5000$ Gitarre vs 150$ Gitarre

[Davanlo]

https://www.youtube.com/watch?v=BmkGEQzYnBo" onclick="window.open(this.href);return false;

Manche Leute ("Internet") behaupten den Unterschied nicht zu hören und das der Preisunterschied nicht wert sei.

[AndiBar]

https://www.youtube.com/watch?v=BmkGEQzYnBo" onclick="window.open(this.href);return false;

Manche Leute ("Internet") behaupten den Unterschied nicht zu hören....

Gut, das ist wirklich albern. Ich hab das Video vorher schon mal gesehen und wenn man da nichts hört ist es einem einfach wurscht oder man hört das Video auf Handy-Beilagen-Kopfhörern bei einfahrender Ubahn. Die meisten Kommentare, die ich so gelesen habe hörten aber durchaus etwas und stellten nur die Frage ob...

...und das der Preisunterschied nicht wert sei.

Und das ist nun wirklich im persönlichen Bereich mit sich selbst auszumachen, die Frage nach dem Zusammenhang von Wert und Preis kann man ruhig stellen. Knapp 5000€ kann man tatsächlich auch sinnvoll woanders investieren. Was ist mir eine sehr gute Gitarre Wert? Bekomme ich für denn 33-fachen Preis auch das 33-fache als Leistung? Will/kann/soll man das überhaupt so linear denken? (Ich finde nicht). Beim Wert wird's nun mal subjektiv

Gruß,
Andi

[Davanlo]

Meine Meingung: bis 2000-3000 $ (bzw €) ist der Unterschied markant (es sei denn man hat Glück/Pech).
Ab diesem Punkt ist es Geschmackssache.

[Jorma55]

Meine Meingung: bis 2000-3000 $ (bzw €) ist der Unterschied markant (es sei denn man hat Glück/Pech).
Ab diesem Punkt ist es Geschmackssache.

"Ich habe einen ganz einfachen Geschmack, ich bin immer mit dem Besten zufrieden" (Oscar Wilde)
Also wer den Unterschied nicht hört...

Michael

[bookwood]

An der Diskussion, ob die eindeutigen Klangunterschiede die Preisdifferenz rechtfertigen, will ich mich gar nicht beteiligen.
Vorausgesetzt der Youtuber hat wirklich auf identische Mikrofonierung geachtet, finde ich aber den Umstand Interessant, dass
sich der schlankere, etwas härtere Ton der billigen Gitarre z.B. bei Aufnahmen im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten
sicher viel leichter in den Mix integrieren lassen dürfte. Damit hat sie dann auch einen guten Gebrauchswert. Der Martin
müsste man dabei dann möglicherweise die Bässe und boomigen Tiefmitten abschneiden.

[wuchris]

(...) finde ich aber den Umstand Interessant, dass
sich der schlankere, etwas härtere Ton der billigen Gitarre z.B. bei Aufnahmen im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten
sicher viel leichter in den Mix integrieren lassen dürfte. (...)

Genau das habe ich mir auch gleich gedacht. Speziell wenn der sich jetzt noch selber beim Solieren begleiten würde, wäre das aufgefallen. Die Martin alleine klingt grandios, die billige alleine eher billig. Beide zusammen wären aber wohl ein akzeptables Team für nur 5.150 $.

[Gitarrenspieler]

[Captain Harry]

Es wäre wohl mehr als traurig, wenn man zwischen einer 5000 und einer 150 $ Gitarre keinen Unterschied hören würde. Andererseits glaube ich, dass es irgendwo um die 1.000 bis 2000 Euro einen Punkt gibt, ab dem eine noch teurere Gitarre zwar möglicherweise anders, aber nicht unbedingt besser klingt. Da macht es dann mehr die Optik, der Name, etc.
Ich habe damals meine 800 Euro Seagull einer doppelt so teuren Taylor aus klanglichen Gründen vorgezogen.

[rwe]

Es wäre wohl mehr als traurig, wenn man zwischen einer 5000 und einer 150 $ Gitarre keinen Unterschied hören würde.

Es wäre auch traurig, wenn man bei zwei verschiedenen 150€-Gitarren keinen Unterschied hören würde...

Andererseits glaube ich, dass es irgendwo um die 1.000 bis 2000 Euro einen Punkt gibt, ab dem eine noch teurere Gitarre zwar möglicherweise anders, aber nicht unbedingt besser klingt. Da macht es dann mehr die Optik, der Name, etc.
Ich habe damals meine 800 Euro Seagull einer doppelt so teuren Taylor aus klanglichen Gründen vorgezogen.

Jupp. Wenn ich einen Mahagoni-Klang möchte, ist auch eine D45 nicht "besser" als eine D18.

[emptypockets]

Hm, offensichtlich hat mein Gehör doch ein wenig gelitten.

Ich kann zwar den Unterschied zwischen zwei Gitarren hören, aber nicht immer und nicht mit absoluter Gewissheit, welche jetzt tatsächlich "besser" oder "teurer" klingt... .

Wenn ich die Gitarren zusätzlich in Händen halte und spielen kann, wird die Wahl schon deutlich leichter.

[relaxrecords]

Hallo liebe Leute,
normaler weise halte ich mich aus solchen Diskussionen raus, aber hier kann ich nicht anders!

Aus 15 Jahren Studioerfahrung und als Techniker (Nachrichtentechnik) möchte ich hier etwas Licht ins Halbwissen bringen.

1. Jedes, auch das teuerste Mikrofon hat eine Klang- und Richtcharakteristik.
D.h. einfach ausgedrückt: Jedes Mikro „hört“ anders, und das abhängig von der Entfernung, vom Aufnahmewinkel und der Position. Außerdem spielt der Aufnahmeraum eine entscheidende Rolle!
Wenn z.b. in einem nicht optimierten Raum noch nicht mal ein Schallabsorber hinter dem Mikro steht, ist die Aufnahme alles andere als Klangneutral.
Außerdem wird hier ein KM184 benutzt, also ein Kleinmembran Mikrofon, das für eine Soloaufnahme einer Steelstring eher als Zweitmikro für die Obertöne am Griffbrett geeignet ist. Mit einem Großmembran Micro wäre das Ergebnis ein ganz anderes.
Immer vorausgesetzt der Abstand, der Winkel und Aufnahmeraum(!) sind optimiert.

2.Außerdem wird zu Anfang des Videos gesagt, das bei der Aufnahme ein Kompressor eingesetzt wurde. Auch bei schwacher Komprimierung findet zwangsläufig eine Veränderung im Klangbild statt. Die Lautstärkeunterschiede werden im Frequenzgang geringer. Weniger Dynamik.
Dadurch werden die beiden Gitarren auch bei 100 % gleichem Mikrofonabstand sozusagen im
Klang ähnlicher.

3. Der Vergleich mit einer Martin ist natürlich spektakulär.
Aus eigener praktischer Erfahrung(habe selbst mal 3 Stück besessen) weiß ich, das es bei Martin Gitarre (nicht böse sein liebe Martin Fans!) immer mehr oder weniger starke Exemplarstreuungen gegeben hat.
Der Vergleich mit einer Handgebauten Gitarre, bei der die Decke ab Werk gestimmt ist (tap-tuning)
wäre bestimmt noch deutlicher. (Z.B. Santa Cruz oder ein guter Gitarrenbauer aus der Nachbarschaft)
4. Im Klartext: Mit der richtigen Aufnahmetecknik und Mikrofonauswahl kann ich aus einer billigen Fernostgitarre eine gut klingende Aufnahme machen und umgekehrt.
5. Die wirkliche Klangqualität einer Gitarre kann ich nur im direkten Test beurteilen, vorrausgesetzt meine spielerischen Fähigkeiten und mein entsprechend entwickeltes Musikgehör passen auch zur Preislage des Instrumentes!
6. Die Sounddateien in einem Youtube Video sind nicht im wav. Format.

In diesem Sinne: Lieber üben als solche Videos ernst nehmen!

Viele Grüße,

Michael

[Angorapython]

@relaxrecords:
Danke für. Die Informationen!

Da ist einiges dabei, das ich mir als Laie auch dachte. Steigerung ist, dass ich die nicht optimalen Aufnahmen nur am IPad abhöre.
Das kann ja dann wohl nichts Aussagekräftiges werden.
Es mag durchaus Bei Martin Exemplarstreuungen geben, dies sagt aber noch nichts über die Qualität aus. Ich habe noch keine Santa Cruz gefunden, die ich haben wollte, am Geld lag dies nicht! Auch mit Collings geht es mir so! Natürlich auch mit vielen Martin Modellen. Die Klangqualität zu beurteilen, finde ich überdies schon deshalb schwierig, weil es wohl keine objektiven Parameter dafür gibt. Lautstärke allein kann es z.B.nicht sein. Gitarren, die ich gut finde, können andere als nicht gut einstufen und umgekehrt.
Mich stören jedoch immer wieder Vergleiche verschiedenpreisiger Dinge, die schlussendlich ohne Aussage stehen bleiben.
Ich fahre mit meinem billigen Auto gleich weit, wie ich dies mit einem teuren täte. Durch die Geschwindigkeitsbeschränkungen bin ich auch gleich schnell. Und?

[Gitarrenmacher]

Hallo liebe Leute,
normaler weise halte ich mich aus solchen Diskussionen raus, aber hier kann ich nicht anders!

Aus 15 Jahren Studioerfahrung und als Techniker (Nachrichtentechnik) möchte ich hier etwas Licht ins Halbwissen bringen.

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Viele Grüße,

Michael

DANKE

[bookwood]

Hm... da hat der Michael mit aufnahmetechnischen Hinweisen, deren Inhalt mir zumindest bekannt war, etwas weiter ausgeholt, als für meine Begriffe nötig. Der Videovergleich erhebt doch nicht den Anspruch, hier 100 % authentisch den Originalklang zu vermitteln. Es geht um Klangunterschiede bei einem klar definierten Aufnahmesetup. Und die kann man ja nun zweifellos trotz aller Einflussfaktoren hören und bewerten, sofern sie (wie ich oben schon schrub) bei beiden Instrumenten auch tatsächlich identisch waren.

Die Auffassung, dass Kleinmembraner eher nur als Zweitmikros für Akustikgitarren geeignet sind, teile ich nicht. Wenn ich mir fürs Homerecording mehrere Varianten leisten kann/will oder ins Studio gehe, dann würde ich vielleicht ein zusätzliches Großmembranmikro einsetzen, um eine warme schöne Klangfarbe hinzumischen zu können. Stehe ich aber vor der Wahl, z.B. ein Allround-Stereo-Pärchen anzuschaffen, würde ich immer zu den in der Regel neutraleren Kleinmembranern greifen.

Und was die Serienstreuung bei den Gitten betrifft, die gibt es ja bekanntermaßen nicht nur bei Martin. Ich sach nur Gibson J-45.

[notenwart]

Manche Leute ("Internet") behaupten den Unterschied nicht zu hören und das der Preisunterschied nicht wert sei.

Und? Manche kaufen sich eine Photoausrüstung für 10.000,- und ich sehe den Unterscheid nicht zum Bild aus der mittelmäßigen Kompaktkamera. Und mir wäre das Geld für die teure Variante auch zu schade. Muss ich jetzt ertragen, dass in einem Photografieforum über meine Inkompetenz gelästert wird?