Fingerpicker DE

pfunk hat geschrieben: ↑

Fr Jan 07, 2022 9:58 am

Nachdem reguläre Gigs ja im Moment etwas rarer gesät sind, spiele ich in letzter Zeit ab und zu auch mal in Restaurants (übrigens eine prima Gelegenheit, die Fingerchen beweglich zu halten und ungestört neue Stücke zu üben ).
Gestern ergab sich dann eine Situation, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr hatte:

Gast: "Können sie auch Country Roads spielen?"
Ich: " "

Da sich diese Szene bestimmt Abend für Abend in unzähligen Kneipen wiederholt: Gibt es dafür eigentlich eine definitive Standardantwort (vorausgesetzt, man will das Stück nicht spielen)?
Bin gespannt ...

Moin Peter,

Wie der Falke schon schrieb, ...

... Du wirst garantiert eine coole slide-version in petto haben.


Werner.

Na oida, ihr müsst schon a bissl auf euer Publikum eingehen und Stimmung machen. Das gehört nun mal dazu! Was für Ansprüche wollt ihr denn an die Meute stellen? Country Roads ist bei uns ein fixer Bestandteil und nicht wegzudenken. Es gibt auch den Stehsatz "die Leute erwarten das" und tjaha, genauso isses auch.

Das ist übrigens in der Tat eine sehr würdige Version

Rolli hat geschrieben: ↑

Fr Jan 07, 2022 10:27 am

DIese Version spielen
https://m.youtube.com/watch?v=O81XldQHApg

Danke dafür Roli, kannte ich noch nicht

Wenn der Restaurant-Gig als musikalische Dienstleistung i.e.S. Zu verstehen ist, kommt man wohl um eine solche Wunscherfüllung schwer herum. Bei einem regelrechten Konzert würde ich sowas rundweg ablehnen; wenn es nicht gerade ein Titel wäre , den ich selber sehr mag.

Grüssle,

Tbrenner

Rolli hat geschrieben: ↑

Fr Jan 07, 2022 10:27 am

DIese Version spielen
https://m.youtube.com/watch?v=O81XldQHApg

Ach herrje, dann braucht er auch noch so eine Fächerbundgitarre ...

Pappe hat geschrieben:Na oida, ihr müsst schon a bissl auf euer Publikum eingehen und Stimmung machen. Das gehört nun mal dazu! Was für Ansprüche wollt ihr denn an die Meute stellen?

Hm, das kommt schon auch etwas drauf an, wo und für welchen Anlass man spielt.
Ich vermute mal hier war unser Kollege nicht für eine "Abpress-Skiparty" oder sonstige Party-Volksbelustigung gebucht

Je nach "Zustand" des Fragenden kann man auch sagen: "hab ich heute doch schon 2 mal gespielt"

Mein alter Gitarrenmentor Bobby Grass hatte so seine Probleme mit einigen Songs. "Johnny Walker" etwa war so gar nicht seins. Spielerisch war / ist Bobby echt klasse, hätte er mit Leichtigkeit schön singen und spielen können. Wollte er aber nicht. Der Vergangenheits-Holger war dabei als eine Situation fast eskaliert wäre. Da muss ich so um die 14 Jahre alt gewesen sein. Es war bei Munster in der Musikkneipe "Munk". Schönes Ding, da habe ich auch Leute wie Daniel Dennecke live sehen können, so wurde ich auf Lakewood aufmerksam...jaja, kommt mir lange her vor. Jedenfalls hatte Bobby nicht JW spielen wollen. Auch auf mehrmaliges Nachfragen hin nicht. Es war ein öffentlicher Kneipengig. Ich meine mich zu erinnern, dass einige rauere Worte ausgetauscht wurden und im Ergebnis Bobby dem Gast die Bühne samt Gitarre überließ damit JW gespielt werden konnte. Au weia. Das war alles andere als elegant gelöst, fand ich. Damals schon. Hier im Knubbel wurden ja bereits einige gängige Strategien genannt, ich hätte wohl rainmans way gewählt.

Songwünsche bei öffentlichen gigs sind für mich ein no go da die mMn notwendige Qualität des Vortrags nicht sichergestellt sein kann. Das gilt auch für songs die wir im Repertoire haben, schließlich linst man ja doch mal auf die setliste und stellt sich innerlich auf den nächsten oder die nächsten songs ein, zumindest ich mache das so. Das muss in Teilen auch super schnell gehen zwischen zwei Titeln um die mühsam aufgebaute Spannung / Stimmung nicht zu zerstören. Wenn man dann auf "ÖÖÖYYYYYYYYY, könnt ihr auch Schlager..." aus der letzten Reihe eingeht ist es schnell vorbei mit allem. Zum Glück spielen wir idR mit in ear monitoring und man sieht nur die Mundbewegungen, hört aber zum Glück nichts. Das rallt nicht jeder Gast sofort, spätestens wenn der nächste song losgeht ziehen die Leute dann aber meist glücklich wieder ab. Ich bin idR froh, wenn 4 sets zu je 45 Min. Länge ohne größere Auffälligkeiten klappen. Songwünsche gefährden dieses fragile Gefüge. Auf Privatveranstaltungen hingegen ist alles denkbar und vieles möglich. Da haben wir mal einen Bryan Adams song gespielt den unser Basser gar nicht kannte...oder hatten plötzlich den ziemlich stark angetrunkenen Chef einer multinationalen Pumpen-Firma als Ersatzsänger auf der Bühne...heidanei...

bzgl. "lautes Publikum" habe ich mittlerweile die unterschiedlichsten Erfahrungen machen können. Meine frischeste Erkenntnis ist, dass eine relativ trockene, "ernste" Anmoderation einer Dritten Person instant für "Konzertfeeling" (= ruhiges Publikum) sorgen kann. Im Bandsetting hilft - ein Mal mehr - auch hier in ear monitoring und eine potente PA die einfach nur lauter sein muss als das Publikum.

Wie wäre es mit:
"Country Roads"? "Wat is dat denn? Kenn isch nich. Kann isch net.

oder:

Wir werden hier pro Titel bezahlt.
Für Country Roads war leider nichts mehr übrig.
Aber für 100,00 EUR extra würden wir das noch drauflegen.


PS: So schlimm finde ich den Song nicht.

Ich mochte den Song eigentlich ganz gern, aber seit geraumer Zeit ist er eines der wenn nicht das meist gespielte Lied auf dem Münchner Oktoberfest. Und das kann einem nahezu jeden Song verleiden.

Michael

Andreas hat geschrieben: ↑

Fr Jan 07, 2022 10:43 am

Ich bin sicher, Du kannst aus dem Gassenhauer eine richtig coole Lapsteel Version machen.
GA
A

Habe tatsächlich heute vormittag mal darüber nachgedacht
Den bisherigen Stand dann heute Abend mal ins Telefon gespielt: Country Roads auf Lapsteel ...
Da werde ich noch ein bißchen dran arbeiten

Moin,

Ich bin das anders angegangen. Da ich nur lokal unterwegs bin, habe ich neue Lieder geschrieben.

Titel:
Blauer Himmel, Niedersachsen - auf dem Land ist wunderschön
Nieselregen, Niedersachsen - auf dem Land ist zum Kotzen
Nieselregen, hier in Bremen - falls ich mal in Bremen spiele.

So kann ich die Antwort auf Country Roads gleich mit einer Satire geben
Ich bin schließlich keine Jukebox.

Viele Grüße
landmesser


ps: "Lütje Lage, dann Hangover" ist noch unvollendet.

pfunk hat geschrieben: ↑

Sa Jan 08, 2022 10:54 pm

Andreas hat geschrieben: ↑

Fr Jan 07, 2022 10:43 am

Ich bin sicher, Du kannst aus dem Gassenhauer eine richtig coole Lapsteel Version machen.
GA
A

Habe tatsächlich heute vormittag mal darüber nachgedacht
Den bisherigen Stand dann heute Abend mal ins Telefon gespielt: Country Roads auf Lapsteel ...
Da werde ich noch ein bißchen dran arbeiten

#Wusstichdoch

Moin

CR als Wunsch finde ich nicht schlimm.

Vor einigen Dekaden kam mal der Wunsch bei einem Gig auf was von den Kellys ......



jetzt - ca 30 Jahre später wäre das evtl sogar ok, die hatten einige schöne Melodien.

Die Zeit heilt alle Wunden

die Frage aller Fragen, ich habe jetzt fast 44 Jahre ununterbrochen in Country- Bluegrass- Folk und Rockybilly Bands gespielt, in den 70er Jahren habe ich 2x John Denver life erlebt und einmal persönlich kennengelernt, ich durfte sogar in Düsseldorf backstage auf Herb Pedderson Banjo spielen, der Song ist garantiert Musikgeschichte. Ebenso ein Standard für jede Country Band, in den 80er Jahren habe ich mit unserer Country Band auf fast allen großen Trucker und Country Treffen in Deutschland und benachbarten Ländern geklimpert, sobald das Publikum ein 5-String Banjo gesehen hat, schrien alle *Duelling Banjo* oder *Foggy Mountain Breakdown*, direkt danach kam Country Roads, irgend wann konnte ich das Publikum nicht mehr ertragen und habe die Band verlassen. Danach war ich fast 25 Jahre in einer Bluegrass Band und die Anfragen nach diesem Song kamen nie mehr. Inzwischen spiele ich das Stück in netter Gesellschaft oder Open Stage wieder recht gerne

Bleibt gesund, LG Woerner

Ein Musiker muss immer entscheiden:
Spiele ich für mich - oder für's Publikum?

Ich plädiere dafür, für die Musik zu spielen, die einem am Herzen liegt.