Nur noch zu den Kleinen...

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

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chevere

Beitrag von chevere »

Jab!
Danke, das tat mir mal gut, sowas zu lesen...
Der Reallohnverzicht seit 15 jahren plus der Wertverlust des Euro in Höhe von über 30% innert de letzen Jahres werden dieser Einstellung hoffentlich nicht noch weiter Vorschub leisten...
(das war ironisch und gemein(t))

Nichtsdemodogeiz : "GoizisGoiliPropagandafürdoofeVerbraucher.
"Was für ein Wort: "Verbraucher"
"Watt machen Sie?" - "...ähhh ich verbrauche..."
Ein Glück, daß es nicht nur hier Menschen gibt, welche bereit sind,
Qualität anzuerkennen.
Das finde ich bei allem Schnäppchenwahn, dem wir manchmal/häufig unterliegen doch auch beachtenswert und kulturerhaltend.
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jab
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Beitrag von jab »

Wofür der Thread gedacht war, ist mir egal. Mich nervt dieser Spruch einfach schon länger und dem wollte ich Ausdruck geben.
Ich habe ja auch erwähnt, dass es "solche und solche" gibt, es gibt überall gute und schlechte Verkäufer und es gibt überall angenehme und unangenehme Kunden.
Mich entsetzt einfach die Grundhaltung, die potentielle Feindschaft im täglichen Umgang.
Es gibt ja (z.B.) auch nicht wenige Momente in meinem Lehrerumfeld, wo fest damit gerechnet wird, dass ein Schüler gegen eine Note oder eine Maßnahme klagt. Das scheint normal geworden zu sein. Gegen was man sich alles absichern soll dabei ist absurd. Wenn man das Leben als permanente Feindschaftsbereitschaft begreift, sollte man zu hause im Bett bleiben und sich vom Unterschichtsgerichtsfernsehen oder Aktehastdunichtgesehen die schreckliche Welt bestätigen lassen.

Mir ist der Preis fast egal, wenn ich gut bedient werde. Und wenn die Qualität richtig gut ist, ist er mir noch mehr egal.

Ach, wurscht!

Ich geh jetzt noch ein bisschen gitarrebauen. Randeinlagennut nachschneiden und Filet abhobeln. Morgen Ränder und Späne biegen, Gehrungen schneiden und wickeln. Und dabei Dragseth Duo hören. Und Porcupine Tree. Das Leben kann so schön sein..!

Jab
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jab
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Beitrag von jab »

@chevere:
Bitte, gern geschehn!
:D
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

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tele
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Beitrag von tele »

Vom Preis mal abgesehen.Nehmen wir mal an, mir käme es in den Sinn, mir eine Dreadnaught in der Preisklasse um 2000€ zuzulegen.

Wenn ich dann hier vor Ort zum lokalen Händler gehen würde, würde der vermulich eine Martin D18 von der Wand holen und sie mir zum testen überreichen mit den Worten:"Macht süchtig".
Ich würde dann ein paar Akkorde darauf klimpern, immer unter der strengen Aufsicht des Ladenbesitzers und mir anhören:"Klingt jetzt schon super, aber wart erst mal,wenn die eingespielt istT".
Auf die Bekundung meiner Unschlüssigkeit höre ich:"Gestern war ein Kunde aus Frankreich da, der wollte die Gitarre morgen kaufen, aber wenn du sie jetzt nimmst, muss ich den halt anrufen, dann ist sie weg"

Nein, nein, da setzte ich mich lieber ins Auto und fahre die 200 km zu Session nach Frankfurt. Hier kann ich mir unter 20-30 in Frage kommender Gitarren eine Auswahl von 3 oder 4 in eine schalldichte Kabine mitnehmen, und sie in aller Ruhe ausprobieren und vergleichen. Beratung brauche ich dabei keine.

Ich trauere dem Gitarren-Tante-Emma-Laden meiner Jugendzeit kein bisschen nach.Da habe ich zu oft die Erfahrung gemacht, dass man ohne konkretes Kaufinteressse ein Kunde zweiter Klasse ist.

Der Preis ist da nicht das entscheidende Kriterium, sondern die größere Auswahl, und der geringere "Verkaufsdruck" beim einzelnen Instrument der größeren.
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Ich gestehe, ich kaufe bei den kleinen. Persoenlicher Kontakt, vor allem Service ist mir wichtig, und den bekomme ich bei meinen beiden kleinen Musikgeschaeften, die nun leider 250 bzw. 300 km von mir entfernt sind. Aber wenn ich mal dort bin, kaufe ich Saiten, fachsimple, unterhalte uns ueber die alten Zeiten. Das ist schon gut.

Joe
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I'm a simple man. In the morning I listen to the news. At night I listen to the blues
tbrenner
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Akustik Café Tuttlingen

Beitrag von tbrenner »

Passt vielleicht irgendwie noch als Nachschlag zu diesem thread:

Allen MitgitarristInnen aus Süddeutschland (oder besser noch Schwarzwald-/Bodenseeregion) empfehle ich nach gestrigem Besuch gleich mal noch das Akustikcafé, das Bernie Gail (ehemaliger SoundLand/ Fellbach Gitarren-Fachverkäufer + seine Partnerin Heike Steiner in der Altstadt von Tuttlingen aufgezogen haben:

http://www.akustik-cafe.de/

https://www.facebook.com/pages/Akustik- ... 25?fref=ts

Das Konzept, eine nette Gastroeinrichtung mit einem kleinen, feinen Gitarrenshop + gelegentlichen Live-Konzerten (zunächst mal v.a. mit regionalen Musikern..) zu koppeln, finde ich ganz pfiffig + hoffe, es hat ein Chance im Zeitalter der thomannisierung des Genres.

Bernie Gail hat eine zwar übersichtliche, aber gut überlegte Auswahl von Akustikgitarren von Einsteiger- (James Neligan), Mittelklasse- (Eastman) bis hin zu "gehobenen" - (Lakewood/Breedlove) und absoluten Spitzeninstrumenten (Joe Striebel !!) da. Sinnvolles Zubehör + ein paar gute Acousticamps dto.; er selbst berät freundlich- kompetent + erfreulich befreit von diesem pseudoesoterischen Geschwurbel, das man oft von Vertreibern von "Edelware" aufgebrummt bekommt. Sehr schön das Ganze ... :gute:

Vielelicht mag es sich die/der eine oder andere von Euch ja mal aus der Nähe betrachten...

Grüssle,

tbrenner :wink:

P.S. Ich werde mit Tosin zusammen am Sa, 14. November dort in TUT ein kleines Konzert spielen..
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RB
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Beitrag von RB »

Wahrlich schwerwiegende gesellschaftliche Probleme, die hier gelöst werden. Ich kaufe nach Sympathie und Fachkunde und da gibt es wenige. Die Grösse ist mir dabei ganz gleich.

Mir wäre nur lieb, wenn hier am Rande einer Diskussion über den Gitarrenkauf - ob aus ideologischen Gründen oder Unkenntnis - die Reallohnentwicklung in Deutschland nicht so falsch und verdreht dargestellt würde. Bei Leuten, die von einem "Lohnverzicht" beim Reallohn noch eine Geldentwicklung von 30 % abziehen will, kann man Unkenntnis unterstellen. Ansonsten: Die Reallohnentwicklung in Deutschland und Europa ist in verschiedesten Quellen nachzulesen, von denen viele online sind. Während die Reallohnentwicklung in Deutschland hinter derjenigen in anderen EU-Ländern zurückblieb, sind die Reallöhne dennoch nicht immer weiter gesunken, wie oben behauptet wurde, sondern in den letzten 15 Jahren um etwa ein Prozent pro Jahr gestiegen.

Ausserdem ist das hier ein Gitarrenforum, kein SPD-Forum, kein Gewerkschaftsforum oder etwas in dieser Art. Wer gerne ideologisieren, politisieren oder über Alligatorzucht diskutieren möchte, mag das in dem dafür vorgesehenen Bereich tun.
Fayol
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Beitrag von Fayol »

RB hat geschrieben:Wahrlich schwerwiegende gesellschaftliche Probleme, die hier gelöst werden. Ich kaufe nach Sympathie und Fachkunde und da gibt es wenige. Die Grösse ist mir dabei ganz gleich.

Mir wäre nur lieb, wenn hier am Rande einer Diskussion über den Gitarrenkauf - ob aus ideologischen Gründen oder Unkenntnis - die Reallohnentwicklung in Deutschland nicht so falsch und verdreht dargestellt würde. Bei Leuten, die von einem "Lohnverzicht" beim Reallohn noch eine Geldentwicklung von 30 % abziehen will, kann man Unkenntnis unterstellen. Ansonsten: Die Reallohnentwicklung in Deutschland und Europa ist in verschiedesten Quellen nachzulesen, von denen viele online sind. Während die Reallohnentwicklung in Deutschland hinter derjenigen in anderen EU-Ländern zurückblieb, sind die Reallöhne dennoch nicht immer weiter gesunken, wie oben behauptet wurde, sondern in den letzten 15 Jahren um etwa ein Prozent pro Jahr gestiegen.

Ausserdem ist das hier ein Gitarrenforum, kein SPD-Forum, kein Gewerkschaftsforum oder etwas in dieser Art. Wer gerne ideologisieren, politisieren oder über Alligatorzucht diskutieren möchte, mag das in dem dafür vorgesehenen Bereich tun.
:?: :?: :?:

Ich lese bei tbrenner's Ausführungen nichts über SPD Gewerkschaft o.ä.
deshalb verwundert mich Dein Kommentar...
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Fayol: Wie kommst Du darauf, dass RB sich auf tbrenner bezieht?
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Holger Hendel
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Re: Nur noch zu den Kleinen...

Beitrag von Holger Hendel »

Schöner kann ein Geschäft nicht zeigen, dass es gern auf meinen Besuch im Ladengeschäft verzichtet: 35 Euro Differenz zwischen Online-Preis (Onlinebestellung, Lieferung zu mir nach Hause wo ich bequem im hässlichen Weihnachtspulli mit einer offenen Bierkanne oder Kaffee im Warmen bei laufender Pfeife beim Gitarrespielen auf das Teil warten kann) und Preis im MediaMarkt Hannover (dort kurz vor Weihnachten einkaufen zu gehen war eine Erfahrung, die ich so nicht wieder machen möchte). :lol: :bide:

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jpick
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Re: Nur noch zu den Kleinen...

Beitrag von jpick »

Holger, man verweist im Geschäft bei einem Verkäufer auf den online-Preis, der dann in der Regel sofort gewährt wird. So jedenfalls bei meinen Einkäufen vor Ort bei Saturn, media-markt, Berlet. So auch bei meinem letzten Kaffeeautomat, da war die Preisspanne noch höher.

Außerdem ist der Preis immer Produkt der Nachfrage, also werden sich die vor Weihnachten gerade wegen der Nachfrage im Laden erhöhten Preise für das Unternehmen wohl rechnen ... fürchte ich.

Guten Rutsch
Stefan
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es hilft sowieso nur üben
Bernd C. Hoffmann
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Re: Nur noch zu den Kleinen...

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ob Reallöhne, groß oder klein, Online- oder Präsenzkauf, für mich sind das vordergründig keine Kriterien. Was man an den Pranger stellen kann, ist die Tatsache, dass nur die größten Geschäfte, d. h. die mit dem meisten Umsatz, von den Herstellern wie Warwick, namentlich Thomann, ausgezeichnet werden. Tatsache ist jedoch, dass dies der Grund ist, weshalb Thomann durch aggressive Preispolitik alle kleineren Händler kaputt gemacht hat. Als Thomann diese Auszeichnung bekam, hagelte es Shitstorme gegen ihn aus genau diesem Grund. Man kann darüber diskutieren, ob man den kleinen Händlern nicht eine Mitschuld an ihrer Pleite geben kann, weil sie die Anbindung an den E-Commerce nicht realisiert haben. Trotzdem werden sie auf Grund ihrer begrenzten Ressourcen nie in eine Verhandlungsposition wie Thomann kommen. Und wenn sich eine "Geiz ist Geil Mentalität" in der Gesellschaft durchgesetzt hat, die von der Politik gesteuert wird, dann ist das eine nicht mehr aufzuhaltende Maschinerie. Den Service, den kleinere Läden bieten, versetzen sie nicht in die Lage, sich unterm Strich gegen entsprechende Giganten durchzusetzen.
Liebe Grüße
Bernd
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rwe
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Re: Nur noch zu den Kleinen...

Beitrag von rwe »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: Und wenn sich eine "Geiz ist Geil Mentalität" in der Gesellschaft durchgesetzt hat, die von der Politik gesteuert wird, dann ist das eine nicht mehr aufzuhaltende Maschinerie.
Jedenfalls nicht mehr so schnell aufzuhaltende Maschinerie. - "Von der Politik gesteuert" klingt jetzt aber etwas verschwörungstheoretisch. Unser Wirtschafts- und damit Gesellschaftssystem basiert seit einigen Jahrhunderten auf dem Prinzip der individuellen Freiheit, die auch und gerade eine ökonomische Freiheit ist (Sklaven konnten nicht entlassen werden...) Und tatsächlich darf man sich als Konsument fragen, ob der Handel die x% Aufschlag "verdient" oder nicht - jedenfalls bei nicht servicebedürftigen Standardprodukten. (Übrigens ist Thomann m.W. immer noch ein Familienbetrieb.) Dass diese Struktur auch Nachteile mit sich bringt, ist klar, aber bisher sind die Versuche von Alternativen zu dieser Ökonomisierung (im "Westen") nicht erfolgreich gewesen.
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: Den Service, den kleinere Läden bieten, versetzen sie nicht in die Lage, sich unterm Strich gegen entsprechende Giganten durchzusetzen.
Wenn sie es richtig machen, gibt es wohl doch brauchbare Möglichkeiten. Guter Service, zielgerichtete Auswahl als Marktlücke (gebrauchte Instrumente, B-Ware, ...). Aber das muss man können und wollen. Manche können dies, andere nicht. Neulich war ich wieder in einem Laden, der gerade am Schließen ist (Kombination von Alter des Inhabers und Gebäudeabriss). Der Verkäufer, bei dem ich gelandet bin, sabbelt einem sowohl um den Mund als auch irgendwelchen Stuss vor ("gute Saiten für die klassische Gitarre gibt es erst ab 30 EUR").

Übel ist es natürlich da, wo Größe und schlechter Service zusammenkommen.
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