Werden die Leute...

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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LaFaro
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Werden die Leute...

Beitrag von LaFaro »

.... etwa "vernünftig"? 8) :wink:
oder geht einfach nur das Geld aus :?: :evil:
Jedenfalls ein "interessantes Zwischenspiel"
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doc
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Beitrag von doc »

Gut, aber ein paar Alte aus der Auktion gibt es ja noch:
"Many more guitars—including a 1939 Martin F-9 ($200,000 – $225,000), a Fifties Gretsch Synchromatic 400 ($115,000 – $125,000), and a Fifties D’Angelico Mandolin ($250,000 – $300,000) remained unsold, presumably because their reserve prices weren’t met."
doc
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RB
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Beitrag von RB »

Die Preise sind in diesen Dingen oft unberechenbar, denn sie speisen sich zum überwiegenden Teil aus einem affektiven Interesse, das im Volksmund gelegentlich Sammlerwahn genannt wird. Der vernünftige Ansatz ist, sich zu fragen, warum man beispielsweise für eine 50 Jahre alte verschrammte und vergammelte Martin D-18 mehr bezahlen soll, als für eine neue. Ob aber die Vernunft und eine pragmatische Herangehensweise ingesamt zunehmen, bezweifle ich.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ich finde es schade, dass die Preise für alte Gitarren so hoch sind.
Ich hätte gerne eine 60er Hummingbird.
Aber fast doppelt so viel dafür zu bezahlen, wie für eine neue ist mir zu viel.
Leider findet man die auch nie in den 1€ Auktionen von Privatleuten, sondern ausschließlich bei Händlern, die überteuerte Festpreise anbieten.
Ich frage mich sowieso, wieso die Händler die Preise so hoch setzen. Da gibt es bei ebay seit Jahren alte Gitarren zum Festpreisangebot, die keiner kauft,
weil sie so teuer sind.
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Ich glaube, dass Gitarren zu völlig überteuerten Festpreisen angeboten werden, um dann im Geschäft zu immer noch hohen Preisen als "Schnäppchen" verkauft zu werden und dass das EBay Angebot dazu nur als Vergleich dient!
Meine Erfahrung ist, dass die tatsächlich bezahlten Preise sehr oft deutlich darunter liegen!
Bei Gebrauchtinstrumenten gibt es keine Listenpreise, wie bei Neuinstrumenten und bei den Neuen werden die Listenpreise ja auch eher selten bezahlt. Als kleiner Richtwert sollen solche Festpreisangebote aber sehr wohl gelten.
Es ist auch leichter, eine Humminbird um 1500 zu verkaufen, wenn als Vergleich ein Instrument dient, welches mit 3000 beziffert wird. Oder das idente Instrument für
2000, da hat man dann den Eindruck, man habe 1000 gespart.
Zuletzt geändert von Angorapython am Do Apr 10, 2014 12:46 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

tonidastier hat geschrieben: Ich frage mich sowieso, wieso die Händler die Preise so hoch setzen. Da gibt es bei ebay seit Jahren alte Gitarren zum Festpreisangebot, die keiner kauft,
weil sie so teuer sind.
Vielleicht weil sie sie schon teuer eingekauft haben?

Wenn du deine 1000 €-Gitarre für einen Euro in die Bucht setzt und ich kauf sie dafür, hast du 999 € Verlust gemacht. Wenn ich eine 60er Hummingbird hätte, würde ich die auch nicht für einen Euro einstellen, weil die Gefahr viel zu groß wäre, dass sie total unter Preis weggeht.

Die Frage ist eher: Warum sinken die Preise nicht, wenn keine Nachfrage vorhanden ist?Da ist die Antwort, dass der Händler eben so lange wartet, bis er jemand findet, der das Geld zahlt (alte Kapitalismus-Regel: Du findest immer einen, der noch dümmer ist und deshalb mehr zahlt).

Von daher gut, dass die Auktion die Preise mal auf ein realistisches Niveau gesenkt hat.

Viele Grüße, Stephan
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clone
Beiträge: 2077
Registriert: Di Okt 09, 2007 11:57 am
Wohnort: Berlin

Beitrag von clone »

docsteve hat geschrieben:
tonidastier hat geschrieben:
Die Frage ist eher: Warum sinken die Preise nicht, wenn keine Nachfrage vorhanden ist?Da ist die Antwort, dass der Händler eben so lange wartet, bis er jemand findet, der das Geld zahlt (alte Kapitalismus-Regel: Du findest immer einen, der noch dümmer ist und deshalb mehr zahlt).
Oder du findest eben keinen mehr.

Das war ja teils schon eine ganz schöne Spekulationsblase... .

Für einen Händler ist das noch etwas anderes, aber wenn man sich als Privatmann etliche alte Gitarren als Wertanlage gekauft hat, kann das eben ganz schön nach hinten losgehen.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Wobei es meiner Meinung nach auch zu erwarten war, dass bei einer Auktion die Preise nicht so hoch sein werden, wie die Preise, für die ein Händler die Gitarre kaufen würde.
Alleine der Sachverhalt, dass überhaupt nur ein sehr beschränkter Kreis von dieser Auktion wusste spricht schon dafür, dass nur niedrige Preise gezahlt werden.
Wir haben ja auch nur wegen dieser Schlagzeile, dass alles unter Wert wegging erfahren.
Der Gitarrensammlermarkt ist auf jeden Fall ordentlich aufgebläht.
Ich glaube allerdings nicht, dass die Preise deswegen Fallen werden.
Kann mit nicht vorstellen, dass TFOA seine Preise für die älteren Gitarren deshalb senken wird.
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OV1667
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Wohnort: Franken

Beitrag von OV1667 »

Warum ist das eine Frage von "dumm" oder nicht?
Wenn ich ein heute nicht mehr (in dieser Qualität) neu erhältliches Instrument haben möchte, weil es meinen Vorstellungen entspricht, und wenn ich willens und in der Lage bin, einen (nach meinem Gefühl) angemessenen Preis dafür zu bezahlen, so ist das doch ok ...

Was ist angemessen?
Mir wurde gestern Abend gesagt, dass ich für die Rikschafahrt (ca. 7km) "viel zu viel" bezahlt habe - hättet Ihr um ca. €0,24 gehandelt? Der Fahrer, der für die Fahrt 100INR (ca. €1,20) bekam, hätte es in der Rolle des Fahrgastes wahrscheinlich getan ...
Da es diesen Unterschied auch in die andere Richtung hin gibt (was macht eigentlich U.H.? :wink: ), sehe ich "Traumpreise" sehr entspannt. Ich muss doch nicht kaufen ...
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich frage mich, wer die Leute sind, die die angeblichen Wertbestimmungen vornehmen. Wenn ein Händler den Wert einer alten Gitarre mit über 100.000 § oder € beziffert, dann freut sich der Käufer, wenn er "nur" 12.000 $ hinblättern muss. Insofern spricht dies für kalkulierten Umsatz. Ich glaube nicht, dass ein Händler bspw. für eine alte Ramírez 100.000 € ausgibt, auch keine 80.000. Die konkrete Frage ist, wie groß der Käufermarkt ist, um sie gewinnbringend wieder zu verkaufen.

Beim Überfliegen der Liste fällt mir auf, dass die Wertbezifferungen gegenüber den tatsächlich erzielten Preisen offenbar völlig daneben liegen. Mit anderen Worten: Die Schätzer haben keine Ahnung.
Liebe Grüße
Bernd
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich frage mich, wer die Leute sind, die die angeblichen Wertbestimmungen vornehmen.
...und für wen sie sich halten. Peinlich. Wenn es namhafte, renommierte Gitarristen (also Experten mit einer direkten Autorität) wären, ok. Doch so finde ich es einfach nur lustig. Insbesondere den verlinkten Artikel. :lol: Vielleicht sollte ich auch mal mitmachen, verkaufe Yamaha APX 4a von 1998 für 22.000 €. Das stelle ich jetzt in diverse Foren etc. und wer weiß? Vielleicht meldet sich in 25 Jahren ja jemand der als VHB 19.500 nennt?
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

naja... wenn man z.B. hier schaut, dann sind auch die erzielten Erlöse zumindest teilweise noch eher "schnäppchenhaft"....

und dass es im "Gitarrenmarkt" genau wie im Immobilienmarkt immer wieder mal "Blasen" gibt, muss man ja wohl nicht wirklich erwähnen.. 8)
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