Fingerpicker DE

Manchmal wurden hier schon körperliche "Verschleißerscheinungen", hervorgerufen durch übermäßiges Gitarrenspiel oder durch unvorteilhafte Haltung beim Spiel, thematisiert.
Im Vorjahr betraf es meinen Zupfarm, wobei das Problem durch übermäßige Malerarbeiten entstand. Der Orthopäde attestierte mir einen Tennis- u. Golferarm und durch entsprechende Übungen legte sich das Problem wieder.

Vielleicht kann ich mir beim nun aufgetretenen Problem den Weg zum Orthopäden und die damit verbundenen Kosten ersparen, wenn jemand von euch ähnliche Erfahrungen machte und Tipps zur Problembehebung hätte.

Die Schmerzen betreffen diesmal die Greifhand, genau im Bereich des Handgelenks auf der Seite des Daumens. Die Schmerzen treten eigentlich nur bei Barre-Griffen auf, je höher im Bund desto größer der Schmerz.

Wenn jemand vor euch das kennt und ausgleichende Übungen weiß (ev. You-Tube-Links), wäre ich sehr dankbar für Hinweise.

Vermutlich würde eine Korrektur der gesamten Spielhaltung (in Richtung klassisch) oder die Verwendung einer Gitarren-Stütze (ich glaub so heißen die Dinger) auch helfen, aber das widerstrebt mir....

Da wirst du um einen Besuch beim Handchirurgen nicht herumkommen. Für "Schmerzen im Handgelenk" gibt es einige Diagnosen mit jeweils unterschiedlichen Therapien. Mir hilft allerdings meist ntschlossenes abwarten.

Normalerweise bin ich mit Ratschlägen zu gesundheitlichen Themen sehr zurückhaltend, aber wenn ich lese, dass die Schmerzen im Daumengelenk nur beim Barrespiel auftreten, dann solltest du vielleicht deine Barre-Technik überprüfen. Eine grundlegende Umstellung der Haltung oder auch den Einsatz eine Gitarrenstütze zieht man I.d.R. dann in Betracht, wenn es im Rücken schmerzt.

Ansonsten schließe ich mich Werners Empfehlung an. Erst mal ein Weilchen ruhig stellen und nicht noch weiter überanstrengen, weil es sonst chronisch werden kann und da wäre dann vielleicht wirklich der Handchirurg letzte Ausweg!

Gute Besserung!

Einer früherer Schüler hatte das auch bekommen. Bei ihm musste etwas von einem Knochen oder Knorpel weg operiert werden. Nach einem halben Jahr konnte er wieder mit dem Gitarrenspiel anfangen.

Auf jeden Fall würde ich auch einen Blick aufs Barréspiel werfen. Ich hatte damals öfters "Entwicklungshilfe" für Akustikpicker gemacht. Einige hatten ein ähnliches Problem. Sie konnten das mit einem erhöhten Halswinkel bzw. einer Fußbank (Erhöhung der Gitarrenposition) lösen. Vielleicht ist das eine Möglichkeit für Dich. Probiere es einfach mal aus. Das ist immer noch angenehmer, als Zeit und Geld für einen Arzt oder ggf. eine OP aufzuwänden.

Rizarthrose? So ähnlich hat´s bei mir angefangen.

Arzt. Alles andere ist Unsinn.

RB hat geschrieben: ↑

Di Aug 03, 2021 7:54 pm

Arzt. Alles andere ist Unsinn.

+1

Die Schmerzen treten eigentlich nur bei Barre-Griffen auf, je höher im Bund desto größer der Schmerz.

Das ist doch schon mal eine differenzierte Beobachtung. Wenn Du die beschriebene Musizierbewegung am Instrument einem Fachmann vorführst ist mMn die Chance am größten, geeignete Therapie zu erhalten. Viel Erfolg!

Vielen Dank für eure Antworten und Besserungswünsche!
Sie haben dazu beigetragen, Klarheit im weiteren Weg zu bekommen:

Es335 hat geschrieben:

Barre-Technik überprüfen

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben

Blick aufs Barréspiel werfen

-da bin ich dran, und es hat auch sein Spannendes, "handgelenkschonendes" Spielen zu erkunden, zu erproben und vorsichtig zu wiederholen;
-erste interessante Erkenntnis daraus: -es geht auch mit weitaus weniger Kraftaufwand;


wernoohm hat geschrieben:

Mir hilft allerdings meist ntschlossenes abwarten.

-das hat sich auch schon des Öfteren bei div. gesundheitlichen Problemen bewährt und wird Teil der Strategie sein!


-und bei andauerndem Schmerz kommt dann das:
RB hat geschrieben:

Arzt. Alles andere ist Unsinn.

Weniger Kraft ist schon mal sicher richtig, vermutlich kommt diese Erkenntnis aber spät. Du bist damit nicht allein.

Vor irgendwelchen Maßnahmen brauchst du eine Diagnose, keine Ferndiagnose. Die Vermutung mit der Arthrose liegt zwar nahe, vor allem wenn man schon lange spielt, aber ohne gesicherten Befund bleibt das Spekulation. Nach der Diagnose richtet sich dann eine evtl. Therapie bzw. Verhaltensänderung. Von daher halte ich Abwarten für den falschen Weg, da man in der Zwischenzeit vieles falsch machen kann. Gerade wenn eine Entzündung schwelt, die man nicht unbedingt als solche bemerkt, entstehen Veränderungen an Sehnen und Gelenken, die nur schwer wieder in den Griff zu bekommen sind. Ich mache seit fast einem Jahr mit einem Tennisarm rum, wo genau das passiert ist. Und bei einer Arthrose ist oder war praktisch immer eine Entzündung im Spiel.