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banjo
Verfasst: Fr Apr 14, 2006 10:54 am
von SouthernOffroader
halli hallo halunken !
in letzter zeit hab ich recht häufig darüber nachgedacht mir ein 5 string banjo zuzulegen, da ich zeit und lust habe ein paar schritte in richtung bluegrass zu unternehmen. was da teilweisse gespielt wird hört sich für mich erschreckend schwer an, aber ich werde es wohl nie lernen wenn ich nie damit beginne.
wer von euch besitzt ein banjo und kann mir eventuell tipp's geben auf was ich beim einkauf achten sollte ? musik produktiv bietet ein set an, ( banjo, gurt, tasche - dean playmate b3 banjo set ) das mich anspricht, aber recht sicher bin ich mir nicht. geld spielt keine rolle, da ich eh keines habe, aber sollte ich lieber gleich etwas mehr für ein " besseres " ausgeben ?
wobei ich denke dass ich als anfänger mit so einem relativ günstigen set nicht schlecht beraten wäre...
vielleicht kann mir noch jemand lern-lektüre empfehlen, da ich die sache autodidaktisch angehen werde. immerhin gibt es ein paar basics im internet.
bin für jeden tipp und kommentar dankbar, also raus damit
übrigens hoffe ich dass ich mit dem thema im richtigen board bin... sorry wenn dies nicht der fall sein sollte.
peace !
Verfasst: Fr Apr 14, 2006 11:36 am
von Admin
Falsches Board nicht, nur weiß ich nicht, wie breit die Kenntnisse bezüglich 5-string-Banjo hier gestreut sind. Ich hatte eines, aber nur für eine recht kurze Zeit, danach habe ich es wieder verkauft, weil ich es von Anfang an hätte lernen müssen. Ich hatte die Vorstellung gehabt, ich könne die Techniken, die ich von der Gitarre her kann, auf das Banjo übertragen, sozusagen "mitnehmen" und auf diese Weise den "Quereinstieg" schaffen. Das hat sich nicht in dem Ausmaß umsetzen lassen, wie ich erwartet hatte und da ich keinen Drang verspürte, alles von Anfang an zu lernen, habe ich es wieder weggegeben.
Ich hatte damals ein preisgünstiges Banjo von T* ind B* erworben und ein Lehrbuch "Teach yourself Bluegrass Banjo" gleich noch mit dazu. Das Buch war sehr instruktiv und zeigte die Stilentwicklung vom Scruggs Style bis hin zu dem sogenannten "Melodic Style". Es gab dazu auch eine Menge Lernstücke von einfach bis schwer und auch die einfachen klangen schon sehr gut. Der Autor hat die Stücke auch auf der dem Buch beiliegenden CD eingespielt. Alles war in Tabulatur aufgeschrieben, das scheint beim Bluegrass Banjo so üblich. Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen, man sollte nur Englisch verstehen.
Das Banjo war aus China und es hatte am Hals bei der kurzen Saite einen sogenannten "Friction Tuner", also einen Wirbel, der nur durch Reibung hielt. Angesichts der recht geringen Saitenspannung hält das zwar ohne weiteres, läßt sich aber schwer fein stimmen. Man dreht und plötzlich ist man flugs zu hoch oder zu niedrig. Daher hatte ich das Banjo bald mit einem "geared Tuner" ausgestattet, also einem mit Schneckengetriebe. Ich würde empfehlen, entweder ein Banjo zu nehmen, das gleich einen "geared Tuner" hat, oder die Nachrüstung wird irgendwann erforderlich, weil das Stimmen sonst nervt. Das Fell war in den USA hergestellt (ich glaube es war eines von Remo) und so stand vorne auf dem Banjo "made in USA" drauf, während hinten am Hals ein kleines Klebeschild prangte, auf dem es "made in China" hieß.
Wie dem auch sei, das Banjo war gut zu bespielen. Ich habe das Fell nachgespannt, weil es zu schlapp war, wobei ich mich hinsichtlich der nötigen Spannung und der Vorgehensweise an dem orientierte, was es in entsprechenden Websites darüber zu lesen gab.
Meiner Erinnerung nach hat der Spaß damals DM 269,- gekostet und ich glaube, daß man damit durchaus zumindest anfangen kann.
Verfasst: Fr Apr 14, 2006 8:20 pm
von Woodstock
Hallo,
nun, ich hab auch eins, eins von der ähnlich preiswerten China-Sorte, von Stagg. Es kam in einem bedauernswerten Zustand, der Hals verdreht, die Clamps zum teil lose im Resonator liegend, Fell natürlich ungleichmäßig und zu locker gespannt, etc.
Mit etwas Einstellarbeit und neuen Saiten aber inzwischen ganz gut bespielbar, mich hat´s auch nur (wegen dem Zustand) rund 100 Euro gekostet.
Prinzipiell haben all diese Billigteile (bis ca. 400 Euro) konstruktive Mängel, vor allem diese flachen Clamps udn oft eben diesen von RB schon erwähnten Friktion-Tuner.
Gleichwohl, wenn man bedenkt, dass gute Banjos (Deering!) nicht unter 1500 zu haben sind, kann man durchaus mal auf einem Billigteil erste Versuche unternehmen um zu sehen, ob das überhaupt was ist. Ist halt nicht soviel Geld kaputt. Wirklich schöne Teile kosten dann schon über 4000 Euronen...
BTW, Deering war auch auf der Musikmesse, da haben die Krüger-Brothers und Brad Davis gespielt, Spontan-Session. Der helle Wahnsinn! Bin da nicht mehr weggekommen, hatte auch den Eindruck, als wär die komplette Halle 3 schließlich um den kleinen Stand versammelt gewesen. Schon deshalb hat sich für mich Frankfurt gelohnt.
Verfasst: So Apr 16, 2006 12:18 am
von SouthernOffroader
hmm da überlege ich mir eventuell doch das instrument im handel mal direkt in die finger zu nehmen anstatt online zu kaufen... dann widerrum zu beurteilen was gut ist und was nicht ist vielleicht auch nicht ganz einfach wenn man kompletter neuling auf dem gebiet ist.
RB, was das stimmen angeht, da bin ich manchmal fast schon bei meiner dreadnought genervt, von daher wär der " friction tuner " wohl nix für mich
( gute ) banjo's sind dann wohl doch teurer als ich dachte, ich meine für unter 1500 euro bekommt man doch im vergleich schon recht ordentliche gitarren oder nicht ? 4000 euro sind astronomisch, für das geld könnte man tanken gehen.
ich werd mich noch ein bisschen umschauen was es alles gibt, jedenfalls bin ich jetzt etwas schlauer.
vielen dank für eure antworten !
Verfasst: So Apr 16, 2006 1:41 pm
von Admin
Naja, Deering baut auch Modelle für Einsteiger (Deering "Goodtime"), die - je nach Ausstattung zwischen 400 und 650 Euro kosten. Die sind - soweit ich weiß - mit einer Getiebemechanik am Hals ausgestattet und ich glaube, man darf sie schon als richtiges Musikinstrument bezeichnen.
Verfasst: Fr Apr 21, 2006 8:06 pm
von Woodstock
Admin hat geschrieben:...die - je nach Ausstattung zwischen 400 und 650 Euro kosten. Die sind - soweit ich weiß - mit einer Getiebemechanik am Hals ausgestattet und ich glaube, man darf sie schon als richtiges Musikinstrument bezeichnen.
Stimmt. Zum Teil. Ein klein wenig teuerer sind sie nämlich schon, jedenfalls mit der Ausstattung, die man dann wenigstens haben möchte

Man kommt dann auch auf ca. 1000.
Aber: die Modellreihe ist (an der technischen Qualität zweifle ich nicht) sooooo furchtbar häßlich!
Verfasst: Mo Apr 24, 2006 10:59 am
von Halfgar
Hallo zusammen,
dies ist mein erstes posting, ich hoffe das klappt alles *bibber*
ich lese schon seit einiger Zeit mit Interesse im Forum. Da ich eigentlich Banjopicker bin, kann ich vielleicht zu diesem Thema mal was beitragen (sonst profitiere ich immer nur von anderen
Von einem echten "billig-banjo" würde ich aus eigener Erfahrung abraten.
Ein Banjo besteht einfach aus zu vielen verschraubten Einzelteilen. Wenn man da (noch) keine Erfahrung damit hat oder jemanden hat der sich damit auskennt, wird man nicht glücklich.
Es gibt zur Zeit relativ preiswerte Banjos, die vom Material, Verarbeitung und vor allem klanglich sehr gut sind.
Ich hab schon einiges darüber gelesen und auf der Musikmesse endlich die Chance gehabt selbst welche zu testen. Es handelt sich um die Goldstar
GF-85 und GF-100 usw. Banjos. Ich selbst habe eines der alten Goldstar Banjos (GF-20-JD Crowe, mein ganzer Stolz

) von 1981. Die neuen sind alles in allem nicht ganz so gut wie die alten, aber im vergleich zu neuen Gibsons, Deerings usw. für ihren Preis ein echter Hammer.
Die GF-85 gibt es im Amerika schon für ca. 900-1000$, ich habe mich allerdings noch nicht informiert wie und wo man sie in Deutschland kriegt.
Die Banjos haben ein professionelle Austattung. D.h. speziell der Tonering und der Rim (das ist der Holzring auf dem der Tonering aufliegt) sind sehr gut. Sie hatten wohl Anfangs Probleme mit den Mechaniken (auf der Musikmesse war auch so eins *tss, tss, tss* aber die neuen haben diese Problem angeblich nicht mehr.
Zum Beginn kann ich das (deutsche !!) Buch "Beginner Banjo" von Rüdiger Helbig empfehlen. Damit habe ich vor ca. 15 Jahren auch angefangen.
Inzwischen gibt es das Buch mit CD, was den Start deutlich vereinfacht.
Wenn man dran bleibt kommen die anderen Bücher von ganz alleine
Interessante Links zu dem Thema:
http://www.banjohangout.org/forum/
http://www.bluegrasscenter.com/gold_star.html
http://www.sagamusic.com/catalog/produc ... BrandID=40
Das wär´s mal für´s erste. Wenn ihr noch Fragen habt versuche ich gerne zu helfen.
Gruß Marcus
Verfasst: Mo Apr 24, 2006 6:30 pm
von Herbie
hallo marcus,
die firma aria ist bekannt für gute instrumente, und ich habe (auf der
homepage des importeurs) gesehen, daß sie auch banjos anbieten.
hast du schon mal eines von denen in der hand gehabt?
viele grüße herbie
Verfasst: Di Apr 25, 2006 6:31 am
von Halfgar
Hallo Herbie,
mein erstes Banjo war ein Aria. Das war ein ganz ordentliches Instrument aber halt mit allen Fehlern die so ein preiswertes Banjo hat (billige Mechaniken, Alu-Tonering, schlecht eingestellt usw.). D.h. es klang nicht wirklich nach Bluegrass (mein Spiel damals allerdings auch nicht

)
hatte ein furchtbare Saitenlage und war noch schwerer zu stimmen als ein gutes Banjo.
Aber.................ich habe darauf Banjo spielen gelernt. Der Enthusiasmus muß allerdings schon groß sein
Aria hat auch mal ein sehr gutes Banjo gebaut, ich glaube das hieß AriaPro. So eins hab ich auch mal gespielt. Das war klanglich sehr gut und die Verarbeitung in Ordnung.
Über aktuelle Arias weiß ich leider nichts.
Gruß Marcus
Verfasst: So Apr 30, 2006 11:46 am
von SouthernOffroader
hi halfgar !
danke für die infos und die links. stehen ein paar interessante
sachen drin. die " deering goodtime " die RB genannt hat werd ich mir mal genauer anschauen.
peace