Ich habe noch mehr Gund, sauer zu sein

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Admin
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Ich habe noch mehr Gund, sauer zu sein

Beitrag von Admin »

denn gestern begab es sich, daß ich meine bis dahin makellose 000-16 in den Koffer legen wollte. Eine unbedachte semi-spastische Zuckung der Rumpfmuskulatur ließ die Decke (am Rand) an eines der Kofferschlösser prallen. Das sind diese Momente, in denen das innere Selbst sich verkrampft und wie ein Engerling in der kümmerlichen Hoffnung windet, es möge nichts geschehen sein.

Und doch: Eine Delle. Zwar nur 2 x 5 mm und nicht sehr tief, aber dennoch ärgerlich.

Ich weiß, das kommt ohnehin und es verleiht der Gitarre mit den Jahren derdiedas Patina eines in Würde verschlissenen Gebrauchsgegenstandes. Trotzdem bekümmert mich der Vorgang ein wenig.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Hach, auch bei mir ist eine minimale Delle in Pummelchens Decke gekommen. Einfach, weil der Deckel zugeklappt ist und ich mit der Kleinen noch nicht aus dem freien Schwingbereich war... Reine Unachtsamkeit. :cry:

Die Delle ist klein, aber immer, wenn ich den Koffer aufmache, springt sie mir in die Augen und ermahnt mich, den Entnahmevorgang mit Ruhe und Konzentration zu begehen, um eine Wiederholung dieses dramatischen Moments weitestgehend auszuschließen.

Reinhard, ich fühle mit Dir und kann Deinen Kummer verstehen.
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Volkmar
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Re: Ich habe noch mehr Gund, sauer zu sein

Beitrag von Volkmar »

Admin hat geschrieben:
Ich weiß, das kommt ohnehin und es verleiht der Gitarre mit den Jahren derdiedas Patina eines in Würde verschlissenen Gebrauchsgegenstandes. Trotzdem bekümmert mich der Vorgang ein wenig.
Ich kenne das, beim ersten Saitenwechsel bei meiner Stollinchen mit Fensterkopf habe ich, gewohnt an grobmotorischen Saitenwechsel beim Schaufelkopf, die Kopfplatte etwas verkratzt und dann, mit Polierwachs aus meiner Pfeifenraucherzeit poliert, bis fast nix mehr zusehen war.

FAST !!!!

Jedesmal, wenn ich die verbliebenen Spuren sehe, denke ich so bei mir: Hatte sie die Patina jetzt schon nötig ?

Du hast also mein volles Mitgefühl, weil jedesmal, wenn du die Macke siehst...... :wink:

Volkmar
Gast

...

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Sa Feb 06, 2010 11:55 am, insgesamt 1-mal geändert.
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, ich reihe mich ein und meine Delle ist noch blöder entstanden,
allerdings sehr kleinerdings : Ich habe einen Kontakttonabnehmer
auf dem Steg getestet (jetzt isser drunter) und das Ding in diese Knetmasse
gedrückt - zuviel Druck und die Kante in die Decke !
Es sieht außer mir keiner, dafür ich immer...
V.H.
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Fuxli
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Beitrag von Fuxli »

Ich weiß nicht, ob ich´s schon mal erwähnte: Meine schöne A&M habe ich mal so blöd über ein nahe der Tischkante brennendes Teelicht gelehnt, dass ein 2-Euro-großes Stück der rückseitgen Kopfplatte regelrecht weggeschmurgelt ist. Bei anderer Gelegenheit ist meine Cort mir auf die A&M gefallen, was in der Decke der A&M 2 fette, aber richtig fette Schrammen verursacht hat. Meine schöne neue Stevens Baritone stand ärgerlicherweise unter einer Neonröhre, die ich in knapp 2,5 Meter Höhe ausgebaut habe. Beim Runterfallen der Röhre ist selbige an der Koa-frunierten Kopfplatte der Stevens zerbrochen und hat ein ordentliches Stück Lack rausgehauen. Diese Geschichtchen sind mir eben natürlich sofort durch den Kopf geschossen, als ich RBs Eintrag gelesen habe.
Leidgeprüfte Grüße
Fuxli
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Oh ja, ich erinnere mich da auch ein so eine Delle, gottlob die bisher einzige, die ich meiner D-14 CP höchstpersönlich beibrachte...es war so *seufz*: ich saß da also spät abends in meinem Musikzimmer und spielte so allerlei Mist vor mich hin, als mir klar wurde, dass es wohl schon sehr spät abends sein mußte- sogar so spät, dass sinnvolles Üben mangels Konzentration schier unmöglich war. Na ja- der Rest ist GEschichte; die Konzentration war selbst zu gering, um das Instrument unbeschadet in den Ständer zu stellen, auf dem Weg dorthin (ca. 40 cm Luftlinie...) geschah das Unglück, auf der Zargenkante / Bodenseite befindet seit jenem folgenschweren Abend diese kleine (für Nicht-wissende kaum sehbare) Delle...was habe ich mir nur dabei gedacht...ach ja: der mitbeteiligte Stuhl hat seine gerechte Strafe übrigens postwendend erfahren... ;)

Seit dem wackelt er ein wenig...
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
marcel s.

Beitrag von marcel s. »

Meine Larrivee war nach 10 Jahren äußerlich immer noch wie neu. Bis ich dann mal meine Klassikgitarre in Ermangelung eines Ständers einfach so auf den Boden gestellt habe. Kurz darauf hörte ich ein lautes Krachen, da war sie dann umgekippt und mit der Kopfplatte gegen die Decke meiner Larrivee geknallt. Zuerst dachte ich, ich hätte nun gleich zwei treue und teure Wegbegleiter auf einen Schlag zerlegt. Zum Glück war der Hals der klassischen noch ganz und die 10cm lange, fette Schramme auf der Larrivee stellt nun sicher, daß ich sie nicht in einem schwachen Moment verkaufe.

Marcel
Beberich

Beitrag von Beberich »

Zitat H-bone
Wird eh' Zeit dass du deine Klampfen mal ein bisschen "personalisierst", dieser ewige "Mint"-Neukram ist ja nicht auszuhalten...
Ich glaub so wörtlich war das nicht gemeint! :shock:

Mitfühlende Grüße,
Detlev
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Reinhard, ist in der Delle das Holz leicht angerissen, sprich Fasern sichtbar genickt oder gebrochen ?

Wenn nicht stellt so 'ne Delle kein grosses Problem dar, alles was du brauchst ist ein gut feuchtes Tuch, ein heisses Bügeleisen oder Lötkolben.

Vorgehensweise: Das feuchte Tuch (mehrfach gefaltet) auf die Delle legen, dann mit heisser (Baumwolle) Bügeleisenspitze oder Lötkolbenspitze wenige Sekunden leicht auf die Stelle der Delle gehen bis es richtig dampft. Das Wasser in Tuch darf richtig kochen. Das wiederholst du (immer eine neue Feuchte Stelle im Tuch suchen) ca. 10 - 15 mal. Dann ist die Delle schonmal einiges kleiner, der Dampf lässt das Holz aufquellen und die Fasern strecken sich wieder.
Am nächsten Tag dasselbe nochmal, und das Ganze eben so lange bis die Delle komplett weg ist. Evtl. musst du danach leicht nachpolieren, aber danach siehst du nix mehr....

Gruss, H-bone
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12bar
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H-Bone

Beitrag von 12bar »

Moin H-Bone,

Gerade mal 8.10 h und schon habe ich einen wertvollen Tipp gegen Dellen in der Decke. Der Tag fängt ja Klasse an. Danke! Und gespart habe ich auch noch. Sonst wäre ich nur wieder zum Gitarrenbauer gelaufen....

../12bar
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thust
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Beitrag von thust »

H-bone hat geschrieben:....Lötkolbenspitze wenige Sekunden leicht auf die Stelle der Delle gehen bis es richtig dampft.

Gruss, H-bone
Mit dem Lötkolben kann man dann auch noch schöne Ornamente als Verzierung in die Decke brennen. :twisted:

Mal im Ernst, geht das auch bei einer "fetten" Lackierung?
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

thust hat geschrieben:Mal im Ernst, geht das auch bei einer "fetten" Lackierung?
Hi Andreas, ich weiss dass es bei Nitrolack hervorragend klappt, was du unter einer "fetten" Lackierung verstehst musst du mal näher definieren. Auf jedenfall sollte die Lackierung etwas dampfdurchlässig sein. Einfach probieren, wenn sich nix tut hat's halt nicht sollen sein.

Und wenn alles schiefgeht kannste ja aus der Decke noch ein schönes Türschild mit Brandmalerei sägen... in Wind und Wetter ist ja dann die "fette" Lackierung dann eh' von Vorteil :twisted:
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saite
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Beitrag von saite »

Hi,

ich hab das bei meiner Gitarre schon gemacht. Hat sehr gut funktioniert! Alles war nicht weg, aber immerhin. Den Tip hatte ich allerdings aus dem Möbelgeschäft für exclusive Naturholzmöbel. Der Ärger über die Delle war größer als meine Bedenken. Außerdem "Jugend forscht" :wink:

Gruß Kerstin
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Admin
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Beitrag von Admin »

Hi H-Bone, danke für dedn Tip. Die Delle ist nicht sehr tief, Holzfasern sind, soweit ich es erkennen kann, nicht beschädigt. Ich frage mich nur, ob denn der Wasserdampf durch den Lack hindurch das Holz quellen lässt............
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