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Rechte Hand bzw. Ring- und Kleinerfinger schlafen ein

Verfasst: Sa Apr 07, 2007 10:18 am
von PuMi
Schönen Guten Morgen,

ich habe vermehrt das Problem, dass mir beim täglichen und konzentrierten Üben immer die Finger einschlafen. Also besonders der kleine Finger und der Ringfinger werden so kribbelig. Mir ist eigentlich klar, dass es davon kommt, weil ich die Gitarre mit dem Ellenbogen andrücke, damit sie nicht verrutscht.

Ob ich nun normal sitze oder klassisch ändert nichts. Außer das die Klampfe irgendwie zu groß ist um die klassisch zu halten.... trotz Fussbänkchen.

Bei normalen Akkordespielen habe ich das Problem nicht... nur beim Zupfen.

Hat jemand Erfahrungen mit dem Problem und könnte mir nen Tipp geben?

Verfasst: Sa Apr 07, 2007 10:51 am
von Gast
Die eingeschlafenen Finger könnten durchaus
auch vom Halswirbel kommen.
Achte mal in den Situationen, in denen das Problem
auftritt, auf Deine Kopf- bzw. Schulterhaltung.

Verkrampfst Du da etwas unbewusst bzw. läuft die
Verkrampfung über den Ellenbogen nach oben?

Ich habe selber einige Erfahrung mit eingeschlafenen
Fingern :cry:

Gruß Nik

Verfasst: Sa Apr 07, 2007 11:05 am
von PuMi
Also das mit dem Hals/Nacken ist noch eine ganz andere Sache, hoffe ich zumindest. Ich hab oft Nackenschmerzen, aber das liegt an meiner schlechten Haltung vor dem PC, die ich leider in meinem Beruf viel zu oft einnehme. Daran arbeite ich aber... also immer schön gerade sitzen. Augen ab und zu mal schließen. blabla... und so weiter.

Das Taubheitsgefühl in der Finger kommt aber wirklich erst beim Spielen. Und mir tut eben nach vielen Üben auch die Innenseite des Ellenbogens weh. Und daraufhin werden dann die Finger leicht taub.

Verfasst: Sa Apr 07, 2007 11:35 am
von OldPicker
Bei mir war es ein Zusammenspiel von > 7.Halswirbel durch eine bestimmte Halt und des Kopfes bei der Bildschirmarbeit < und > Haltung von Hand und Arm < bei Bedienen der Maus.

Ein alter Hut. Wende Dich vertrauensvoll an einen Orthopäden und lasse Dir Massagen verschreiben. Weiterhin überprüfe Deinen Arbeitsplatz ( es gibt Richtlinien und Vorschriften ), Deine Haltung, mach mehr Pausen und lass Dir ein paar Gymnastikübungen zeigen. Bei mir hat es einige Monate gedauert, bis ich einigermaßen damit durch war.

Viel Erfolg,

Verfasst: Sa Apr 07, 2007 8:29 pm
von Gast
Hallo PuMi,

so wie Du das beschreibst musst Du die Haltung Deines Ellbogens ändern, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit drückst Du damit nämlich die Nerven ab und Deine Finger fangen an taub zu werden.

Schlag doch mal die Beine übereinander und leg dann auf den oberen Oberschenkel die Gitarre. Du hast dann einen schiefen Winkel der eher dafür sorgt, dass das Instrument nach hinten rutscht als nach vorne. Dann den Arm ganz locker oben drüber legen und spielen. Sollte gehen, wenn Du nicht gerade sehr klein bist und eine Jumbo spielst. Außerdem Pause, wie schon geschrieben, bringt auch sehr viel.

Gruß Joe

Verfasst: So Apr 08, 2007 7:02 am
von ulf
Ja,stimmt.

Ich tippe auch auf falsche Unterarmauflage. Der N. Ulnaris, der den kleinen und den Ringfinger versorgt, läuft genau da lang, wo der Arm aufliegt.

Viel Erfolg beim Üben und frohe Ostern!

Ulf

Verfasst: Mo Apr 09, 2007 8:11 am
von Gerrit
Kleine Bemerkung von mir als Physiotherapeut und ähnliches....

Mit den Halswirbeln, bzw. der Stellung der Wirbelsäule ist nicht zu vernachlässigen! Deine Anmerkungen zu Deinen Nackenschmerzen und der Haltung bei der PC-Arbeit lassen das ganze durchaus sehr wahrscheinlich sein. Ich empfehle Dir eine Korrektur Deiner Ergonomie am Arbeitsplatz, sowie eine erhöhte Aufmerksamkeit Deiner Körperhaltung beim Gitarre spielen und beim arbeiten. Bei der Arbeit kann ein Keilkissen, oder ein Physioball zum draufsitzen sehr helfen.
Das Du die Probleme nur beim zupfen bekommst kann eine Irritation des Nerves durch Druck am Ellenbogen sein, muss aber nicht zwangsläufig so sein.
Wenn es nur durch ändern der Ellenbogenhaltung nicht nur besser, sondern tatsächlich gut wird, so ist das dann so weit erst mal gut...
Aber!!! Ich empfehle Dir dringend etwas mehr Bewegung (Sport) zum Ausgleich in Dein Leben zu bringen. Hauptmerkmal dabei: Kräftigung des gesamten Körpers mit Priorität des Rückens.....Dehnübungen wären auch nicht schlecht. Wenn Du die Möglichkeit hast, so schaue mal ob Du jemanden findest der "Dorn-Therapie" anbietet. Dabei wird einfach die gesamte Statik von den Füssen bis zum Kopf überprüft und gegebenenfalls einfach korrigiert. Wenn dieser Mensch dann noch Physiotherapeut ist, so kann er, wenn er denn gut ist, auch muskuläre Disbalancen herausfinden und dementsptrechend behandeln....
Wenn Du Fragen hast, so stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruessli, Gerrit

Verfasst: Mo Apr 09, 2007 8:26 am
von OldPicker
Sag ich doch... Ich habe das jetzt ( zum Glück ) hinter mir. Manchmal waren die zusätzlichen Schmerzen in Schulter und Ellenbogen so stark, dass ich die Nächte im Sessel verbracht habe, denn ich konnte nicht mehr liegen. Dann immer die eingeschlafenen Finger... gruselig und absolut nervig.

Das Ganze "nur" auf ein Aufliegen des Arms auf den Gitarrenkorpus zu schieben... neenee ... so billig ist das nicht, auch wenn ich es Dir wünschen würde.

Trotzdem noch einen schönen Ostertag,
der olle

Verfasst: Mo Apr 09, 2007 12:49 pm
von PuMi
Danke für die ausführlichen Antworten.

Es sind natürlich nicht nur die Hände ;)

Ich hatte schon zwei Bandscheibenvorfälle im LWS-Bereich. Und die Nackenschmerzen habe ich eigentlich durchgehend, wenn ich nicht auf eine gute Körperhaltung achte. Ich glaube, dass ist einfach mit das wichtigste IMMER gerade zu sitzen etc. Nur es erfordert einfach sauviel Diziplin...

Sport mache ich eigentlich genug und ich bin eigentlich vom Körperbau auch eher fit und kräftig. hehe... keine Anhung wie man das ausdrückt, aber ich sehen gesund aus. :D Bin aber sonst vom Typ eher der etwas verspannte Charakter...

Bei mir sind das ganz eindeutig das viele FALSCHE sitzen vor dem PC. Das mit den Fingern tritt aber einfach immer nur beim verkrampften Gitarrespielen aus. Und wenn ich falsch schlafe... also so verdreht und mit angewinkelten Armen. Nun kamen am Jahresanfang noch extreme Augenprobleme dazu. Also so permanentes Augenbrennen und Augendruck. :shock:

Mir ist (war) also klar, dass es eigentlich nen gesamtheitlichen Problem ist. Ich habe aber einfach gehofft, dass dieses Problem viele haben und das es genau dafür ne schöne Lösung gibt.

Das Du die Probleme nur beim zupfen bekommst kann eine Irritation des Nerves durch Druck am Ellenbogen sein, muss aber nicht zwangsläufig so sein.
Ich war letztes Jahr bei einem Handchirugen und der hat mir testweise eine Bandage für den Ellenbogen empfohlen wegen der Irritation der Nerven durch den Druck auf Ellenbogen. Nun muss ich zugeben, dass ich noch immer keine Bandage gekauft habe :oops:

Werde ich morgen mal erledigen...
Wenn Du die Möglichkeit hast, so schaue mal ob Du jemanden findest der "Dorn-Therapie" anbietet. Dabei wird einfach die gesamte Statik von den Füssen bis zum Kopf überprüft und gegebenenfalls einfach korrigiert.
Ich gehe seit kurzem regelmäßig zum Heilpratiker (unter anderem wg. der Nackenschmerzen), der dann auch immer an meinen Füssen und Armen zieht.... tippe mal, dass du also ganz richtig mit deiner Vermutung liegst.

Ich werde die Sache nun mal im Auge behalten und peinlichst genau auf meine Haltung achten und vielleicht nicht so verbissen an die Sache gehen.

Verfasst: Mo Apr 09, 2007 6:51 pm
von Gerrit
Das mit der Bandage würde ich mir gut überlegen. Im Normalfall bräuchte Dein Ellenbogen diese ja gar nicht.....Was liegt also näher, als den Normalzustand wieder herzustellen???
Dieses ist je nach Degeneration der Wirbel vollständig, oder zumindest in einem gewissen Grade möglich. Ich kann Dir mal meine eigene und wahre Geschichte dazu erzählen:
Ich hatte bereits als knapp 20-jähriger oft mit Schmerzen in der Lendenwirbelsäule zu kämpfen. Ich war sehr schlank, aber ziehmlich gross und mein damaliger Beruf als Buchdrucker war ziehmlich anstrengend...
Mit ca. 35 habe ich dann einen Bandscheibenvorfall im Bereich L5/S1 gehabt. Ich habe mich damals durch meinen neuen Beruf als Physiotherapeut selbst recht erfolgreich, wie ich zumindest glaubte, behandelt. Wenig später (1-2 Jahre?) bekam ich oft am PC starke Nackenbeschwerden im Bereich C7 (der dicke Halswirbel, den man so gut ertasten kann). Darauf folgten ebenso Einschlafgefühle und kribbeln in den Händen. Dann kam der 2.Bandscheibenvorfall.....C5/C6....
Durch einen Kollegen den ich während meiner Heilpraktikerausbildung kennenlernte kam ich mit der Dorn-Therapie in Kontakt. Man diagnostizierte dabei 3cm Beinlängendifferenz...Wenn Du Dir mal vorstellst was die Wirbelsäule so anstellen muss, um den Kopf trotzdem aufrecht und halbwegs gerade tragen zu können, so wird Dir vielleicht einiges klar....Die Belastungen die dabei auch z.B. in Knieen und den Hüften auftreten erwähne ich hier nur mal nebenbei, jedoch sind diese Geschehnisse oft die physische Ursache für massive Gelenkbeschwerden bis hin zu Protheseneinsatz......
Ich habe seit der Dorn-Behandlung und einigermassen regelmässigem üben (2-3 Minuten nicht mal täglich) nie wieder die Beschwerden von früher gehabt. Klar bekomme ich besonders bei Nässe und oder Kälte schon mal leichte bis mittlere Schmerzen....jedoch bringen mich vernünftige Kleidung, bewusstes Bewegen und die kurzen Dorn-Uebungen sehr schnell wieder ohne Arbeitsausfall ins Lot.....
Jedoch, die wahren Ursachen liegen in einer sehr viel tieferen Spannung in mir. Die Ursachen dafür liegen jedoch nicht auf physischem Niveau...
Diese Geschichte gehe ich jedoch seit einiger Zeit mit Craniosacraler biodynamischer Therapie an, welche mich in vielerlei Hinsicht wieder mehr und mehr ins Lot bringt...
Wie gesagt...Wenn Du Fragen hast oder Tips brauchst, so kannst Du mir auch gerne eine persönliche Nachricht zukommen lassen. Ich kenne die Geschichten aus eigener Erfahrung und kann mich in dieser Sparte ohne mich zu genieren wohl als absoluten Fachmann bezeichnen, der schon manch unvorstellbare Verbesserungen bei Menschen, egal ob jung oder uralt mit den richtigen Therapieen und Verhalten erlebt hat.

Gute Besserung und lieben Gruss, Gerrit

Verfasst: Mo Apr 09, 2007 6:59 pm
von Gerrit
Ahh, ja....habe das mit den Augen jetzt erst gelesen...Ja, Du beschreibst Dich ja mit "irgendwie verkrampft und angespannt" schon sehr gut....Ich kenne das. Die Augenprobleme sind nur ein weiteres Symptom des ganzen....Höchstwahrscheinlich wäre Cranosacrale Therapie für Dich sehr gut......Empfehle ich Dir wärmstens um dieses innere Anspannungsgefühl zu reduzieren oder gar los zu werden...

Wie gesagt, ich berate Dich bei der weiteren Vorgehensweise gerne. Ist für mich ein "Freundschaftsdienst" an gleichgesinnte...... :wink:

Gruessli, Gerrit

Verfasst: Mo Apr 09, 2007 9:14 pm
von PuMi
Hascht Poscht. :)

Verfasst: Mi Apr 11, 2007 8:01 am
von Gerrit
Du auch.....war gestern leider nicht da...

:wink: Gerrit

Verfasst: Mi Apr 11, 2007 10:15 am
von erniecaster
Hallo zusammen!

Ich bekam mal vom Gitarrespielen einen Tennis-Ellbogen. Genauer gesagt von der Fehlhaltung beim Gitarrespielen. Die tatsächliche Korrektur bestand bei mir darin, mich von Dreadnoughts zu verabschieden. Seit ich OM-Formen oder möglichst noch kleinere Gitarren spiele, habe ich keine Probleme mehr.

Vielleicht leihst Du Dir mal eine kleinere Gitarre und probierst, ob es hilft.

Gruß

erniecaster

Verfasst: Mi Apr 11, 2007 10:21 am
von Gast
erniecaster hat geschrieben:Hallo zusammen!

Ich bekam mal vom Gitarrespielen einen Tennis-Ellbogen. Genauer gesagt von der Fehlhaltung beim Gitarrespielen. Die tatsächliche Korrektur bestand bei mir darin, mich von Dreadnoughts zu verabschieden. Seit ich OM-Formen oder möglichst noch kleinere Gitarren spiele, habe ich keine Probleme mehr.

Vielleicht leihst Du Dir mal eine kleinere Gitarre und probierst, ob es hilft.

Gruß

erniecaster
...und wenn nix mehr hilft, dann noch was kleineres verwenden...
Ukulele :lol:

Nee iss schon wahr, ich hab ab und zu auch Probs bei heftigem spielen, vor allem bei High-Speed Aktionen auf der E-Gitte.
Und dazu noch Morbus Bechterev.......
aua