Hallo,
oh, danke Hubert, ich fühl mich fast wie Lao Tse

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Aber ist auch meine Erfahrung, dass mit diesen wenigen Worten eigentlich alles gesagt ist - auf meiner Webseite ist die Anleitung in etwas andere Worte gefasst
www.dompke.eu (wie auch in meiner Signatur).
Aber dann kommt die Umsetzung. Und da ist es ganz wichtig was Haegar sagte. Du musst dir erst mal klar werden, was du machen willst. Willst du ein Lied schreiben, weil du ein Lied schreiben willst - also z.B. eine Auftragskomposition? Habe ich auch schon häufig gemacht und dabei gemerkt, dass es irsinnig schwer ist Texte nach Themen zu schreiben, ohne Gefühle dabei zu haben. Für mein Teil soll das in der Mindeheit bleiben (nein, ich werde kein alf igel!!!)
Oder hast du ein Gefühl (positiv oder negativ ist egal) was raus soll, welches du gerne mitteilen willst. Wenn ja, überleg dir zuerst wem du es mitteilen willst, willst du es in die Welt rausschreien oder willst es einer eng vertrauten Person mitteilen (der Unterschied ist einfach, dass du im ersten Fall eine Geschichte erzählen musst, im zweiten aber dich auf das Gefühl konzentrieren kannst, weil alles drumherum bekannt ist.
Drei kleine Beispiele. Ich habe mal im Bett gelegen (so richtig nachts) und konnte nicht schlafen. Dabei ist mir das Gedicht von Gotfried Keller Sommernacht durch den Kopf gegangen und plötzlich, ohne dass ich das eigentlich wirklich wollte, malten kleine Melodien die verschiedenen Szenen des Gedichtes. Ich bin aufgestanden und habe am PC die Melodienn aufgeschrieben (immer Gitarre auf dem Schoß, Ton gesucht, und über PC vorspielen lassen) Herausgekommen ist ein viertsimmiges Werk (was von profimusikern als nicht fehlerfrei und in Teilen nicht harmonisch eingestuft wurde - aber das ist mir egal. Ich finde es klasse. Wir haben es in einer Band sogar mal gespielt.
Der zweite Fall: Ich habe im Flugzeug gesessen und das Buch "die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" gelesen. Da kam eine Stelle vor, in der der Romanheld sich mit seinem Sohn unterhält und plötzlich die Frage aufkommt, ob es eine Objektivität des Handelns gibt, oder ob das eigene Tun nur von dem eigenen Willen abhängt. Darüber habe ich nachgedacht und es ist ein auf Erfahrungen basierendes Lied entstanden (anzuhören auf meiner Webseite "Gibt es eine richtige Entscheidung").
Der dritte Fall (und wenn du anfängst der wahrscheinlichste), du hast ein spontanes Gefühl und willst es in ein Lied passen. Tja, dann versuch wirklich eine Ausdrucksform zu finden. Stell dir wirklich einmal vor, du stehst auf einer Waldwiese und sollst einem Eichhörnchen dein Gefühl erklären, da es nicht deine Sprache spricht musst du also Bewegungen, bilder, Farben ud ähnliches nehmen. Du malst ein Bild deines Gefühls. Jetzt gehst du mit diesem Bild wieder nach Hause und zeigst es deinem Kumpel. Der sagt, ja wirklich schön und stimmungsvoll, aber was du genau damit sagen willst versteh' ich nicht. Dann gehst du hin und erklärst. "Der Baum dort auf der Seite ist blau, weil er sich schämt nicht so schön zu sein, wie die rote Blume - das soll sagen, dass ich mich manchmal minderwertig fühle und mich deshalb hinter Verkleidungen verstecke ". Und nun kommt die Entscheidung, ob du diese Erklärung in der Romanform läßt oder in Reime und Verse umsetzt "Es ist immer das gleiche/ wenn ich die Pracht der anderen sehe/ dann erkenn ich, ich reiche/ niemals an sie ran und ich vergehe/ in tiefen Gedanken/ in Ideen die ranken/ die mir sagen, die mich necken/ "Du bist nichts wert, du musst dich verstecken"
Diese Zeilen liest du so lange vor dich hin, bis sie in deinem Kopf anfangen zu singen - tja, und dann "einfach" die Melodie aufschreiben.
So langer Sermon und vielleicht findet es der eine oder andere albern, aber so mach ich es (zumindest theoretisch, denn in der Praxis kommen noch viele Zwischenschritte).
Es wurde einmal ein Forschungsprojekt vom BMBF gefördert, indem Liedschreibing beschreibeen und gelehrt wurde. Ich mussmal nachschauen wie groß die CD ist. Vielleicht lege ich Sie zum dowmload auf meine Seite. Ich schreib dir dann ne PM.
Gruß
Mario
P.S. Fang mit ganz kleinen Gefühlen und ganz kurzen Texten an, nach dem Motto: Hurra ich habe ien neuen Gitarre
