Ärger mit der Musikschule

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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M
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Ärger mit der Musikschule

Beitrag von M »

Puh, da hats wohl ganz schön gekracht. Vor ca. einem Monat habe ich bei meiner Musikschule angerufen, an der ich seit September des vergangenen Jahres Unterricht nehme. Hintergrund war der, dass ich zum Jahreswechsel schon wieder einen neuen Lehrer untergejubelt bekommen soll, da meine derzeitige Lehrerin zum Jahreswechsel die Stelle gekündigt hat. Das wäre dann die dritte Lehrkraft seitdem ich an der Musikschule bin. Da ich mich damit nicht einverstanden erklärt habe, wollte ich im Vorab ein paar Auskünfte bei der Musikschule einholen. Die Kündigungsfrist für das kommende Jahr lief ja bereits Ende September ab.

Was mich am anderen Ende der Leitung erwartete, gebe ich zu, habe ich nicht kommen sehen. Ich ging von einem freundlichen ‚Na, wenn das so ist, können Sie unter diesen Umständen auch außerplanmäßig kündigen‘ aus. Denkste! Die Sekretärin gab mir von vornherein zu verstehen, dass die Frist abgelaufen sei und ich keine Chance hätte aus dem Vertrag rauszukommen. Es folgte ein äußerst geladenes Gespräch, in dem ich kaum die Gelegenheit hatte überhaupt noch zu Wort zu kommen. Da die Regeln der höflichen Unterhaltung leider vollkommen an dieser Frau vorbeigegangen sind, fand ich mich dazu gezwungen, das Gespräch frühzeitig zu beenden und wandte mich dann schriftlich an die Geschäftsführung.

Auf die Einzelheiten des Gesprächs mag ich gar nicht eingehen, finde es für eine öffentliche Musikschule jedoch schwer daneben sofort mit Inkassoverfahren zu drohen, sollte ich denn die Einzugsermächtigung für den monatlichen Betrag kündigen.

In dem Schreiben an die Musikschule schilderte ich den Fall. Ein kurzer Absatz dazu, dass ich mit dem ständigen Lehrerwechsel nicht einverstanden war, eine ganze Seite Beschwerde über das Auftreten der Sekretärin. Zugegeben, ich war ziemlich stinkig über das Gespräch und das konnte man wohl auch rauslesen.

Wie dem auch immer sei, ich erhielt vor ein paar Tagen eine Antwort auf mein Schreiben. Hier ein paar Auszüge:

“Der Vorstand hat in seiner Sitzung am 14. November 2012 Ihren zu diesem Zeitpunkt lediglich mündlich vorgetragenen Antrag beraten und eine Entscheidung getroffen für den Fall, dass Sie Ihren Antrag formgerecht stellen, was ja zwischenzeitlich geschehen ist.“

An der Stelle war mir schon klar, dass die Sekretärin Einfluss auf das weitere Geschehen genommen haben muss, denn es folgt:

“Der Vorstand hat einstimmig beschlossen, Ihrem Antrag nicht stattzugeben, da keine besondere Gründe vorliegen, die eine Vertragsauflösung abweichend von der regulären Kündigungsfrist rechtfertigen würden. Ein Lehrerwechsel ist ausdrücklich kein solcher Grund, da Sie einen Unterrichtsvertrag mit der Musikschule xxx e. V. und nicht mit einer konkreten einzelnen Lehrkraft unserer Schule abgeschlossen haben.“

Soweit zum Beschluss des Vorstandes. Der Hammer dann im letzten Abschnitt:

“Als angehender Musiker wissen Sie sicher, dass der Ton die Musik macht. Deshalb unterstützt der Vorstand die Geschäftsführerin und alle anderen Mitarbeiter unserer Musikschule darin, sich freundlich, aber bestimmt vor verbalen Entgleisungen einzelner unserer „Kunden“ zu schützen.“
Was auch immer die Geschäftsführerin dem Vorstand in Bezug auf diesen Fall geflüstert hat, sie muss wohl überzeugender gewesen sein als ich. Ich beschwere mich über ihr Verhalten und nun wird mir vorgeworfen unfreundlich aufgetreten zu sein.
Dabei habe ich die Befürchtung, dass dies letztlich der Grund für die Absage meines Gesuches war, denn von einer weiteren Schülerin wurde ich darüber in Kenntnis gesetzt, dass es durchaus möglich ist, auch während des laufenden Schuljahres zu kündigen.

Was mich verwundert, ist dass es keine Sonderkündigungsklausel in der Satzung des Vereins gibt. Ich sehe es jedoch nicht ein, einen weiteren Lehrer anzunehmen. Musiker, mit denen ich gesprochen habe, sehen das ähnlich. Wie seht ihr das? Und vor allem: Was kann ich nun tun um doch aus dem Vertrag rauszukommen? Wie stehen die Chancen dazu?

Fragen über Fragen...
Marcus
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RB
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Beitrag von RB »

Wieviel im Monat ?
Laufzeit von wann bis wann ?
Vereinbarte Kündigungsfrist ?
Macbeth
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Beitrag von Macbeth »

Hier muss man in der Tat zunächst einmal in den Vertrag schauen, was genau vereinbart ist.

Die Hürde für ein außerordentliches Kündigungsrecht ist bei einem Vertrag mit bestimmter Laufzeit hoch: Die Fortsetzung des Vertrages bis zum Ablauf der Laufzeit muss unter Berücksichitgung des Einzelfalls und der Abwägung der beiderseitigen Interessen unzumutbar sein, sagt § 314 Abs. 1 BGB.
- Cort MR 710
- Bourgeois Sig. OM
- PRS SE Santana
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Bestätigt mein festgefahrenes Bild von größeren Musikschulen die mit Kündigugnsfristen in Verträgen arbeiten.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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ralphus
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Re: Ärger mit der Musikschule

Beitrag von ralphus »

M hat geschrieben:.....
In dem Schreiben an die Musikschule schilderte ich den Fall. Ein kurzer Absatz dazu, dass ich mit dem ständigen Lehrerwechsel nicht einverstanden war, eine ganze Seite Beschwerde über das Auftreten der Sekretärin. .....
Vielleicht hättest Du es "andersrum" machen sollen - eine ganze Seite darüber schreiben, warum die Leistung wg. des "häufigen Lehrerwechsels" so mangelhaft war, dass Du ohne Beachtung von Kündigungsfristen aus dem Vertrag rauswillst. Die "Beschwerde" über Verhaltensweisen von Mitarbeitern lenkt auch "Entscheidungsträger" vom Wesentlichen ab.

Hast Du, hattest Du evtl. noch Kontakt zu Deinem letzten Lehrer? und könntest mal fragen, wann der seine Zusammenarbeit mit der Schule gekündigt hat? Hat die Musikschule diese Information evtl. so lange zurückgehalten bis Deine Kündigungsfrist vorbei war? Neee - bestimmt nicht ;-)
Viele Grüße

ralphus
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Der Wahnsinn.

Wie ich unsere Lokalpresse einschätze, würde der/die RedakteurIn dir sogar den Kaffee bezahlen, während du ihm das detailliert erzählst. Keine Ahnung wie die "Zeitungsfritzen" bei euch so drauf sind.

In der Musikschule, in der ich 4 Jahre tätig war, gab es zwar auch eine Kündingungsfrist, welche aber "regelmäßig" außer Kraft gesetzt wurde. Was bringts denn, wenn der Nachwuchs einfach "keinen Bock" mehr hat... gottseidank nicht dir Regel.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Geschäftsführerin hier die Flucht nach vorn angetreten hat. Tenor: "Der hat mich am Telefon angepöbelt...". So es keine Aufzeichnung des Gesprächs gibt, kann sie ja viel behaupten oder dementieren. Gibt es vielleicht noch andere Schüler/Eltern/Kunden, die mit dieser Frau ähnliche Erlebnisse hatten?

Nun, einfach ist die Sache nicht. Ob man sich nun mit einem Anwalt diesem Problem erneut nähert, es selbst noch einmal versucht - oder ob man sich mit dem Redakteur für Lokalangelegenheiten unterhält.

Ich selbst bin i.d.R. mit den persönlichen Gesprächen gut gelaufen. Aber hin und wieder gibt es Situationen, wo das einfach nicht ausreicht. In meinem letzten Fall, wo auch meine Argumentationsmöglichkeiten in die Leer führten (mit der T-Mobile), habe ich mich letztlich gegen einen Rechtsbeistand und für die Lokalredaktion entschieden (Nennt sich bei uns "Lesertelefon"). Innerhalb von 72 Stunden erhielt ich einen Rückruf der T-Mobile und mehrere interessante Angebote, das Problem für mich zufriedenstellend zu lösen. Auf meine eigenen Mails, Anrufe und Postrings hatten sie wochenlang nicht reagiert.

:wink:

Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Musikschule XXX e.V. deutlich mehr treffen wird, wenn man so ein Problem und ihre Geschäftspraktiken und Unzulänglichkeiten in der Öffentlichkeit diskutiert. Immerhin sind sie auf eine gute Reputation und zufriedene Kunden/Schüler angewiesen. Von einem intensiven Briefwechsel zwischen Rechtsbeiständen bekommt kein (potentieller) Kunde der Musikschule etwas mit. Die Tageszeitung erreicht da doch mehr Haushalte. Zudem möchtest du auch eine möglichst schnelle Lösung. Bei einem Rechtsstreit, besonders mit einem Knebelvertrag wie diesem, kann das schon ein wenig dauern.

Wie auch immer. Wenn du glaubst, dass du bei so häufigem Lehrerwechsel nicht angemessen lernen kannst (und es gibt parallel ausreichend Studien aus dem Schulbetrieb, dass dies durchaus zutreffend ist) und gerne kündigen möchtest, dann wünsche ich dir viel Erfolg. Ich würde dort auch nicht bleiben wollen - oder eines meiner Kinder dort unterichten lassen.

Setz dich durch, viele Grüße,
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wuchris
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Beitrag von wuchris »

OldPicker hat geschrieben:einem Knebelvertrag wie diesem
Naja. Ein Knebelvertrag ist das doch noch lange nicht?
Ein Vertrag über ein Schuljahr ist wahrscheinlich bei Musikschulen die Regel. Für kleine Musikschulen oder bessergesagt selbständige Musiklehrer dürfte das nicht notwendig sein. Bei größeren, die ja wiederum Verträge mit deren Lehrern zu erfüllen haben, würde es mich wundern, wenn es die Regel wäre keine Kündigungsfrist zu haben.
Ich sehe es bei einem Bekannten mit kleiner Musikschule (so um die 100 Schüler): die Sprunghaftigkeit mancher Eltern und vor allem die Erwartungshaltung an den Musikschulbetreiber, dass kurz nach Beginn des Unterrichtsjahrs (wenn dann endlich alles eingetaktet ist) ganz einfach damit aufgehört werden kann, weil das Kind ja schließlich zu der kurz davor ausgemachten Unterrichtszeit jetzt Fußball/Tennis/Schwimmen/Handball/... hat, ist schon bemerkenswert. Selbstverständlich wird dann erwartet dass sich der Lehrer, die Schule und gelegentlich auch die anderen Schüler/Eltern/Kinder danach zu richten haben und wenn das nicht möglich ist, der Vertrag in beidseitigem Einverständnis ganz selbstverständlich aufgehoben wird. Der schon bezahlte Monatsbeitrag soll - logisch - zurücküberwiesen werden.

Was hier abläuft ist was anderes: es ist doch kein Unterricht möglich wenn fast im Monatsturnus der Lehrer wechselt?! Vertraglich mag das in Ordnung sein, aber andere potenzielle Schüler und Eltern haben doch ein Recht darauf das zu erfahren.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ja klar - Knebelvertrag ist das nicht. So ein Einjahresvertrag ist wohl eher die Regel. :wink:
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chevere

Beitrag von chevere »

weshalb soll der neue Lehrer denn nicht akzeptiert werden zumal man ihn noch nicht mal kennt?

Ich denke:
1. Man kann von jedem etwas lernen.

2. Abwechslung macht flexibel.
Und ob mir Gustav oder Gerlinde a-moll zeigt ist doch wurscht, solange dieses Unterfangen didaktisch und fachlich korrekt erfolgt.

3. Ist der Wechsel des Lehrers ggf, nur ein Vorwand, weil man ohnehin vorhatte keinen Unterricht mehr zu nehmen?

4. Vertragliche Bindung besteht ggü. der Musikschule, ohne Anspruch auf einen betimmten Lehrer, sofern das nicht vertraglich vereinbart wurde.

5. dennoch viel Erfolg für Dich.
Zuletzt geändert von chevere am Di Dez 11, 2012 5:52 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

chevere hat geschrieben:weshalb soll der neue Lehrer denn nicht akzeptiert werden zumal man ihn noch nicht mal kennt?

Ich denke:
1. Man kann von jedem etwas lernen.

2. Abwechslung macht flexibel.
Und ob mir Gustav oder Gerlinde a-moll zeigt ist doch wurscht, solange dieses Unterfangen didaktisch und fachlich korrekt erfolgt.

3. Ist der Wechsel des Lehreres ggf, nur ein Vorwand, weil man ohnehin vorhatte keinen Unterricht mehr zu nehmen?
... dem ist aus meiner Sicht nichts mehr hinzuzufügen :wink:
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M
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Beitrag von M »

Hallo zusammen und vielen Dank für euer Interesse.

Da ich mich zwischenzeitlich nicht einschalten konnte, gehe ich eure Beiträge einen nach dem Anderen durch.
RB hat geschrieben:Wieviel im Monat ?
Laufzeit von wann bis wann ?
Vereinbarte Kündigungsfrist ?
Es ergibt sich für das kommende Jahr eine Gesamtforderung von € 654. Demnach sind es € 54.50/Monat.
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr, also wäre ich für ein ganzes Jahr gebunden.
Die Kündigungsfrist ist in der Satzung festgehalten:

„Austritt
Der Austritt ist dem Vorsitzenden über die Geschäftsstelle bis zum 30.09. des laufenden Geschäftsjahres schriftlich mitzuteilen. Für die Rechtzeitigkeit der Austrittserklärung ist das Mitglied beweispflichtig. Eine verspätetet Austrittserklärung verpflichtet zur Zahlung des Beitrages für das folgende Kalenderjahr.“
ralphus hat geschrieben: Hast Du, hattest Du evtl. noch Kontakt zu Deinem letzten Lehrer? und könntest mal fragen, wann der seine Zusammenarbeit mit der Schule gekündigt hat? Hat die Musikschule diese Information evtl. so lange zurückgehalten bis Deine Kündigungsfrist vorbei war? Neee - bestimmt nicht ;-)
Genau hier liegt meines Erachtens das Problem. An der Musikschule arbeiten fast ausschließlich Honorarkräfte. Diese haben eine Kündigungsfrist von sechs Wochen. Das überschneidet sich jedoch mit meiner Kündigungsfrist, die drei Monate vor Jahresende endet. Die Lehrerin hat erst vor Kurzem gekündigt.
OldPicker hat geschrieben:Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Geschäftsführerin hier die Flucht nach vorn angetreten hat. Tenor: "Der hat mich am Telefon angepöbelt...". So es keine Aufzeichnung des Gesprächs gibt, kann sie ja viel behaupten oder dementieren. Gibt es vielleicht noch andere Schüler/Eltern/Kunden, die mit dieser Frau ähnliche Erlebnisse hatten? ?
Ich gehe von genau dieser Situation aus. Leider steht der Vorstand in der Sache hinter ihr. Nachweisen lässt sich da leider nichts mehr. Und ja, sie scheint ein Problemfall zu sein. Sie ist mitunter der Grund, warum meine Lehrerin sich an dieser Musikschule nicht mehr gut aufgehoben fühlt.
chevere hat geschrieben:weshalb soll der neue Lehrer denn nicht akzeptiert werden zumal man ihn noch nicht mal kennt?

3. Ist der Wechsel des Lehrers ggf, nur ein Vorwand, weil man ohnehin vorhatte keinen Unterricht mehr zu nehmen?
Ich akzeptiere den Lehrer deshalb nicht, weil ich mich mit dem ständigen Lehrerwechsel nicht einverstanden erkläre. Das hat nichts mit der Person der auf mich zukommenden Lehrkraft zu tun. Hinzu kommt, dass ich mich zu wohl mit meiner derzeitigen Lehrerin fühle. Sie unterrichtet an einer anderen Musikschule und da diese ganz in der Nähe liegt, habe ich vor, den Unterricht bei ihr dort weiterzuführen. Unabhängig vom Ausgang der Situation werde ich mich an dieser Schule anmelden. Dort ist es übrigens so, dass sich bei einem Wechsel der Lehrkraft der Vertrag automatisch erneuert. Dann hat man einen Monat Probezeit mit dieser Lehrkraft und wenn der Unterricht/die Lehrkraft nichts für einen ist, kann man problemlos kündigen und bekommt den Monatsbeitrag sogar erstattet. Es geht also auch anders.

Ich habe von meiner Lehrerin in Erfahrung bringen können, dass ein weitere Schülerin mit dem Lehrerwechsel nicht einverstanden ist und hat, unter dem Vorwand im kommenden Jahr Abitur zu machen zu wollen, den Vertrag zum März hin kündigen können. Auch hier sieht man also, dass eine Kündigung durchaus möglich ist.

Spielt es aus rechtlicher Sicht eigentlich keine Rolle, dass ich mich auf den Vertrag niemals eingelassen hätte, wenn ich gewusst hätte, wie oft die Lehrer wechseln würden? Ich meine, das ist doch nicht normal, oder?

Gruß, M.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Aus meiner Perspektive sind Verträge unter anderem auch zum Lesen da. Deine Kündigungsfrist ist dort eindeutig definiert und an die hast Du dich leider nicht gehalten, Was erwartest Du denn jetzt?? Zpgegeben, ein Jahr ist lang. Gängiger sind meines Wissens nach sechs Monate. Bei all zu häufigem Lehrerwechsel mit einer ausserordentlichen Kündigung zu drohen, halte ich für nicht geschickt. EIn freundliches Gespräch hätte da sicherlich mehr gebracht.

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Gru0 Ralf
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Beitrag von M »

Sperris hat geschrieben:Aus meiner Perspektive sind Verträge unter anderem auch zum Lesen da. Deine Kündigungsfrist ist dort eindeutig definiert und an die hast Du dich leider nicht gehalten, Was erwartest Du denn jetzt?? Zpgegeben, ein Jahr ist lang. Gängiger sind meines Wissens nach sechs Monate. Bei all zu häufigem Lehrerwechsel mit einer ausserordentlichen Kündigung zu drohen, halte ich für nicht geschickt. EIn freundliches Gespräch hätte da sicherlich mehr gebracht.

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Ralf, dir ist bewusst, dass ich es zuerst mit einem freundlichen Gespräch versucht habe!? Auch, dass meine derzeitige Lehrerin ihre Kündigung eingereicht hat, nachdem meine Kündigungsfrist bereits abgelaufen war? Soll ich denn in etwa, um allen Eventualitäten vorzubeugen, jedes Jahr aufs Neue den Vertrag rechtzeitig kündigen nur um ihn dann im Januar wieder zu erneuern? Macht doch kein Mensch...

Gruß, M.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ich sehe die Sache so, dass durchaus Hans, Franz, Heike oder Margot mir zeigen kann, wie man einen a-moll greift. Das ist aber durchaus nicht das, worum es hier geht.

Anders, als es in einer allgemeinbildenden Schule ist, wird hier viel Geld für den Unterricht bezahlt, wie auch es durchaus nicht so ist, dass man einer Schulpflicht unterliegt und an Lehrer nehmen muss, was da gerade durch die Tür kommt.

Für mich war es damals ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Musikschule, ob die "Chemie" zwischen Lehrer und Schüler passt. Weiterhin hatte man die Möglichkeit, sich VORHER zu überzeugen, ob dieser Lehrer auch in der Lage ist, den Stoff verträglich an den Schüler oder die Schülerin zu bringen.

Wie gesagt: hier wird freiwillig gutes Geld für eine stimmige und vorher überprüfte Leistung gezahlt, und der "Kunde" hat darauf unter den gezeigten Bedingungen und Voraussetzungen eingewilligt. Wenn nun die Schule in kurzer Zeit innerhalb eines Unterrichtsjahrs so häufig die Lehrer wechselt, was durchaus nicht üblich und vorauszusetzen ist, also diese gezeigten Bedingungen und Voraussetzungen von sich aus ändert, ist das durchaus ein Grund, sich zunächst über die Schule selbst Gedanken zu machen. Weiterhin ist es recht schwierig, sich ständig auf neue Lehrer oder Lehrerinnen und deren Methoden einzustellen; ganz davon abgesehen kann es auch sein, dass man sich plötzlich jemandem gegenüber sieht, den man im schlimmsten Fall nicht gerade sympathisch findet - und trotzdem dafür bezahlen soll.

In diesem Fall sieht es wohl so aus, dass gerade eine sympathische Lehrerin, die sowohl eine gut verständliche Art der Übermittlung des Lehrstoffs und die erforderliche Geduld hat, die Schule wieder verlassen hat. Dass man an einem Lehrer oder einer Lehrerin festhalten möchte, zu der man gerade ein vertrauensvolles und gutes Verhältnis aufgebaut hat, ist nur verständlich.

Ganz ehrlich, da hätte ich auch gekündigt. Wenn ich Geld für den Unterricht ausgebe, dann muss es schon irgendwie entspannt und kontinuierlich zugehen. Das sehe ich gefährdet, wenn die Schule der Gruppe ständig neue Lehrer vorsetzt und die vorher gute Chemie dadurch nicht mehr stimmt - ich also mit einem schlechten Gefühl in den Unterricht gehe.
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