Mittelfinger links

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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12bar
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Mittelfinger links

Beitrag von 12bar »

Moin Leute,

ich bin hochgradig down. Seit einer Woche habe ich Schmerzen (richtig echte Schmerzen) im Gelenk des Ringfingers an der linken Hand, also der Finger 2. Dass ich das sogar hier im Büro beim tippen merke, das ist die eine Sache.

Dass ich nicht vernünftig klampfen kann die andere. Mann, ich hab Gigs, ich hab Schüler, ich will und muss spielen! Seit 27 Jahren hat es fast keinen Tag gegeben, an dem ich nicht Gitarre gespielt habe. FUCK!

Also, mein sonst so netter Arzt sagt: „Ich kann da nix feststellen, soll wohl wieder wech gehen.“

Geht aber nicht!

Ich hab jetzt schon echte Panik. Meine Großmutter spielte Mandoline und Gitarre. Zum Schluss hatte sie vom Rheuma völlig verkrüppelte Hände und konnte nicht mehr spielen.

Meine Mutter hat auch Stress mit Rheuma.

Könnte das bei mir auch zutreffen? Und wenn ja, was dann tun?

Tipps? Alles hilft! Danke!

Bert
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo Bert,

kann Dir leider nicht weiter helfen, finde den Spruch "Gesmollsieben Bier holen - nein, Dismoll bist Du dran" echt geil... habe aber echt kurz gebraucht, um es zu lesen...
Hoffe aber inständigst, dass es wieder "wech" geht, middem Finger, das!!!

Gruß Dietmar
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Bert,

ich würde auf jeden Fall einen zweiten Arzt konsultireren. Am Besten einen Spezialisten und nicht den Hausarzt.

Ich drücke Dir fest die Daumen, dass die Schmerzen wieder weggehen.
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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vauge
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Beitrag von vauge »

Wenn es Rheuma ist... kannst du das durch richtige Ernährung wirklich verbessern bis wegkriegen.. ist ne Disziplin-Sache .... ich tu mich mit sowas schwer.. aber ich weiss das es geht.
musikalische Grüsse

Vauge

http://de.youtube.com/user/GeV0X
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Tja, manchmal werden die Finger ja extrem belastet...

Iss ja, Hochleistungssport... !

Rheuma... oder Arthritis ?

Ich hab ab und zu auch Schmerzen, aber mehr Sehnen und Muskeln als wirklich an Gelenken. Ausruhen... sanft spielen und die Passagen die hart an Kraft und Technik gehen mal beiseite lassen. Weiter auf den Nagel hauen bringt da nichts...

Viel (Wasser) trinken, extreme Temperaturunterschiede an Händen und Füsen meiden. Salben, baden und massieren tuen der Seele gut, aber ob es wirkt frag ich mich...

Es gab da ein Buch über Instrumentisten und Physiologie... mit Übungen, aber an den Titel kann ich mich nicht erinnern.
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sisi
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Beitrag von sisi »

hi, bert!

meist werden bei musikern probleme mit den sehnen konstatiert (überanstrengung der gelenke), diesem phänomen ist aber nahezu immer ein ausstrahlen des schmerzgeschehens in richtung unterarm immanent.

schonung lindert schmerzen und treibt heilung voran.

arthritis (rheuma) wird als enzündliche erkrankung bezeichnet, ein blutbefund könnte klärung bedeuten (auch gicht ließe sich dergestalt diagnostizieren).

kopf hoch, bert *heile heile gänschen.... (sing)*
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Moin Bert,

wie sisi schon sagte, eine rheumatische Veränderung lässt sich per Blutuntersuchung feststellen.

Einige meiner "Alterskollegen" schwören bei rheumatischen und ähnlichen Gelenkproblemen auf die heilende Wirkung der "Teufelskralle".
Will ich selbst auch schon seit langem ausprobieren, aber der innere Schweinehund ...

Wenn's allerdings nur den 2. (Mittel-)Finger betrifft, solltest Du doch wirklich mal in Dich kehren, ob's nicht auch andere Gründe für eine mögliche Überdehnung gibt. :mrgreen: :wink:
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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Admin
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Beitrag von Admin »

Ich habe das manchmal am linken Zeigefinger und weiß die Ursache meist nicht. Einmal habe ich im Nachhinein festgestellt, daß ich beim Einkaufen recht schwere Einkaufstüten gehalten und gleichzeitig nur mit dem Zeigefinger (!)der linken Hand den Gitarrenkoffer aus dem Auto gehievt hatte. Der hat sich dann ein wenig gedreht und den Finger kräftig gedehnt. Die Folgen habe ich eine ganze Weile im Grundgelenk gespürt. Da habe ich einige Tage kürzer getreten. Anschließend war es wieder weg.

Bevor also Panik-Attacken auftreten, will ich einwerfen, daß auch ganz banale Ursachen vorliegen könnten, denen ein banaler, spontaner Heilungsprozeß folgen wird. Ich würde also neben dem womöglich angestrebten Aufsuchen eines weiteren Arztes einen Gang kürzer treten und den Finger ein wenig schonen, nicht zu sehr in mich horchen, ob bei dieser oder jener Drehung viellicht noch ein Schmerz festzustellen ist. Man kann sich auch verrückt machen.
Woodstock
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Beitrag von Woodstock »

Lass unbedingt überprüfen, ob es was rheumatisches ist, oder nicht. Wenn nich, kann man sehr wahrscheinlich was tun.
Falls doch, sieht´s leider etwas schlechter aus. Man kann es in gewissem Rahmen lindern und hineinauszögern, soweit mir bekannt aber nicht wirklich heilen.
Bei mir gibt´s das auch in der Familie und ich selbst hab´s ab und zuin den Ellenbogengelenken.

Klingt vielleicht blöd und wenig hilfreich: es ist in erster Linie schmerzhaft, aber kein wirklicher Defekt (ich meine damit, keine mechanische Funktionsstörung). Wenn es also gelingt, den Schmerz zu ignorieren (ein mentales Problem), dann ist damit schon was gewonnen.
Ich arbeite selbst auch daran, sogar mit einigem Erfolg. Die Ellenbogenschmerzen stören nämlich sehr beim Motorradfahren... 8)
Bild
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Gitarren:
Takamine Ltd 99 - Ovation Pinnacle 3662 - Sharp XU-311 12-String - Ibanez Concord Mod. 752 - Ibanez V 500 - Harley Benton Resonator - Hohner Porty Steelstring - Stagg 5-String Bluegrass Banjo - SX Vintage Series Telecaster - Artisan ES 335 Repli - und einige Framus Bluesgitarren...
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Die Ellenbogenschmerzen stören nämlich sehr beim Motorradfahren...
Oh, wie ich das kenne.... - nur mit dem Zusatz: und beim Gitarrespielen...

Seit ich von meinem "Arbeitsplatz" weg bin, habe ich praktisch keinerlei Probleme mehr mit den Schultergelenken und meinem rechten Ellbogengelenk. Die Schmerzen waren so heftig, dass ich teilweise nachts im Sessel geblieben bin. Aber nu... der erste Winter ohne Schmerzen ist einfach herrlich....
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Moin Bert!

Bestehen die Schmerzen wirklich schon einige Wochen ununterbrochen, empfehle ich Dir folgendes:

- notiere Dir ab sofort (und aus Deiner Erinnerung- so gut es geht), wie die Schmerzen empfunden werden:

- wo genau sind die Schmerzen wahrnehmbar?
- treten sie bei Ruhe / Bewegung ohne Widerstand / bei Bewegung gegen Widerstand des Fingers auf;
- gibt es spezielle Zeiten (morgens, nachts, nach Anstrengung ... usw.), zu denen die Schmerzen auftreten?
- bemerkst du eine Bewegungseinschränkung?
- bemerkst du eine Schwellung?
- bemerkst du eine Rötung?
(--> dies würde zusammen mit den Schmerzen, auf eine Entzündung, wahrscheinlich eine Monarthritis, hindeuten);
- suche umgehend einen Orthopäden (!) UND einen Rheumatologen (!) auf!!!! Die exakte Diagnosestellung ist bei solch überwiegend subjektiven Symptomen nur schwer zu stellen, daher ist es unabdingbar, mehrere Fachärzte zu konsultieren.
(--> wenn sie gut sind, werden sie dich nach dem bisherigen Auftreten der Schmerzen fragen, dann bist du sehr gut gestellt mit deinen Aufzeichnungen / mache die Aufzeichnungen, denn du hast als Betroffener keine Distanz zur Wahrnehmung Deiner Hand, Du wirst eine Qualitätsveränderung der Schmerzen nicht bemerken, wenn Du nicht ständig dokumentierst).

Weiterer Tip: Frage einen ortsansässigen Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten (motorisch-funktioneller Bereich) zu Deiner Situation (man soll´s nicht glauben, die haben meist mehr Peil als Ärzte...zumindest in Hannover... ;) ).

...und: verschaffe dir Klarheit / Sicherheit: ein Röntgenbild und eine Blutuntersuchung allein reichen nie aus, um eine eindeutige, stichhaltige Aussage zu treffen!

Alles Gute bei der Sache.
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12bar
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Beitrag von 12bar »

Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für die lieben Worte und die Tipps. Vor allem Holger hat mir sehr geholfen, weil diese Dokugeschichte immer wertvoll sein kann.

Ich bin jetzt, nach 14 Tagen, wieder nahezu beschwerdefrei. Zwischenzeitlich konnte ich nicht mal mehr G-Dur greifen. Auch wenn das Gelenk im Finger noch schmerzt, es wird schon.

Dennoch habe ich mich mal schlau gemacht, was ein mögliches Rheuma angeht. Ich habe begonnen meine Ernährung zu 100 % umzustellen. In Selbstdisziplin bin ich Tier, das kriege ich hin.

Die Ärzte sind wirklich schwierig zu fassen. Schmerzen im Finger, das sind Lappalien für die Jungs. Es ist halt keine Lebenseinschränkung, wenn man nicht Gitarre spielen kann. Mit so was muss man nicht zu Facharzt usw.

cu
Bert
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@12bar:

Hört sich doch schon mal ganz gut an. ;) Weiterhin alles Gute!

Das ständige Dokumentieren kann einen natürlich auch ein Stück weit "verrückt" machen / Du bist ständig gedanklich mit der Mißlage konfrontiert etc. Na ja, mach´s halt nur so weit, wie Du meinst, damit klar zu kommen.

>Es ist halt keine Lebenseinschränkung...

Nun- in einem Praktikum (demnächst bin ich Ergotherapeut...) hatte ich eine ehemalige Musiker eines professionellen Orchesters , für die es durchaus eine gravierende Lebenseinschränkung / Einschränkung der Lebensqualität bedeuten würde, nicht mehr spielen zu können. Es ist halt eine Standpunktfrage, und wenn Du meinst, Dein Arzt nimmt Dich / Dein Problem nicht ernst: bringe das Problem für ihn auf eine andere Ebene, will meinen: "Ich brauche Schmerzfreiheit, um meinen Beruf nachgehen zu können..." usw. Probleme in den Fingergelenken / allg. an Finger- und Handmuskulatur wird so gut wie immer von fast allen Menschen in Deinem Umfeld als Lapalie aufgefasst. Wenn andererseits Dein Kniegelenk betroffen ist, ist das Mitleid riesig..."der kann nicht mehr laufen...oh mein Gott...". Doch jedes einzelne Fingergelenk ist ein eigenes, vollständiges Gelenk- und wie wichtig es letztlich für unsere Lebensqualität ist, merkt man erst dann, wenn es Probleme bereitet, erst dann, wenn gewisse Aktivitäten des täglichen Lebens nicht mehr beschwerdefrei ausgeführt werden können. Diese Einsicht haben die meisten Ärzte wirklich nicht, einen verständnisvollen Arzt zu finden kann dauern und man muß mitunter hartnäckig sein. Vielleicht ist es ja eine gute Hilfe für Dich: Patientenforen, wie etwa www.orthopaede.com --> dort kann man immerhin viele Meinungen bekommen (vorausgesetzt, man beschreibt seinen Zustand anschaulich). Kann eine Hilfe sein.

Bis denne & Gruß

Holger
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erniecaster

Beitrag von erniecaster »

Hallo!

Noch ein, zwei Tipps dazu.

Ich hatte mal einen Tennis-Ellbogen und drei Ärzte versuchten das Gleiche: Salbe, Verband, kühlen und stillhalten. Hilft natürlich gar nicht. Nur der danach aufgesuchte Chirurg meinte, er könne ja mal aufschneiden und reinsehen, das wollte ich aber nicht.

Also ging ich zu einem Masseur, den mir ein Tennisspieler empfohlen hatte. Privat bezahlt, anders geht das nicht. Mit sechs Massagen war das akute Problem erledigt. Gleiches hatte ich später mal mit Schmerzen im Handgelenk, da bin ich zu einem Krankengymnasten, der schließlich einen schief sitzenden Wirbel (!!) entdeckte, den einrenkte und damit das Problem löste.

Nochmal zur Dokumentation: Schreibt auch auf, was ihr den Tag über getan habt und ob etwas weh tut. Bei meinem Tennis-Ellbogen kamen die Schmerzen immer erst einen halben Tag nach starker Belastung durch viel Gitarrespielen und den Zusammenhang entdeckte ich erst durch ein Tagebuch.

Dann ist wichtig, die Ursache des Schmerzes zu bekämpfen. Bei meinem Tennis-Ellbogen war das eine Fehlhaltung beim Gitarrespielen. Die habe ich erstens durch eine etwas andere Haltung bekämpft und zweitens dadurch, dass ich keine Dreadnoughts mehr spiele - ich bin dazu einfach zu klein.

Gruß

erniecaster
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