Corona-Virus und die Musikszene

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Rolli
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Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von Rolli »

Huhu,
tja, der Shice-Virus haut alles durcheinander. Ganz gleich ob angemessen oder hysterisch, die Sache ist jetzt nicht nur gesundheitlich kein Spaß mehr, sondern trifft vor allem Künstler und Veranstalter (plus die ganze Kette an zuarbeitenden wie PA Techniker, Gastro etc) finanziell und essenziell. Wir haben im KulturGUT die nächsten 2 Veranstaltungen abgesagt. Eine wäre morgen mit KARANOON gewesen und dann das Konzert am 05.04.2020. Ich glaube leider, dass es noch mehr Veranstaltungen bei uns treffen wird. Wir können ja kaum was bewerben, wenn wir nicht wissen, ob das Konzert steigen wird oder nicht!

Wer in Facebook unterwegs ist, sieht im Moment, dass fast alle Konzerte abgesagt werden. Versichern kann man sich gegen sowas glaube ich nicht und für viele Musiker wird der Existenzkampf nun erst recht verschärft.

Da bin ich gespannt, was denn die schönen Worte unserer Kulturministerin wert sein werden, wenn es ans Eingemachte geht!

Es gibt auf jeden Fall eine Petition, die ich empfehle zu unterstützen:
https://www.openpetition.de/petition/on ... -shutdowns" onclick="window.open(this.href);return false;

Wie sieht es für die anderen, die irgendwie von Musik leben, hier aus?
Schöne Grüße, Rolli
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clone
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von clone »

Sicher ein richtiger Gedanke. Aber gerade bei freischaffenden unbekannteren Künstlern stelle ich mir eine staatliche Hilfe schwer vor. Auf welcher Grundlage soll das berechnet werden? Deren Einküfte sind ja eh sehr schwankend und eventuell auch nicht immer ganz ´offiziell´ .... .
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berndwe
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von berndwe »

Jedenfalls wünsche ich uns allen und unseren Nahestehenden dass wir diese Sache gut überstehen.

Bleibt gesund!
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Rolli
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von Rolli »

clone hat geschrieben:Auf welcher Grundlage soll das berechnet werden? Deren Einküfte sind ja eh sehr schwankend und eventuell auch nicht immer ganz ´offiziell´ .... .
Das lässt mich jetzt erstmal ratlos. Du meinst erstmal pauschal, dass alle Künstler Steuern hinterziehen oder verstehe ich da was falsch?
Schöne Grüße, Rolli
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clone
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von clone »

Rolli hat geschrieben:
clone hat geschrieben:Auf welcher Grundlage soll das berechnet werden? Deren Einküfte sind ja eh sehr schwankend und eventuell auch nicht immer ganz ´offiziell´ .... .
Das lässt mich jetzt erstmal ratlos. Du meinst erstmal pauschal, dass alle Künstler Steuern hinterziehen oder verstehe ich da was falsch?
Schade, das war hier echt einmal ein tolles Forum mit viel Kompetenz... . Echt schade... .
notenwart
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von notenwart »

Hallo Rolli, zunächst - ich habe unterzeichnet.
Zum anderen - für mich ist die Lage unübersichtlich. Wir hatten bspw Karten für eine Veranstaltung. Wenn ich die Karten NICHT zurückgebe, haben dann die Musiker, Techniker, Caterer... irgendwas davon? Oder wird einfach nur der Schaden für den Veranstalter geringer?

Wenn der Künstler im weitesten Sinne ein kleiner Künstler wäre und ich den kennen würde, dann würde ich ihm sogar 100,- in die Hand drücken und sagen, "gib´s mir wieder wenn und falls Du es kannst, wenn nicht ist auch gut". Aber bei einer Großveranstaltung, bei der ich weiß nicht wie viele Beteiligte einen Anteil an meinem Eintrittsgeld haben, habe ich keine persönliche Beziehung und da fällt es mir schwer, ---weil ich nicht weiß zu wessen Gunsten --- die ausgefallene Veranstaltung ohne Rückforderung zu akzeptieren
notenwart
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von notenwart »

clone hat geschrieben:Schade, das war hier echt einmal ein tolles Forum mit viel Kompetenz... . Echt schade... .
Eine Frage zu stellen (Rolli) ehe man jemand anderen (Dich) falsch versteht, sehe ich jetzt nicht als Mangel an Kompetenz. Da sehe ich eher das Bemühen, eventuelle Mißverständnisse auszuräumen.
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landmesser
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von landmesser »

clone hat geschrieben:Auf welcher Grundlage soll das berechnet werden? Deren Einküfte sind ja eh sehr schwankend und eventuell auch nicht immer ganz ´offiziell´ .... .
Moin clone,

das ist doch eindeutig. Willst du, das jemand für Einkünfte, die er der Allgemeinheit verschwiegen hat, noch zusätzliche Entschädigungen kriegt? Das er so gestellt wird, als hätte er nicht betrogen?

Das ist so, als ob man mit Schwarzarbeit einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erwürbe :r:

Viele Grüße
landmesser
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clone
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von clone »

Seid doch einmal etwas praxisnäher bitte. Da geht bei einem Auftritt der ´Hut´ durch die Reihen, man bekommt "geldwerte Leistungen" wie Essen und Trinken... . Das alles entfällt doch jetzt und kann und wird doch auch nicht durch Hilfen ersetzt werden.

Damit wollte ich nur sagen, dass etliche Künstler Hilfen brauchen würden, aber eben keine bekommen werden.. ..

Das ist wie das nun fehlende Trinkgeld für z.B. Kellner. Das wird auch nicht durch Staatshilfen ersetzt werden.

Daher meine Frage, wie man (kleine) Freischaffende unterstützen will. Und wie soll man z.B. beweisen, dass man überhaupt einer von diesen Künstlern ist?

Also wird vermutlich eher den erfolgreicheren geholfen werden...
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Niels Cremer
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von Niels Cremer »

clone hat geschrieben:
Rolli hat geschrieben:
clone hat geschrieben:Auf welcher Grundlage soll das berechnet werden? Deren Einküfte sind ja eh sehr schwankend und eventuell auch nicht immer ganz ´offiziell´ .... .
Das lässt mich jetzt erstmal ratlos. Du meinst erstmal pauschal, dass alle Künstler Steuern hinterziehen oder verstehe ich da was falsch?
Schade, das war hier echt einmal ein tolles Forum mit viel Kompetenz... . Echt schade... .
Hm, das find ich jetzt erstmal 'ne schräge Reaktion clone, schon Quarantäne-Koller?

Ich habe iwo gelesen (kann's leider nicht mehr finden) dass das Bundesministerium für Kultur und Medien wohl derzeit prüft, ob Selbständige und Freiberufler in irgendeiner Weise entschädigt werden können, dies aber zB bei Musikern, Coaches etc. wohl nicht für Verdienstausfall aufgrund Virus-bedingter Veranstaltungsabsagen sondern nur, wenn der/die jeweils betroffene Person selbst amtlich (= vom Gesundheitsamt) unter Quarantäne gestellt wurde und somit quasi einem zeitweisen Beschäftigungsverbot unterliegt. Hierzu würde dann die jeweils letzte vorliegende Steuererklärung als Berechnungsgrundlage (anteilig wohl?) zugrunde gelegt.

Die Petition hatte ich schon unterschrieben, das Thema beschäftigt mich sehr, zwar nicht als selbst betroffener, aber ich kenne natürlich viele, die von der Musik in irgendeiner Art leben oder es zumindest versuchen, es ist einfach schlimm diese ganzen "CANCELLED" posts zu sehen ... :(

LG,
Niels
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clone
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von clone »

Niels Cremer hat geschrieben: dies aber zB bei Musikern, Coaches etc. wohl nicht für Verdienstausfall aufgrund Virus-bedingter Veranstaltungsabsagen sondern nur, wenn der/die jeweils betroffene Person selbst amtlich (= vom Gesundheitsamt) unter Quarantäne gestellt wurde und somit quasi einem zeitweisen Beschäftigungsverbot unterliegt. Hierzu würde dann die jeweils letzte vorliegende Steuererklärung als Berechnungsgrundlage (anteilig wohl?) zugrunde gelegt.
Super Info. Danke!

D.h. dann in der Praxis, man bekommt z.B. 60% der fiktiven Einnahmen des Quarantänezeitraums von 2-3 Wochen. DAS hilft sicherlich vielen sehr ....

@Rolli

Falls das wirklich nur ein Missverständnis gewesen sein sollte, entschuldige ich mich hier in aller Form.
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Niels Cremer
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von Niels Cremer »

Ich denke auch dass diese angedachte Lösung ein wenig in die Kategorie "knapp vorbei ist auch daneben" sortiert werden kann denn momentan zumindest sind sicherlich das Hauptproblem die Veranstaltungsabsagen und der dadurch verursachte Vedienstausfall und nicht die Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Quarantäne, aber immerhin vllt besser als weder das eine noch das andere ...

LG,
Niels
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laschek
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von laschek »

Ja das ganze ist schon sehr traurig. Eben für die die damit ihre Haupteinkunft beziehen.
Bei mir sind bis jetzt 3 Konzerte abgesagt worden. Da kommt sicher auch noch mehr. Kleinere Muggen bis max 100 Leuten scheinen ja noch bei uns erlaubt zu sein. Morgen werd ich es wissen. Da spiele ich im Duo ein Hutkonzert.
Bis jetzt ist das auch noch voll im Plan.
Bin froh wenn das alles vorbei ist
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Rolli
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von Rolli »

clone hat geschrieben:
Niels Cremer hat geschrieben: dies aber zB bei Musikern, Coaches etc. wohl nicht für Verdienstausfall aufgrund Virus-bedingter Veranstaltungsabsagen sondern nur, wenn der/die jeweils betroffene Person selbst amtlich (= vom Gesundheitsamt) unter Quarantäne gestellt wurde und somit quasi einem zeitweisen Beschäftigungsverbot unterliegt. Hierzu würde dann die jeweils letzte vorliegende Steuererklärung als Berechnungsgrundlage (anteilig wohl?) zugrunde gelegt.
Super Info. Danke!

D.h. dann in der Praxis, man bekommt z.B. 60% der fiktiven Einnahmen des Quarantänezeitraums von 2-3 Wochen. DAS hilft sicherlich vielen sehr ....

@Rolli

Falls das wirklich nur ein Missverständnis gewesen sein sollte, entschuldige ich mich hier in aller Form.
Moin, ich weiß nicht, ob das ein Missverständnis gewesen ist. Vielleicht leben wir in anderen Welten, was Veranstaltungen, Künstler etc pp angeht. Bei uns gehen keine Hüte rum. Es werden Eintritte zwischen 17 - 25 Euro genommen, es muss Buchhaltung gemacht werden, Gema und KSK berechnet und bezahlt werden, Steuererklärungen (samt bisher 2 Prüfungen) gemacht werden. Da ist nix groß mit "nicht ganz offiziell". Ich red hier nicht von Hobby-Musikern, sondern von Profis, die von Gagen und Gigs leben müssen und das professionell machen. Auf Kunst und Gastronomen hat das Finanzamt mehr ein Auge als auf Cumex-Fritzen und Steuerflüchtlinge. Ich glaube in manchen Köpfen stecken einfach noch viele Vorurteile... Egal, alles gut, Friede, Freude und auch Eierkuchen.
Schöne Grüße, Rolli
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Re: Corona-Virus und die Musikszene

Beitrag von clone »

Rolli hat geschrieben: Moin, ich weiß nicht, ob das ein Missverständnis gewesen ist. Vielleicht leben wir in anderen Welten, was Veranstaltungen, Künstler etc pp angeht.
Ich hatte da gar nicht meine persönliche Situation vor Augen, sondern mehr, wie hier in Berlin so herumgekünstlert wird. Da du Gema usw. erwähnst, spielst du eventuell in einer Coverband? Aber egal, zumindest in Berlin kannst du als Coverband keine 17-25€ Eintritt nehmen. Und du kannst hier auch nicht laufend mit so einem Programm auftreten. In Berlin lassen z.b. wirklich gute Gitarristen (mit Gesang) vor 10-12 Leuten den Hut herumgehen, die in kleinen Orten vor 100-150 Zuschauern die ganze Kneipe rocken und da auch Eintritt nehmen... .
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