Wer kann meine Stücke aufschreiben?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Benutzeravatar
troubadix
Beiträge: 936
Registriert: Fr Jul 20, 2007 6:04 pm

Wer kann meine Stücke aufschreiben?

Beitrag von troubadix »

Hallo zusammen,

da ich selbst Noten zwar lesen, aber nicht gut aufschreiben kann, suche ich jemanden, der in der Lage wäre, meine Stücke - das sind schon ein paar... - in Noten/Tabulatur aufzuschreiben.
Weiß jemand von euch jemanden in meinem Raum ( Frankfürt / Freigericht ), der das könnte? Vielleicht habt ihr ja auch einen Tipp für mich, wohin ich mich wenden könnte.

Ich habe inzwischen so viele Stücke, dass sie dem Vergessen anheim fallen. Die meisten habe ich aufgenommen, aber nach einiger Zeit weiß ich auch nicht mehr, wie ich das genau gemacht habe und das Basteln geht los... Das wäre doch einfacher, wenn ich Noten/Tabulaturen dazu hätte.

Kann mir da jemand helfen? Gibt es andere Lösungen?
Gruß, Troubadix
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 11954
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

Wenn Du mit Notenlesen fit bist sollte auch das Notieren hinhauen, auch wenn es sehr mühselig ist. Programme wie z.B. guitar pro oder das kostenlose tux guitar vereinfachen die Arbeit sehr. Dort kannst Du z.B. das notierte Stück anschließend in Tabulatur anzeigen lassen und umgekehrt - also tab eingeben und anschließend oder gleichzeitig Standardnotation sehen.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
cornwallfan
Beiträge: 195
Registriert: Mo Sep 24, 2012 9:55 pm
Wohnort: 42781 Haan
Kontaktdaten:

Beitrag von cornwallfan »

Huhu Troubadix,

da schließe ich mich dem Holger aber an :D Ich habe mich auch oft gescheut, aber irgendwann mal den inneren ("Faulheits"-)Schweinehund überwunden :roll:
Wenn man sich mal in das jeweilige Programm eingearbeitet hat, fluppt das nach ein paar Stücken recht gut.

Ist doch was Schönes, seinen eigene Kram selbst für die Ewigkeit festzuhalten. Jetzt kommen bald ja auch die langen dunklen Wintermonate :wink:

Gruß, cwf
__________________________________________
... spiele alles, was so kommt. Auf meiner Aria AW 100...
Benutzeravatar
troubadix
Beiträge: 936
Registriert: Fr Jul 20, 2007 6:04 pm

Beitrag von troubadix »

Hi, ihr beiden,

ja, klar, das kenne ich und habe auch schon ein paar Stücke damit gemacht. Ich habe GuitarPro 5 und bin auch zufrieden damit, was die Software betrifft. Aber bei etwas anspruchsvolleren Stücken wird's dann doch etwas schwieriger und dann ist mir das auch zu viel "Gefuddel" und mir geht die Lust aus.

Kann man das nicht auch einfach einspielen über Midi und dann macht die Software die Noten. Dass ich dann noch nachbearbeiten muss, ist leider auch klar. Ist der Nachbearbeitungssaufwand dann vielleicht so hoch, dass ich es gleich komplett selbst machen kann?

Hat jemand Erfahrungen damit?

Aber dennoch: Gibt es nicht Leute, die so etwas aufschreiben können, wenn sie mir zuschauen? Dann wäre ich das "Gefuddel" los.
Gruß, Troubadix
Benutzeravatar
string
Beiträge: 4660
Registriert: Di Okt 30, 2007 9:26 am
Wohnort: Regensburg

Beitrag von string »

Trouibadix,
es ist auch für Leute, die fit im Notenlesen sind, ein riesiger Zeitaufwand Stücke zu transkribieren. Ich mache das seit einigen Jahren und weiß, was das Schweiß und Geduld kostet.Somit mache ICH das nur bei Stücken, die mich persönlich sehr ansprechen.

Wenn Dir Deine Stücke wirklich wichtig sind, dann wirst Du wohl nicht daran vorbeikommen Dich mit einer guten Software zu beschäftigen.
Diese hat ja den Vorteil, dass man durch Abhören so lange herumbasteln kann, bis das Stück für einen stimmig klingt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand im Forum sich diese Zeit hierfür nehmen wird. Ich würde es nicht einmal gegen Bezahlung machen.

Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht zu sehr frustriert oder verärgert.
Das Problem ist eben der immense Zeitaufwand, der damirt verbunden ist.

Also, packs einfach selber an.Je länger Du Dich damit beschäftigst, umso schneller geht das mit der Zeit UND Du tust gleichzeitig etwas für die Gehirnzellen.

Gruß
Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
flamenco matthias
Beiträge: 101
Registriert: Mo Okt 15, 2012 5:55 pm

Beitrag von flamenco matthias »

@ trobardix

ich kenn jemand der hört ein Stück auf CD und schreibt es dann direkt auf GP, in einer enormen Geschwindigkeit.
Das ist kein Genie :wink:

Ich denke das ist einfach ne Übungsfrage. Sicherlich erst mal zeitaufwändig und mühselig, aber wenn einem das wichtig ist...

l.G matthias
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 11954
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

Der Zeitaufwand wird sich nach den Fähigkeiten des Rausschreibers richten: wenn Du ganz wilde Rhythmiken druff hast, viele Haltebögen, Punktierungen etc. dann kann es echt mal länger dauern. :? Ich kenne nur Leute, die ähnlich wie Übersetzer pro Stunde bzw. pro Minute bzw. pro track abrechnen; günstig ist es in keinem Fall. Eine einseitige Zeitersparnis hättest Du auf alle Fälle, wenn Du von Deinen Stücken gute Videoaufnahmen machen würdest, dann könntest Du auch mit jemandem zusammenarbeiten der weiter weg wohnt.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
Paeida
Beiträge: 613
Registriert: Mo Jun 20, 2011 7:48 pm
Wohnort: Weinheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Paeida »

Wenn du mir eine Aufnahme zukommen lässt (z.B. über Dropbox), könnte ich sie (sofern es sich um eine Sologitarre ohne Gesang handelt) durch Melodyne jagen und dir nen Midifile zurückschicken. Den kannst du dann nach Belieben in z.B. Cubase editieren, spart Zeit...

LG Sven
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3362
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

@Sven: Mit MELODYNE erwähnst du eine nahezu "magische" Software. Hab die
Entwicklung oberflächlich ein bissi verfolgt und mal eine Demo-Version ausprobiert.
Das hat mich bei mehrstimmigem Material schon ziemlich beeindruckt, auch wenn
ich die sinngemäße Werbeaussage "macht aus Männertönen Frauenstimmen" trotz
diffiziler Formantenarbeit für überzogen halte. :wink:

Könntest du mal beispielhaft eine unbearbeitete Midi-Datei aus Melodyne im Vergleich
zum Original-Audio hochladen. Würde mich interessieren, wie präzise das funktioniert.
Gruß
von
Ralf
mbern
Beiträge: 1327
Registriert: Mo Nov 01, 2010 10:24 am

Beitrag von mbern »

Es gibt auch eine Menge freie Software, die aus wav oder mp3 midi macht...

http://www.google.de/search?q=wav2midi& ... =firefox-a

Benutzt habe ich davon allerdings noch nichts...
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20076
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Aus WAV Midi und aus Midi dann Noten, das sieht dann unmöglich aus, kein Mensch kann etwas damit anfangen und die Beseitigung der Ungereimtheiten bedeutet mehr Arbeit, als das Schreiben von Grund auf.

Es gibt mE nur zwei Lösungen:

Selbst notieren oder Geld investieren und schreiben lassen.
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich habe solche Jobs schon gemacht, auch Stücke aus einer CD herausgeschriebee. Sofern es sich nicht um Open Tunings handelt und es nur eine einzige Gitarre ist, kann ich das machen. Aus Zeitgründen habe ich die letzten Sachen nicht mehr mit Finale sondern per Hand gemacht. Für ein 3 Minutenstück ohne Komplexe Struktur fange ich unter 500 € damit nicht an. Notensatz, ob Standard- oder Mensuralnotation, ist ein Service, den man sich leisten muss. Die Frage ist, was noch dazu muss, z. B. Langenangabe, Fingersatzbezeichnungen, Vortragsanweisungen etc. Je mehr rein muss, umso teuer wird es.

Wenn Du auf den Preis schaust, dann wirst Du im deutschsprachigen Raum niemand finden, der sich das "antut". Du kannst es aber im Ostblock versuchen. Was ich auch nicht mehr mache, ist es, mir über eine Stunde oder länger Gitarrenstücke anzuhören, um dann ein kostenloses Angebot zu machen, bei dem kein Auftrag erteilt wird.

Als ich die erste CD von Enrique de Melchor (Flamencogitarrist) hatte und bald darauf 2 Notenbücher rauskamen, schätze ich mich glücklich. Die Notation war formell korrekt. Gitarristisch war es die größte Katastrophe, die man auf den Markt werfen konnte, weil das Stück ein Pianist gesetzt hatte. Wenn ein Stück in A mit Capo am 2. Bund aufgenommen wurde, dann erklingt das Stück in H, obwohl es in A gespielt wird. Das Stück wurde aber in H notiert, wie es gehört wurde, also ohne jedes gitarristische Verständnis. So wurde in Abhängigkeit des Oktavraumes zwischen Violin- und Bassschlüssel gewechselt. Unterm Strich sind diese Noten für einen Gitarrist unspielbar. Der Transcriber war sicher ein Profi, der auch komlexe Strukturen als Musikdiktat sicher zu Papier bringen konnte, allerdings nicht für Gitarrenmusik.

Es gibt auch andere Gründe, weshalb nicht ein Streicher oder Pianist Gitarrenmusik setzen sollte. Ein Gitarrist hat eine andere Wahrnehmung während des Spielenlesens als ein Pianist. Das kommt dann zur Geltung wenn gitarrenbezogene Ergänzungen hinzukommen. Das sind einige Aspekte, an die man denken sollte, wenn man über eine Auftragsvergabe nachdenkt.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Benutzeravatar
troubadix
Beiträge: 936
Registriert: Fr Jul 20, 2007 6:04 pm

Beitrag von troubadix »

Hallo zusammen,

vielen Dank für euer zahlreiches Mitgdenken. Ich sehe, ähnlich wie Reinhard, nur die beiden Möglichkeiten, es selbst zu schreiben oder jemanden zu beauftragen. Mit WAV-Konvertierungen zu MIDI und dann zu Noten haben ich herumprobiert... Gräßlich! Das wird nichts.
Ich werde es mal sebst versuchen und dann, sollte es mir zu kompliziert und aufwändig sein, Plan B verfolgen.

Nochmals vielen Dank für's Mitdenken.
Gruß, Troubadix
Benutzeravatar
klaust
Beiträge: 2687
Registriert: Mi Feb 09, 2005 2:51 pm
Wohnort: Belmont / CA

Beitrag von klaust »

troubadix hat geschrieben:Ich werde es mal sebst versuchen und dann, sollte es mir zu kompliziert und aufwändig sein, Plan B verfolgen.
Wie schon einige schrieben....das ist richtig fummelig und man muss ganz schön tief in das entspr. Programm rein, um die Notation so hinzubekommen wie man sich das vorstellt.

Ich mache das zwar nicht mit eigener Musik, aber mit Stücken, wo ich nur Noten habe und keine Tabulatur (M.Linnemann z.B.).
Da weiß man nach 'ner Stunde Rumfummelei richtig was man getan hat und ist froh, das Zeugs endlich spielen zu können... :wink: :lol:
fretworker
Beiträge: 493
Registriert: Sa Jul 14, 2007 1:04 pm

Beitrag von fretworker »

Hallo,
die Lösung deines Problems heißt AudioScore. Du spielst die Audio-Datei ein, hinten kommen Noten raus. Wie groß die Fehlerquote ist, weiß ich allerdings nicht.
http://www.m3c.de/software/notation/572 ... 7d990ce084
Gruß, fretworker
Antworten