Ich möchte mich den Worten von Uwe anschließen.
Dresden wird sehr liebevoll und aufwendig restauriert und (wieder-) aufgebaut. Einmal ungeachtet der nicht unerheblichen finanziellen Mittel, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass sie aus einer
halb gefüllten Kaffeekasse kommen, kann man schon jetzt erahnen, wie wunderbar das zukünftige Dresden aussehen wird. Sehr beeindruckend natürlich die Frauenkirche, aber auch ich stehe auf das Schlichte und ziehe die großen aber eher einfach gehaltenen Backsteingotteshäuser der alten Hansestädte vor.
Schön fand ich eine Dampferfahrt ( zusammen mit etwa 1752 anderen Rentnern ) auf der Elbe in Richtung Pirna. Ich hatte zwar Probleme einen Sitzplatz zu bekommen, aber
als ich ihn erst einmal hatte, konnten mich nicht einmal Raucher und umherwandernde Trachtenhosenträger von diesem vertreiben. Mit gekonnt aufgesetztem Leidens- und Missmutsblick vertrieb ich die aufdringliche Schar, die mir mit einem "
Ich bin doch viel älter und kränker und nun steh endlich auf, Du junger Schnösel" -Blick meinen Fensterplatz streitig machen wollten. Ich hätte es in letzter Konsequenz sogar darauf angelegt, die Prozente unserer Schwergeschädigtenausweise gegeneinander aufzurechnen.
Von diesem strategisch günstigen Platz lassen sich die Bauten an der Elbe noch besser betrachten. Hier gewinnt man Einblicke und Bildausschnitte, die von der Strasse nicht möglich sind. Besonders, wenn man selbst fährt und auf den Verkehr achten muss, entgehen einem viele sehenswerte Ding. Wenn man sich dann auch noch die erklärenden Worte des Kapitäns ( oder wer auch immer dort etwas gesagt hat ) und die teilweise unfreiwilligen Haspler und Dreher ein wenig auf der Zunge zergehen lässt, ist das Ausflugsvergnügen nahezu perfekt. Ich durfte diesen Ausflug bei Sonnenschein und blauem Himmel machen und - Danke, Danke - als Geburtstagskind auch absolut kostenfrei.
Zoundland hat mich auch nicht so überzeugt, obwohl der Laden durchweg gut mit gängigen Dingen des täglichen Musikerbedarfs gefüllt war. Die Mitarbeiter dort sind alle sehr nett und hilfsbereit, aber es fehlte ein wenig der "Kick" für den gehobenen Anspruch des Akustikgitarristen.
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Natürlich haben wir auch darüber nachgedacht, im benachbarten Tschechien nach Instrumenten zu schauen, aber leider reichte die Zeit nicht aus. Immerhin sind die Geburtsorte der BSG und Furch rund 270 Kilometer von DD entfernt, ein wenig weit für einen einfachen Tagesausflug. Trotzdem haben wir einmal rübergemacht, als wir der Elbe flussaufwärts folgten. Malerisch zieht die Strasse nahe der Elbe gen Süden und nur kurz ist die Strecke bis zur Grenze.
Gleich hinter der Grenze ging uns das Herz auf, als wir von jungen Männern angerufen wurden, doch als Gast in ihren schönen Strassenshop zu kommen. Die ausgestellten Waren boten einen fast künstlerischen Anblick - so wie man sich orientalische Basare vorstellt. Farbenfrohe Tücher und Gewänder wechseln sich dort ab mit lustigen Figuren aus Ton und Keramik und Holzartikeln des üblichen Gartenbedarfs. Besonders die kleinen Holzwindmühlen scheinen der absolute Verkaufsrenner zu sein. Aber auch die bei uns so teure Markenware, wie Diesel, St. Olivier, Rolex usw., geben die aufstrebenden, motivierten und ambitionierten Händler für ein Butterbrot zum Selbstkostenpreis weiter und man ist fast geneigt, ihnen noch ein wenig mehr zu zahlen, damit sie ihre Familien gut und ausreichend ernähren können. Diese Shops, dicht an dicht, ziehen sich rund einen Kilometer von der Grenze bis ins Hinterland. Das verspricht für den potentiellen Kaufwilligen reichhaltige Auswahl.
Die daheimgebliebenen Frauen und Kinder wohnen anscheinend eine nur kurze Strecke hinter den Verkaufsständen. Diese fröhlichen und freundlichen Menschen stellen sich an die Strasse und winken den vorbeifahrenden Touristen zu, ungeachtet des Wetters, um ihnen eine gute Fahrt zu wünschen. Einige verließen spontan ihre Morgentoilette, um auf den Balkonen den Fremden zuzuwinken. Und manche vergessen in ihrer Freude sogar, sich mit Kleidung gegen die Kälte zu schützen....
Wir selbst waren leider zeitlich ein wenig eingeschränkt, aber wir konnten beobachten, dass eine kleine Gruppe älterer Herren im Rentenalter ihren Fahrradausflug unterbrachen, um mit den jungen Frauen ins Gespräch zu kommen und ich denke, dass sie sich angemessen für den freundlichen Empfang in diesem fremden Land bedankt haben. Daran sieht man, dass Rentner
doch ausreichend Zeit und Willen haben, um zwischenmenschliche und genereationsüberbrückende Beziehungen zu fördern und mit ihrem menschenfreundlichen Auftreten zur multikulturellen Völkerverständigung beitragen wollen und können.
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Ach, nun bin ich doch wieder ins Erzählen gekommen, ich altes Plappermaul....

Aber wenn einen die Eindrücke der letzten Tage verfolgen, dann ist es - zumindest mir - nahzu unmöglich, diese einfach für mich zu behalten.
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Abschließend möchte ich noch eine Empfehlung aussprechen:
Wir haben einen Hang zu kleinen Ausflügen. Besonders, seit wir von unseren Kindern unabhängig sind ( sie selbst hatten uns ja schon
vor Jahren gesagt, dass
sie an Wochenenden ganz gut
allein zurechtkommen... ).
Die Hotelkette
LANDIDYLL hat überall in Deutschland einige sehr schöne Häuser. Alle sind eher familiär geführt, durchweg gut gelegen, sind günstig und bestens ausgestattet. Wir nehmen immer ein Arrangement, welches ein nettes Abendessen einschließt.
Wer also ein Wochenende raus möchte... - Landidyllhäuser sind unser Tipp.
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Nun aber genug. Euch allen einen schönen 1.Mai, Euer oller