Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

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RB
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von RB »

Du bist Opfer einer Straftat geworden und dafür trägt der Betrüger die alleinige Verantwortung. Was damit jetzt der deutsche Staat zu tun haben soll, erschließt sich mir offen gestanden nicht so recht.
YNWA
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von YNWA »

RB hat geschrieben:
Di Dez 15, 2020 2:17 pm
Du bist Opfer einer Straftat geworden und dafür trägt der Betrüger die alleinige Verantwortung. Was damit jetzt der deutsche Staat zu tun haben soll, erschließt sich mir offen gestanden nicht so recht.
Nunja... Die Strafverfolgung bei Betrugsfällen usw. funktioniert in diesem Land offensichtlich nicht richtig. Das ist ein grundlegendes Problem, denn bereits die Gesetzgebung funktioniert hier nicht dahingehend, dass man als Opfer einer Straftat Gerechtigkeit erfährt.
Zusätzlich wird offensichtlich auch nicht dafür gesorgt, dass präventive Maßnahmen greifen und noch viel schlimmer: Diese sind sie teilweise noch nicht mal vorhanden.

Ich hab das inzwischen schmerzlich erfahren aber noch nicht so richtig akzeptiert. So unterirdisch wie solche Taten hier verfolgt werden, wundert es mich, dass das nicht mehr Leute machen. Super lukrativ und quasi nicht verfolgbar.

Zugegebenermaßen war "der deutsche Staat" hier schon etwas populistisch ausgedrückt. Ich denke aber du weißt was ich damit meine.

Gehe ich jedenfalls nach den aktuellsten Informationen, die ich von der N26 Bank erhalten habe, ist das Geld unter Garantie weg. Begründung: Die Banken seien nach deutschem Gesetz dazu verpflichtet, das Geld ihrer Kunden zu schützen und Rückbuchungen sind dementsprechend nicht zulässig, auch wenn es sich beim Geld auf dem Konto um gestohlenes handelt.

Da nicht davon auszugehen ist, dass das der tatsächliche Täter ermittelt werden kann, weil die Staatsanwaltschaft für 1500 Euro hier nicht so viel Manpower einsetzen wird, gäbe es nur die Möglichkeit selbst tätig zu werden. Spätestens dann würde man sich allerdings selbst strafbar machen, denn Handyortung des Betrügers und andere Tricks sind eben strafbar.
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berndwe
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von berndwe »

Mal in eine ganz andere Richtung gefragt: Ist DHL hier nicht auch in der Verantwortung? Im
Grunde haben die doch einen falschen Einlieferbeleg ausgestellt?
YNWA
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von YNWA »

berndwe hat geschrieben:
Di Dez 15, 2020 3:11 pm
Mal in eine ganz andere Richtung gefragt: Ist DHL hier nicht auch in der Verantwortung? Im
Grunde haben die doch einen falschen Einlieferbeleg ausgestellt?
Das ist absolut richtig. :(
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Es335
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von Es335 »

... aber an denen (DHL) haben sich schon ganz andere die Zähne ausgebissen. Die sitzen satt und sicher in ihrer Komfortzone und heucheln nach außen Kundennähe.

Für mich wäre DHL sogar der Hauptschuldige, denn ohne deren Schlamperei und entsprechendes Insiderwissen wäre so ein Betrug gar nicht möglich.

Ich würde mich mal an die Verbraucherzentrale wenden. Vielleicht lässt sich so zumindest eine grundsätzliche Verbesserung erreichen!? Als Einzelkämpfer ohne quasi unerschöpfliche Mittel hast du da keine Chance.
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RB
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von RB »

Du hast Deine Aussagen von oben vom "Staat" lobenswerterweise auf "die Strafverfolgung" eingengt. Allerdings ist "die Strafverfolgung" immer noch ein ziemlich weiter Begriff, ebenso die Aussage, das ominöse Etwas, das sich in diesem Begriff verbirgt, funktioniere "nicht richtig". Das ist sowohl hinsichtlich des Subjekts, als auch des Prädikats sehr weit, um nicht zu sagen schwammig. Schwamminge Aussagen dieser Art deuten auf eine nur vage, eher schwammige Vorstellung hin.

Tatsache ist, daß gelegentlich Opfer von Straftaten das Versagen des Staates beklagen. Ich kenne das recht gut, das hat mit meinem Beruf zu tun. Gelegentlich wird der grundlegende Mangel des Rechtsstaats beklagt, wenn jemand in der Fußgängerzone die Handtasche geklaut bekommen hat. Nur: Weder "der Staat", noch "der Rechtsstaat", noch "die Strafverfolgung" können im Vorhinein Straftaten verhindern. Auch können sie schnell beiseitegeschaffte Beute nicht wieder herzaubern, das gelingt nur in seltenen Fällen. Die Strafverfolgung kann auch nicht leichtfertiges, gutgläubiges, gutmütiges oder bis an die Grenze der Doofheit reichendes hilfsbereites Handeln verhindern, um den potentiellen Betrügern und Gaunern die lohnenden Opfer vorzuenthalten. Die Verfolgungsbehörden können lediglich ermitteln und die Ermittlungsergebnisse den Gerichten zuleiten, sofern es verwertbare Ermittlungsergebnisse gibt. Das funktioniert manchmal, manchmal auch nicht, manchmal passieren auch Fehler. Daraus zu folgern "der Staat" oder "die Strafverfolgung" funktioniere nicht oder nicht richtig, ist etwa so, als würde man bei einer Motorpanne das Versagen des Verkehrsministeriums oder wenigens der örtlichen Straßenbehörde anprangern.

PS: Ich habe gerade gesehen, daß die Gesetzgebung auch nicht richtig funktionieren soll. Ich will einmal den Spieß herumdrehen und fragen, was ganz konkret an der Strafverfolgung und der Gesetzgebung anders sein sollte. Ich meine keine Antwort allgemeinster Art wie "die soll so sein, daß den Opfern Gerechtigkeit widerfährt", denn das wäre die Zielvorgabe und unter Gerechtigkeit versteht auch jeder etwas anderes. Was mich mehr interessieren würde, wäre Deine Vorstellung mit welche Maßnahmen im einzelben eine Verbesserung erreicht werden soll.

Für die Antwort gebe ich einen Tip: Schreibe einfach, daß das alles doch garnicht zum Thema gehört.
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fingerstricker
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von fingerstricker »

@RB
Dank Dir für diesen ruhigen und sachlichen Beitrag zu diesem Thema. Ich sehe das ganz genau so.
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RB
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von RB »

Danke. Ich möchte ergänzen, daß auch DHL nicht schuld daran ist, wenn ein x-beliebiger Gauner unter Mißbrauch der DHL-Infrastruktur eine Straftat begeht. Schon gar nicht ist DHl der "Hauptschuldige". Solche Schuldzuweisungen sind vollkommen nutzlos, weil sie rechtlich unhaltbar sind und einem Betrugsopfer nur handfeste Dinge helfen können, nicht aber ein Schwadronieren darüber, wer alles Schuld trägt. Das ist alles fruchtlos.
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von Es335 »

„Hauptschuldiger“ war in der Tat arg daneben und wird hiermit reumütig zurückgezogen, „Mißbrauch der DHL Infrastruktur“ trifft es mMn aber auch nicht ganz.

Der Betrüger nutzt eine Fehlbedienung (!) bei der Paketannahme, die auch versehentlich passieren kann und gegen die DHL seine Packstationen nur unzureichend abgesichert hat. Das ist DHL bekannt, offensichtlich aber nicht ganz so einfach abzustellen, weshalb man im Problemfall seine Marktmacht nutzt, um die Konsequenzen bzw. Kosten auf den Kunden abzuwälzen.

Ich hielte es für nicht ganz aussichtslos, dagegen grundsätzlich vorzugehen. Das wäre aber eher etwas für den Verbraucherbund. Einer Privatperson würde ich so etwas nicht anraten wollen, so bitter der Verlust auch sein mag, denn das kostet viel Zeit, Geld und Nerven und die Erfolgsaussicht sind natürlich nicht garantiert!

Ansonsten bin ich voll und ganz bei RB!

Ich drücke trotz allem weiterhin die Daumen! :wink: :D
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RB
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von RB »

Diese Fehlbedienung wird als Versehen so gut wie nie vorkommen: Das Nutzer hat ein frankiertes Paket, hält es vor den Scanner öffnet und schließt ein Fach ohne etwas einzulegen und bestätigt dann auch noch (mit dem Paket in der Hand) hinterher noch den Versand am Bildschirm. Ein großer Schaden wird das nicht sein, das Paket ist ja noch da. Wenn man es neu scannt, wird es möglicherweise sogar noch eingelegt werden können, aber das weiß ich nicht.

Eine gewisse Mitverantwortung kann ich sehen, wenn DHL das Problem kennt und nichts dagegen tut. Mit ein wenig technischem Aufwand wäre das möglich, würde man auf ersten Blick meinen: Eine Sensorik in jedem Fach, die bei Versandbestätigung nach dem Schließen der Klappe meldet, ob im Fach etwas liegt und im Falle "nein" nicht abschließt, sondern eine Meldung ausgibt: "Nix drin, geht ned." Das allerdings liesse sich durch das Einlegen eines Dummy-Pakets auch wieder überwinden, genau so, wie man ein passendes Paket mit den nämlichen Gewicht auch konvenionell auf die Reise schicken kann. Der Betrug fliegt dann zwar sogleich bei Empfang des Dummys auf, aber das ändert auch nicht viel. Bestenfalls wird das Zeitfenster für die Wegschaffung verkürzt.

Das aber läuft auf Gaunerseite nicht selten so: Man mietet das Konto eines tumben, aber hilfsbereit-gutmütiven AlG2-Empfängers, eines pfandlosen Schuldners. Gelegentlich wird dem Kontoinhabern eine Provision der Umsätze versprochen. Neben Alg2 rein und Miete raus spielen sich dann über einen knappen Zeitraum Umsäze im fünfstelligen Bereich ab, die sogleich in die Türkei oder nach Russland weggefertigt werden. Wird nach dem Kontoinhaber gegriffen, greift man so gut wie oft ins Leere. Ich spreche aus Erfahrung. Gelegentlich gelingt es den Ermittlungsbehörden, Überweisungen in Zusammenarbeit mit Behörden des Empfängerstaates abzufangen oder zurückzuschicken. Das Konto wird dann von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und man kann unter Vorlage eines Vollstreckungstitels Zahlung aus der Beschlagnahme verlangen. Daß es so kommt und zeitlich alles zusammenpaßt, gelingt aber nur selten, dann nämlich, wenn die Täter in beiden Ländern gemeinsam unter Beobachtung stehen und im rechten Zeitpunkt zugeschlagen wird. Der Kontoinhaber haftet wegen Beihilfe oder Mittäterschaft nach § 823 Abs. 2 BGB iBm 263 StGB sowie wegen Vergehens nach dem Geldwäschegesetz. Nützt natürlich nur, wenn auf dem Konto noch oder wieder etwas vorhanden ist und aufgrund Beschlagnahme eine gewisse Zeit eingefroren bleibt. Das ist die organisierte Kriminalität.

In anderen Fällen habe ich ins Leere gegriffen, weil die Betrüger schlicht das waren, was man als Asoziale bezeichnen kann, die von der Hand in den Mund leben und ihren Lebensunterhalt damit bestreiten, daß sie nichtvorhandene Waren anbieten und sich nach Geldeingang anfangs mit lapidaren Ausflüchten melden, warum man noch nicht schicken konnte "Kind krank" und dergleichen, anschließend Schweigen im Walde. Wenn Du dann einen Vollstreckungstitel hast, stellt sich heraus: Insolvenz, 85.000 Euro Schulden einen Haufen Kinder von verschiedenen Vätern, Wohnung zur Miete in einer gammeligen Bude.

Ich muß sagen - das hat jetzt mit dem Fall hier nichts zu tun, außer, daß es um Betrug geht - ich verstehe auch manche Betrugsopfer nicht, vor allem die mehreren, die ich schon hatte und die mich vor einer "Geldanlage" im Rahmen einer Beratung fragten, ob man dem vertrauen könne. Ich rate ab und zwar dringlichst und schicke denen das auch schriftlich. Dennoch wird dann gegen meinen Rat "investiert" und das Geld ist weg. Ich kann mich auf einen Sitz an mehrere solcher Fälle erinnern. Einmal waren es "nur" 10.000 Euro, einmal eine Viertelmillion, einmal Beschiss mit unendlichen Vermögen, die man unbedingt über das Konto des Betrugsopfers abwickeln müsse, aber leider fehlen noch Bankgebühren in Höhe von 5.000, zu überweisen nach Nairobi. In all diesen Fällen hatten die Leute noch einen wachen Augenblick und zweifelten offenbar, sonst hätten sie nicht gefragt. Wenn sie aber wieder in den Fängen der Säuseler und Einflüsterer sind, werden sie wieder schwach.
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berndwe
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von berndwe »

Mir hat die Sache keine Ruhe gelassen. Ich hab bei meinen Geschäften im Internet diesen DHL-Einlieferungsbeleg mit Trackingnummer immer als ein Dokument betrachtet, das gewissermaßen den Charakter einer Urkunde hat. Ich dachte mit dem Ausstellen dieses Belegs würde DHL bestätigen, dass die (in der Regel bereits bezahlte) Ware übernommen wurde und in sicherer Obhut zu mir transportiert wird, bzw. umgekehrt, dass die Käufer der von mir veräußerten Gegenstände sicher sein können, dass das was sie bei mir gekauft haben von mir tatsächlich abgeschickt wurde.

Ich muss anerkennen, dass ich hier im Irrtum bin. DHL kann mit diesem Beleg lediglich bestätigen dass „etwas“ zum Versand übernommen wurde aber nicht „was“. Im eingelieferten Paket kann auch getragene Unterwäsche sein oder auch gar nichts. Und wenn man sein Gegenüber auf diese Art hinters Licht führen will, kann man das sogar im Paketshop tun. ( Man müsste halt seine tatsächliche Identität und Adresse wirkungsvoll verschleiern).

Wenn man auf diese Art und Weise betrogen wurde bleibt Leere...und die Lehre dass ein Geschäft auf Vorkasse mit fremdem Zeitgenossen immer ein Risiko darstellt. Ich habe bisher immer nur mit Beträgen hantiert, bei denen mir ein eventueller Verlust noch verschmerzlich erschienen ist. Dabei wird es auch bleiben.

——

Zu diesen Geschäften wo man vorgegaukelt bekommt man könne mit sehr kleiner Investition unermessliche Reichtümer erwerben - es funktioniert wohl immer wieder und immer noch. Und selbst Menschen, denen man an sich ein gutes Urteilsvermögen unterstellen würde, gehen den Ganoven auf den Leim.
Zuletzt geändert von berndwe am Fr Dez 18, 2020 7:54 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Niels Cremer
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von Niels Cremer »

RB hat geschrieben:
Fr Dez 18, 2020 1:00 am
Einmal waren es "nur" 10.000 Euro, einmal eine Viertelmillion, einmal Beschiss mit unendlichen Vermögen, die man unbedingt über das Konto des Betrugsopfers abwickeln müsse, aber leider fehlen noch Bankgebühren in Höhe von 5.000, zu überweisen nach Nairobi.
Es ist immer wieder erstaunlich wieviele Menschen es doch gibt die bei solchen Angeboten tatsächlich erwägen, darauf einzugehen - und es anscheinend in manchen Fällen tatsächlich tun. Aber andererseits erklärt es auch vieles in unserer Gesellschaft ... man hat das Gefühl die Dummheit grassiert, ich weiß nicht ob das stimmt, aber gefühlt ist es so ... :?

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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von Dylan »

Niels Cremer hat geschrieben:
Fr Dez 18, 2020 7:53 am
RB hat geschrieben:
Fr Dez 18, 2020 1:00 am
Einmal waren es "nur" 10.000 Euro, einmal eine Viertelmillion, einmal Beschiss mit unendlichen Vermögen, die man unbedingt über das Konto des Betrugsopfers abwickeln müsse, aber leider fehlen noch Bankgebühren in Höhe von 5.000, zu überweisen nach Nairobi.
Es ist immer wieder erstaunlich wieviele Menschen es doch gibt die bei solchen Angeboten tatsächlich erwägen, darauf einzugehen - und es anscheinend in manchen Fällen tatsächlich tun. Aber andererseits erklärt es auch vieles in unserer Gesellschaft ... man hat das Gefühl die Dummheit grassiert, ich weiß nicht ob das stimmt, aber gefühlt ist es so ... :?

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Niels ich bin schon lange davon überzeugt, dass die Dummheit mehr Schaden anrichtet als Corona. Wenn ich mir so die Kommentare im Netzt ansehe und immer wieder feststellen muss, dass viele ihre eigene Muttersprache nicht beherrschen und dann noch völlig sinnfreie Meinungen von sich geben, wird mir übel.
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von Es335 »

Das muss nicht immer Dummheit sein. Betrüger profitieren nicht selten auch davon, jemanden in einem „schwachen Moment“ zu erwischen, wenn die Warnsensoren mal nicht so wie üblich anspringen. Würde ich so nicht behaupten, wenn mir das nicht selber schon einmal passiert wäre, obwohl in ich solchen Dingen eher übervorsichtig bin. Nur ein zeitnaher Flashback und der direkte Gang zur Polizei haben noch rechtzeitig verhindert, dass das Geld vom Strohmannkonto gen Osten abgeflossen ist. Das Entscheidende dabei war die Zeit, was mir im vorliegenden Fall der Hauptknackpunkt zu sein scheint.

Apropos Sensoren, so ganz trivial ist die technische Überwachung des Paketeinlegens in eine Packstationen leider nicht. Unter „Laborbedingungen“ mag das alles ganz gut funktionieren. Diese Blechkisten stehen aber tagein, tagaus und bei jeder Witterung draußen, was die Betriebssicherheit einer Sensorik schon mal an ihre Grenzen bringen kann. Spreche da aus (leidvoller) Erfahrung. :wink:

Fakt ist und bleibt, dass es beim Paketversand wie bei vielen anderen Dingen des Lebens keine absolute Sicherheit gibt und geben kann. Wenn wie im vorliegenden Fall beim Versand einer Gitarre über einer Packstation nicht sofort die Alarmglocken schrillen, weil das rein physisch überhaupt nicht geht, und dies erst eine Woche später reklamiert wird, dürfte man das wohl unter „Lehrgeld“ verbuchen müssen, so bedauerlich das auch sein mag und ich unverändert die Daumen drücke, dass die Geschichte doch noch eine positive Wendung nimmt!
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Re: Vorsicht! Neue Betrugsmasche im Netz! Gitarrenmarkt ist betroffen!

Beitrag von RB »

@Dylan: Leider wird das wohl stimmen. Ich tröste mich mit dem Wissen um den Dunning-Kruger-Effekt, eine kognitive Verzerrung der Selbstwahrnehmung, deren Auswirkung auch "mount stupid" genannt wird:

Bild

Wenn man in diesem Diagramm etwas unwissenachaftlich und sicher nur näherungsweise in Deckung die Achse "Selbstvertrauen" mit "Lautstärke in der öffentlichen Auseinandersetzung" und die andere Achse mit "IQ" gleichsetzt, ergibt sich folgendes: Der Intelligenzquotient weist eine Verteilung in einer Gauß'schen Glocke auf, die meisten tummeln sich in der Mitte, bei etwa 95 bis 105 IQ-Punkten. Die Normalverteilung sieht folgendermaßen aus:

Bild

Aus dieser Zusammenschau könnte man folgern, daß die Angehörigen des Mount Stupid in öffentlichen Auseinandersetzungen und den Foren- und Blog-Diskussionen überrepräsentiert sind. Wenn man sie im IQ-Bereich zwischen 55 (debil) und 95 verorten würde, würden sie ungefähr dreissig Prozent der Bevölkerung repräsentieren, jedoch gleichzeitig lauter und wahrehmbarer sein, als die restlichen siebzig Prozent. Es würde mich wirklich einmal reizen, alle Teilnehmer einer dieser Aluhut-Demonstrationen festzusetzen und vor Ablegen eines wissenschaftlich evaluierten IQ-Tests nicht freizulassen. Ich weiß natürlich, dass das unmöglich ist, aber es ist schon eine reizvolle Vorstellung. Zivilprozessual ausgedückt meine ich, daß der Beweis des ersten Anscheins dafür spricht, daß wir auf den Strassen bei diesen Gelegenheiten die Angehörigen des Moung Stupid versammelt sehen.

YNWA: Ich bitte um Entschuldigung für den Exkurs, der im Thema entstanden ist.
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