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Intonationskompensation am Sattel ?
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:37 pm
von StringKing
Hallo,
habe ein Problem mit einer kürzlich erworbenen Gitarre.
Es ist eine Dreadnought.
Alles ist toll, aber wenn ich einen offenen Akkord wie E-Dur oder E-Moll, also mit offener h-Saite, spiele,
scheint diese etwas zu tief im Ton, beim gegiffenen D-Dur stimmt es wieder.
Stimme ich die h-Saite etwas höher klingt der E-Dur/E-Moll gut, passt es aber beim D-Dur nicht.
Habe sowas noch nie erlebt.
Was kann ich tun?
Was sagen die Experten bzw. Gitarrenbauer?
Meine Idee ist eine Intonationskompensation am Sattel (für die h-Saite), so wie folgend gezeigt:
http://www.gropius.de/media/wissen/satt ... _klein.jpg
Kann ich mir selber sowas herstellen?
Oder ist ein kompensierter Steg auch möglich?
Re: Intonationskompensation am Sattel ?
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:41 pm
von Manati
StringKing hat geschrieben:Oder ist ein kompensierter Steg auch möglich?
Hat sie denn keine kompensierte Stegeinlage?
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:46 pm
von StringKing
Auf dem Steg nicht.
Der Steg ist aber schräg in Richtung Schalloch eingesetzt.
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:48 pm
von thust
Saiten schon gewechselt?
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:50 pm
von StringKing
Saiten sind neu.
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:57 pm
von Manati
Dann würde ich es erst einmal mit einer kompensierten Stegeinlage versuchen. Ist auch am einfachsten zu bewerkstelligen.
Was ist das für eine Dread, dass sie eine einfache Stegeinlage hat?
Verfasst: Do Jan 02, 2014 8:59 pm
von Fayol
Fragen:
1. Bist du dir sicher, dass es am Sattel liegt? Ich würde das mit einen Capo im 1. Bund überprüfen.
2. Wie gut (=genau) ist die Gitarre intoniert? Soll heißen: Wie genau stimmen die Flagoett-Töne im 12. Bund mit den gegriffen im 12. Bund überein? (Besonders, in deinem Fall die b-Saite)
Sollte es so sein, wie du beschreibst, scheint mir Dein Vorschlag durch aus zweckmäßig.
Verfasst: Do Jan 02, 2014 9:32 pm
von StringKing
@ fragenden Fayol:
1. Habe ich eben probiert: das Problem scheint sich mit dem Kapodaster mitzuschleppen.
2. Die Oktave (Flagelot) stimmt.
@ Manati:

Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:21 pm
von Fayol
StringKing hat geschrieben:@ fragenden Fayol:
1. Habe ich eben probiert: das Problem scheint sich mit dem Kapodaster mitzuschleppen.
...
Dann kann es eigentlich nicht am Sattel liegen. Dann wenn es daran läge, sollte das Problem mit Capo
nicht auftauchen, weil das Capo ja den Sattel im 1., 2.,3. .... Bund usw. ersetzt. Und ein kompensiertes Capo...

...
Miss doch bitte mal die (Un- )Genauigkeit, leere B-Saite und 2. Bund ("A"). Lt. Deines Fotos würde ich eher auf die Manati-Variante tippen, dass es an der fehlenden Stegkompensation der B-Saite liegt.
Als Beispiel der Steg (incl. neuer Brücke made by Ernis Rissmann) meiner Blueridge

Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:22 pm
von JazzDude
Das Problem ist gar nicht so selten und hat seine Ursache oft in einer zu hohen Saitenlage am Sattel. Dies bewirkt, dass die Saite beim Greifen an den ersten Bünden zu stark gedehnt und somit
sharp wird.
Es gibt tatsächlich kompensierte Sättel, z. B. den hier:
Bei Rockinger gibt es noch die
S.O.S. Sattelkompensation, ein kleiner Streifen aus Bakelit, der unter die Saiten geschoben wird:
Hier ist ein ganz guter Artikel über das Problem:
http://www.mimf.com/nutcomp/
Und hier was auf deutsch:
http://www.gitarrengalerie-bremen.de/haifischsattel.htm
Meine Erfahrung ist, dass mit einem optimal gekerbten Sattel (=möglichst flache Saitenlage am 1. Bund) das Problem minimiert werden kann, ohne dass ein kompensierter Sattel nötig ist.
Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:26 pm
von JazzDude
Fayol hat geschrieben:Dann kann es eigentlich nicht am Sattel liegen.
Er schreibt:
...das Problem scheint sich mit dem Kapodaster mitzuschleppen. ...
Ich wette, dass es doch am Sattel liegt.
Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:43 pm
von StringKing
Das sind ja schon einige gute Infos.
@ Fayol:
von der leeren zur gegriffenen Saite 2.Bund sind es zwei kleine Striche auf dem Stimmgerät (wieviel Hertz das sind, weiß ich nicht).
Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:45 pm
von JazzDude
StringKing hat geschrieben:Das sind ja schon einige gute Infos.
@ Fayol:
von der leeren zur gegriffenen Saite 2.Bund sind es zwei kleine Striche auf dem Stimmgerät (wieviel Hertz das sind, weiß ich nicht).
Und wieviel ist es an der Oktave?
Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:58 pm
von StringKing
@ Jazzdude:
Flageolett stimmt.
12. Bund gegriffen 2-3 Striche, es schwankt, also 2,5

Verfasst: Do Jan 02, 2014 11:58 pm
von Fayol
JazzDude hat geschrieben:
...
Ich wette, dass es doch am Sattel liegt.
Wette angenommen!