Notierung bzw Bezeichnung von Akkorden

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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notenwart
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Notierung bzw Bezeichnung von Akkorden

Beitrag von notenwart »

Aufgrund der Empfehlungen hier im Forum habe auch ich mir Bormanns „SoloGuitarBook“ gekauft. Stefan Bormann verwendet einige Akkordbezeichnungen, die mir nicht geläufig sind.
Bspw: A- (ist das a-Moll?)
Oder Db^#11 (der Haken steht für ein kleines Dreieck, was bedeutet das?)

Und ehe ich jetzt hier alles abfrage, was mir neu ist – gibt es ein umfassendes Werk (in seutscher Sprache, soweit notwendig), in dem die Akkordbezeichnungen in (nahezu) allen möglichen Arten der Notierung zu finden sind?
Danke
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chetpicker
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Beitrag von chetpicker »

- bedeutet Moll, das Dreieck bezeichnet den Major-Sept Akkord, zB auch Cmaj7 geschrieben.
buchempfehlung: Fellow Guitar Book, alles drin, reicht für Jahre.

Gruß
chetpicker
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RB
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Beitrag von RB »

Minus könnte vermindert meinen. Vermindert bedeutet: Nur kleine Terzen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

A° wäre eigentlich vermindert, aber man beachte

diese komische art die akkorde zu bezeichnen

z.b. Am7/9 oder A-/7/9

kommt aus einer zeit in der das laptop eines musikers, komponisten oder texters aus einer schreibmaschine bestand. vervielfältigt wurde unter anderem mit einer matrize aus komischen blaupause papier das direkt in die schreibmaschine eingespannt und dort "gesetzt" wurde. danach wurde das in einen komischen drucker eingespannt und mit irgendeiner flüssigkeit getränkt (die stark nach alkohol roch) und dann das zu druckende papier durchgeleiert. namen und bezeichnungen habe ich alle vergessen, erinnere mich nur, dass unsere ersten schülerzeitungen so ähnlich gemacht wurden.

meine erstes lehrwerk über jazzakkorde wurde ebenfalls so ähnlich hergestellt, das waren keine professionellen drucke. und diese nummerierung der akkorde kam auch aus dem jazzbereich, denn erstens waren hier die wiedergabe der komplexen bezeichnungen notwendig und man hatte auf der schreibmaschine keine noten um einen komplexen akkord darzustellen.

vorteil war nun mit kenntnis der harmonielehre oder eben diesen heftchen mit den akkordtabellen, für damalige verhältnisse relativ einfach und fast international verstehbar, leadsheets für die bands herzustellen.
natürlich auch schon damals mit teils fragwürdigem umgang mit dem urheberrecht.

lange rede kurzer sinn, eine ganz feste norm gab es dabei nicht, es wurde der zeichenumfang einer schreibmaschine benutzt. so enstanden also auch schreibweisen wie
E^ auch Emaj7 oder E7/9+ statt E7#9.
da galt es bestimmt auch dem schreiber ("setzer") es nicht zu kompliziert zu machen und es ohne sprachbarriere zugänglich zu machen. schließlich war eine bedeutende jazzszene (auch der amis) in paris etabliert.
Zuletzt geändert von Herigo am Do Mai 08, 2014 2:35 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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tbrenner
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Akkordsymbole...

Beitrag von tbrenner »

... bei den Jazzern ist das minus-Symbol die eingeführte Kurzschreibweise
für Mollakkorde.
Verminderte Akkorde werden gern mit ° gekennzeichnet, halbverminderte
entspr. mit einem durchgestrichenen kleinen o. So meine ich zumindest mich an meine Real Book-Tage zu erinnern.

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

das kenne ich auch so, wobei das minuszeichen schon zur verwirrung beitrug. denn ein übermäßiger intervall wurde auch mit einem + gekennzeichnet, ein verminderter mit einem minus, bzw. dann fügten einige auch dieses zeichen ° zur nummer des intervalles ein, manchmal davor oder danach.

Am9- oder A-°9 :? oder A-9°, seltener zwar habe ich aber alles schon gesehen.

heute sieht man sehr oft einen kleinen buchstaben für einen mollakkord, z.b. a statt Am, das liest sich aber schlechter. außerdem bedeutet die ersetzung des m durch ein - keine anschlagsersparnis bei der tastatur. immer bedenken, es gab bei der schreibmaschine noch keine copy und paste funktion. alles musste ausgeschrieben werden. ein slash bedeutet 2 anschlagsbewegungen ohne information sondern dient nur der optischen trennung.

heute finde ich entweder die verwendung mit # oder b oder noch lieber das + oder - zeichen bei der intervall nummerierung am eindeutigsten.

als vergleich:
A#m/#5/b9 zu A#m/5+/9-
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hallo Notenwart ist da eine Tabulatur zu den Akkordsymbolen gegeben?
Dann könnte man ja rausfinden, was gemeint ist.

Ich habe als A- einen verminderten Akkord im Kopf, weiß aber nicht mehr wie der geht.
Man sollte ja evtl. auch aus dem Liedkontext rausfinden, ob eher ein A Moll oder ein verminderter Akkord dazu passt.
notenwart
Beiträge: 4295
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Beitrag von notenwart »

Danke an alle,
vor allem an Chetpicker,
der mir den Anstoß gegeben hat, doch mal auf eigenen Ressourchen (ich habe Felows Buch schließlich) zurück zu greifen

ABER: um bei dem Minus zu bleiben. Ich besitze noch ein älteres Werk "Grifftabele für die Plektrumgitarre", in dem auch mit Minus notiert wird.
Dort steht A- für einen Dreiklang A - Cis - Es

Bei Bormann steht das Minus für Moll, ganz klar, aber offensichtlich sind die Notierungen nicht durchgehend standardisiert
rwe
Beiträge: 2452
Registriert: Mi Mai 30, 2007 6:04 pm

Beitrag von rwe »

notenwart hat geschrieben:aber offensichtlich sind die Notierungen nicht durchgehend standardisiert
(Leider) richtig :-/
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