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Gitarre bauen lassen ?

Verfasst: Do Feb 01, 2007 11:52 am
von gitarre-heilbronn
Hi Zupfer !
ich schmeiss mal einfach ne frage in den raum, damit wieder was zum fachsimpeln da ist...
AB welcher Euro-Summe würdet Ihr die nächste Gitarre bauen lassen?
Sagen wir mal ne summe von 2500.- Euros. Da bekomm ich schon ne gute Lakewood. Ist es möglich, dass ein Gitarrenbauer, der die Teile einzeln anfertigt zu diesem Betrag auch ne gleichwertige Gitarre bauen kann? So und jetzt bin ich gespannt was Ihr dazu meint...

Verfasst: Do Feb 01, 2007 12:10 pm
von klaust
.
guckst du mal hier und hier
das war deutlich unter 1000Euronen!, ein Standardmodell nach meinen Wünschen modifiziert, Holz selbst rausgesucht, usw. ...und ist mMn richtig gut geworden! - ohne viel SchnickSchnack allerdings. :D
Würde ich eigentlich _immer_ machen, sofern ein Instrument von der Stange mich nicht zufällig restlos begeistern würde.

Gruss
klaus

Re: Gitarre bauen lassen ?

Verfasst: Do Feb 01, 2007 12:35 pm
von H-bone
gitarre-heilbronn hat geschrieben:Sagen wir mal ne summe von 2500.- Euros. Da bekomm ich schon ne gute Lakewood. Ist es möglich, dass ein Gitarrenbauer, der die Teile einzeln anfertigt zu diesem Betrag auch ne gleichwertige Gitarre bauen kann?
Auf jeden Fall ! Denn all die Euros die bei einer "Stangengitarre" in Verwaltung, Händlermargen, Logistik etc. fliessen, gehen beim Gitarrenbauer in die Gitarre... das betrifft Hölzer, Verarbeitung und "Zuwendung"... und du hast die Möglichkeit dir die Gitarre wirklich "auf den Leib" schneidern zu lassen.
Und nicht zu vergessen den persönlichen direkten Kontakt... das heisst dass du für den Service immer einen direkten Ansprechpartner hast.

Gruss, Martin

Verfasst: Do Feb 01, 2007 12:52 pm
von Joachim
Ich kann auch nur zuraten !!!
Meine Erfahrungen mit Schneider und Kreul waren durchweg positiv und wenn ich mich in den Gitarrenläden umschaue und -höre, war in meinen Fällen das Preis/Leistungsverhältnis beim Gitarrenbauer besser.

Verfasst: Do Feb 01, 2007 4:36 pm
von Harald H. Morton
Hallo Michael,

auch ich möchte Dir empfehlen, eine Gitarre für Dich bauen zu lassen. Für den von Dir vorgegebenen Preis bekommst Du ein exzellentes Einzelstück.

Ich selber habe zwei Lakewood´s aus der Custom-Serie. Eine habe ich erst seit 4 Wochen. Martin Seeliger hat mich am 22.12. angerufen und mir mitgeteilt, dass ich sie am nächsten Tag abholen kann. Er hatte lediglich die Saiten aufgezogen und gestimmt - und ich war der Erste der darauf spielen durfte. Das war ein Gefühl wie ... - ach, das gehört nicht hierher.

Und hier noch meine Gedanken zum Kauf in einem Musikgeschäft:
Wir alle empfehlen hier im Forum, dass man unbedingt vor dem Kauf eine Gitarre antesten soll. Das ist auch absolut richtig! Und wie ich hier immer wieder lese, machen einige davon auch regen Gebrauch (so wie ich letztens gelesen habe, hat jemand 3 Stunden in einem Geschäft getestet -der arme Verkäufer :wink: ). Das bedeutet aber auf der anderen Seite, dass die Gitarre, die Du in einem Geschäft gekauft hast, vielleicht schon unzählige Male von Interessenten mit "Stairway to heaven", "House of the rising sun" oder gar mit einem wüsten Strumingstil "getestet" wurden. Mir wäre das bei einer hochpreisigen Gitarre nicht angenehm.

Beste Grüße

Harald H. Morton

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 7:00 am
von Saitenheimer
Ich schließe mich den Vorrednern voll und ganz an!
Ab 1500 bis 2000 Euro aufwärts, kauf ich keine Gitarre von der Stange.
Ich hab mir auch eine bei Lakewood bauen lassen und die nächste ist bald in Arbeit.
Jeder, der das hinter sich hat, wird mir recht geben, dass es nicht nur darauf ankommt, das Instrument seiner Träume endlich in Händen halten zu können.
Allein der Werdegang bis dahin ist schon ein Abenteuer.
Das Aussuchen der Hölzer - die Ausstattung festlegen - das Hin und Her, bis man endlich weiß, was man will.
Nicht zu vergessen der Kontakt mit dem Gitarrenbauer.
- und dann der Moment, wenn man weiß, dass man heute seine Gitarre endlich sieht und hört.
Meine Freundin bekommt das ja alles mit und meinte vor kurzem: "Das ist ja wie bei einer Schwangerschaft!"

Wenn ich in den Laden gehe und mir da eine Gitarre aussuche würde mir das alles fehlen.


Stefan

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 8:09 am
von saite
Hallo,

dann sag ich das jetzt einfach mal so :D Ich habe mir bei Martin eine Deerbridge bestellt :D :D :D Gerade vor ein paar Tagen.

Ich hab mich noch nie so gefreut (außer auf die Geburt meiner Kinder und so was natürlich) !

Ich möchte jetzt einfach ein Instrument das passt. UND mir gefällt.

Von mir aus muß eine Gitarre eigentlich nicht nagelneu sein. Ich habe/würde auch eine Gebrauchtes kaufen. Nur so, wie ich die möchte, gibts die nicht. Da müsste ich auch bei Lakewood eine Custom nehmen (z.B. Griffbrettbreite und Mensur). Also schlage ich mich entweder weiter mit Zugeständnissen herum oder Martin baut mir nun mein Traumteil :D !

:wink: Und es hat gar nicht weh getan.

Gruß Kerstin

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 8:20 am
von Joachim
saite hat geschrieben:Hallo,

dann sag ich das jetzt einfach mal so :D Ich habe mir bei Martin eine Deerbridge bestellt :D :D :D Gerade vor ein paar Tagen.
...
Gruß Kerstin
Congratulations!
Wenn´s Dir möglich ist, stell doch mal Fortschrittsberichte rein...

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 8:26 am
von Treehugger
Harald H. Morton hat geschrieben: ...
Das bedeutet aber auf der anderen Seite, dass die Gitarre, die Du in einem Geschäft gekauft hast, vielleicht schon unzählige Male von Interessenten mit "Stairway to heaven", "House of the rising sun" oder gar mit einem wüsten Strumingstil "getestet" wurden. Mir wäre das bei einer hochpreisigen Gitarre nicht angenehm.
Aber die teuren Instrumente im Fachgeschäft ausprobien ist angenehm, oder?
Ich hab es schon oft genug gesehen, das Kunden wie wild auf dem Instrument herumschrammeln und dann fragen: "Haben Sie die noch original verpackt da?".
Und das ist noch die angenehme Variante.
Oft genug wird das Instrument dann wegen 20 € im Internet bestellt. :evil:

Ein Vorführmodell hat auch seine Vorteile.
Man weiß genau was man bekommt und das sofort ohne Wartezeiten.
In der Regel bekommt man für ein Vorführmodell einen Nachlass.
Es handelt sich doch meist nur um leichte Gebrauchtspuren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass durch "Stairway to Heaven" oder "Rockin' all over the world" die Gitarre ernsthaften Schaden nimmt.

"Custom made" heißt übrigens nicht immer, dass es teurer sein muss.
Wenn man sich die Lakewood-Preisliste anschaut, kann man auf viele Schnörkeleien verzichten und dadurch Geld sparen.
Und Martin Seeliger betreut seine Kunden vorbildlich.

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 8:54 am
von thust
Treehugger hat geschrieben:
Harald H. Morton hat geschrieben: ...
Das bedeutet aber auf der anderen Seite, dass die Gitarre, die Du in einem Geschäft gekauft hast, vielleicht schon unzählige Male von Interessenten mit "Stairway to heaven", "House of the rising sun" oder gar mit einem wüsten Strumingstil "getestet" wurden. Mir wäre das bei einer hochpreisigen Gitarre nicht angenehm.
Aber die teuren Instrumente im Fachgeschäft ausprobien ist angenehm, oder?
Ich hab es schon oft genug gesehen, das Kunden wie wild auf dem Instrument herumschrammeln und dann fragen: "Haben Sie die noch original verpackt da?".
Und das ist noch die angenehme Variante.
Oft genug wird das Instrument dann wegen 20 € im Internet bestellt. :evil:

Ein Vorführmodell hat auch seine Vorteile.
Man weiß genau was man bekommt und das sofort ohne Wartezeiten.
In der Regel bekommt man für ein Vorführmodell einen Nachlass.
Es handelt sich doch meist nur um leichte Gebrauchtspuren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass durch "Stairway to Heaven" oder "Rockin' all over the world" die Gitarre ernsthaften Schaden nimmt.

"Custom made" heißt übrigens nicht immer, dass es teurer sein muss.
Wenn man sich die Lakewood-Preisliste anschaut, kann man auf viele Schnörkeleien verzichten und dadurch Geld sparen.
Und Martin Seeliger betreut seine Kunden vorbildlich.
Das kann ich komplett unterschreiben!

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 9:14 am
von Mr. Magic Takamine
thust hat geschrieben: Das kann ich komplett unterschreiben!
Ich unterschreib' das auch!

Ich hab' bisher (bis auf meine Strat) nur gebrauchte oder lange Zeit unverkaufte, "gut abgelagerte" gekauft. Die Spielspuren stören da nicht wirklich - aber der Preis stimmt dafür!

Gruß Dietmar

PS: Zum eigentlichen Tread: Was mir noch gefallen würde, wäre eine schöne Roundshoulder (Southern Jumbo)... Entweder, es läuft mir per Zufall mal eine übern Weg (so wie meine erste Jumbo), oder ich lass' mir eine bauen - in Sunburst natürlich, gell Martin!

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 11:52 am
von matthiasL
Aber wie siehts denn aus, wenn man einen bestimmten Klang haben will. Ich denke da natuerlich an Lowden oder Goodall oder andere mit dem speziellen etwas ... mich wuerde wirklich interessieren ob es einem Gitarrenbauer gelingen wuerde diese extremen Klangvorstellungen zu verwirklichen, oder ob jeder G-Bauer seinen Stil hat und den nur variiert.

Koennte zB der Deerbridge Martin eine Gitarre bauen die einen voellig unamerikanischen Klang hat. Abgesehen davon das er wahrscheinlich so was nie machen wuerde ... aber rein theoretisch.

Ich gebe meine Tausender :D :D :D fuer Gitarren von der Stange (Lowden, McIlroy, Martin) nach ausgiebigem Testen aus, aber bin da wohl in der Minderheit.

Cheers ML

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 12:04 pm
von H-bone
Hallo Matthias,

was ist amerikanischer Klang ? Und was ist unamerikanischer ? Und was ist das "gewisse Etwas" ?

Ich denke mal dass das extrem subjektiv ist.

Ich glaube auch dass kein Gitarrenbauer irgend einen (amerikanisch oder nicht) anderen Hersteller klanglich kopieren will, sondern seine eigene Klangvorstellung (oder die des Kunden) möglichst optimal umsetzen.
Eine Lowden klingt wie Lowden, eine Olson wie Olson und auch eine Santa Cruz klingt nicht wie Martin.

Und jeder mag was anderes.

Und eine Deerbridge klingt wie eine Deerbridge... mit dem jeweiligen Soundanteil auf den die Gitarre "hingebaut" wurde.

Aber wenn du mich fragst: Kannst du eine Lowden, Taylor, Martin, Lakewood oder oder oder bauen ?" sage ich ganz klar "Nein"

Gruss, Martin

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 12:33 pm
von Treehugger
Ich glaube, dass man da auch differnzieren muss.

Martin Seeliger hat z.B. mit seiner M-Bauform einen charakteristischen Klang entwickelt.
Dieser kann sicherlich im gewissen Maße variiert werden, aber eine Lakewood wird wohl nie wei eine Martin oder eine Lowden klingen.

Wenn das so einfach wäre, den Klang zu kopieren, hätten es die Chinesen längst gemacht.

Und ich glaube, es ist auch nicht damit getan, sich ordentliche Hölzer zu kaufen und das Wunschinstrument 1:1 nachzubauen.
Es liegt IMHO am Geschick und der Philosophie des Gitarrenbauers, dem Instrument eine persönliche Note und einen Charakter zu geben.

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 12:54 pm
von H-bone
Treehugger hat geschrieben:Und ich glaube, es ist auch nicht damit getan, sich ordentliche Hölzer zu kaufen und das Wunschinstrument 1:1 nachzubauen.
Es liegt IMHO am Geschick und der Philosophie des Gitarrenbauers, dem Instrument eine persönliche Note und einen Charakter zu geben.
100%tige Zustimmung !