Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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fingerstricker
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von fingerstricker »

Bitte vergesst nicht den Einfluss dieser Tonartverschieberlinge auf den Klang :shock:
Mit vielem hatte ich gerechnet - damit ehrlich gesagt nicht.
Ich erinnere mich da an eine gesellige Runde im Schwabenländle, bei der jede Menge von diesen Dingern auch verschiedenem Materials auf den Tisch gelegt wurden und die dann der Reihe nach auf eine Gitarre geschnallt wurden. :shock:
Da ich mit dem Auto unterwegs war, kann ich ausschließen, dass Alkohol meine Sinne vernebelt hatte.
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wolfwal
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von wolfwal »

Also ich verwende seit den späten1980er Jahren den selben Shubb-Capo. Der ist so gesehen recht alt und wahrscheinlich schon "denkmalgeschützt"!
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!

Gruß, Wolfi!
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Rumble
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von Rumble »

Bei mir hat sich auch so ein kleines Capo-Sammelkästchen etabliert.

Mein Versuch der Einordnung einiger Modelle.

Die ollen Shubb:
Die sind scheinbar unkaputtbar und funktionieren prima.
Für mich irgendwie der Klassiker schlehthin.

Die G7th normalen Performance 3 und auch die älteren Modelle:
Bislang auch ohne Ermüdungserscheinungen und halt sehr praktisch zu bedienen.

Der G7th Heritage Capo:
Irgendwie mein Lieblingsding, aber nicht ganz so praktisch, passt aber wirklich auf allen Radien prima.

Der Thalia:
Auch schön, war mal mein Favorit. Das Wechseln der Einlagen für die unterschiedlichen Radien ist aber doch ein bisschen nevig.
Den hatte hatte ich deswegen übewiegend mit einer speziellen Gitarre benutzt. Die habe ich allerdings nicht mehr. ;-)

So einen ollen (hübschen) Holz-Cappo für die klassische Gitarre habe ich auch noch.
Selbst dieses alte und einfache Prinzip funktioniert bestens. Kann auch jederzeit mit einer dünnen Nylonsaite repariet werden.

Fazit:
Irgendwie scheinen mir doch alle gut zu funktionieren.
Der Rest ist wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks.

@RB: Bunt ist immer gut!
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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elfer
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von elfer »

Bei mir sind Capos jeden Tag im Einsatz. Meine Erfahrungen teilen sich fast vollständig mit denen von rumble.

Shubb sind einfach der Klassiker, funktionieren tadellos.

Aber für mich ist echt der Heritage von G7th unschlagbar, einfach weil er sich an den Griffbrett Radius anpasst und echt toll in der Handhabung ist.

Richtig gut ist auch der Elliott Elite, aber ich finde ihn sehr teuer für das, dass er eigentlich nicht mehr "kann" als der Shubb. Aber der Pushbutton-Mechanismus des Elliott macht süchtig.

Wie man auf akustischen Gitarren den rabiaten Kyser verwenden kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Tuning, Verletzungsgefahr für den Hals, schlechte Soundeigenschaften....finde ich echt nicht nachvollziehbar.

Wenn der Capo günstig sein soll, empfehle ich den Pro NS Capo von Daddario/Planet Waves. Ein sehr colider Capo für wenig Geld.
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Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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bookwood
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von bookwood »

elfer hat geschrieben:
Mo Jun 06, 2022 12:29 pm
...Wie man auf akustischen Gitarren den rabiaten Kyser verwenden kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Tuning, Verletzungsgefahr für den Hals, schlechte Soundeigenschaften....finde ich echt nicht nachvollziehbar...

Können die Kappo-Spezis das bestätigen, und warum ist das so? Mir fehlt es an Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten.
Gruß
von
Ralf
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RB
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von RB »

Der Druck auf die Saiten wird durch eine simple Schenkelfeder aus Draht erzeugt. Das wäre nichts für mich, weil der Druck nicht justiert werden kann. Der sollte so stark sein, dass die Saiten sauber auf den Bund gepresst werden, aber so leicht, dass die Saiten hinter dem Bund nur geringfügig heruntergedrückt werden, vielleicht minimal tiefer als die Krone des Bundes, aber eben nicht tiefer.
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Niels Cremer
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von Niels Cremer »

Ich kann das zumindest aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen, das Exemplar das ich hatte verfügte über eine derart starke Feder dass:
- es unangenehm schwer war es zum Anlegen zu “öffnen”, sodass die Aktion auch nicht sehr entspannt durchgeführt werden konnte,
- es Druckspuren auf der Rückseite des Halses hinterließ, aus meiner Sicht ein riesen no-go für ein capo, und
- man bei jedem Anlege alle Saiten nachstimmen musste weil der Hohe Druck zu Verstimmungen führte. Zudem war das Nachstimmen widerum ebenfalls dadurch erschwert dass die Saiten mit hohem Druck eingeklemmt waren.

Mein Kyser blieb nicht lange bei mir, hab dann wieder meine guten alten Shubb benutzt mit denen ich bis heute happy bin, ein normales, ein partial, beide in Bronze, mehr brauch ich nicht.

LG,
Niels
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bookwood
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von bookwood »

Jo, das mit dem hohen Federdruck leuchtet ein, obwohl gerade der bei 12-Saitigen Vorteile haben könnte. Außerdem wundert mich, dass das bei den Kyser-Bewertungen, die ich las, fast nie eine Rolle gespielt hat. Auch von Abdrücken auf der Halsrückseite habe ich bisher noch nix gehört. Abhängig von besonders sensibler Holzsorte? Einstellbare Zugriffskraft ist mit Rücksicht auf die Intonation sicher besser, dafür beim schnellen Verschieben in unterschiedliche Lagen nicht so schnell zu händeln.
Gruß
von
Ralf
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elfer
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von elfer »

...ich denke, dass der Kyser für E-Gitarre konzipiert wurde. Diese haben weniger Halsprofil als Akustik Gitarren (im Allgemeinen). Da funktioniert er besser und dort hat er sich zum absoluten Standard entwickelt. Daher kommen aus meiner Sicht die positiven Bewertungen im Netz. Für E-Gitarristen ist es zudem vollkommen normal, immer bei Capo-Einsatz ausgiebig nachzustimmen. Von daher fallen da auch die Tuning-Probleme nicht ganz so ins Gewicht. An der Akustik Gitarre ist das freilich ganz anders.
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rwe
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von rwe »

Bjoern hat geschrieben:
Mo Jun 06, 2022 8:11 am
ich nutze zum Stimmen eine App auf dem Handy. Machen das Andere auch oder werden da überwiegend die Stimmgeräte bevorzugt?
In der Regel (Probe, Konzert) nutze ich die Peterson-Cliptuner (alt, neu), habe aber auch die Peterson-App (nutze ich gerne zu Hause) und seit neuestem (gebraucht) den Peterson Stroboplus, wollte ich v.a. für die Intonationskontrolle beim Kontrabass und für Einstellarbeiten haben. Außerdem (selten) den Thoman CTM-700 (eingebautes Mike, ordentlich, kommt aber mit den Petersons nicht ganz mit).
Der anderen Tuner (Korg DT-1, AT-12, AW-1, Shark, Boss App) langweilen sich bzw. beim AW-1 ist der Clip defekt und es gibt keinen Ersatz mehr.
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Rainman
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von Rainman »

Sagt mal nix. Der Kyser ist super um die Muskulatur der Greifhand zu stärken.
Locker bleiben
Andreas

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Jürgen
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von Jürgen »

Capos.jpg
Capos.jpg (116.61 KiB) 1225 mal betrachtet
Mit der Zeit kommt da so einiges zusammen. Tatsächlich haben die Capos auch Einfluss auf den Klang, das hat Fingerstricker ja schon erwähnt. DerTest fand bei mir im Garten statt. Insbesondere der Victor (ganz links) verstärkt die Höhen deutlich. Der Roll-On (Mitte oben) ist eher ein Höhenschlucker.
Meist benutze ich den G7th ART.

Sonst zu sehen:
Shubb 6-String, 12-String, Classic (funktionieren alle sehr gut)
Paige 6-String, 6-String wide (auch gut, etwas fummelig, platzsparend)
G7th 2 (kein grosser Untrschied zum ART)
Ein uralter Wittner Kapodaster
Gruß

Jürgen

Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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RB
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von RB »

In den letzten zehn Jahren habe ich eine dreistellige Zahl live-Uffdtrittde gehabt, das mag keine beeindruckende Zahl sein, aber gewisse Erfahrungen stellen sich doch ein und bestätigen sich. Ich muss dazusagen, dass mir unsaubere Stimmungen weh tun und dass ich mich beim freien durchstimmen nach Gehör dagegen stemmen muss, in reinen Intervallen zu stimmen (das geht nicht auf). Das vorausgeschickt, stelle ich fest, dass justierbare Capos - und nur die - es mir ermöglichen, den capo zu setzen, ohne dass Nachstimmen erforderlich wäre. Vielleicht mal die tiefe E- Saite einen Hauch nach unten oder so. In der live-Praxis so eine Art wäscheklammer zu verwenden und bei jedem Positionswechsel zu stimmen ist keine Option, das hält auf, jemand muss die Leute bei Laune halten, während herumgestimmt wird. No dice.

Auch kann ich nicht immer capos dahin legen, wo sie immer liegen, weil das unterwegs nicht geht. Also hat jeder Koffer sein Set aus Capo und picks. Aber wenn dann in eile und Müdigkeit zusammengeräumt wird, kommen Dinge anscheinend an Stellen, wo sie nicht mehr gefunden werden, sondern abgängig sind.
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Bluegrass_63
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von Bluegrass_63 »

Hallo Jürgen,

besten Dank für das Foto Deiner Capo-Sammlung - sähe etwa ähnlich aus bei mir.

Mein Favorit ist der Page (in rohem Messing mit inzwischen Vintage-Oberfläche).

Der Grund, den kann ich auf der Dreadnought drauflassen und hinter den Sattel verschieben.

Vorteile:

- er ist immer da, wo er sein sollte
- er drückt absolut vertikal
- ich kann durch sensibles Anziehen den Saitenverzug beeinflussen

Nachteile:

- meiner geht bei den breiten Vintage-Hälsen meiner/unserer Stols nicht über den 5 Bund hinaus (was im Bluegrass-Einsatz aber nicht notwendig wäre, aber bei unseren Singer/Songwritersachen, wo es oft mal bis zum 8. Bund geht hinterlich ist - In solchen Fällen nutze ich den D`Addario)
- der Kunststoffschlauch ist relativ hart und muss nach einiger Zeit mal ausgetauscht werden

Auf meinen beiden Triple-O´s funktioniert der Page nicht. Ich kann ihn nicht hinter dem Sattel parken, da der Diamond-Stock der Kopfplatte zu stark aufträgt. Auf beiden, meist zu Picking-Zwecken genutzten Gitarren, nutze ich den D`Addario (die liegen auch bei mir in allen Gitarrenkoffern als eiserne Reserve drin, Reinhard...)

Den massiven Messing-Capo von Victor - ich habe eine Version von Dunlop - habe ich auch und schätze ihn vor allem auf meiner Rio-Triple-O, da er durch sein Gewicht das Sustain verstärkt. Der Nachteil: Ich setze ihn von der Bass-Saite aus an und bleibe beim Umgreifen des Daumens auf D (ich weiß eine Unsitte, aber nach 45 Jahren nicht mehr abzutrainieren...) immer "hängen", daher nutze ich ihn kaum, schade!

Capos nach dem Prinzip des Umlegehebel (Dunlop???) mag ich garnicht, da sie im letzten Augenblick die Saiten seitlich verschieben und Tuning-Probleme bescheren...

Fazit: Jedem sein Capo (wie bei Picks und Saiten eine never ending story...)

Wenn ich nochmal einen kaufen würde, dann vielleicht einen nach dem Paige-Prinzip arbeitenden, zentrisch spannenden und massiven Elliot - war mir aber bisher zu teuer mit fast 180 Euro ... ein tschechischer Hersteller (der Name ist mir entfallen ...) baut welche die in der Art, die günstiger sind.

Mit musikalisch-kollegialen Grüßen

Heinz
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Stol HD-28 Rio
Stol 000-18 Koa
Stol 000-42 Rio
Stol D-18 Ditson
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Rumble
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Re: Capos, Capo-Nerds, Hype und Preise

Beitrag von Rumble »

Ich habe tatsächlich noch so ein Ding aus meiner Jugend gefunden.

Der funktioniert auch noch wie am ersten Tag.
So ein Teil mit einem Kunstfaser-Gewebeband. Die Älteren hier werden sich erinnern. ;-)
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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