Strassenmusik und Finanzamt

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Kwalke
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Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Kwalke »

Hallo liebe Leute!

Ich hatte mal vor ein paar Jahren beim Finanzamt nachgefragt, ob man Straßenmusik versteuern muss. Dort hatte man mir mitgeteilt, Dass das Hut-Geld zu versteuernde Einnahmen sind und gegebenenfalls auch Umsatzsteuer abzuführen sei. Nun höre ich von einigen Kollegen, dass das nicht stimme und es sich bei den Huteinnahmen um Spenden handle, die nicht zu versteuern wären.

Weiß hier jemand genaueres und hat vielleicht einen nützlichen Link?
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RB
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von RB »

mE Einnahmen, die grundsätzlich der Besteuerung unterliegen. Von einer Ausnahme ist mir da nichts bekannt.
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L1
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von L1 »

(Gelöscht wg. Themaverfehlung)
Zuletzt geändert von L1 am Fr Jun 05, 2020 7:21 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rwe
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von rwe »

Die GEMA hat erstmal nichts mit dem FA zu tun. (Nur als KOmponist, nicht als ausübender Musiker)
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landmesser
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von landmesser »

rwe hat geschrieben:
Fr Jun 05, 2020 6:07 pm
Die GEMA hat erstmal nichts mit dem FA zu tun. (Nur als KOmponist, nicht als ausübender Musiker)
Die Gema stellt Straßenmusik grundsätzlich frei. Steuerlich kann ich nichts fundiertes sagen. Aber warum sollte Einkommen aus Straßenmusik Steuer/KSK-frei sein? Sehe ich keinen Grund.

Viele Grüße
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Kwalke
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Kwalke »

einige Kollegen berufen sich darauf, dass Straßenmusik der Bettelei gleichkommt und somit steuerfrei sein.

Dann habe ich wieder gehört, dass man sich darauf berufen kann, dass man quasi auf der Straße nur üben würde und man ja keinen Einfluss darauf hat, wenn jemand Geld in den noch offenen Koffer werfen würde.

ich persönlich glaube auch, dass man ganz normal Einkommensteuer darauf zahlen muss, da man die Straßenmusik ja mit Wiederholungsabsicht und Gewinnerzielung ausübt. Zumindest glaube ich, dass man das unterstellt bekommen würde.

aber vielleicht weiß ja jemand mehr?
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landmesser
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von landmesser »

Kwalke hat geschrieben:
Fr Jun 05, 2020 10:41 pm
einige Kollegen berufen sich darauf, dass Straßenmusik der Bettelei gleichkommt und somit steuerfrei?
Von diesen Leuten würde ich mich fernhalten.

Ich mache seit 40 Jahren immer wieder mal Straßenmusik. Das ist eine Form der Kunst und hat mit Bettelei nichts zu tun. Als Straßenmusiker musst du Aufmerksamkeit erregen, die Leute zum stehen bringen, die Leute offensiv und selbstbewusst ansprechen.

Staßenkunst allgemein darf daher auch nicht verboten werden - Freiheit der Kunst. Allerdings dürfen Kommunen Straßenkunst per Satzung regeln, das bekannteste Beispiel ist München. Da musst du dich sogar vorher prüfen lassen.

Ich selbst habe mit Freunden seit Corona mehrfach Straßenmusik gemacht. Jeder einen Zoĺlstock für demonstrativen 2m Abstand. Wir haben sogar die Anfrage einer Stadtverwaltung, wann wir wiederkommen ...

Viele Grüße
landmesser
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Gitarrenmacher »

Ohne Namen zu nennen.
Ich kenne einen Fall aus dem Hamburger Raum, bei dem ein nicht ganz unbekannter Musiker, der ansonsten brav seine Steuer-und GEMAabgaben geleistet hat irgendwann zur Angabe seiner Straßeneinnahmen aufgefordert wurde. Konnte er nicht, also wurden die Einnahmen geschätzt, einige Jahre zurück natürlich.
Bald darauf fand ein Benefizkonzert statt, um die Steuerschulden einzuspielen.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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RB
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von RB »

Wie kommen diese Leute darauf, Einnahmen aus Bettelei seien nicht zu versteuern ?
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berndwe
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von berndwe »

Wie wird bei derartigen Einnahmen eigentlich ihre Höhe ermittelt beziehungsweise dem Finanzamt nachgewiesen? Man kann ja schlecht jedem der was in den Hut wirft einen Beleg ausstellen.
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Niels Cremer
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Niels Cremer »

Soweit ich weiß sind Einkünfte aus Bettelei erstmal steuererklärungspflichtig, ob sie dann besteuert werden hängt wohl auch davon ab, ob es sich im Einzelfall um gewerbsmäßige Bettelei handelt. Ich hab‘s aber noch nicht selbst ausprobiert! :wink:

LG,
Niels
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Gitarrenspieler
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Gitarrenspieler »

Wie lange dauert das bis so was verjährt ist? Nicht das ich noch aus den 1970ern nachzahlen muss oder in die Hoeneßzelle komme. :whistler:
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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wolfwal
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von wolfwal »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
Sa Jun 06, 2020 4:19 pm
Wie lange dauert das bis so was verjährt ist? Nicht das ich noch aus den 1970ern nachzahlen muss oder in die Hoeneßzelle komme. :whistler:
……….. Hoeneßzelle ist nicht ohne, da wirst du nachher Bayern-Präsident, was´n lukrativer Job ist ……… es sei denn, man mag die Bayern nicht so gern ……… aber die Entlohnung ……………. :roll:
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!

Gruß, Wolfi!
Bernd C. Hoffmann
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
Sa Jun 06, 2020 4:19 pm
Wie lange dauert das bis so was verjährt ist? Nicht das ich noch aus den 1970ern nachzahlen muss oder in die Hoeneßzelle komme. :whistler:
10 Jahre, also gem. der Aufbewahrungspflicht. Bist also aus dem Schneider :-)
Liebe Grüße
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Bernd C. Hoffmann
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Re: Strassenmusik und Finanzamt

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

berndwe hat geschrieben:
Sa Jun 06, 2020 3:30 pm
Wie wird bei derartigen Einnahmen eigentlich ihre Höhe ermittelt beziehungsweise dem Finanzamt nachgewiesen? Man kann ja schlecht jedem der was in den Hut wirft einen Beleg ausstellen.
Du kannst aber einen Beleg über die Gesamteinnahme ausstellen (dessen tatsächliche niemand kontrollieren kann...)
Liebe Grüße
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