als Beispiel mal rausgepickt,
sondern das Martin für mich einfach irgendwie ein anderes Klientel bedient als Gibson, aber natürlich gibt´s Ausnahmen und man kann es nicht strikt trennen.
Vermischt sich auch alles ...
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RB
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Beitrag von RB »

Ber der enormen Zahl unterschiedlicher Musiker, die Martin gespielt haben und bei der vermutlich nicht viel kleineren Zahl, die Gibson gespielt haben und damit sowohl fingerstyle, als auch Country, Blues und Jazz und was weiss ich noch, greift doch jede Festlegung der oben skizzierten Art zu kurz.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Irgendwie alles nur oberflächlich, Kaindee, die Singer/Songwriter-Szene durch die Jahre eher mit Gibson-Gitarrenausgestattet zu betrachten.

Joni Mitchell, Neil Young, Baez, Arlo Guthrie, Schuyler Fisk, Nerina Pallot, Cash, Dylan, James Taylor, Glen Campbell (übrigens auch gerne mit Ovation!), Hank Williams (dessen Martin seit langer Zeit in Neil Youngs Besitz ist), Aimee Mann...
...habe ich gerade mal gegoogelt. Von den meisten finden sich Fotos mit Martin, als auch mit Gibson, von einigen findet man dann nur Bilder mit Martin (Joni Mitchell) oder Gibson (Aimee Mann) sofern sie nicht eine Fender-Strat in den Händen halten. Oft kann man die Fotos mit nur einer marke auch einer gewissen Zeit zuordnen (z.B. die Welttournee 1998) und weil die so toll war, gibt es z.B. nur Fotos mit einer Gibson.

Doch wenn ich die lange Liste der amerik. Folksinger/songwritern bei Wikipedia sehe und noch solche dazurechne, die eigentlich im Rockgeschäft sind, aber dennoch gelegentlich zur Westernklampfe greifen, dann mag ich den Vergleich gar nicht mehr untersuchen.
Irgendwo habe ich neulich hier geschrieben, dass ich die Gibson vom Sound her eher im Genre Folk (Singer/Sogwriter) sehen würde, was aber nicht bedeuten sollte, dass ich davon überzeugt bin, dass das die ganzen Folk- und Country-Größen auch so sehen. Ich finde es passt irgendwie, weil so eine Sunburst-Gibson mit Abnutzungserscheinungen eben so gut zu den verwaschenen Jeans und Fransenjacken passt. Aber dann muss man einfach sehen, dass jeder dieser Größen sehr wahrscheinlich mindestens eine Martin auf jede Gibson zuhause stehen hat. Was mir aufgefallen ist: Der Trend bei den jüngeren Singer/Songwritern geht eindeutig in Richtung Taylor und zwar zu diesen hochglanz Koa mit Abalone und Cutaway :wink:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

RB hat geschrieben:...und was weiss ich noch, greift doch jede Festlegung der oben skizzierten Art zu kurz.
Völlig richtig. Deshalb werden hier auch keine Köpfe eingeschlagen. Tatsache ist doch, dass jeder der beiden Hersteller spitzenmäßige Gitarren baut.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Ich habe das Gefühl, dass bei den jungen/jugendlichen Spielern Gibson etwas populärer und beliebter ist als Martin. Eine Gibson ist (glaube ich) "cooler" als eine Martin. Den Taylor-Trend bemrke ich allerdings auch.

Alles Geschmackssache. Ich spiele beide gerne, habe aber momentan meine Gibson lieber als die Martins. Das ändert sich aber auch immer wieder :D
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Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

Schon seltsam, wie unterschiedlich man das wahrnimmt. Ich assoziiere mit Country eher Gibson, insbesondere die SJ- und Hummingbird-Modelle. Außerdem scheinen mir Pop- und Rockmusiker gern zu Gibson zu greifen, wenn sie mal akustisch unterwegs sind.
Martin dagegen meine ich mehr bei Folk-, Old-Time- und natürlich Bluegrass-Musikern zu sehen.

Ziemlich sicher bin ich mir, dass nur wenig Bluegrasser Gibson spielen. Braucht man nur mal eine Youtube-Stichprobe nehmen und man wird hauptsächlich Martin oder, wenn nicht Martin, Santa-Cruz oder Collings oder irgendeine ähnliche Edelgitarre finden.
Meine Gitarren:
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Martin D 18
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Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Die alten Blueser haben oft Gibson gespielt. Ein alte Gibson L00 ist einfach genial. Die kürzere Mensur der Gibsons scheint mir, macht die Höhen nicht so aggressiv wie bei den Martins. Obwohl ich neulich eine gebrauchte Martin D21 ausprobiert habe, die geradezu lyrische Höhen hatte.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Mischkin hat geschrieben:Die kürzere Mensur der Gibsons scheint mir, macht die Höhen nicht so aggressiv wie bei den Martins.
Das würde ich so nicht sagen, zumindest würde ich mich diesbezüglich nicht festlegen. Das ist doch von Gitarre zu Gitarre, von Modell zu Modell und auch von der Korpusform her immer recht unterschiedlich.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Kwalke hat geschrieben:Ich spiele beide gerne, habe aber momentan meine Gibson lieber als die Martins. Das ändert sich aber auch immer wieder :D
Bei mir ist es gerade ungekehrt, ändert sich aber auch wieder.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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doc
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Re: Martin vs. Gibson

Beitrag von doc »

Kaindee hat geschrieben:Martin das typische Bild eines amerikanischen Country-Musikers verkörpert
"BLUESGRASS ISN'T BLUEGRASS WITHOUT MARTIN GUITARS" heißt es auf einem Martin-Sticker. Aber Bluegrass ist keine Country-Musik.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Saitensprung hat geschrieben: ... Gibson vom Sound her eher im Genre Folk (Singer/Sogwriter) sehen würde, was aber nicht bedeuten sollte, dass ich davon überzeugt bin, dass das die ganzen Folk- und Country-Größen auch so sehen. Ich finde es passt irgendwie, weil so eine Sunburst-Gibson mit Abnutzungserscheinungen eben so gut zu den verwaschenen Jeans und Fransenjacken passt.
Genau so meine ich das ja auch. Mir geht´s nicht drum das die einen nur Martin und die anderen nur Gibson spielen. Und Martin "passt" einfach für mein Empfinden optisch etwas besser zum Cowboy(hut). Das wollte ich eigentlich damit ausdrücken. Optik ! :wink:
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