Hallo
Wir hatten kürzlich in meinem "Forum für Keyboarder" ein Forumstreffen gemacht. Für dieses Treffen konnten wir die Firma Bose als Sponsor gewinnen und Bose präsentierte vor über 100 Teilnehmern die L1Pas.
Ich selber bin ja ein grosser Fan der Yamaha-StagePas300 (
Hier gibts einen Testbericht) wenn ich in kleinerem Rahmen spiele. Ich konnte die Bose L1 live bei einem Gitarren-Gig als Singer & Songwriter testen. Mein Feedback ist unter dem Aspekt zu betrachten, dass wohl jeder Musiker sein eigenes Hörempfinden hat es daher unerlässlich ist, eine PA selber zu testen, was gerade bei Bose kostenlos über das Wochenende möglich ist. Wie gesagt, spiele ich in kleinerem Kreis meist über eine StagePas (ab 100 Personen mit einer Lucas) daher vergleiche ich hier die Bose mit der StagePas.
Die Bose ist sehr gut transportierbar, ist leicht und braucht wenig Platz. Die StagePas bietet aber zusätzlich den Forteil, dass die gesamte Anlage in einem Gigbag untergbracht sind und man im Notfall auch mit der U-Bahn an den Gig fahren kann (Linke Hand die Gitarre, Rechte Hand die StagePas) und in 3 Minuten aufgestellt ist. Der Bose wird nachgesagt, dass sie im Bassbereich etwas kränkelt, besonders, wenn ultimativer Party-Bums von ihr verlangt wird. Ich kann dies bestätigen, muss aber folgendes anmerken: Bei akustischer Gitarrenmusik liegen die Bassfrequenzen deutlich über dem Arbeitsbereich eines Subwoofers. Der Bose-Bass kränkelt nur, wenn wirklich extremer Power verlangt wird, das wird aber bei Gitarristen nie der Fall sein.
Im Gegenteil - für akustische Gitarrenmusik ist die Bose wie geschaffen und klingt ausgesprochen ausgewogen. Da gibt es nichts zu meckern: Warme Bässe, schmeichelnde Mitten, klare Höhen. Ein richtig schöner HiFi-Sond. Aber trotzdem: Mir fehlte was: Die Bässe sind zwar "warm" aber nicht "knackig", die Mitten sind OK, aber meine Martin-D41 schmeckt nicht nach Holz, die Höhen sind schön - aber nicht brilliant. Einfach zu HiFi-mässig für meinen Geschmack.
Durch die Abstrahlung von 180 Grad (!!!) kann auf ein Monitoring verzichtet werden. Rückkopplungen sind auch kein Problem. Spielt man Open Air, vielleicht sogar rockigere Töne, produziert die Bose einen überraschend lauten Sound leider begleitet von einem deutlichen Clipping noch lange bevor die Regler ganz geöffnet sind. Die Stärken der Bose liegen bei der Berieselung von kleinen, mittleren bis grösseren Räumen. Auch gut sind konzertale Anlässe oder Singwer & Songwriter Auftritte. Solange nicht Party-Bums verlangt wird, klingt die Bose HiFi-mässig. Tanzmusik ist problemlos. Und - die Bose ist sehr gutmütig und kann mit mit schwierigesten akustischen Verhältnissen umgehen.
Bose sagt: Die Boxen sind gut zu orten. Ich erlebt das Gegenteil: Durch einen Abstrahlwinkel von 180 Grad und da die Boxen nur Mono betrieben werden können, konnte ich die Box mit geschlossenen Augen nicht mehr orten, was auch den pysikalischen Regeln entspricht. Ich empfinde auch den Mono-Betrieb als Einschränkung, wer sich von einer Band oder von Midis begleiten lässt dem werden die Stereo-Effekte fehlen. Aber auch allein mit der Gitarre kann dies ein Manko sein. Ich spiele zum Beispiel über ein Boss AD5, dass wahnsinnig schöne Stereo-Effekte erzeugt, die die Bose Box einfach unterschlägt.
Trotzdem, die Bose hat das Zeug, um Superstar zu werden. Auch wenn sie für mich nicht die erste Wahl ist, kenne ich viele Musiker, die restlos begeistert sind. Wer Fragen zur Bose hat, kann sich direkt an Walter Pietsch (
walter_pietsch@bose.com) wenden, Walter war Leadgitarrist und Songwriter der Rock/Metal Band "Axxis" und kann sehr kompetent beraten.
Wie gesagt, mein Test ist subjektiv. Ich glaube jedoch, dass für uns Gitarristen ne StagePas viel mehr hergibt und super klingt.
Bema