taketina

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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schinkenkarl
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taketina

Beitrag von schinkenkarl »

War mir das bisher irgendwie als Methode/Beschreibung von Rhythmus in Erinnerung, so wurde ich nach einem Trailer auf arte eines besseren belehrt.
Das scheint ja noch einen psychologischen Anspruch zu haben.
Weis da jemand mehr?
Harald H. Morton
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Re: taketina

Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo schinkenkarl,

"ta ke ti na" ist eine Rhythmus-Lehre nach Reinhard Flatischler. Diese Methode wird gerne von Ulli Bögershausen in seinen Workshops benutzt. Ich weiß jetzt nicht, was in dem Trailer bei arte gesendet wurde und kann, in Unkenntnis dazu, auch nichts sagen. Bitte werde mal etwas konkret und gib einen Link zu dem Trailer - dann kann man auch qualifiziert antworten.

Beste Grüße und noch einen schönen Tag.

Harald H. Morton
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scifi
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Re: taketina

Beitrag von scifi »

Das Web weiß alles: http://taketina.com ;-)
schinkenkarl
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Re: taketina

Beitrag von schinkenkarl »

Ich glaube das ich das zum ersten mal bei einem Bögershausen workshop hörte, konnte damit aber nichts anfangen.

Hallo Harald, hier der link

https://www.arte.tv/de/videos/074208-001-A/taketina/" onclick="window.open(this.href);return false;

Gruß
Bernd C. Hoffmann
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Re: taketina

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Es gibt verschiedene Ansätze, um sich mit Rhythmik zu befassen. Die Frage wäre für mich, ob Taketina mich als Gitarrist oder evtl. für meine Musik auf Grund ihrer Struktur förderlich ist oder einen Nutzen bringt. Ich kenne Uli Bögershausen´s Musik nicht gut genug, um das für sein Einbringen zu beurteilen. Ich sah ihn 2006 auf den Hamburger Gitarrentagen. Als Interpret für polyrhythmische Musik habe ich ihn zu der Zeit ganz sicher nicht wahrgenommen. Vielleicht hat sich das geändert.

Den Trailer betreffend finde ich lediglich, dass ein paar interessante Zusammenhänge angesprochen werden. Für mich haben die aber keine Relevanz. Auch braucht es heute kein taketina, um in bestimmte Bewusstseinszustände zu kommen. Hier ist die medizinische Neurowissenschaft schon deutlich weiter. Durch frequenzbasierte Gehirnwellenadaption kommt man innerhalb von 15 Minuten in meditative Bewusstseinszustände, für die man sonst ca. 2 Jahrzehnte über das Meditierenlernen kommt. Neurologen verwenden es beispielsweise, um Kinder mit AHDS per programmgesteuerter Therapie erfolgreich von ihrer Aufmerksamkeitsstörung zu befreien.

Die taketina Website nehme ich, auch wie den Trailer, wahr, um eine Art Pseudowissenschaft über die Wirkung bestimmter Klänge auf das Unterbewusstsein herzustellen. Wenn man sich in etwas "hinein fühlt", z. B. indische Sitar-Klänge mit Tablas, Akapellagesänge von Mönchen in einer Kathedrale oder dem Harmonika ähnlichen Gedudel mit Hare-Gesängen der Hare Krishna Sekte, dann sage ich, dass die Erkenntnis nichts wirklich Neues ist. Wenn Musik (ganz gleich welche) es nicht schafft, Bewusstseinszustände zu beeinflussen, dann hat sie ihre Wirkung verloren. Vielleicht gibt es Gitarristen mit rhythmischen Problemen, für die taketina eine besondere Hilfe ist. Von meinem Gefühl her bleibe ich lieber bei normalen Ansätzen. Damit meine ich Methoden, die kein großes Brimborium über die Wirkung bestimmter Bewusstseinszustände mit ausgeschmückter Darstellung zu etwas Besonderem in den Vordergrund stellen, die fürs Musizieren im Grunde auch überhaupt nicht interessieren.
Zuletzt geändert von Bernd C. Hoffmann am Do Mär 22, 2018 2:00 am, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Bernd
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TorstenW
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Re: taketina

Beitrag von TorstenW »

Ich hab so ein TaKeTiNa-Buch zuhause.
Allerdings nur teilweise gelesen.
Das Ganze ist eine unheimlich komplexe Geschichte, die darauf aufbaut, dass Rhythmus Teil des Alltags ist und darum eine gewisse Philosophie spannt, dass bewusster Umgang und bewusstes Erfahren von Rhythmen positive Effekte hat.
So wirklich wissenschaftlich ist das mMn jetzt nicht, mich persönlich hat aber auch weniger der kulturell-psychologische Aspekt interessiert, als der Umgang mit dem Rhythmus.
Da ist der Ansatz ein wenig wie Edwin Gordons Lehre, mit verschiedenen Silben, die Information tragen, aber viel komplexer (aber auch irgendwie etwas logischer).
Das Buch ist aber echt ein dicker Schinken und rhythmische Geschichten mit einem Buch lernen empfinde ich generell als schwierig, finde aber den Ansatz interessant.
Ob man nun diesem "bewusstseinserweiternden" Rhythmuserfahrungen gegenüber aufgeschlossen ist, oder nicht, muss jeder für sich selbst wissen. Ich persönlich finde das durchaus interessant, meditiere jetzt aber trotzdem nicht täglich. Allerdings empfehle ich auch jedem Gitarristen mal "Zen und die Kunst Gitarre zu spielen" zu lesen. Da geht es (wie bei TaKeTiNa) auch letztlich irgendwie um Entspannung und ich finde, dass man nie entspannt genug sein kann ;-)
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