Ist die Gitarre am Ende?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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bob's art
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Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von bob's art »

Süddeutsche (von heute)

The Virginian Pilot

Aufgeschreckt durch den Gibson-Thread in diesem Forum hab' ich ein wenig gegoogelt und bin jetzt noch mehr verunsichert :shock:

Anscheinend ist es wieder so weit und "Gitarrenbands sind jetzt tot". Was meint ihr dazu :?:

Schöne Grüße
Robert
There must be some kind of way outta here
marcel s.

Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von marcel s. »

Stimmt. Wenn ich mir anhören muß, was meine Tochter an Musik hört, dann sind autogetunete Pseudosänger begleitet von aggressiven Bontempiorgeln an der Macht. Die Gitarre wird bald vergessen sein und als historisches Relikt in Museen neben der Laute und der Lyra ausgestellt sein.
micha
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von micha »

"Gitarrenbands sind tot"...das bekamen 1962 auch die Beatles zu hören als sie bei Decca vorspielten... :guitar1:
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Cowboy
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von Cowboy »

Interessant finde ich den Hinweis, dass seit 2010 in den USA mehr akustische als elektrische Gitarren verkauft werden!

Dann liegen wir hier also doch noch im Trend : )

"...And starting in 2010, the industry witnessed a milestone that would have been unthinkable during the hair-metal era: Acoustic models began to outsell electric."

Yippiee
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berndwe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von berndwe »

Diese steile Hypothese habe ich in meiner Lebenszeit schon öfter gehört. Meine Angst ist, dass ich am Ende noch vor der gitarrengeprägten Musik den Löffel abgebe.

Die Umsätze im Gitarrenverkauf gehen vielleicht zurück. Das ist erklärbar. Kein Gitarrist braucht so viele Gitarren wie er schon besitzt (die, die nur eine haben ausgenommen), und kein Gitarrist braucht darüber hinaus noch eine dazu. Das wird immer mehr Gitarrenbesitzern klar, und diese absolute, nicht widerlegbare Tatsache bremst den Umsatz.
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doc
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von doc »

berndwe hat geschrieben:Meine Angst ist, dass ich am Ende noch vor der gitarrengeprägten Musik den Löffel abgebe.
Kannste, bevor du den Löffel abgibst, mir deine Gitarren... :wink:
doc
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scifi
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von scifi »

Moden kommen und gehen. Die E-Gitte war wirklich lange hip - vielleicht ganz gut wenn sich mal eine Generation wieder auf was anderes einlässt und nicht unserer Nostalgie frönt. Verschwinden wird das Instrument eh nicht.
saitentsauber
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von saitentsauber »

Ich frage mich, ob das Bild nicht verzeichnet ist, weil die Zahlen aus den USA kommen. Evtl. noch aus vergleichbaren Ländern - vergleichbar insofern, als ne Menge guter und sehr guter Gitarren im Umlauf ist, die nicht mehr oder kaum noch gespielt werden; Länder, in denen die Zahl derjenigen abnimmt, die neu kaufen (müssen). Anderswo ist der Markt vielleicht nicht so gesättigt.
zu verkaufen: Eastman MD515-CS Mando
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Newbie
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von Newbie »

berndwe hat geschrieben: Kein Gitarrist braucht so viele Gitarren wie er schon besitzt (die, die nur eine haben ausgenommen), und kein Gitarrist braucht darüber hinaus noch eine dazu. Das wird immer mehr Gitarrenbesitzern klar, und diese absolute, nicht widerlegbare Tatsache bremst den Umsatz.
Also ich habe festgestellt, ich brauche eine Dread in Palisander und eine in Mahagonie und, eine 000, und dann noch was für unterwegs, definitiv.

Aber insgesamt ist das Thema des Freds so allgemein wie subjektiv. Ungefähr so wie die Frage "Ist Bier am Ende"? Aus wirtschaftlicher Sicht laufen Märkte ja immer in eine Rezession, aber das Comeback der Konjunktur ist so sicher wie das nächste Helle im Krug. Und wenn man die Analogie zum Getränkemarkt weiter ausbaut, in dem derzeit eine kleine Brauerei nach der nächsten ein Craft-Bier produziert, finde ich die Entwicklung gut. Weg von der Fabrik zurück zu kleineren Manufakturen oder Gitarrenbauern.
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
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berndwe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von berndwe »

Newbie hat geschrieben:
berndwe hat geschrieben: Kein Gitarrist braucht so viele Gitarren wie er schon besitzt (die, die nur eine haben ausgenommen), und kein Gitarrist braucht darüber hinaus noch eine dazu. Das wird immer mehr Gitarrenbesitzern klar, und diese absolute, nicht widerlegbare Tatsache bremst den Umsatz.
Also ich habe festgestellt, ich brauche eine Dread in Palisander und eine in Mahagonie und, eine 000, und dann noch was für unterwegs, definitiv.
Solche Gedanken werden uns per Gehirnwäsche eingepflanzt. Du könntest gitarrenspielend weiterleben wenn es nur die 000 wäre. Gut, dass mit der Reisegitarre sehe ich ein... ;-)
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RB
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von RB »

Jetzt kommt das Jahrhundert der Mandoline. Ich bin ganz sicher.
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mec
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von mec »

Gitarren waren schon oft am Ende. Späte 60er frühe 70er Abba, Les Humphries, Mamas & Papas, die reiferen Beach Boys hatten vielleicht irgendwo einen Gitarristen in der Band oder im Orchester, aber keinen in der Frontline. Das hat sich dann sinuskurvenmäßig zurück entwickelt, Dire Straits, van Halen, Queen, Zep.....um dann in den Achtzigern wieder fast ganz im schwarzen Loch zu verschwinden usw pp. Kann natürlich sein, dass E-Gitarren wegen des Energieverbrauchs von der EU-Kommission verboten werden, dann ist eh Schluss. Das Auslaufszenario kann ich mir vorstellen: zuerst werden Humbucker und Röhrenverstärker gesperrt bis zum Schluss nur noch passive Piezos übrigbleiben. Dann haben Mandolinen, Banjos und Dobros eine echte Chance, weil sie sind halt lauter. Achja, und Fiddle auch.

Jetzt muss ich erst mal den Champ einschalten und ein bisschen rumlärmen. Ich nehm die Strat meiner Schwiegertochter.

Grüße vom Albrand
Martin
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Viele Grüße
Martin
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scifi
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von scifi »

Ich habe vor ein paar Wochen auf einem Konzert ein atemberaubendes Triangel-Solo gehört. Bin in Versuchung umzusteigen ;-)

(Ohne Mist, eine absolute Meister-Perkussionistin hat 10 Minuten ein Solo auf einer großen geschmiedeen Triangel gespielt und das war musikalisch fantastisch)
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berndwe
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von berndwe »

RB hat geschrieben:Jetzt kommt das Jahrhundert der Mandoline. Ich bin ganz sicher.
Immerhin wird es dann nicht die Ära des Banjos, und das ist tröstlich ;-)
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morris
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Re: Ist die Gitarre am Ende?

Beitrag von morris »

Lange nach dem Tod der Gitarre in der Musik
Wenn sich die Töne der Welt
in Zirpen, Quietschen und Stampfen erschöpfen
Wenn Buttons und Tasten die Tonerzeugung beherrschen
und der Computer der alleinige heilige Gral der Klänge ist
Wenn Kinder nicht mehr wissen, was eine Saite ist
und sich Musiklehrer nicht mehr daran erinnern
wie man sechs Saiten gleichzeitig spielt
DANN
wird ein kühler metallischer Wind
die Welt umarmen
Mit Knirschen und dem Geräusch zerreißender Wurzeln
werden sich die ZOMBIEGITARREN aus dem Grab der
Musikgeschichte erheben
Sie werden ahnungslose Menschen anfallen
und sie zu Sklaven der donnernden Rückkehr
des Rock 'n Roll machen
Mit verrosteten Tonabnehmern werden sie sich
einstöpseln und ein 7-wöchiges Feedback
wird eine neue Zeit einläuten...

...äh... *räusper* schnell noch einen Kamillentee. :whistler:

Grüße Morris
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