Der Cutaway
Verfasst: Mi Aug 19, 2015 9:42 am
Ein paar Anmerkungen zum Cutaway.
Anlass ist die Diskussion mit dem Wunsch nach einem doppelten Cutaway. MadMorales findet doppelten Cutaway schön und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht (sinnvoll) streiten. Also soll er ihn haben.
Ich denke dazu: die Konstruktion der Gitarre sollte zunächst einmal dem eigentlichen Zweck des Instrumentes folgen.
Bei einer stets unverstärkt gespielten Gitarre sollte der Klang und die Bespielbarkeit im Vordergrund stehen.
Bei einer vorrangig unverstärkt bis eigentlich immer verstärkt gespielten Gitarre kann man in Bezug auf den akustischen Klang Abstriche machen. Das führt dann so weit, wie es vielen Matons nachgesagt wird, dass sie perfekte verstärkte Bühneninstrumente sind, unverstärkt aber eher schwach klingen.
Gut, wenden wir uns also den ausschließlich verstärkt gespielten Instrumenten zu – den so genannten E-Gitarren. Diese sollten sich im Falle eines Solos gegen Schlagwerk, Baß und andere Komponenten der Rhythmusfraktion durchsetzen. Wie macht der geschickte E-Gitarrist das? Er reißt nicht nur den Regler auf, nein er nutzt ein anderes Frequenzspektrum als die Rhythmustruppe. Und demzufolge benötigt er den Cutaway um bequem und langanhaltend in den obersten Lagen solieren zu können.
Ich vermute, so kam der Cutaway in die Gitarre.
Und er findet sich heute in vielen vorwiegend oder ausschließlich akustisch gespielten Instrumenten wieder.
Wann aber soliert der Akustiker in oberen Lagen seiner Gitarre? Wie oft ist es für den Musiker wirklich aus spieltechnischer Sicht wichtig, an der Gitarre einen Cutaway zu haben? Das muss jeder selbst entscheiden.
Den Klang beeinflusst der Cutaway nicht wesentlich. Zur akustischen Illustration kann jeder mal auf den Bereich der Decke seiner Gitarre klopfen, an dem andere Gitarren einen Ausschnitt haben. So viel passiert da nicht gegenüber dem Klopfen in der Nähe des Steges.
Nicht wesentlich heißt aber nicht, dass er ihn nicht beeinflusst
Zwei Cutaways, Geschmack siehe oben, sind an einer akustischen Gitarre, die auch unverstärkt gut klingen soll, klanglich meiner Meinung nach nicht zielführend.
Hierzu wäre es natürlich interessant, wenn ein Gitarrenbauer aus eigener Erfahrung meine These kommentieren (bestätigend oder ablehnend) könnte.
Dem symmetrischen ebenmäßigen Bild der Gitarre stehen diverse unsymmetrische Bauweisen entgegen, selbst im Bereich der klassischen (konservativen?) Gitarre Bspw: http://kreul-gitarren.sidmedia.de/gitar ... o-gitarre/
Aber auch in diesem Fall war der Klang das Kriterium, deswegen eine Vergrößerung der Deckenfläche – ähnlich wie bei den Dreadnoughts – eine Vergrößerung der Deckenfläche.
Wer also an einer akustischen Gitarre, die akustisch eingesetzt wird, bewusst die Deckenfläche verringert, sollte gute Gründe dafür haben und diese bauliche Einschränkung bestenfalls wie auch immer kompensieren.
Und jetzt: Diskussion frei!
Anlass ist die Diskussion mit dem Wunsch nach einem doppelten Cutaway. MadMorales findet doppelten Cutaway schön und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht (sinnvoll) streiten. Also soll er ihn haben.
Ich denke dazu: die Konstruktion der Gitarre sollte zunächst einmal dem eigentlichen Zweck des Instrumentes folgen.
Bei einer stets unverstärkt gespielten Gitarre sollte der Klang und die Bespielbarkeit im Vordergrund stehen.
Bei einer vorrangig unverstärkt bis eigentlich immer verstärkt gespielten Gitarre kann man in Bezug auf den akustischen Klang Abstriche machen. Das führt dann so weit, wie es vielen Matons nachgesagt wird, dass sie perfekte verstärkte Bühneninstrumente sind, unverstärkt aber eher schwach klingen.
Gut, wenden wir uns also den ausschließlich verstärkt gespielten Instrumenten zu – den so genannten E-Gitarren. Diese sollten sich im Falle eines Solos gegen Schlagwerk, Baß und andere Komponenten der Rhythmusfraktion durchsetzen. Wie macht der geschickte E-Gitarrist das? Er reißt nicht nur den Regler auf, nein er nutzt ein anderes Frequenzspektrum als die Rhythmustruppe. Und demzufolge benötigt er den Cutaway um bequem und langanhaltend in den obersten Lagen solieren zu können.
Ich vermute, so kam der Cutaway in die Gitarre.
Und er findet sich heute in vielen vorwiegend oder ausschließlich akustisch gespielten Instrumenten wieder.
Wann aber soliert der Akustiker in oberen Lagen seiner Gitarre? Wie oft ist es für den Musiker wirklich aus spieltechnischer Sicht wichtig, an der Gitarre einen Cutaway zu haben? Das muss jeder selbst entscheiden.
Den Klang beeinflusst der Cutaway nicht wesentlich. Zur akustischen Illustration kann jeder mal auf den Bereich der Decke seiner Gitarre klopfen, an dem andere Gitarren einen Ausschnitt haben. So viel passiert da nicht gegenüber dem Klopfen in der Nähe des Steges.
Nicht wesentlich heißt aber nicht, dass er ihn nicht beeinflusst
Zwei Cutaways, Geschmack siehe oben, sind an einer akustischen Gitarre, die auch unverstärkt gut klingen soll, klanglich meiner Meinung nach nicht zielführend.
Hierzu wäre es natürlich interessant, wenn ein Gitarrenbauer aus eigener Erfahrung meine These kommentieren (bestätigend oder ablehnend) könnte.
Dem symmetrischen ebenmäßigen Bild der Gitarre stehen diverse unsymmetrische Bauweisen entgegen, selbst im Bereich der klassischen (konservativen?) Gitarre Bspw: http://kreul-gitarren.sidmedia.de/gitar ... o-gitarre/
Aber auch in diesem Fall war der Klang das Kriterium, deswegen eine Vergrößerung der Deckenfläche – ähnlich wie bei den Dreadnoughts – eine Vergrößerung der Deckenfläche.
Wer also an einer akustischen Gitarre, die akustisch eingesetzt wird, bewusst die Deckenfläche verringert, sollte gute Gründe dafür haben und diese bauliche Einschränkung bestenfalls wie auch immer kompensieren.
Und jetzt: Diskussion frei!