Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Benutzeravatar
Guitar
Beiträge: 137
Registriert: Fr Jun 01, 2012 1:55 pm
Wohnort: NRW

Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von Guitar »

Moin,
da ich mit dem Kauf einer Authentic ohne truss rod liebäugele, hatte ich letzte Woche mal Martin Guitars in USA direkt angeschrieben, heute kam die Antwort:

"... Thank you for contacting Martin Guitar. Our lifetime limited warranty is for purchases made in the USA and Canada. It is only available to those who live within the USA and Canada. You will need to contact the dealer in the country you purchase your instrument from to discuss the warranty coverage they offer."

Der deutsche Vertrieb gibt nur 3 Jahre Garantie.

Das hat es mir jetzt aber richtig vergällt, mir eine Authentic für 7-8k€ zu kaufen.
Wieso bekommen die Amis & Kanadier lifetime und wir nicht?
Wieso gibt AMI 3 Jahre, mehr nicht? Und dann auch nur für innerhalb Deutschland?

:!: Und, was mich am meisten abfackt: Ich bezahl hier genauso viel für die Geige wie drüben, tsssss... :aua:
Jetzt hab ich bald gar keine Lust mehr auf Martin...
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20028
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von RB »

Neulich vor einigen Jahren bestellte ich eine ceo 5 bei My Favorite Guitars, damals in Excelsior, einem Ort in Minnesota. Das ging per EMail, auch die Übermittlung der Cc-Nummer. Die Gitarre kam, desgleichen ein Schreiben von Martin aus Nazareth, PA, in dem sie mich als Jünger der heiligen Kirche von CF Martin willkommen hießen und die lifetime warrranty erklärten. Ich müßte das Instrument im Garantiefalle nach Nazareth expedieren, auf meine Kosten. Damit war klar, daß der Neck reset - sofern nötig - auf meine Kosten in Deutschland stattfinden würde. Ich schicke nicht in die usa und warte werweißwielange, bloß um 167,93 zu sparen. Möglicherweise hat sich das alles geändert.

Daß aber die Werksgarantie für die im Land des Käufers erworbenen Instrumente vom Willen des jeweiligen Generalimporteurs abhing, ist nicht neu. USA (limited) lifetime Warranty, Deutschland drei Jahre, UK nur ein Jahr.

Wenn ich eine Gitarre für die Praxis empfehlen dürfte: D18. D16GT. Kostet weniger, die Differenz zur Authentic reicht für viele Überholungen und authentisch sind die Klampfen in ausreichendem Maße. Sie werden auch immer authentischer. Kaum auszudenken, wie authentisch sie in 30 Jahren sein werden.
dominik
Beiträge: 323
Registriert: Fr Mär 02, 2007 11:56 am

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von dominik »

Das mit dem fehlenden truss rod würde ich mir gut überlegen...die Teile sind schon praktisch. Ich hatte zwei Gitarren, die nur einen nicht einstellbaren Carbonstab im Hals hatten. Vieles wurde dadurch sehr aufwendig bis unmöglich.

LG Dominik
wernoohm
Beiträge: 775
Registriert: So Apr 21, 2013 12:04 pm

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von wernoohm »

An meiner D-35 von 1979 ohne trussdings ist nie iergendwas gemacht worden - einfach weil es nicht nötig war! Es ist doch beileibe nicht so, daß man der Gitarre alle zwei Wochen am Halse rumfummeln muß. Und Neckreset macht man doch auch nicht halbjährlich. Und `ne Sch .. gitarre kann man natürlich immer kriegen - ob mit oder ohne trussdings. Hbt doch mal Vertrauen!
tressli bessli nebogen leila
flusch kata ballubasch
zack hitti zopp
Hugo Ball - Seepferdchen und Flugfische
dominik
Beiträge: 323
Registriert: Fr Mär 02, 2007 11:56 am

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von dominik »

Natürlich liegt das immer im Auge des Betrachters bzw. in der Hand des Spielers...
Benutzeravatar
berndwe
Beiträge: 7928
Registriert: So Feb 20, 2005 3:38 pm
Wohnort: Dresden

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von berndwe »

Was hat es für einen Vorteil auf den Einstellstab zu verzichten? Bei einer Gitarre die für den bestimmungsgemäßen Gebrauch vorgesehen ist, meine ich?

Edit: Ich ziehe die Frage zurück. Nachdem ich etwas zu „Martin Authentic” gegoogelt habe verstehe ich den Sinn des Weglassens.
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20028
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von RB »

Der Sinn besteht darin, durch das Spenden von viel Geld und gitarrentechnischer Reminiszenz dem heiligen Geist des C. F. Martin I nahe sein zu dürfen, glaube ich.
Benutzeravatar
berndwe
Beiträge: 7928
Registriert: So Feb 20, 2005 3:38 pm
Wohnort: Dresden

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von berndwe »

Wenn man nun eine Gitarre besitzen will, die genauso konstruiert und gebaut ist wie das vor vielen Jahrzehnten üblich war und man bereit ist, (viel) Geld für dieses Merkmal zu bezahlen, dann ist das in Ordnung. Das schreibe ich jetzt ohne Ironie.
Benutzeravatar
Guitar
Beiträge: 137
Registriert: Fr Jun 01, 2012 1:55 pm
Wohnort: NRW

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von Guitar »

Akustisch stehe ich halt nur auf 12-fret. Und auch nur auf klassische alte Formate wie Martin, Lyon & Healy, Washburn. Bei Martin ist wie bei Fender und Gibson halt eine sehr gute Wertstabilität da. Wenn ich mir in 10% aller Fälle einmal eine Nagelneue gönne, dann will ich halt 2/3 Neupreis sicher wissen. Wenn ich sowas bei einem X-beliebigen Gitarrenbauer bauen lasse, bekomme ich das nicht sicher. Außerdem gibts dann immer endlose Diskussionen von wegen dies geht nicht und das geht nicht. Zudem weiß ich auch nicht, was ich bekomme. Die 000-30 hab ich schon zweimal angespielt, die 0-28VS zb schon 5 oder 6 mal und eine besessen, da ist einfach klar, wie die klingt und was ich mit anfangen kann :wink:

Nimm z.B. mal diesen Mike Lewis in Paris - Er mag ja der beste Resobauer und -restaurator in EU sein, aber wenn ich dem, wie neulich geschehen, ne Mail schicke, was kostet Deine Flamed BlaBla SC 12-fret: "4500". Und ich dann ansage: Hey, ich will die aber mit nem fetten 51 Nocaster Halsprofil mit den Maßen xyz bzw. kann ich Dir auch einfach die Nocaster mal eben schicken zum Maß nehmen... - Und bekomme dann keine Antwort mehr, weil Ms. Lewis non amused ist, das jemand sein Standarddesign verlaßen möchte..., dann hab ich schon wieder keine Lust mehr auf Gittenbauern außer Reparaturen. Und die machen sie dann auch gern mal lustlos - Zitat voon Herrn Jäger, Les Paul Pimpkoryphäe aus Oberstdorf: "Oh nee, auf Fret edge Binding hab ich keinen Bock, zu stressig...". :roll:
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20028
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von RB »

Ich finde es auch Ok. Interessieren würde mich, ob die Aussage zutrifft, man komme nur dann in den Genuss der unbegrenzten Garantie, wenn man in den usa lebe. Vor zehn, zwölf Jahren muß es noch anders gewesen sein. Aber auch seinerzeit schon - wie oben schon geschrieben - war es so, dass der Kauf in einem Land von einem inländischen Verkäufer diejenigen Garantieregelungen brachte, die der jeweilige Grossist anbot, in Deutschland ist dies die ami musical instruments gmbh. Das wiederum führt dazu, daß es slbst innerhalb der eu ganz unterschiedliche Garantien gab und gibt. So, wie ich es verstehe, bietet Cfm ausserhalb der usa gar keine Herstellergarantie an, sondern überläßt dies vollständig den Grossisten. So teilt beispielsweise ami auf deren Website mit "ami .... gewährt eine 3-jährige Garantie auf Instrumente, die von ami importiert und bei einem autorisierten Händler gekauft worden sind...".

Man muß das nicht verstehen, aber man kann es verstehen, wobei ich dabe "verstehen" als "rational erfassen" interpretiere. Verstehen im Sinne eines Wissens um das "warum", um die kaufmännische oder sonstige Motivation für eine solche Verfahrensweise ist allerdings schwieriger. Da gelangt man in den Bereich der Spekulation.
Benutzeravatar
relaxrecords
Beiträge: 35
Registriert: Mo Mai 31, 2010 12:51 pm
Wohnort: Elmshorn
Kontaktdaten:

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von relaxrecords »

Hallo liebe Leute!
Nur zur Info: In den 70er und anfang der 80er hat die Firma Martin den trusrod "unsichtbar" gemacht.
Hatte selber mal eine D28 Bj.1981. Um an die Stellschraube zu kommen mußte man den Sattel abnehmen.
Für die darunter befindliche Stellschraube benötigte man einen Spezialschlüssel, den nur die Vertragswerkstätten hatten.
In einer Hamburger Gitarrenwerkstatt erklärte man mir damals, das man dadurch Schäden durch unsachgemäße Bedienung verhindern wollte. Immerhin hält sich bis heute das Gerücht, das man mit dem Halsstab die Saitenlage einstellt und nicht die Halskrümmung..

Viele Grüße,

Michael
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20028
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von RB »

Davon habe ich noch nie gehört. Erst Ebenholz, dann T-Stahl, dann bis 1985 Stahlrohr mit quadratischem Querschnitt, ca 10 x 10 mm, dann einstellbare Trussrods, so kenne ich das. Woher stammt denn die Information ?
Benutzeravatar
Gitarrenmacher
Beiträge: 3077
Registriert: Fr Sep 21, 2007 4:27 pm
Wohnort: 21379 Rullstorf
Kontaktdaten:

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:Davon habe ich noch nie gehört. Erst Ebenholz, dann T-Stahl, dann bis 1985 Stahlrohr mit quadratischem Querschnitt, ca 10 x 10 mm, dann einstellbare Trussrods, so kenne ich das. Woher stammt denn die Information ?
Etwas Anderes ist mir auch nicht bekannt, und ich habe mich recht ausführlich mit der Geschichte der Fa. Martin&Co. beschäftigt.
relaxrecords hat geschrieben:Um an die Stellschraube zu kommen mußte man den Sattel abnehmen.
Für die darunter befindliche Stellschraube benötigte man einen Spezialschlüssel, den nur die Vertragswerkstätten hatten.
In einer Hamburger Gitarrenwerkstatt erklärte man mir damals, das man dadurch Schäden durch unsachgemäße Bedienung verhindern wollte.
Weißt du noch, welche Werkstatt das war?
Ich könnte ja glatt mal meine seriöse Quelle in den USA anschreiben. Der hat viele Jahre bei Gruhn Guitars gearbeitet und hunderte von Martins aus allen Dekaden instand gesetzt.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
wernoohm
Beiträge: 775
Registriert: So Apr 21, 2013 12:04 pm

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von wernoohm »

Sollte mich nicht wundern, wenn das Jürgen Richter (Schalllochwerkstatt, obwohl er mit Schallllllloch nichts zu tun hat, außer das sein Laden direkt nebenan liegt)
war. Der wirbt auch mit einem C. F. Martin - Zertifikat. Ich war vor Jahren mal bei ihm. Ganz netter Vogel!
tressli bessli nebogen leila
flusch kata ballubasch
zack hitti zopp
Hugo Ball - Seepferdchen und Flugfische
Benutzeravatar
Guitar
Beiträge: 137
Registriert: Fr Jun 01, 2012 1:55 pm
Wohnort: NRW

Re: Martin Guitars Garantie - Muß ich das verstehen!?

Beitrag von Guitar »

AMI / martin-gitarren.de: GARANTIE

"Von der Garantie ausgeschlossen sind normale Abnutzung der Verschleißteile wie Saiten oder Bünde, Spielspuren, Schäden durch unsachgemäße Behandlung wie extreme Temperaturschwankungen, zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit, Lackreaktionen auf Gitarrengurte, Beschädigung durch Einstellen der Saitenhöhe am Halsstab und Schäden durch äußere Gewalteinwirkung. Gesetzliche Gewährleistungsansprüche werden durch diese Garantie nicht eingeschränkt." (Hervorhebungen sind von mir)

Zumindest wurden Gitarrenhälse OHNE Halsstab nicht generell exkludiert :bide: :lol: :lol:
Antworten