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Ärger bei ebay
Verfasst: Fr Jan 05, 2007 11:43 pm
von Gast
Hallo Leute,
wollte mal Eure Meinung hören zu folgender Story:
Also, ich hab mal wieder eine Gitarre bei ebay verkauft, ne Ibanez 12-string für rund 300.- Wie immer, wenn ich was verkaufe (ich leg wert auf 100% positive Bewertungen), war das Teil tip top in Ordnung. So hat es mich auch nicht gewundert, daß ich schon kurz darauf eine positive Bewertung erhielt in der der Käufer schrieb, dass das Instrument sehr gut sei.
Jetzt erreicht mich gestern eine mail (5 Wochen später) daß die Decke hochkommt, die Saitenlage dadurch hoch ist und die Gitarre nicht mehr bundrein. Ein Gitarrenbauer habe dies festgestellt und die Reparatur auf 300.- geschätzt. Weiterhin verdächtigt mich der Käufer, ich hätte wissentlich Schrott verkauft, denn um den Schaden zu verbergen hätte ich die Gitarre mit gelockerten Saiten verschickt!!! Das macht man doch so?
Er trumpft jetzt auf mit der mitgelieferten Bedienungsanleitung, in der steht, daß man beim Saitenwechsel immer nur Saite für Saite wechseln soll, weil sich der Hals sonst verstellen kann. Abgesehen davon, daß dies wohl nichts mit dem Heben der Decke zu tun hat... ich wechsel seit 20 Jahren die Saiten komplett. Satz runter Satz drauf...
Meine Frage an Euch: wie soll ich reagieren? Der Käufer verlangt, ich soll die Gitarre zurücknehmen. Ich habe ihn mal nach dem Gitarrenbauer gefragt um mir den Schaden vom Fachmann schildern zu lassen. Bisher kam darauf noch nichts zurück.
Ich habe die Gitarre selbst erst vor einem halben Jahr für Livegigs neu gekauft, da mir meine Guild JF30/12 eigentlich zu schade war. Verkauft hab ich sie, weil ich eingesehen habe, daß ich auch live nicht auf die Guild verzichten kann/will. Und die Macken, die sie dabei kriegt....wir werden ja alle älter...
Das Problem, dass die Decke hochkommt hatte ich bei meinen Gitarren noch nie (und ich hatte in den letzten 20 Jahren viele Gitarren, auch sehr alte).
Also, was soll ich tun?
Ich danke Euch für Antworten.
Grüße, venturini
Re: Ärger bei ebay
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 12:07 am
von Bernd C. Hoffmann
Hart bleiben!
Die Gitarre befindet sich seit 5 Wochen in seinem Besitz. Ich denke, es war ein Privatverkauf. Dann bist Du sowieso aus dem Schneider. Der Hinweis zum Saitenwechsel ist lediglich eine Empfehlung, der man nicht Folge leisten muss. Ich mache auch meist einen Komplettwechsel, und beim Versand entspanne ich die Saiten immer, allerdings habe ich nur mit Konzert- u. Flamencogitarren zu tun. Bei Westerngitarren würde ich auftrund des Gewichts ein Polster aus Pappe unter den Hals legen, falls das Instrument ohne Koffer verschickt wird. Davon abgesehen haftest Du nicht für Schäden in der Zukunft, selbst dann nicht, wenn es sich um einen nicht entdeckten Herstellungsfehler handelt.
Ich würde ihm eine eMail schreiben, dass sich die Gitarre bis zum Zeitpunkt des Versands im einwandfreien Zustand befand und ich die Einflüsse aus seinem Wirkungsbereich nicht auf mich abwälzen lasse. Dann keine weitere Diskussion. Wahrscheinlich schickt er ein paar Einschüchterungsversuche hinterher und droht mit Anwalt etc. Gehe davon aus, dass vor Gericht nur ein Gutachten zählt. Bei einem Streitwert von 300 € ist jeder Gedanke daran überflüssig. Wenn er was will, dann soll er beweisen. Wenn es hart auf hart kommt, dann musst Du nicht Deine Unschuld sondern er Deine Schuld beweisen. Das wäre zwar nervig, aber ich würde dem gelassen entgegen sehen. Falls Du die Originalrechnung hast, dann gib sie ihm, damit er sich an den Hersteller oder Händler wenden kann. Außer den Zeitaufwand für die Unannehmlichkeiten sehe ich kein Problem. Für mich sieht das nach Kaufreue aus.
Mach Dich nicht verrückt.
Lass es Dir gut gehen!
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 3:31 am
von Admin
Ist denn die Gewährleistung ausgeschlossen ? Falls ja, ist die Position des Käufers wenig erquicklich.
Falls nicht, ist die Position des Käufers dennoch eher schwach, wenn er die Gitarre nach Erhalt gelobt hat.
Überhaupt scheint eher eine Art "Kauf-Reue" vorzuliegen, denn angeblich fachkundige Ausführungen über das Saitenwechseln "Saite für Saite" werden von Gitarrenherstellern und Zupfinstrumentenbauern regelmäßig in das Reich der Fabel verwiesen. Der Zusammenhang mit der angeblich hochgekommenen Decke erschließt sich auch nicht so recht.
Ich schließe mich mit abweichender Begründung dem Tenor an. Ich würde klipp und klar deutlich machen: Eine Rücknahme der Gitarre kommt nicht in Betracht. Falls er anderen Sinnes sei, möge er sein Glück bei der Justiz versuchen.
Dnn schlägt die Stunde der Wahrheit und es heißt für ihn, Farbe zu bekennen.
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 11:53 am
von mass
moin,
würde ich nicht zurücknehmen!
sollte die decke tatsächlich hoch gekommen sein, würde ich auf falsche lagerung seinerseits tippen. 300,- eu. reperaturkosten ist auch totaler blödsinn! sollte die decke hochgekommen sein, würde ich als laie grob sagen, kann man es eh nicht reparieren. spezialisten mögen mich korregieren.
gruß mass
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 12:10 pm
von Gast
Hi,
Danke erst mal für Eure Antworten. Ich hätte noch eine Frage. Wie kann das überhaupt passieren, daß die Decke hochkommt? 14er Saiten drauf und 2 Ganztöne hochstimmen? Lagerung bei 90% Luftfeuchtigkeit?
Ich kenn das nur von alten und minderwertigen Gitarren. Aber bei einer fast neuen Ibanez? Und das in so kurzer Zeit? Das gibt´s doch gar nicht.
Und noch eine Frage: Gitarren verschickt man doch mit entspannten Saiten, oder?
Grüße, venturini
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 1:13 pm
von Admin
Gitarren verschickt man mit entspannten Saiten. Gibst Du mal einen Link auf Deine Verkaufsanzeige ?
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 1:20 pm
von Gast
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 1:42 pm
von Admin
Kein Gewährleistungsausschluß, soweit ich sehe. Damit greift die gesetzliche Gewährleistung ein. Allerdings hat der Käufer die Gitarre nach Erhalt als "wie beschrieben gut" bezeichnet. Damit setzt er sich ein wenig in Widerspruch, wenn er jetzt behauptet, die Gitarre sei nicht in Ordnung.
Die Decke kann sehr gut hochkommen, wenn man einen dicken Satz Kabel aufzieht und diese ein paar Töne höher stimmt. Die Frage ist nur, ob der behauptete Schaden überhaupt vorliegt und - falls ja - ob er zum Zeitpunkt der Übergabe an den Käufer schon vorlag. Das zu beweisen ist Sache des Käufers, sofern kein Verbrauchsgüterkauf vorliegt. Für die Annahme eines Verbrauchsgüterkaufes müßtest Du aber Unternehmer sein, der Käufer Verbraucher.
Ich nehme mal an, daß Ihr beide Verbraucher seid. In diesem Fall wäre folgende Ausgangslage anzunehmen:
1. Ein Mangel der Gitarre müßte vorhanden sein,
2. dessen Vorliegen bei Erhalt von Käufer zu beweisen wäre.
Verfasst: Sa Jan 06, 2007 7:17 pm
von V.H.
Hallo, wenn der Käufer nun keinen Dunst von einer Zwölfer hatte
und hat versucht, die Saitenpaare alle gleich zu stimmen,
dann kommt die Decke, der Steg und Anderes hoch.
V.H.
Verfasst: So Jan 07, 2007 11:51 am
von mass
moin,
da hätte ich ne andere frage,
ein freund von mir hat vor einigen monaten n furch dread 34-sr gekauft. paar wochen später hat er sie zurückgebracht, da die decke hochgekommen war! nach langer diskussion haben sie es zurückgenommen und er einige wochen später die gleiche wiederbekommen.
nun, die gitarre steht wieder in dem laden(amptown-hamburg) zum selben preis zu kaufen.
das finde ich ne riesen SAUEREI der person gegnüber, die es kaufen sollte
sollte an der gitarre alles stimmen, verstehe ich nicht warum sie es zurückgenommen haben!
sollte dran tatsächlich nicht was stimmen,.......s.o.(vllt. kann muck was dazu sagen)
kann man da was machen, das kann doch nicht angehen?
gruß mass
Verfasst: So Jan 07, 2007 1:11 pm
von H-bone
mass hat geschrieben:
das finde ich ne riesen SAUEREI der person gegnüber, die es kaufen sollte
Ähhm, tschulligung, und warum ? "Ein paar Wochen" reichen völlig aus dass die Gitarre bei Furch in der Werkstatt war und z.B. eine neue Stegplatte eingeleimt bekommen hat...
Wenn man jede Gitarre die mal ein Problemchen hat gleich auf den Müll kippen würde sähe es mit unseren schwindenden Holzressourcen noch bedeutend düsterer aus.
Gruss, Martin
Verfasst: So Jan 07, 2007 2:15 pm
von PuMi
H-bone hat geschrieben:mass hat geschrieben:
das finde ich ne riesen SAUEREI der person gegnüber, die es kaufen sollte
Ähhm, tschulligung, und warum ? "Ein paar Wochen" reichen völlig aus dass die Gitarre bei Furch in der Werkstatt war und z.B. eine neue Stegplatte eingeleimt bekommen hat...
Wenn man jede Gitarre die mal ein Problemchen hat gleich auf den Müll kippen würde sähe es mit unseren schwindenden Holzressourcen noch bedeutend düsterer aus.
Gruss, Martin
naja, Sauerei vielleicht nicht. Aber so nen ungutes Gefühl hätte ich auch dabei. Ist dan doch irgendwie nicht so "ganz neu" wie man es will. Ich hätte da schon die gleiche Meinung.
grüße basti
Verfasst: So Jan 07, 2007 5:12 pm
von mass
H-bone hat geschrieben:mass hat geschrieben:
das finde ich ne riesen SAUEREI der person gegnüber, die es kaufen sollte
Ähhm, tschulligung, und warum ? "Ein paar Wochen" reichen völlig aus dass die Gitarre bei Furch in der Werkstatt war und z.B. eine neue Stegplatte eingeleimt bekommen hat...
Wenn man jede Gitarre die mal ein Problemchen hat gleich auf den Müll kippen würde sähe es mit unseren schwindenden Holzressourcen noch bedeutend düsterer aus.
Gruss, Martin
also, das ist nach der käufersaussage soweit ich verstanden habe, nichts dran gemacht.
hättest du etwa lust so ne gitarre zu kaufen?
der/die weiß ja von garnicht!!!
ich hätte jedenfalls keine lust!
gruß mass
Verfasst: So Jan 07, 2007 5:31 pm
von Uwe
Moin,
wenn die Gitarre ausgetauscht wurde, heißt es ja nicht unbedingt, daß diese nicht in Ordnung war - vielleicht wurde sie nur falsch gelagert (Luftfeuchtigkeit zu hoch?)
Wenn der Verkäufer die Gitarre austauscht, dann vielleicht auch nur, um den Kunden zufrieden zu stellen (Kundenservice!!!!)
Derjenige, der die reparierte (oder vielleicht auch nur "erholte")Klampfe ersteht, weiß nix von der Vorgeschichte und wird bestimmt glücklich sein, daß die Decke nicht mehr hochkommen kann und nie ein Mangel bemerken, also hat der dann das "bessere" Instrument erstanden?
Ich will gar nicht immer wissen, wie die Vorgeschichte von in Läden ausgestellten Gitarren, Computern, Autos etc. aussieht

- Hauptsache der Service stimmt DANN auch noch!
Uwe
Verfasst: So Jan 07, 2007 8:08 pm
von mass
die sache ist einfach nach "meinem" geschmack dummdreist!
ich kaufe auch nicht seit gestern gitarren, hab einiges schon in den läden mitbekommen! so n gerät ist doch nicht mehr "neu".
wird aber als solches verkauft! da muss zumindest ne preisreduzierung her. egal, egal....
gruß mass