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Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 6:31 pm
von jab
clone hat geschrieben:
Jorma55 hat geschrieben:B Wenn wir da von einer Gewinnspanne von 10% ausgehen, dann bekommen die eine D-18 von Martin für 1550,- Dollar. Billiger bekommt sie AMI auch nicht. Zoll, Steuer und Versandkosten kannst Du mit rd. 25% veranschlagen und dann wollen hier ja - anders als in den Staaten - 2 Parteien, nämlich der Generalimporteur (AMI) und der Einzelhändler - daran noch etwas verdienen.
So ungefähr wird es wohl sein. Dann verdient ein US-Händler an einer D-18 etwa 300 Dollar, während sich bei uns Vertrieb und Händler knapp 1000€ unter einander aufteilen... .
Zum einen werden die Güter in den USA oft ohne die (Lokale)Steuer ausgepreist, zum andern: wenn die Gitarre hier 2.650 kostet, sind da 20%MwSt drin. Zieht man die ab, bleiben etwa 2.200 über, minus (angenommenen) Einkaufspreis von 1550: ungefähr 660 Euro. Selbst, wenn das EIN EINZIGER daran verdient, ist das nicht viel. Wenn der Verdienst dann auch noch auf Vertrieb und Laden aufgeteilt werden soll, ist das Verkaufen zu diesem Preis keine Freude. Wenn ich also dem Kunde, der mich anmeckert, wie unverschämt meine Preise wären, 10% einräume (Das ist ja wohl das mindeste!) bleiben mir als Händler (weil der Rabatt zu meinen Lasten geht..): Einkauf Vertrieb: 1550, Rohertrag Vertrieb: 330, macht 1880. Kunde zahlt 2650 minus 10%: 2385. Minus Steuer: 1987. Minus Einkauf 1880: Rohertrag 107 Euro. :gute:

Jab

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 6:34 pm
von clone
jab hat geschrieben: ungefähr 660 Euro. Selbst, wenn das EIN EINZIGER daran verdient, ist das nicht viel.
Doch, das ist viel. (Für einmal Gitarre an den Kunden schicken... )

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 6:52 pm
von jab
clone hat geschrieben:
jab hat geschrieben: ungefähr 660 Euro. Selbst, wenn das EIN EINZIGER daran verdient, ist das nicht viel.
Doch, das ist viel. (Für einmal Gitarre an den Kunden schicken... )

:rotfl:

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 7:35 pm
von Angorapython
Wieviel sollte ein Händler denn drauflegen, damit es nicht viel wäre?

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 7:38 pm
von Fidelio
wer mir erklären-was wollen clone?

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 9:34 pm
von RB
Am lustigsten finde ich immer, wenn Preise aus der Zeit vor 35 Jahren herangezogen und nominal mit heutigen Preisen verglichen werden. Das passt schon bei einer Spanne von 5 Jahren ohne Indexierung nicht. Auch ist die Zielrichtung des Themas nicht ganz klar, es sei denn, man nähme an, dass es um allgemeines Herumschwadronieren geht.

(Das auf meinem Avatar ist übrigens zwar eine Mahagoni-Dreadnought, aber keine D-18).

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Fr Feb 01, 2019 10:19 pm
von stringbound
Jorma55 hat geschrieben:Zu Stringbound : Danke Joe, ich kannte zwar die Praxis, nicht aber die Konsequenzen.

Michael
Wir haben, dank dieses Händlers, Amptown Hamburg und den Music Shop fast für lau bekommen. Denen ging es hauptsächlich um den Erhalt der Arbeitsplätze. War echt bitter.

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 12:51 am
von Gitarrenmacher
jab hat geschrieben:
clone hat geschrieben:
jab hat geschrieben: ungefähr 660 Euro. Selbst, wenn das EIN EINZIGER daran verdient, ist das nicht viel.
Doch, das ist viel. (Für einmal Gitarre an den Kunden schicken... )

:rotfl:
Da setze ich, als ehemaliger Einzelhändler, noch zwei drauf.

:rotfl: :rotfl: :rotfl:

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 7:34 am
von notenwart
Warum Clone machst Du Dich nicht selbstständig? Bei so einem irren Gewinn pro Gitarre multipliziert mit nehmen wir doch einfach mal an 10 Gitarren pro Tag versenden -das schaffst Du, weil Du ja mit dem Preis noch ein bisschen runter gehen wirst wie ich dieser Diskussion entnehme, multipliziert mit 20 Arbeitstagen im Monat verspricht in Kürze ein Leben in Saus und Braus :guitar1:

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 11:55 am
von Holger Hendel
Für eine Holzgitarre würde ich nie wieder so viel Geld ausgeben, außer, es wäre eine ganz, ganz besondere. Ich habe ja auch eine Martin-Holzgitarre, aus heutiger Sicht ist sie zu teuer gewesen, ja. Aber egal - als ich sie kaufte fehlten mir halt einige Jahre Erfahrung und sie hat mir relativ treue Dienste geleistet. Dass sie nach relativ kurzer Zeit ein neck reset brauchte und dass der Lack nicht so pralle ist...geschenkt. Arbeitsgerät, Haken dran. Jetzt spielen die Schüler drauf und sie darf als Ersatzgerät mit zu Auftritten. Die Firma kann sich sehr glücklich schätzen auf so eine lange Tradition zurückzublicken. Newcomer könnten derartige Fehler sicher nicht so leicht auffangen.
Der Preiskampf des besagten Händlers hat über 50% der deutschen Musikalienhändler die Existenz gekostet. Der Kunde hat davon nichts mitbekommen und wundert sich, dass der besagte Händler inzwischen genau so teuer ist, wie alle anderen.
Das haben doch eigentlich alle mitbekommen - oder habe ich was verpasst?! Besagter Händler war der erste Vollsortimenter mit einem seriösen Internetauftritt.

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 2:01 pm
von RB
Holger, du solltest mal sehen, daß es in jeder Produktion Fehler gibt. Das betrifft jedes Unternehmen, jung alt, klein und groß. Ich glaube auch kaum, daß einer der hier vertretenen Gitarrenbauer je ernsthaft behaupten würde, nie einen Fehler gemacht zu haben. Aus dem Aufreten von Fehlern an einem einzelnen Produkt auf die gesamte Serie zu schließen war nicht seriös, ist nicht seriös und wird es niemals sein.

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 2:17 pm
von Jorma55
So ist es ! Ich glaube auch nicht, dass ich da einfach immer nur Glück hatte. Ich hätte auch bestimmt nicht so oft "blind" in den USA oder in Holland gekauft, hätte ich zu irgendeinem Zeitpunkt Anlass gehabt, die Verarbeitungsqualität bei Martin in Zweifel zu ziehen. Ausreißer kommen überall vor, so lange sie nicht zur Regel werden, rechtfertigen sie kein pauschales Urteil.

Michael

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 3:41 pm
von Holger Hendel
@RB: Martin baut schon feine Instrumente, ich mag den Sound und die meisten Martinspieler die ich kenne haben nicht ähnlichen Kummer mit ihren Instrumenten, den ich mit der Aura hatte - aus meiner jetzigen Carbon-Warte ist mir halt fast jede "bessere" Holzgitarre zu teuer. ;) Meine schlechte Erfahrung mit der Aura veranlasste mich natürlich, mit etwas geschärften Sinnen auf die Marke zu blicken - Lackprobleme treten da durchaus auf, doch habe ich irgendwann aufgehört mich aktiv dafür zu interessieren. Die Sicht auf die Gitarrenwelt hat sich für mich recht stark verändert seit ich mit der Leviora angebändelt habe.

In meinem Beitrag habe ich nicht die komplette Serie kritisiert (das wäre ja - wie Du richtig erklärt hast - albern, unseriös) sondern kurz von meinen Erfahrungen mit einer Martin-Gitarre berichtet (meine aktuelle generelle Abneigung, auch gegenüber z.B. Lakewood, Stanford, Yamaha, Cort, Sigma und was hier sonst noch alles im Trainingsraum abhängt...entstand hauptsächlich durch meine positiven Erfahrungen mit einem anderen Gitarrenkonzept welches ich in vielen Parametern als überlegen bewerte).

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 7:04 pm
von RB
Eine Gitarre aus komplett modernen Materialien würde ich schon gerne einmal probieren. Eine 12-Bund Dread aus Carbonfaser-Platten würde mich besonders reizen.

Re: Gitarrenpreise (Beispel Martin D-18)

Verfasst: Sa Feb 02, 2019 7:49 pm
von Gitarrenmacher
RB hat geschrieben:Holger, du solltest mal sehen, daß es in jeder Produktion Fehler gibt. Das betrifft jedes Unternehmen, jung alt, klein und groß. Ich glaube auch kaum, daß einer der hier vertretenen Gitarrenbauer je ernsthaft behaupten würde, nie einen Fehler gemacht zu haben. Aus dem Aufreten von Fehlern an einem einzelnen Produkt auf die gesamte Serie zu schließen war nicht seriös, ist nicht seriös und wird es niemals sein.
Nunja, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es im vergangenen Jahrzehnt öfter Probleme mit der Lackierung, und im Speziellen dem Hochglanzfinish zu beobachten waren. Das ist so, und bleibt so.
Das kann vielerlei Ursachen haben. Allerdings war/ist das, die hohen Stückzahlen zugunde gelegt, prozentual doch beherrschbar. Ich weiß konkret von drei Fällen, bei denen das Instrument ein komplett neues Finish erhielt. Natürlich umsonst.
In den 70/80er Jhren gab es bei Martin z.B. ein immer wieder auftretendes Problem, bei dem der Lack am Hals riss und sich wie eine ausgetrocknete Schlammsicht abpellen ließ.
zwischen 2010 und 2015 hatte ich, und fast alle Nitrolackierer in GER auch, arge Probleme mit Rissbildung auf der Decke. Das betraf 50% aller polierten Instrumente. Ich habe nachgebessert, Nachlässe gewährt oder es mit anderen Dreingaben aus der Welt geschafft, kennen aber durchaus Fälle, wo dies mit falscher Lagerung o.ä. abgetan wurde.

Auch bei Martin&Co. kocht das Wasser bei etwa 100°C