Fliegen mit Gitarre und Condor

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Jorma55
Beiträge: 1355
Registriert: Sa Mär 16, 2013 2:07 pm

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Jorma55 »

berndwe hat geschrieben:Ist das ein Kurzstreckenflug mit kleinem Flieger?

Man kann dann (oder muss zum Teil auch) am Gate oder noch auf dem Rollfeld vor dem Einsteigen große Handgepäckstücke abgeben, die dann in einen extra Frachtraum geladen und nach dem Flug sofort wieder ausgehändigt werden. Das Instrument entgeht dann zumindest den vielleicht wenig schonenden Handhabungen im Terminalgebäude.

Eigene Erfahrungen mit Gitarren im Frachtraum habe ich nicht. Zu einem Hiscox-Koffer hätte ich Vertrauen.

Zum Topmodell "liteflite artist" hätte ich auch Vertrauen, zum hierzulande üblicherweise angebotenen "liteflite pro II" nur sehr bedingt. Der"artist" kommt zwar auch auf mindestens 450,-Euro, das ist aber immer noch weniger als die Hälfte des Preises für einen Calton, Karura, Hoffee oder Accord.

Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
tbrenner
Beiträge: 3692
Registriert: Mi Mai 02, 2007 12:26 pm
Wohnort: Mötzingen
Kontaktdaten:

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von tbrenner »

Auch wenn ich der anachronistischen Auffassung anhänge, daß Respekt, Freundlichkeit + manchmal auch etwas Nachsicht den zwischenmenschlichen Umgang irgendwie.... sagen wir mal angenehmer... gestalten, komme ich doch in dem o.a. Fall auch zu der Meinung, daß die Mitnahme von empfindlichem Gerät (in unserem Fall gitarre)mittlerweile sowas wie ein Standardfall für eine airline darstellen sollten und man hier schon eine korrekte Beratung erwarten dürfte.

Wir haben das Thema ja schon x-fach hier im Forum gehabt: etwa 10 mal ging das bei mir über die Jahre locker als Handgepäck im Softbag ohne extra Kosten mit in die Kabine. Beim vorletzten mal wurden dann daraus bei der Air Berlin (gotthabsieselig) 130 Öcken direkt am Buchungsschalter zu entrichten.

Beim Gomera-Aufenthalt im Februar 18 (Tui Fly) dann vorab online gebucht ca. 60 € extra bezahlt + die Guild-Gitarre erstmals im Hiscox-Case in den Frachtraum gegeben. Saiten gelockert + alles mit Luftpolsterfolie ausgestopft. Passiert ist der Git. nichts. Kam vollkommen heil an + wieder zurück.

Ärgerlich empfand ich aber den umstand, daß beim Rückflug irgendein "umsichtiger" Mitarbeiter die Gitarre nicht etwa aufs Gepäckförderband gelegt hat, wo ich dann mit zunehmender Ungeduld schon ca 15 min. wartete. Sondern die 1700,-€-gitarre neben irgendeinen Nebenausgang stellte, wo sie dann wohl gewisse Zeit unbeaufsichtigt herumstand + jederzeit hätte geklaut werden können..... :banger:

Grüssle,
tbrenner :wink:
http://www.souled-out-band.com" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20073
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von RB »

Ich habe so einen Pro-II-Koffer. Er macht schon im Vergleich zu allen anderen Koffern einen sehr stabilen Eindruck, aber ich bin ein wenig hin- und hergerissen.
Es335
Beiträge: 1146
Registriert: So Nov 18, 2012 10:54 am
Wohnort: Blankenheim

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Es335 »

RB hat geschrieben:Was mich interessieren würde, ist: Mit welchem Gitarrenkoffer kann man einigermaßen auf der sicheren Seite sein ? ....
Der Hiscox Pro II ist schon eine ganz gute Wahl, wenn die Gitarre denn fest und sicher darin liegt. Falls nicht, sollte man das mit Blisterfolie ggf. noch verbessern! Das Hauptproblem bei den Hiscox Koffern ist, dass sie recht klobig sind und damit eine Mitnahme in der Kabine nicht sehr wahrscheinlich ist.

Ansonsten würden sich die Monocases und Reunion Blues Cases mit spektakulären Fallversuchen anbieten, obwohl sie eigentlich eher Softcases sind! Speziell der Monocase wäre auchnoch kompakt genug, um für die Kabine akzeptiert zu werden! :wink:
RB hat geschrieben:... Hat irgendjemand hier Erfahrung mit Reise mit Gitarrenkoffer im Gepäckraum ? ...
Nicht im Fliegergepäckraum, aber mit dem Hermes Gepäcktransport, der auch nicht gerade für eine zartfühlende Gepäckbehandlung bekannt ist. Um‘s kurz zu machen, der Hiscox Koffer war nach dem Transport irreparabel beschädigt und wurde ersetzt. Die Konzertgitarre darin hatte jedoch keinerlei Schaden genommen und auch noch den Rücktransport in dem beschädigten Koffer heil überstanden. :D
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20073
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von RB »

Ich trage mich schon mit Gedanken, so ein Trumm anzuschaffen:

Bild

Gewicht 12,6 Kilo. Mit Gitarre dürfte das an die 20 kg heranreichen, die frei sind.
Benutzeravatar
Rolli
Beiträge: 5723
Registriert: Do Sep 21, 2006 1:48 pm
Wohnort: Zwischen Alzey und Mainz
Kontaktdaten:

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Rolli »

Huhu, ich fand das Gator-Case sehr gut. Hatte ich mal in der OM Variante und habe damit einige Flugreisen absolviert!
Günstig uns sehr stabil!
https://www.thomann.de/de/gator_gpe_dread_tsa.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrencoaching
Benutzeravatar
landmesser
Beiträge: 1812
Registriert: Di Okt 04, 2011 10:13 am
Wohnort: 27232 Sulingen
Kontaktdaten:

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von landmesser »

Moin,

ich bin gerade mit Germania geflogen. Bei denen ist eine Gitarre im Handgepäck frei, allerdings nur im Softcase. Bei der Mutter Eurowings das Gleiche.

Schönen Urlaub allerseits
landmesser
Frei Cörper Kultur auch für Dicke
saitentsauber
Beiträge: 580
Registriert: Do Sep 21, 2006 2:37 pm
Wohnort: Tief im Westen - aber nicht ganz tief!

Beitrag von saitentsauber »

RB hat geschrieben:Um Eric kümmert sich schon die Gewerkschaft
Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber äußerst unwahrscheinlich. Der Organisationsgrad ist mittel bis sehr niedrig, und Tarifverträge sind so gut wie inexistent.

Aber zurück zum Programmpunkt Gitarre und Flieger: Es gibt ein schwaches Glied in der Kette, das m.W. noch nicht erwähnt wurde - und das ist der Mensch mit seinem Instrument, der sich vor dem Abflug mit seinem Instrument am Schalter meldet und nur hoffen kann, dass die vorab geklärten Bedingungen auch dem Personal am Schalter bekannt sind. Das kann, muss aber nicht der Fall sein, und der Mensch mit Instrument kann sich in der Situation befinden, dass der Ende des fürs Einchecken vorgesehenen Zeitraums bedrohlich nahe gerückt ist. Die Bereitschaft, trotz aller vorherigen Vereinbarungen den - aus der Sicht des Menschen mit Gitarre zu Unrecht - geforderten Betrag zu zahlen, nimmt dann unweigerlich zu.
zu verkaufen: Eastman MD515-CS Mando
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

1995 bin ich mit der Condor von Málaga nach Frankfurt geflogen und hatte 2 Gitarren dabei. Man machte mir das Angebot die Gitarren an der Toolbox mit Gurten zu fixieren. Es waren normale Gitarrenkoffer, d.h. billige Standardversion. Ich durfte mir das sogar ansehen. Die Toolbox liegt direkt unter dem Pilotenraum. Die übrigen Gepäckstücke wurden nur gestapelt und mit losen Netzen abgehangen. Die Toolbox war weit genug entfernt, sodass bei einem Bumpy-Flug nicht auf die Gitarren fallen konnte. Das hatte nichts gekostet. Ich musste in Frankfurt nur eine Information an einen Packer weitergeben lassen und an der Gangway warten, bis die Gitarren hochgebracht wurden. Vielleicht gibt es diese Option auch heute noch.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20073
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von RB »

Hi Bernd, im web habe ich von Leuten gelesen, die mit Condor bis 2014 ähnlich gute Erfahrung hatten, aber die Sitten (und Geschäftsbedingungen) haben sich seither anscheinend geändert. Bei den Gesellschaften bekommt man auf viele Fragen viele Antworten also habe ich mich inzwischen m Grunde mehr oder weniger damit abgefunden, die Klampfe im Gepäckraum befördern zu lassen. Das wiederum bedeutet aufrüstung. Die Gator-Koffer habe ich mir angeschaut, aber ich tendiere tatsächlich zu einer Sperrholzkiste mit Alu-Kanten.
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

RB hat geschrieben:aber ich tendiere tatsächlich zu einer Sperrholzkiste mit Alu-Kanten.
Da würde ich vorab in Erfahrung bringen, ob der Bereich über dem Korpus separat geschützt ist, z. B. durch eine Querstrebe. Ein flacher Deckel gibt den Schlag an die Gitarre weiter, während ein gewölbter Deckel ein hohes Maß der Aufprallenergie absorbiert und auf den Rahmen ableitet.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Jorma55
Beiträge: 1355
Registriert: Sa Mär 16, 2013 2:07 pm

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Jorma55 »

Ich gebe zu, das war auch mein erster Gedanke als ich mir dieses Monstrum genauer angesehen habe. Preislich ist das Teil ja vergleichsweise günstig, das Birkensperrholz ist sicher sehr bruchfest und die umlaufenden Alukanten wirken vertrauenerweckend. Aber der großflächige flache Deckel, wenn da etwas von oben drauf knallt...Andererseits im Normalfall dürfte auch in einem billigen Standardkoffer nichts passieren und im "worst case Scenario" hilft auch der teuerste Carbonkoffer nichts mehr. Ich bin halt grundsätzlich mehr der ängstlich pessimistische Typ, der "Murphy's law" für ein Naturgesetz hält und seine Gitarren "overkillmäßig" zu Hause in Caltons einsperrt.

Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Jorma55 hat geschrieben:Andererseits im Normalfall dürfte auch in einem billigen Standardkoffer nichts passieren und im "worst case Scenario" hilft auch der teuerste Carbonkoffer nichts mehr.
Im Standardkoffer passiert sehr viel eher was als in einem Luxuskoffer. Als ich mit meinen Noble Cases auf Achse war, hatten mir viele professionelle Musiker erzählt, dass ihre Gitarren auf Konzertflügen in teuren Hiscox Koffern zu Bruch gingen. Was ist denn das Worst Case Scenario? Ich hatte eine neue Flamencogitarre, die von einem Gitarrenbauer ohne Umverpackung, also nur im Carbonkoffer, per UPS versendet wurde und auf dem Transportweg verloren ging. Die Gitarre stand offenbar ganz unten, denn dort hatte gab es um das Schanier herum einen Materialbruch des Koffers, der einen knapp 30 cm langen Zargenriss verursachte. Da haben enorme Impulskräfte gewirkt. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass im Billigflieger die Gepäckstücke nur gestapelt und mit Netzen abgehängt werden, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, was bei einem Bumpy-Flug passiert, wenn ein 5 kg Paket aus 2 m Höhe auf den Deckel eines Standardkoffers fällt, auch mit gewölbten Deckel. Ich kann mir auch gut vorstellen, was mit flachem Deckel passiert, wenn die Gitarre ganz unten liegt und kleine Pakete auf dem Deckel gestapelt werden, die ihn nach innen drücken. Dem Verstauungspersonal interessiert das nicht.

Ich werde mir beizeiten einen Visesnut Case leisten. Der liegt bei etwas über 800 €, aber man hat auch eine Schutzhülle dabei, womit das Gepäckstück wie ein billiges Gigbag aussieht. Bei den meisten internationalen Airlines kann man sie - zumindest bis letztes Jahr - sehr häufig in die Gepäckablage über den Sitzen verstauen.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Es335
Beiträge: 1146
Registriert: So Nov 18, 2012 10:54 am
Wohnort: Blankenheim

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Es335 »

Wie wäre es denn damit? Wasserdicht, schlagfest usw. und dürfte nicht ganz so schwer und klobig ausfallen, wie ein klassischer Flightcase. Ich gehe davon aus, dass es den auch für andere Korpusformen gibt!

https://www.thomann.de/de/skb_3i_4719_20_jumbo_case.htm

Darüber hinaus wollte ich noch darauf hinweisen, dass ein für die Gitarre zusätzlich gebuchter Sitz günstiger ist, als das eigene Flugticket, weil sich der Flugpreis nämlich um die personengebundenen Flughafengebühren reduziert! Eine der wenigen erfreulichen Erinnerungen an einen Ryanair Flug nach Pisa. Das müsste eigentlich für alle Fluggesellschaften gelten und kan je nach Flughafen mehr oder weniger deutlich zu Buche schlagen! :wink:
Zuletzt geändert von Es335 am Di Apr 10, 2018 10:02 am, insgesamt 1-mal geändert.
Jorma55
Beiträge: 1355
Registriert: Sa Mär 16, 2013 2:07 pm

Re: Fliegen mit Gitarre und Condor

Beitrag von Jorma55 »

Kein Widerspruch, aber was heißt das jetzt ? Zu Hause bleiben, keine Gitarre mitnehmen, für Reisen eine passable aber nicht zu teure "Ersatzgitarre" kaufen, deren Verlust einen zwar auch ärgern würde, aber verschmerzbar wäre (ist meine Lösung) oder für die Lieblingsedelklampfe einen eigenen Sitzplatz buchen (soll durchaus auch vorkommen) ? Die Frage bezieht sich noch auf den Beitrag von Bernd, da war Es 335 wohl schneller als ich.

Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
Antworten