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Welcher Gitarrenstil interessiert euch am wenigsten?

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 12:56 pm
von tele
Ich habe mich ja schon mit einigen akustischen Gitarrenstilstiken befasst, aber was mich eigentlich nie gereizt hat, waren solche Fingerpicking-Geschichten in Open Tunings, vor allem dann, wenn es sich um Eigenkompositionen der Gitarristen handelt, die mehr von den Möglichkeiten des Instruments, als von melodischer Eingebung (gute Songs) oder kompositorischem Können (Klassik) inspiriert sind. So was zum Beispielhttps://www.youtube.com/watch?v=VP08Y3DsJvs
Ich will jetzt gar nicht das Können von Joh Fahey anzweifeln, aber ich wüsste nicht, warum, ich mir so was als Hörer oder als Spieler antun sollte?
Wie sieht das bei euch aus? Wo sagt ihr, darauf , das zu Können, kann ich gerne verzichten? Das "akustisch" hat nicht mehr in die Überschriftzeile gepasst; also bitte kein Heavy Metal :wink:

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 1:35 pm
von stephan
Ich verzichte auf "Slapping" und "Tapping" und andere perkussive Spielweisen.

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 3:08 pm
von Holger Hendel
Alles, was entfernt unter das Dach "Gitarrengekloppe" fallen könnte - und doch: Ich besuchte letztes Jahr einen Workshop von Markus Segschneider... :wink:

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 3:50 pm
von stringbound
Auf Slapping und Tapping kann ich ebenfalls verzichten.
Als Effekt oder songdienlich eingesetzt ist es ok, aber auf Stücke da zu Hören bekommt ist musikalisch mit der heißen Nadel gestrickt und wird bis zum Abwinken wiederholt.

Mit Standard Tuning kann ich persönlich nichts mehr anfangen, dass liegt mir nicht, da bin ich völlig uninspiriert.
Mein persönliches Spiel geht immer mehr in Richtung "Celtic", deswegen spiele und bearbeite ich inzwischen fast ausschließlich Musik mit irisch/schottischem Ursprung in DADGAD und verwandten Tunings. Uninspirierte Eigenkompositionen mag ich nicht, die gibt es auch zur Genüge. Daher bearbeite ich liebe Stücke, die ich mag: The South Wind.

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 3:50 pm
von chevere
Luftgitarre im Stile eines Django Reinhard mit Maccaferri Gehabe.

Re: Welcher Gitarrenstil interessiert euch am wenigsten?

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 5:03 pm
von bob's art
tele hat geschrieben: ... aber ich wüsste nicht, warum, ich mir so was als Hörer oder als Spieler antun sollte? ...
Naja musst Du ja auch nicht ... und ich natütlich auch nicht. :wink:

Mir ist mir ein gut und fertig arrangierter Song immer lieber als endloses "Dahingedudel". Der einzige Grund sich das länger anzuhören wäre, dass man vielleicht von einer darin enthalten "Sequenz" für eine "eigene Idee" inspiriert wird ... :wink:

Tapping und Slapping ist auch nicht meine Welt ...

Gruß
Robert

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 5:54 pm
von tomis
das mit dem gekloppe sehe ich auch meistens! so
aber dann muss ich immer wieder an michael hedges denken
speziell aerial bounderies
und dann komme ich durcheinander

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 6:19 pm
von Sofadudler
Das meiste auf Nylonsaiten, insbesondere so seltsam unmelodiöses Geschrabbel.

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 7:21 pm
von jazzloft
stringbound hat geschrieben:Mit Standard Tuning kann ich persönlich nichts mehr anfangen, dass liegt mir nicht, da bin ich völlig uninspiriert.
Da stimme ich mit Joe völlig überein. Ursprünglich hatte ich eine Gitarre für Standard Tuning und eine für DADGAD. Inzwischen sind alle dauerhaft auf DADGAD gestimmt. Standard fühlt sich für mich persönlich irgendwie "leblos" an...

Ansonsten auch bei mir: Slapping und Tapping als Selbstzweck lässt mich völlig kalt...

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 7:25 pm
von Rolli
Wenn das Gekloppe zum Selbstzweck wird und die Melodie und Harmonik in den Hintergrund tritt, mag ich das auch nicht. Wenn man das aber als eine Zutat von vielen einsetzt, wie z.b. Maneli Jamal oder Petteri Sariola dies tun, finde ich es geil. Vorallem wenn es wirklich grooved... und bei einigen wackelt es zu sehr. Ansonsten kann man mich mit 3 Akkordblues jagen und dem meisten Alternativ Schrammel-Kram auch. Ob das Gitarrenstile sind, weiß ich nicht so recht!

Re: Welcher Gitarrenstil interessiert euch am wenigsten?

Verfasst: Mo Mai 04, 2015 11:09 pm
von landmesser
Moin Tele,

heute ist Aufnahme von Fahey nur von historischem Wert - 1981 hätte mich dieses Konzert umgehauen. Genau wie Sammy Vomacka, Werner Lämmerhirt odere Peter Finger beim ersten Konzert es getan haben. Diese Spielweisen waren für mich damals unerreichbar (und sind es heute noch).

Für die heutigen neuen Aufnahmen stimme ich dir bei den meisten Fingerpickern zu. Tolle Techniker, aber nach einer halben Stunde langweilig. Wie sagte mal jemand: Ein guter Song funktioniert von der Blockflöte bis zur Rockband ...

Viele Grüße
landmesser





tele hat geschrieben:Ich habe mich ja schon mit einigen akustischen Gitarrenstilstiken befasst, aber was mich eigentlich nie gereizt hat, waren solche Fingerpicking-Geschichten in Open Tunings, vor allem dann, wenn es sich um Eigenkompositionen der Gitarristen handelt, die mehr von den Möglichkeiten des Instruments, als von melodischer Eingebung (gute Songs) oder kompositorischem Können (Klassik) inspiriert sind. So was zum Beispielhttps://www.youtube.com/watch?v=VP08Y3DsJvs

Verfasst: Di Mai 05, 2015 6:39 am
von Gitarrenspieler
Nylonsaitenspiel

Verfasst: Di Mai 05, 2015 7:04 am
von scifi
Ich persönlich verachte Flamenco, der in Double-Dropped-D Tuning mit Kapo im dritten Bund und mit weniger als 90 BPM und vor allem vor dem Mittagessen gespielt wird. Geht ja sowas von gaaaaar nicht. Ansonsten finde ich alles super.

Verfasst: Di Mai 05, 2015 7:10 am
von tele
Tapping und Slapping hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich komme ja nicht so aus der Steestring Fingerpicking Ecke und Tapping war für mich Van Halen und Slapping Mark King. Ihr meint wohl so washttps://www.youtube.com/watch?v=Ddn4MGaS3N4
Na ja, wenigstens bekennt sich Mr.McKee im Gegensatz zu Mr.Fahey zu seiner mangelnden Substanz (Was man nicht auf dem Kopf hat, muss man in den Fingern haben) :wink:
Sammy Vomacka, Werner Lämmerhirt odere Peter Finger
Peter Finger ist sicherlich technisch brillant, und mir scheint da auch kompositorisch mehr dahinter zu stecken als bloßes Genudel in OpnTunings, aber mein Fall ist so was nichthttps://www.youtube.com/watch?v=rO1obIL_Yv0

Werner Lämmerhirt schreibt ja auch Gesangsstücke, aber da habe ich das Gefühl, dass die doch ein bisschen aus der Logik der Gitarre heraus komponiert sind. Nett, aber wenn man sich auf die Songwriter-Schiene begibt, muss man sich halt mit den Großen des Genres vergleichen lassenhttps://www.youtube.com/watch?v=eZHc2rhUABo

Sammy Vomacka macht aber echt Laune. So was wie den Blind Boy Rag könnte ich mir vorstellen, auch mal zu versuchen, Bin halt doch eher Traditionalisthttps://www.youtube.com/watch?v=dxj9-kbAM3w
Ein guter Song funktioniert von der Blockflöte bis zur Rockband
Oder auf Gläsernhttps://www.youtube.com/watch?v=UGftsRH7A2w

Verfasst: Di Mai 05, 2015 9:31 am
von tired-joe
Hi tele,

der musikalsiche Geschmack ist zum Glueck vielfaelltig, und es gibt keine objektiven Begruendung fuer jeweilige Vorlieben. Fuer mich gibt es keinen Musikstil, den ich ablehne. Wenn mit etwas nicht gefaellt, hat das nicht selten mit einem Mangel an Information meinerseits zu tuen. Und Prinzipien im Geschmack (Tapping, Nylonsaiten...) koenne zur Einschrankung des eigenen Horizonts fuehren, das hat tomis richtig erkannt :wink:

Da du als abschreckendes Beispiel (fuer dich) John Fahey bringst, anhand einer youtube Aufnahme: Vielleicht liest du dir mal den wiki Artikel durch
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Fahey_%28musician%29

Besonderst den Anschnitt "Later Years" aus dem die youtube Aufnahme offensichtlich stammt.

Joe