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Aufschriebe, Lead Sheets der "Profis"
Verfasst: So Jun 03, 2007 11:18 am
von pointfighter
Hallo an Alle,
ich hab mal eine Frage an alle die öfters mal auf der Bühne stehen oder natürlich an alle Anderen die wissen wie das gemacht wird.
Wenn jemand auf der Bühne steht wird er doch sicher nicht, von klassischen Darbietungen abgesehen, mit Noten/ Tabs im Notenpult spielen. Ich habe immer wieder mal einen Blick auf die Blätter geworfen bin mir aber noch nicht sicher. Teilweise sieht man da nur die Akkordabfolge, teilweise kryptische Sachen oder nur den Text mit Anmerkungen.
Es interessiert mich auch wie die Aufschriebe beim Ausarbeiten eines neuen Stücks gemacht werden. Sicher hat da jeder seinen eigenen Style aber sicher gibt es da Tendenzen...
Könnt ihr mir da bitte mal auf die Sprünge helfen? Vielleicht sogar mit ein paar Beispielen eurer eigenen Notitzen?
Viele Grüße
Alexander
Verfasst: So Jun 03, 2007 12:14 pm
von Gast
Hallo Alexander,
das ist ähnlich wie früher in der Schule mit Klassenarbeiten.
Stell Dir vor, Du willst Dir einen Spickzettel schreiben,
möglichst viel Info auf möglichst reduziertem Platz.
Was normalerweise immer vorhanden ist ist eine
"Setlist", schon wegen den ganzen "Helfern" ->
Organisator, Moderator, Mischer, Techleute... aber auch
wegen dem/n Musiker(n), schnell ist der "rote Faden"
verloren.
Meiner Meinung nach spricht aber auch nichts dagegen, mit
Notenpult und den kompletten Tabs aufzutreten - das ist
glaube ich Einstellungssache, siehst Du aber auch bei den
ganz großen -> Neulich bei Al Di Miola...
Grüße, Nik
Verfasst: So Jun 03, 2007 12:59 pm
von pointfighter
Hallo Nik,
danke für die rasche Antwort.
Wie kann ich mir so eine Setlist genau vorstellen? Was ist denn da drauf?
Gruß
Alexander
Verfasst: So Jun 03, 2007 2:55 pm
von Mario
Hallo Alexander,
also auf der Setlist (zumindest auf meiner) sind eigentlich nur die Stücke mit Zeitangaben und, falls vorher bei derm soundcheck notiert bestimmte Einstellungen vom Mixer insbesondere von Zussatzgeräten wie etwa Hall. Aber meist spiele ich relativ trocken (also ohne Effekte) und dann wird entsprechend de Raumakustik eine einstellung gewählt, die nur noch anhand der Dämmung durch das Publikum nachgeregelt wird.
Meine eigenen Aufzeichnungen betreffen ausschließlich den Text, da ich den ständig auf der Bühne vergesse, auch wenn ich ihn vorher einwandfrei auswendig kann.
Bei manchen Stücken habe ich noch Notizen wie Capo/ Bund oder rote Zeichen an der Stelle, wo erfahrungsgemäß der Text wegbleibt, damit ich mit einem Blick an die richtige Stelle springen kann.
Und was nutzt das? Fast nichts, denn das Publikum merkt trotzdem, wenn ich hänge
Gruß
Mario
Verfasst: So Jun 03, 2007 6:29 pm
von Holger Hendel
Beim Stücke-Ausarbeiten / Arrangieren arbeite ich so gut wie ausschließlich mit Aufnahmen- da habe ich am konkretesten vor mir, was ich am Tag X für eine Idee hatte; komplexere Harmonien etc. vermerke ich auf kleinen gelben Zetteln (die dann irgendwann verloren gehen... *g*), deshalb spreche ich mir sowas gleich mit auf die Aufnahme...z. B. "...in Takt fünf muß es ein D/fis sein..."- halt Feinheiten, an die ich mich nicht sofort erinnern könnte.
Für eine Live-Situation vermerke ich mir auf einem übersichtlichen *g* Zettel...
- Songreihenfolge (sofern eine festgelegt ist),
- ggf. Songablauf (bei komplexeren Nummern...z. B. 1. Strophe Picking, 2. Strophe Strumming...Dynamikanweisungen etc.) falls ich es mir nicht merken kann, kommt eher selten vor.
- Tonart (!!!),
- Capo (wo?),
- Harp (Tonart?) / Fußpercussion (jeweils ja / nein?!).
Mehr tut mMn nicht not und in der Regel ist so ein Zettel auch nur eine Gedankenstütze- doch ich bin ja auch kein Sänger...

Verfasst: So Jun 03, 2007 7:13 pm
von Sperris
Ich notiere zuerst in Tabs, und nehme dann noch mal auf. Wenn ich fleißig bin packe ich die Tabs dann noch in Tabedit (Das Auge spielt ja mit!).
Auf der Bühne habe ich nur eine Setlist mit Liedtitel, Stimmung der Gitarre und Position des Capos. Alles andere mache ich aus dem Kopf. Das gibt mir auch mehr Freiheit, um mich auf meine Partnerin einzustellen. (Texthänger, falsche Strophe usw.)
Gruß Sperris
Verfasst: Mo Jun 04, 2007 9:45 am
von Gast
Hallo Alexander,
eigentlich ist das mit der "Setlist" ja nun ausreichend erklärt.
Normalerweise (was ist schon Normal?) wird ein Auftritt in
mehrere "Sets" aufgeteilt.
In jedem Set werden mehrere Titel gespielt.
Das notieren dieser Sätze "Sets" und deren jeweilige Titel
ergibt dann die Setlist.
Mario hat geschrieben:...oder rote Zeichen an der Stelle, wo
erfahrungsgemäß der Text wegbleibt...
Die Idee mit dem "Rot" hatte ich auch mal...
Auf der Bühne wurde die Sache dann plötzlich unsichtbar.
Wir hatte rote Strahler auf der Lichtschiene
Grüße Nik
Verfasst: Mo Jun 04, 2007 9:00 pm
von Mario
@Kingfrog: in Rotlichtvierteln spiele ich schon lange nicht mehr
