Euer "wichtigstes Instrument"

[Rolli]

Moin, hier geht es mal nicht unbedingt um das Lieblingsinstrument, sondern darum welches das wichtigste Instrument für Euch ist.

Zumindest bei mir unterscheiden sich Lieblingsinstrument und wichtigstes Instrument.

Ich besitze ja ein Reihe von aussergewöhnlich guten Akustikgitarren u.a. Santa Cruz OM P/W, Mcilroy A35C, R&R OM-R von Rozawood/Bults, Flamenco von Meister Duwe und ein paar sehr alte elektrische Gitarren aus den 50/60er Jahren. Ich nehme gerade auf und habe die paar Gigs, die ich letztes Jahr gespielt habe Revue passieren lassen und mir fiel auf, dass mein wichtigstes Instrument eine japanische Alvarez MF1000C ist, zwar kein billiger Hobel (der VK lag früher mal bei 1400 Euro), aber eben eine Fabrikgitarre und nix Boutique. Für mich ist sie die Nr. 1 - die Brot- und Butter-Gitarre - weil ich mich immer auf sie verlassen kann. Spielt sich immer sehr bequem mit der kurzen Mensur und dem weiten C-Shape Hals. Der Pickup Sound ist sehr gut form- und anpassbar - das ist ein hässliches Alvarezeigenes Zargen-System mit Piezo und Kondensormikro. Die Regelmöglichkeiten entsprechen fast nem Kanalzug. Die Gitarre verstimmt sich nie, ist robust und hat das längste Sustain auf Erden. Alle Register sehr ausgeglichen. Nix wummert in den Bässen. Ich habe sie auf vielen Bühnen, im Studio, in Urlauben am Meer und im Winter in den Bergen mitgenommen. Sie hält alles aus. Klar sie ist akustisch nicht so laut wie z.b. die Mcilroy und vielleicht nicht ganz so dynamisch wie die Santa Cruz, aber sie macht von allen generell den besten Job.

Und? Ist das bei Euch ähnlich? Habt ihr auch so ein Brot und Butter-Instrument?

So sieht sie aus und klingt sie!

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https://www.youtube.com/watch?v=z6p9oNDewWU" onclick="window.open(this.href);return false;


Specs:

Hersteller: Alvarez
Modell: MF1000C

Herkunftsland: Japan
Mensur: 635 mm
Hals: Mahagoni, dreistreifig mit
Ebenholz-Trennfunieren,
Ebenholzgriffbrett, 20 Bünde
Halsform: C
Halsbreite: Sattel 45 mm;
XII. 57 mm
Halsdicke: I. 20,9 mm;
VII. 22 mm
Elektrik: System 600T MK II
Mechaniken: Gotoh, vergoldet
Decke: Fichte, massiv
Korpus: Indischer Palisander, massiv
Oberflächen: Hochglanz
Steg/Stegeinlage:
Ebenholz/Kunststoff
Sattel: Kunststoff
Saitenlage XII. Bund: E-1st 2,8 mm,
E-6th 3,1 mm
Preis: ca. € 1415

[stringbound]

Mein Brot und Butter Instrument ist eine Taylor 914ce, alle anderen Gitarren habe ich verkauft. Die 914ce macht einfach Spaß, sie ist wirklich ein Traum. Manchmal denke ich darüber nach, mir eine zweite 914ce zuzulegen, aber die Gitarre ist so gut, dass das eigentlich unnötig ist. Wenn ich spiele bekomme ich die Gitarren für das Event gestellt, also gibt es für mich wirklich keinen Grund eine "Backupgitarre" anzuschaffen.

Die 914ce habe ich von Taylor bekommen, gekauft hätte ich mir so eine teure Gitarre nicht.

Herkuntsland: USA
Bauform: Grand Auditorium mit Cutaway
Decke: Sitkafichte, massiv
Boden & Zargen: Ostindischer Palisander, massiv
Hals: Mahagoni
Griffbrett & Brücke: Ebenholz
Mensur: 648 mm
Sattel & Steg: Knochen & Micarta
Sattelbreite: 44,5 mm
Mechaniken: Gotoh 510
Einlagen und Rosette: Paua und Abalone
Tonabnehmer: Taylor ES2 neueste Version
Besonderheit: Armrest

Ladenpreis: 5.500.- Euro

[Pappenheim]

Ich hätte jetzt Lust auf ein Butterbrot...

Bei mir ist das nicht so, ich spiel auf allen Gitarren halbwegs ausgewogen, auch auf der Bühne. Man liebt halt die Abwechslung. Obwohl die 12saitige schon wieder zum Stiefkind wurde...

[RB]

Martin D-16 GT, circa 35 Jahre alt. Die nehme ich immer zur Hand und auf die Bühne.



Das ist die, an der ich Zargen und Boden mit Sonax Polierpaste und viel Handarbeit auf Glanz poliert habe.

[Pappenheim]

Und alle anderen verstauben oder was?

[rwe]

Bei mir verstauben sie nicht, aber sie vergammeln im Koffer. Es wechselt je nach Stilrichtung / Ensemble. Im Moment sind es zwei klassische, ein klassische Bassgitarre und ein akustischer Tacoma-Bass, selten mal die Hohner Steinberger-Bass-Kopie und 2x im Jahre die Mandoline. Die Steelstrings, die elektrischen und die anderen Mandos etc. gammeln gerade im Koffer vor sich hin, aber das wird sich auch irgendwann wieder ändern. Zwar hat der Tag nur 24 Stunden, aber ...

[Bluegrass_63]

... für mich ist die Frage: Welche (als einzige) Gitarre würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen...

Nun ist ja unser Haushalt auch gut bestückt mit Dreadnoughts und 000s in edlen Hölzern, aber mein absoluter Liebling ist meine "simple" Stol 000 in Koa:

Trocken und klar trennend, ein Traum an Fingerpicking-Gitarre - ne Konzertgitarre mit Stahlseiten.

Leider sind die Bilder nicht so toll

Gruß, Heinz

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[Rolli]

... für mich ist die Frage: Welche (als einzige) Gitarre würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen...

Nun ist ja unser Haushalt auch gut bestückt mit Dreadnoughts und 000s in edlen Hölzern, aber mein absoluter Liebling ist meine "simple" Stol 000 in Koa:

Trocken und klar trennend, ein Traum an Fingerpicking-Gitarre - ne Konzertgitarre mit Stahlseiten.

Leider sind die Bilder nicht so toll

Gruß, Heinz

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Wow, ich wusst gar nicht das Christian Stoll so schöne Gitarren baut, die von seiner sonstigen Linie so abweichen.
Tolles Instrument!

[berndwe]

Zuerst war ich irritiert, aber jetzt sehe ich dass es um Gitarren geht.

Meine wichtigste Gitarre (genauer gesagt, die die ich mit Abstand am meisten spiele) ist die auf meinem Avatar-Foto, eine Godin Multiac ACS SA. Sie kam zuerst „nur“ als Notlösung zum Live-Spielen, damit ich eine Nylonstring zur Verfügung habe, die auf der Bühne keinen Ärger macht.

Damals hatte ich meinen erstes Projekt als Begleitgitarrist einer Sängerin und es zeigte sich, dass viele Lieder mit einer Nylonstring (damals mein wichtigstes Instrument) am besten klangen. Meine „normale“ Klassikgitarre machte beim Proben auf Zimmerlautstärke hier eine gute Figur. Zum Live-Spielen ließ ich ein Tonabnehmersystem nachrüsten, aber in der Praxis war das alles eine Katastrophe. Schon bei relativ geringer Lautstärke kam aus den Boxen ein Dröhnen und Pfeifen dass es eine wahre Pracht war. Man konnte über die Positionierung des Verstärkers was machen oder mit EQ, aber um das Pfeifen etwas wegzukriegen musste ich meine Gitarre in den Mitten klanglich arg kastrieren. Das hatte aber auch gar nichts mehr mit dem akustischen Klang der Gitarre zu tun.

Mit der Anschaffung der Godin war dieser Krieg für mich aus. Seit ich diese Gitarre habe kann ich beim Auftritt meinen Verstärker so hinstellen wie ich mich am besten höre und kann mir den Sound so einstellen wie ich ihn hören will. Es dröhnt nicht und es pfeift nicht - egal wo der Amp steht und egal wie der Sound eingestellt ist. Da verzeihe ich dieser Gitarre gerne dass sie nicht so aussieht wie eine „echte“ Nylonstring und auch etwas anders klingt.

Die Gitarre hat einen Nachteil, den ich nicht verschweigen darf. Sie hat sich mit der Zeit bei mir „eingeschleimt“, dadurch dass sie sich so leicht und bequem spielen lässt. Es ist die am besten spielbare Gitarre die ich je in der Hand hatte. Insofern greife ich mir aus meinem (recht kleinen) Gitarrenfuhrpark fast immer dieses Instrument. Auch zuhause wo keine Verstärkung nötig wäre.

[bookwood]

Rolli, ich glaube nicht, dass es eine Gitarre von Christian Stoll ist. Schon die Modellbezeichnungen passen nicht. Vielleicht hat es eher etwas mit Standa Stol zu tun, der in einem früheren Faden hier mal erwähnt wurde.

[Bluegrass_63]

Hallo Rolli,

bookwood hat recht, die ist nicht von Christian Stoll, sondern von Stanislaus Stol, einem privaten Bauer von Martin-style Gitarren.

Kathrin und ich spielen und haben inzwischen 5 seiner feinen Teile - ich hatte sie schon mal unter den Sofabildern eingestellt, glaube ich

links hinten Kathrins neue HD-28 in Haselfichte und Ziricote, daneben ihre D-18 Sunburst, rechts meine HD-28 in Rio
vorne links meine 000-42 in Rio und die bereits gezeigte 000 in Koa

Gruß
Heinz

[Rolli]

Uppppssss. Un faux pas!
Hatte mich schon sehr gewundert. Naja die Stol finden sehr mein Gefallen, gut das ich nix brauch

[RB]

@Pappe: Nein, die anderen nehme ich zuhause und wenn wir uns so einmal treffen schon auch zur Hand. Aber das alte Arbeitspfert D16 GT nehme ich am meistesten und öfteresten in die Hand. Warum das sich so entwickelt hat, kann ich nicht sicher sagen. Vielleicht, weil sie ein Sorgenkind und Spätentwickler mit Erbkrankheit war. Sie ist meine allergünstigste Erwerbung, weil ich sie gebraucht für 400 erworben hatte. Grund war ein Lackfehler, der sich so manifestierte, daß bei bestimmten Blickwinkeln der Deckenlack scheckig aussah und zwar ganz kolossal. Auch war sie etwas "bedämpft" in ihrem Klangverhalten. Leise schön, laut kaum Sustain. Der Grund war zu 50 Prozent, daß der Hals kerzengerade war und die Saitenlage viel zu niedrig. Es wurde bedeutend besser, nachdem ich die Gitarre nach Martin Specs eingestellt hatte. Noch einmal besser wurde es, nachdem ich von .012 auf .125er Sätze wechselte und der Rest kam mit der Zeit. Es stimmt also, daß die Zeit etwas bringt. Nachdem ich ihr noch vergoldete Metallteile verpasst habe und der Lackfehler der Decke mehr und mehr verschwunden ist, ist das ein Instrument ohne Fehl und Tadel und mit der leicht vititschen Würde des Alters ausgestattet.

[HR]

Die "wichtigste" Gitarre ist meist mein jeweils letzter Neubau. Mit der spiele ich dann das laufende Jahr sehr oft. Sie muss ja auch noch eingespielt werden. (Ich will aber jetzt keinen Glaubenskrieg anfachen).
Eine die mir aber in den letzten Jahren in allen Lebenslagen, und auch bei meinen wenigen öffentlichen Auftritten, immer gute Dienste geleistet hat, ist meine Minijumbo.

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Hersteller: HR (Eigenbau)
Modell: MJ-FM
Herkunftsland: Österreich
Mensur: 650 mm
Hals: Ahorn geriegelt mit Palisander-Zierstreifen
Ebenholzgriffbrett, 21 Bünde
Halsform: C
Halsbreite: Sattel 44,5 mm;
Mechaniken: Gotoh, SG381-chrome
Decke: Fichte, massiv
Korpus: Mahagoni, massiv
Oberflächen: seidenmatt
Steg/Stegeinlage: Ebenholz, Knochen
Sattel: Knochen
Tonabnehmer: K&K Mini pure

[uwesemmelmann]

Immer noch meine Fylde Orsino... 1980 für 1500 DM gekauft... immer noch die ersten Bünde...

Leider bedingt die zwar vorhandene, jedoch unverstellbare Halsverstärkung, dass Saiten nicht dicker als 010 oder 011 sein sollten. Die Orsino eignet sich vor allem für filigranes Fingerstyle-Zeug von Bach bis Carroll und taugt nicht fürs Strummen.

Roland Oetter hat damals gesagt, dass die Fyldes zu leicht gebaut seien... Hat er sich getäuscht. Bis auf ein paar leichte Wellen in der Decke bis heute keine Probleme.

Und Zeder/Mahagoni ist nach wie vor meine Lieblingsholzkombination.