Verzetteln?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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bausteff
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Verzetteln?

Beitrag von bausteff »

Hallo,
wie geht es Euch? Ich ertappe mich doch immer wieder dabei dass ich mich schnell musikalisch verzettel.
Da habe ich meine klassischen Stücke die ich liebe. Im Unterricht beschäftige ich mich Jazz - das passt ja gut als Ergänzung. z.B. Stücke von Joe Pass oder Martin Taylor passen gut ins Repertoire. Auch die Brasilianische Musik.

Aber dann bekomme ich plötzlich den Spleen mich mehr mit Blues zu beschäftigen. Immerhin ist ja Clapton noch immer ein Idol. Dann laufen mir sooo tolle Fingerstyle Stücke über den Weg. Bögershausen, Adam Rafferty usw. Und im neuen Acoustic Player geht es um Jimi Hendrix Rythmen. Und, und, und ... plötzlich sind da 5 offene Baustellen.
Kommt Euch das bekannt vor - oder geht es nur mir so :wink: ?

Wie geht Ihr damit um?

Gruss aus dem "wilden Süden",

Steffen

Schön dass Reise mit der Musik nie endet :D
"die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, dass wir weniger sprechen und mehr zuhören sollten."
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Ich habe für. Mich gelernt immer eins nach den anderen. Damit fahre ich ganz gut.
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Silverstring
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Re: Verzetteln?

Beitrag von Silverstring »

bausteff hat geschrieben:Ich ertappe mich doch immer wieder dabei, dass ich mich schnell musikalisch verzettel. Im Unterricht beschäftige ich mich mit Jazz - das passt ja gut als Ergänzung. Aber dann bekomme ich plötzlich den Spleen mich mehr mit Blues zu beschäftigen.
Bleib mal lieber beim Jazz, da ist das Bluesfundament bereits ausreichend integriert. Für anspruchsvollere Exkurse bleibt dann immer noch Latin Jazz oder Bossa Nova übrig. Hat man sich in eine der Strömungen erst ausreichend vertieft, dann kann man sich auch in dieser treiben lassen, ohne gleich durch andere Impulse abgelenkt zu werden.
rwe
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Re: Verzetteln?

Beitrag von rwe »

bausteff hat geschrieben: Wie geht Ihr damit um?
Es gibt einen Hauptweg (der auch mal geändert werden kann), Anderes kann dazu kommen, wenn's denn passt. Klassische Gitarre und E-Gitarre sind zwei verschiedene Instrumente, aber Hendrix' Rhythmen (!) oder Voicings kannst Du auch auf einer Nylonsaitengitarre spielen. Dann klingt's halt nicht nach Hendrix, aber die Kenntnis der Rhythmen oder der Voicings kannst Du vielleicht auch Nutzbringend in einem anderen Biotop einsetzen.

Mehrere Instrumente/Stile gleichzeitig lernen geht immer nur mit Abstrichen. Ich bin da für mich kompromissbereich (ein paar Jahre schwerpunktmäßig Fingerstyle, dann wieder klassische Gitarrre), mich interessiert Musik in ihrer Vielfalt, ich wollte nie "nur" Spezialist für xyz sein. Eine solche Sicht ermöglicht vielleicht wieder Neues, jedenfalls aber kein Virtuosentum in einem bestimmten Bereich.
bausteff
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Beitrag von bausteff »

Ich denke auch der Hauptweg ist wichtig. Das Thema verzetteln war ja auch mit einem kleinen Augenzwinkern geschrieben.
Aber es sind doch immer wieder so Phasen wo ich meine für was Neues begeistern zu müssen.

Allerdings komme ich doch immer wieder auf meinen Nylonstring zurück. Die Steelstring als ergänzung klappt prima.
Die Übergänge sind ja oft fließend - wo hört Klassik auf, wo fängt Fingerstyle an? Ist brasilianische Gitarre (Baden Powell, Tom Jobim usw.) Jazz oder Klassik? Auch Fingerstyler wie Bögershausen oder Rafferty sind eine Bereicherung.

Aber ich merke - wenn ich diese Phasen habe, muss ich mich immer wieder auf den Hauptweg zurückbringen.
"die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, dass wir weniger sprechen und mehr zuhören sollten."
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Dylan
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Beitrag von Dylan »

Mir geht es da so wie dir. Und ich lasse mich von diesem Chaos treiben, was
zur Folge hat, dass ich mich nicht weiterentwickle. Zumal es meine Zeit nicht
erlaubt mich mit mehreren Themen gleichzeitig auseinanderzusetzen.

Gruss Ludwig
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Jack Isidore
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Re: Verzetteln?

Beitrag von Jack Isidore »

bausteff hat geschrieben: Kommt Euch das bekannt vor - oder geht es nur mir so :wink: ?
geht mir 100% genau so :D

mein musikalisches Leben ist eine gigantische Baustellenlandschaft

zum Glück wird auch gelegentlich mal was fertig - ich denke darauf kommt's an. Solange man auch Sachen fertig bekommt, ist alles ok

viele Grüße,
Jack
Zuletzt geändert von Jack Isidore am Sa Okt 11, 2014 7:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Jack

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scifi
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Beitrag von scifi »

Der Kampf gegen das musikalische Verzettel startet bei mir jeden Tag neu. Aber das trifft in der heutigen Optionsgesellschaft wohl für die meisten Lebensbereiche zu, oder?

Letztlich denke ich bei der Gitarre: man sollte sich auf ein oder zwei Stile als Amateur und durchschnittlich begabter Mensch konzentrieren und den Rest erst mal aktiv ausblenden, bis man diese auf einem für einen selbst zufriedenstellenden Niveau beherrscht. Wenn am Ende eine gute Sache bei raus kommt ist das immer besser als 10 halbgare Rumgemurkse.

Jetzt müsste ich mich nur noch selber danach richten.. ;-)
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