Tips zur Plektrenwahl gesucht

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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MattesD
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Tips zur Plektrenwahl gesucht

Beitrag von MattesD »

Hallo Leute,
mal eine Frage zu einem Thema mit dem ich mich nie so wirklich auseinandergesetzt habe - das richtige Plektrum für mich.

Ich hab mich immer gewundert warum ich nicht so dynamisch ( was die Lautstärke betrifft z.b. ) spielen kann unter Einsatz des Plektrums.
irgendwann sagte mir mal jemand: "Kein Wunder Mattes, du spielst mit viel zu harten Pleks."

Nun spiele ich seit einiger Zeit so graue Dunlop-Pleks - Stärke glaub ich 0.73.
Nun geht das strumming viel flockiger.

Eingentlich peinlich für all die Jahre in denen ich schon Gitarre spiele und das nicht wusste :oops:

Allerdings kommt mir das Plek irgendwie zu "scharf" vor. Gibt es Pleks in der Stärke, die irgendwie - keine Ahnung wie ich das formulieren soll - ne dumpfere Spitze haben.

Wisst ihr was ich meine ?

Schlimm wenn man um Worte ringt :D
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RolfD
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Beitrag von RolfD »

Hi Mattes,
ich nehme die MoshayPicks no.106 von ToneToys... (halten ne ganze Weile), die nehme ich für rhythmisches Flatpicking, bei dem ich auch mal sehr gezielt betone,
spiele je nach Gelegenheit auch mal mit roten transparenten NoName Sharkfins von ToneToys oder auch den "echten" roten oder dickeren weißen transparenten Sharkfins (gibt es meist irgendwo auf der Musikmesse, dann nehme ich gleich mal 20 Stück oder so mit....), diese eher beim Strumming von ganzen Akkorden, kommt halt so auf die Songs an.
Hab da auch lange herum probiert, bin jetzt schon ein paar Jahre dabei gelandet....
Bin allerdings so'n Weichei mit 11-52er Saiten.
Ansonsten: viel ausprobieren!!!
Gruß
Rolf
Zuletzt geändert von RolfD am Fr Feb 20, 2015 4:48 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus Matthes, oide Hittn,

ich nehme Dunlop Nylon .60 für Strumming auf der A-Gitte und Solospiel auf der E-Gitte; und Dunlup Nylon .73 für Flatpicking auf der A-Gitte.

Es gab einmal einen Riesen-Plektren-Thread, ich selbst hab damals bei Tone Toys um mehr als 70 Euro Plektren eingekauft und die alle getestet.

Und hier isser, zwar schon 4 Jahre alt, aber egal: www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=12589&start=0
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RB
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Beitrag von RB »

Merkwürdige Leute kennst Du. Ich kann nur mit harten und dicken Plektren > 1mm laut und kontrolliert spielen. Die dünneren mit eigener Flexibilität nehmen mir die Kontrolle und klingen fipselig, da kommt zu wenig. Wie will man denn mit so dünnem Zeug einen rest stroke spielen, das geht ja gar nicht.
wernoohm
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Beitrag von wernoohm »

RB hat recht! Je dünner desto schlapp. Zuviel Flexibilität und vor allem zuviel Plektrumgeräusche. Seitdem mir mein Sohn eine "Plektrumstanze" geschenkt hat, mache ich mir die Dinger aus alten Kreditkarten o.ä. selbst. Die haben für mich die richtige Stärke.
Die ganz dicken von Ortega sind auch gut.
tressli bessli nebogen leila
flusch kata ballubasch
zack hitti zopp
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

"zu scharf"? Du spielst doch mit den Dunlops schon Nylon, die sind eher weich. Zelluloid ist da noch schärfer. Oder meinst Du das Ploppen? Das ist wieder typisch für Nylon und man kann's im Strumming-Stil sogar gut einsetzen.
Von der Stärke her halte ich's wie RB und spiele gerne was dickeres. Mein allround-Pick ist ein 0,9mm BlueChip. Wenn ich ordentlich schrammeln will, nehm ich ein 0,66er Clayton FrostByte, das ist in der Tat weicher als ein Dunlop gleicher Stärke und klanglich weniger scharf.Keine Ahnung, was da die Metrialbasis ist, ich nehme an, auch Nylon, aber ne andere Mischung...
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tele
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Beitrag von tele »

"Kein Wunder Mattes, du spielst mit viel zu harten Pleks."
ich nehme Dunlop Nylon .60 für Strumming auf der A-Gitte und Solospiel auf der E-Gitte; und Dunlup Nylon .73 für Flatpicking auf der A-Gitte.
Mein allround-Pick ist ein 0,9mm BlueChip.
Alles Schwabbel :wink: https://www.youtube.com/watch?v=BfKAq7ZP5ig
Allerdings kommt mir das Plek irgendwie zu "scharf" vor. Gibt es Pleks in der Stärke, die irgendwie - keine Ahnung wie ich das formulieren soll - ne dumpfere Spitze haben.
Kannst du selbst erledigen. Werkzeuge:Nagelfeile und Polierfeile.
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repellum_propapiginenis
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Beitrag von repellum_propapiginenis »

Ich spiel mittlerweile gerne richtige dicke (z.B von Fred Kelly oder Dunlop Primetone), so richtige Brummer 2 - 3 mm Stärke. Für Flatpicking und Strumming.

Ganz toll find ich Plecs aus Tusq, die klingen finde ich organischer als die meisten "normalen" Kunstoff-Plektren.

Dunlop Ultex mag ich auch sehr, da nehm ich auch mal nur 0.6, die gefallen mir besonders gut bei Silk & Steel Saiten.

Diese flexiblen aus Nylon mag ich dagegen nicht so.
rwe
Beiträge: 2341
Registriert: Mi Mai 30, 2007 6:04 pm

Beitrag von rwe »

Vorweg: Ich bin eigentlich nicht der Plektrum-Spieler. Aus den Erfahrungen eines Gelegenheitsspielers: Ich habe ganz viele verschiedene Plektren, Nylon, andere Kunstsstoffe, kreditkarten, Metall, ... vor allem ein halbes Dutzend verschiedene Sharkfins, die ja verschieden gerundete Ecken haben, womit man auch den Klang noch etwas beeinflussen kann, auch durch eine etwas andere Haltung, Je mehr Schrammel, desto dünner ist das Pletrum, das ich spiele, ich mag das Nebengeräusch als percussive Ergänzung.
Je mehr Single-Line, desto dicker, bis hin zum Jazz III von Dunlop.

Als Universal-Pletrum nutze ich das Heriba mit den drei verschieden dicken Spitzen.
jürgenM

Beitrag von jürgenM »

Hallo Leute,
ich habe mir einmal die unglaubliche Frechheit erlaubt, eure Einlassungen nicht durchzulesen...

Deshalb mal meine freie Verkündung:

Welches Plektrum auch immer, die Sounderzeugung geht mit den Dingern immer gut....
Am Ende ist es doch die Kraft, der Ausdruck und so vieles mehr, die oder den man in die Saiten (Ideen, Spielweise) bringt.

Musikalische Unzufriedenheit lässt sich nun mal nicht mit schlechtem Material entschuldigen.

oder: gute Musik braucht gerade mal ein gewisses Mindestmaterial.

aber echt jetzt ma....J.
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Also ich denke es waere an Matthes Stelle am sinnvollsten, erstmal von Nylon auf Celluloid umzusteigen. Bei denen sind die Kanten besser definiert (rund/glatt) d.h. man kann einen klareren Ton produzieren, durch die bessere Steifigkeit bei entsprechender Plekfuehrung aber trotzdem einen crispen Sound erzeugen.
jürgenM hat geschrieben:Hallo Leute,
ich habe mir einmal die unglaubliche Frechheit erlaubt, eure Einlassungen nicht durchzulesen...

...

Musikalische Unzufriedenheit lässt sich nun mal nicht mit schlechtem Material entschuldigen.

oder: gute Musik braucht gerade mal ein gewisses Mindestmaterial.
Unglaubliche Frechheiten sind wir ja von dir gewoehnt... genauso wie Kommentare, welche vor Hilfreichtum und Unterhaltungswert nur so strotzen ;-)

Ich glaub Material kann garnicht schlecht sein. Nur unbrauchbar. So wie zu schmale Haelse bei dicken Fingern z.B. ;-) Oder eben scharfe Pleks bei gefuehlvollem Rythmusspiel...
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Hi Matthes, ich denke die Herausforderung ist eher, auch mit harten picks, die ein hartes = lautes Strumming bzw Anschlagen ermöglichen, leise und "weich" zu spielen und somit Dynamik zu erzeugen. Ich bin da ganz bei RB und denke, dass man sich die Möglichkeit der Dynamik mit weichen picks sozusagen von Haus aus nimmt. Ich bin da aber sicher keine Paradebeispiel da ich ja meist nur "mitte Finger" spielen, ohne pick, Daumenschrauben oder sonstigem Zeuchs. Wenn pick, dann kann ich nur kleine, dicke bedienen (böse Zungen werden jetzt vielleicht behaupten "Wie der Herr so's Gescherr", aber die Zeiten sind gottseidank vorbei ... :wink:). Ich spiele akutisch wie elektrisch diese hier:

http://www.thomann.de/de/dunlop_stubby_ ... ll_200.htm

Für mich sollte sanftes, leichtes Spiel nicht aus dem pic kommen sondern vom Spieler ...

So, das beantwortet nu nicht deine Frage nach weniger scharfen pics, ich könnte mir vorstellen dass das einfach der fehlenden Dicke des Plektrums geschuldet ist, aber wie gesagt, mit den dünnen Teilen hab ich keine Erfahrung ... :oops:
Mood
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Beitrag von Mood »

Spiel das Plek, mit dem du dich am wohlsten fühlst.
Ich mag auch lieber die dicken Dinger. Aktuell spiele ich ein 3,5 mmm Wegen Pick. http://www.gypsyguitar.de/picks/wegen/1 ... zpick?c=14

Habe gerade ein Trimus ausprobiert, gefällt mir auch sehr gut. werde ich bei er nächsten Bestellung mit in den Korb packen. http://www.gypsyguitar.de/picks/wegen/1 ... s-500?c=14

Davor habe ich ein ähnlich dickes Hornpick gespielt, das klang toll, war nach 3 Monaten aber leider rund. Die Wegen Picks scheinen sich irgendwie überhaupt nicht abzunutzen.

Tja, und dann habe ich gerade ein mehrere tausend Jahre altes Pick geschenkt bekommen. Das Teil ist aus Mammutelfenbein. Klingt super, aber irgendwie habe ich ein Problem damit, Mammutartefakte in meine Gitarre zu raspeln. Das Ding ist geschätzte 6 - 8 mm dick. Wie gesagt, toller Sound, aber irgendwie hab ich Hemmungen, das Schmuckstück kleinzuraspeln.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Ich bin ja nur Plekspieler (fast), meine Pleks werden/wurden mit der Zeit immer dicker. Angefangen hab ich mit ganz dünnen. Heute spiele ich nur noch mit diesen hier:
http://www.thomann.de/de/dava_jazz_grip ... ck_set.htm

@rwe
Wenn du den Ton des Pleks gern zusammen mit der Musik hörst, bei einigen Cat Stevens Aufnahmen wie z.B. Wild World hört man das sehr gut.
Dann kleb dir zwei dünne zusammen (nicht an der Spitze die muss frei bleiben), etwas versetzt an der Spitze wie auf dem Foto...
Klingt dann wirklich so wie der C.St. das auch eingespielt hat.
Ein solches hab ich immer im Koffer liegen..., für Wild Word =;O)
Bild
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
rwe
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Beitrag von rwe »

Gitarrenspieler hat geschrieben: @rwe
Wenn du den Ton des Pleks gern zusammen mit der Musik hörst, bei einigen Cat Stevens Aufnahmen wie z.B. Wild World hört man das sehr gut.
Dann kleb dir zwei dünne zusammen (nicht an der Spitze die muss frei bleiben), etwas versetzt an der Spitze wie auf dem Foto...
Danke, Wolfgang! Prima Idee. Ich hatte im Laden auch mal so ein schon herstellerseitig "zusammengesetztes" (aber aus noch mehr Teilen) gekauft, das sollte in Richtung 12-String-Imitation gehen. Gut, keine echte Imitation, aber ein schöner Effekt. Deinen Vorschlag werde ich in den nächsten Tagen mal realisieren!
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