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Erledigt.

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 2:45 pm
von BerndiFolks
Erledigt.

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 3:03 pm
von Angorapython
Zum Wert von Instrumenten gab es in letzter Zeit einige Threads. Ralphus hat zB. alles sehr gut zusammengefasst!
Zum Teil wurden sehr viele Gitarren sehr hochpreisig angeboten. Wenn man eine solche besitzt und kurzfristig verkaufen möchte, bekommt man aber nur, was andere auszugeben bereit und fähig sind. Das verhält sich mit anderen Gütern ebenso!
Ich persönlich besitze mehr als eine Gitarre, aber ich habe den Besitz nie als Wertanlage betrachtet, sondern spiele alle Instrumente und will gar keine verkaufen. Sollte ich doch eine neue ins Auge fasssen, muss ich mich zuerst von einer anderen trennen, und es ist eine Erfahrung, dass dies für mich nur möglich ist, wenn der Wunsch nach Neuem stark überwiegt. Ansehen und probespielen tu ich für mein Leben gerne, aber meistens bin ich dann mit den meinen derart zufrieden, dass ich nichts Neues brauche.

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 4:09 pm
von wuchris
Nicht zu vergessen sind diejenigen, die eine Gitarre als ein "Werkzeug" sehen. Eine Gitarre für 1000 Euro macht ihren Job für die meisten (Semi)professionellen Anwendungen und Anwender genauso gut wie eine für 3000 Euro, zahlt sich aber schneller ab. Allerdings ist das stark von der Musikrichtung und der Art der Darbietung abhängig.
Da wir ja hier in einem Fingerpicker-Forum sind, gehe ich davon aus, dass es hier mehrere Nutzer teurer (was man auch immer darunter versteht) Instrumente gibt, als z.B. in einem Popmusik-Forum :)

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 5:05 pm
von MartinToepler
Hallo,

ich vermute, dass das Angebot an hochpreisigen Gitarren sehr groß ist und die Nachfrage eher gering.Wer kauft sich jedes Jahr ne Gitarre für mehr als 3000,-€ ?
Und dann ist die Gitarre ein Produkt von großer Haltbarkeit. Ein Auto kostet um einiges mehr und ist nach 10 Jahren im Eimer, die Gitarre gerade mal eingespielt.

Grüße von Martin

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 5:15 pm
von elfer
hallo,

ich behaupte jetzt mal: akustik-gitarren als wertanlage
kannste weitestgehend vergessen. die meisten steigen nicht im wert.
vielleicht war das mal bei den pre-war-martins anders, aber
viele gitarrenhersteller werden dir versichern, dass
sie die besten gitarren gerade jetzt bauen, was bedeutet,
dass die neueren modelle gefragter sind als die alten.
(lakewood und taylor sagen das ja explizit)

beste grüße
johannes

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 5:17 pm
von scifi
Vielleicht ist es in manchen Kreisen einfach nicht mehr "hip" Edelgitarren zu sammeln? Vielleicht haben die Leute mit viel Kohle heute auch einfach weniger Zeit als früher oder sind weniger musikalisch?

3000€ Budget und mehr dürfte schon immer eine relative kleine Zielgruppe gewesen sein. Wenn davon 500 in Deutschland das Interesse an teuren Gitarren verlieren, könnte das der Markt eventuell schon deutlich spüren.

Andererseits: es ist gerade ein richtig gute Zeit, wenn man sich ein echtes Sahneschnittchen zum vernünftigen Gebrauchtpreis ergattern möchte :-)

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 7:33 pm
von LaFaro
also ehrlich gesagt wundert es mich ein bisschen, dass Dich diese Entwicklung wundert... :)
auf der einen Seite gibt es immer mehr "Boutique-Hersteller" und Gitarrenbauer, die gerade im hochpreisigen Segment ihre Zielgruppe suchen, zum anderen ist die Zahl der Leute, die solche Gitarren wertschätzen (und dazu auch noch bezahlen können) von Natur aus nicht unendlich. Dazu kommt, dass die Zahl der Gitarren, die auch von namhaften Gitarrenherstellern "in den Markt gedrückt" wird, aufgrund der sich wandelnden Fertigungsmethoden ( und der Ansprüche an die Rendite) sicher nicht abgenommen hat....
dazu kommt noch, dass aufgrund der schon erwähnten veränderten (?verbesserten??) Fertigungsmethoden auch die Qualität von Gitarren aus niedrigeren Preissegmenten nach meinem Eindruck "eher" dramatisch zunimmt. Woher soll da ein Markt für "Edelgitarren" kommen?? Oder gar Preissteigerungen realisierbar sein? Versteh mich nicht falsch.. ich finde solche Gitarren auch faszinierend und mir ist klar, dass es da noch "Unterschiede" gibt, aber ob das reicht, einen "Markt" mit entsprechender Nachfrage zu generieren? :wink:

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 7:48 pm
von ralphus
Vielleicht, ist es auch der Effekt, dass wenn jmd. schon 3.000 EUR in die Hand nehmen möchte, dass der auch gleich 5.000 Eur in die Hand nimmt, um ein jungfräuliches Instrument zu erwerben. Wer so viel Geld investiert, muss und will vielleicht gar nicht sparen..

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 8:50 pm
von arokh
Ich glaube LaFaro hat glaube ich einen wichtigen Grund angesprochen: Man findet mittlerweile viele gute Gitarren im günstigen Preissegment. Ich denke, dass man vor wenigen Jahrzehnten einfach einen größeren Betrag in die Hand nehmen musste, um ein vernünftig bespielbares und klingendes Instrument zu bekommen. Ich spiele z.B: seit Jahren auf einer 300 Euro Akustik. In absehbarer Zeit möchte ich zwar auch mal ein erhebliches Update, weil es schon noch deutlich Luft nach oben gibt. Aber da ich zufrieden bin mit dem Instrument was ich habe, besteht zumindest kein Leidensdruck, etwas teureres zu kaufen. D.h. ich kann es dann machen wenn meine finanzielle Situation es komfortabel zulässt. Wären keine ordentlichen günstigen Gitarren zu bekommen, hätte ich bestimmt schon längst die Kohle für etwas besseres teureres locker gemacht.

Und ein anderer Effekt: Manch einer denkt sich bei den vielen verfügbaren guten günstigen Gitarren vielleicht: Warum ein teures Instrument kaufen, wenn ich mir von der Kohle auch 4 ordentliche günstige Gitarren unterschiedlicher Art (Dread, Jumbo, Parlor, ...) kaufen kann ...

Verfasst: Mo Okt 01, 2012 10:07 pm
von TorstenW
arokh hat geschrieben: Und ein anderer Effekt: Manch einer denkt sich bei den vielen verfügbaren guten günstigen Gitarren vielleicht: Warum ein teures Instrument kaufen, wenn ich mir von der Kohle auch 4 ordentliche günstige Gitarren unterschiedlicher Art (Dread, Jumbo, Parlor, ...) kaufen kann ...
Glaub ich auch.
Und wenn jemand mal 4000€ in die Hand nimmt, dann will er doch meist auch das Gefühl haben, dass die Gitarre speziell für ihn gebaut wurde.

Als Wertanlage muss man dann eben auch andere Anforderungen an eine Gitarre stellen. Da darf dann im Optimalfall kein Kratzerchen drauf sein etc, und Serienmodelle fliegen schonmal generell irgendwie raus, solange sie nicht extrem selten sind.
Und extrem selten sind eben meist sehr alte Instrumente.
Eine alte Hauser oder Weissgerber o.ä. vor 1920 in vernünftigem Zustand, kann vmtl schon eine gewisse Wertanlage sein. Aber ne 1995er Lowden.. gibt's halt genug von. Da muss man dann drauf hoffen, dass irgendjemand grade genau DAS Modell (Hölzer, Ausführung etc) sucht, und bereit ist dafür viel Geld locker zu machen, und zwar mehr als eine aktuelle Gitarre bei Lowden kosten würde.. das ist schon recht fraglich..
Eigentlich (so traurig das ist) muss der Gitarrenbauer schon verstorben sein, oder bis ans Lebensende ausgebucht, damit seine Gitarre über den heutigen Verkaufspreis steigen..

Verfasst: Di Okt 02, 2012 5:17 am
von LaFaro
extrem selten ist vermutlich auch nicht optimal... dann sind viele Namen zu "unbekannt", um wirklich eine "messbare Nachfrage" zu erzeugen...
und wenn ein Hype erstmal da ist, dann ist die wirklich Qualität oder der Zustand eines Instruments auch nicht mehr "so wichtig".. wie z.B. bis vor einigen Jahren auf ebay bei alten Instrumenten von Fender sehen konnte. .) wie das im Moment ist, entzieht sch meiner Kenntnis.. 8)

Verfasst: Di Okt 02, 2012 7:15 am
von Westerly Rhode Island
Gut, wenn man vom Neupreis ausgeht, ist der Wertverlust (eigentlich sofort ab dem Zeitpunkt, an dem man das Instrument erwirbt) schon schmerzhaft. Allerdings immer noch geringer als bei den meisten anderen Gebrauchs-/ oder Luxusgütern. Ich denke, es ist nicht einfacher z.B. eine 2 Jahre alte High-End Hifi-Anlage zu verkaufen, als eine genauso alte Martin/Gibson/Lowden. Oder ein Auto! Oder eine Fotoausrüstung. Ich vermute mal, dass da Gitarren noch relativ wertstabil sind.

Für die Preisentwicklung sind neben den oben genannten Gründen (viele Instrumente auf dem Markt, extreme Qualitätssteigerung bei günstigeren Instrumenten usw) auch ebay und überhaupt das Internet verantwortlich, welche die Suche extrem vereinfachen.
Noch vor etwas mehr als 10 Jahren war es recht mühselig gute gebrauchte Instrumente zu finden. Nach aufwendiger Suche und dem Kauf mehrerer Anzeigenblätter und Fachzeitschriften, hatte man vielleicht 3-4 interessante Instrumente gefunden. Da musste man dann anrufen.
Heute schaue ich Sonntags mittags mal schnell bei ebay, was heute so alles abläuft und habe auf einen Schlag 20 interessante Gitarren/Amps in völlig unterschiedlichen Preisklassen.
Wenn es aber so viele potentiell interessante Gitarren gibt, dann reiß ich mich halt nicht um eine ganz bestimmte.

Ich ziehe die heutige Situation der von früher vor.
Es gibt so gutes Equipment (Instrumente, Amps, PAs, Studiozeugs, Mikros, Effekte usw) so günstig wie nie. Was will man denn mehr als Musiker?
Wem sichere Wertstabilität wichtig ist, der muss gebraucht kaufen und er sollte sich auf einige Markennamen beschränken.

Gitarrenmarkt

Verfasst: Di Okt 02, 2012 7:24 am
von elmark
Wer sich heute eine teure (3000-4000 €) Gitarre anschafft, muss sich darüber im klaren sein, dass er bei einem Verkauf (selbst in neuwertigem Zustand)nur noch ca. 60% des Anschaffungspreises erzielen wird. Dies gilt auch nur für Gitarren der etablierten Marken (Martin, Collings, Santa Cruz, Lowden etc.) teure Gitarren von Luthiers gehen manchmal auch für nur 30-40% des Neupreises weg, der Markt ist hier sehr klein. Geht es über € 4000, sind nur noch ca. 50 % zu erzielen. Eine Froggy Bottom für 7800 € neu kann man mit Ach und Krach für 4000 verkaufen, wenn überhaupt (oder man findet echt einen Freak, der gewillt ist mehr zu zahlen). Hatte eine H13 für € 4000 angeboten bekommen, klang aber nicht besser als meine Santa Cruz, daher nicht gekauft. Meiner meinung nach sollte sich jemand, der über das Bedürfnis, genug GAS und die nötigen Mittel verfügt, jetzt ein Hochpreisinstrument gebraucht erstehen, er könnte eine 4000+ € Gitarre für locker für 2500 € erstehen, Angebote gibts zuhauf im Moment. 8)

Verfasst: Di Okt 02, 2012 7:31 am
von RolfD
Berndi, dein Verdacht ist nicht unbegründet, ein guter Bekannter von mir, der den Markt wirklich gut kennt, macht ähnliche Beobachtungen, in Europa ist der südeuropäische Markt wie leer, aber auch weltweit gehen leider die Geschäfte mit hochpreisigen Instrumenten, insbesondere Gitarren und da auch wieder insbesondere die "handgemachten" betreffend, stark zurück.

Verfasst: Di Okt 02, 2012 7:51 am
von chrisb
moin,

unser GAS ist schuld!
das bringt zuviele gebrauchte gitarren auf den markt.

aber es wird sich wieder ändern wenn in einigen jahren/jahrzehnten das gute und wertvolle tonholz in gebrauchten instrumenten geschätzt wird, weil es keine "neuen" exotischen hölzer mehr gibt und einheimische hölzer nicht in genügend menge vorhanden sind.

von daher könnten die jetzigen highend-gitarren vielleicht doch eine wertanlage sein?