Musikalisches Ged?chtnis ... oder ... das glaubt Ihr nicht!

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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guitar-hero
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Musikalisches Gedächtnis ... oder ... das glaubt Ihr nicht!

Beitrag von guitar-hero »

Moin Folks.

Heute hatte ich eine Begegnung der "anderen" Art.
Ein Gitarrist nahm sich eine meiner Gitarren - (die ich SELBSTVERSTÄNDLICH vorher gestimmt hatte) - stimmte sie kurz nach und gab mir ein "e1".

Ich stimmte meine Gitarre nach seinem "Daumen". (up/down)

OHNE weitere "Referenz" seinerseits !!! spielte ich "h" an.
Ich schaute nur auf seinen Daumen und seinen Gesichtsausdruck.

Ich spielte ... und schaute ...

:shock: :shock: :shock:

Leute! Der Typ hat KEINE Saite mehr angeschlagen!!!

Nur zugehört und seinen Daumen bewegt!

Nach "e6" habe ich dann mal einen Chord gestrummt und ...

... meine Ohren dachten es ist Weihnachten und wir haben einfach losgespielt. :D :D :D

Sorry, wenn ich jetzt immer noch irritiert bin, aber so etwas von musikalischem Gehör/Gedächtnis habe ich in all meinen Lebensjahren noch nicht erlebt. Ihr?
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Werner, was ist daran so seltsam? Das mache ich immer so... :roll:
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Na denn liegt's wohl doch nur an meinem Alter und MEINEM Kurzzeitgedächtnis ...

... oder Du kannst Dir wirklich nicht vorstellen, welche Zeit vergeht, bis ich von einer Saite zur andern wechseln kann. :oops:

:wink:
Bis die Nächte.
Mark
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Beitrag von Mark »

Hallo Werner,

mir ist es vor einiger Zeit genauso ergangen mit
einer französischen Studentin, die ich für ein halbes Jahr bei mir auf
der Arbeit zu betreuen hatte ...
Sie erzählte mir, daß sie Violine spielt und ein "absolutes Gehör" hat.
"Jaja ...", dachte ich, zunächst von anderen "Dingen" irritiert ... :oops:
Aber dann ... es stellte sich heraus, daß es sowas wirklich
gibt, mir ging es wie Dir, ich war auch etwas baff ob ihrer Qualitäten als chromatisches Stimmgerät.
Und das ohne Strom, ohne Mikro und ohne, daß man n Kabel reinsteckt :lol:
Verwundert hat mich dabei, daß sie trotz dieser
Fähigkeit nicht wirklich in der Lage war, auf einfach so dahergeklimperte Akkorde mal was zu improvisieren. Das war nicht drin.
Vom Blatt weg spielen kein Problem ... Sachen gibs ... zumindest hats mit dem Alter nix zu tun, sie ist 22 und ich 33.
Diese Fähigkeit ist erlern- und trainierbar, soweit ich weiß.
greetz
Mark
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westfeuer
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Beitrag von westfeuer »

Wenn ich das ohne Stimmgerät mache - nur nach Gehör - kommen die schönsten Open-Tunings bei raus :D :lol: :wink:

Jetzt mal im ernst. Manche Töne krieg ich auch so immer ganz gut hin. Gerade E und A. Aber alle Töne bekomme ich nicht hin... :roll:
Sah Dich dort oben, Du warst so nah
Ein kleiner Schritt nach vorn, schon bin ich da
Die Augen zu, deine Haare im Gesicht
Konnte Dich fühlen, Zweifel gab es nicht


[ "Falscher Traum" by westfeuer ]
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Moin,

vor einigen Wochen war ich auf einem Konzert eines Orchesters, in dem meine Tochter spielt. Es waren ca. 20 Bläsewr mit dabei. EIn etwas älterer Herr war der Bläserchef. Jeder Bläser blies kurz in sein Instrument und im Bruchteil einer Sekunde ging der Daumen nach oben oder nach unten. Der gute MAnn hattze alle Bläser innerhalb von zwei Minuten "in Tune".

Ich versuche immer wieder die Gitarre nur anhand der Leersaiten zu stimmen. Nur so zur Übung. Inzwischen habe ich festgestellt, dass ich lieber nach Akkorden und Tonarten des Stückes stimme, als nach Flageolets oder so. Vor etlichen Jahren habe ich die Unterschiede nicht wirklich wahrgenommen. Man wächst eben mit der Aufgabe!
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Werner, nicht, dass ich das absolute Gehör hätte - mitnichten.

Mir reicht halt nur der 1. Ton ( i.d.R. das A einer Stimmgabel ) und der Rest kommt von selbst. Aber das können doch viele, oder?

* * *

Jemand mit dem absoluten Gehör kann Dir sagen, ob dieser Ton ein A, ein Cis oder ein F ist. Ich habe neulich bei "Wetten Das" gesehen, wie jemand aus einem 4stimmigen Akkord (!) alle Töne richtig sagen konnte. Und nicht nur das, er konnte sogar sagen, ob es ein eingestrichenes As oder ein zweigestrichenes ist... Erstaunlich.



LG vom
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thust
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Beitrag von thust »

OldPicker hat geschrieben:
Mir reicht halt nur der 1. Ton ( i.d.R. das A einer Stimmgabel ) und der Rest kommt von selbst. Aber das können doch viele, oder?
Ich nicht, aber schön wärs. :cry:
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

OldPicker hat geschrieben:Werner, nicht, dass ich das absolute Gehör hätte - mitnichten.

Mir reicht halt nur der 1. Ton ( i.d.R. das A einer Stimmgabel ) und der Rest kommt von selbst. Aber das können doch viele, oder?
Ohne angeben zu wollen, aber damit hab ich eigentlich auch kein Problem.
In meiner Kinderheit hab ich immer die Gitarren meines Bruders gestimmt, bis ich die Schn... voll hatte und dann selbst angefangen hab zu spielen.
Aber das absolute Gehör??? Keinesfalls. Ich bewunder die Menschen, die diese Gabe haben.


Stefan
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Was mich freut iss das die Gitarre in Tune ist...
manchmal tune ich die Gitarre und checke danach mit dem Stimmgerät und... es stimmt. Aber oft stimmt es relatif aber nicht absolut... ein kleiner gleichmässiger Unterschied.

Ich höre jetzt nur auf Daumenanschlag zweier Saiten. und spiele dann ein oder zwei griffe di Harmonischen Sinn mit dem nächsten Stück haben...
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Mann muss sich eine Referenznote erlernen...

A singen oder summen und vergleichen bis es stimmt... aber nicht vorher A hören sonst klappt es nicht... wenn man diesen Referenzton hat... kann man aus dem Gedächtnis vergleichen...
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ich glaube, dass mein Sinn für die Abstände ( Tonhöhe der Saiten ) nicht zwingend auf ein nahezu perfektes Gehör schließen lassen; vielmehr ist es das langjährig trainierte Gedächtnis, welches für das fast perfekte Stimmen der Gitarre verantwortlich ist. :roll:

Glaube ich jedenfalls....
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Beitrag von Admin »

Ich stimme so auch, allerdings klappt es nicht immer. Wenn ich müde oder erschöpft bin, dann behelfe ich mir mit Flageolets am 5ten und 7ten Bund.

Auch stimme ich bei allen Gitarren, die mir bisher untergekommen sind, das h etwas niedriger; erst mit diesem Kompromiß klingen alle Akkorde halbwegs sauber.

Wenn ich einige Wochen oder Monate keine Stimmgabel nehme, sind meine Gitarren gegenüber der Gabel meist um ein paar cent nach unten gerutscht. Da spielt wahrscheinlich die innere Paranoia vor zu hoher Saitenspannung eine unterbewußte Rolle.
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

OldPicker hat geschrieben:Ich glaube, dass mein Sinn für die Abstände....
Moin,

nur damit ich nicht falsch verstanden werde:

Wenn ICH so stimme, lass ich natürlich irnxeinen Referenzton (z. B. vorherige Saite) mitschwingen. Dann schaff ich das auch halbwegs.

Es war (zumindest für MEIN Ultrakurzzeitgedächtnis) KEIN Abstand / Referenzton mehr da!

Nach kurzer Dämfungspause hat der Typ einfach gesagt: Schlag die nächste Saite an. :shock:

Bis die Nächte.

Werner
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Beitrag von Admin »

Ja das geht schon auch. Es ist einfacher, wenn das Intervall zur vorherigen Saite schwingt, aber einzeln geht auch. Wie kam das jetzt bei Dir zustande ? Ergab es sich aus der Situation ?
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