Philosophie trifft Technik - und jede Menge Fragen
Verfasst: Sa Okt 18, 2025 9:49 am
Als mittlerweile mehrjähriger stiller Beobachter habe ich bereits sehr viel von euren Beiträgen gelernt. An dieser Stelle dafür erstmal recht herzlichen Dank an alle.
Ich habe vor knapp vier Jahren – nach 30-jähriger Abstinenz – wieder da begonnen, wo ich als Jugendlicher aufgehört habe, beim Fingerpicking oder Fingerstyle.
Irgendwie hat es mich doch nie ganz losgelassen und ich wollte (in gesetztem Alter), dem Ganzen noch einmal eine Chance geben.
Ursprünglich infiziert durch einen Schulfreund aus dem Dunstkreis um Harry Häussel, der mir für diese Musik die Türen geöffnet hat und mir dadurch gezeigt hat, dass Gitarre auch ohne Singen (ich bekam immer die Gnadenpunkte im Musikunterricht) und ohne Bandkontext ein faszinierendes Soloinstrument sein kann.
Erkenntnis 1: Durch Lebenserfahrung (und 15 Jahre Radsport) Ausdauer gelernt, die ich in der Jugend nicht hatte, weil ich an zu vielen Dingen gleichzeitig interessiert war. Ich bin nun in gesetztem Alter weiter gekommen, als ich früher je war. Übe Zeit konsequent eine Stunde am Tag – ich hab’s bislang knapp vier Jahre durchgehalten und kann Erfolge verzeichnen – würde mich selbstredend jedoch immer noch als Anfänger bezeichnen.
Erkenntnis 2: Auch im Alter kann man – wieder - ein Instrument lernen und zumindest für sich selbst Erfolge verzeichnen (meine bescheidene Wahrnehmung).
Erkenntnis 3: Der Prozess ist das Ziel – man kann sich an kleinen Fortschritten erfreuen, das habe ich als junger Recke nie gecheckt…
So. Nach einigen Anschaffungen und Wiederverkäufen was die Instrumente angeht, bin ich aktuell bei einer Furch gelandet. Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich das Instrument eigentlich gar nicht spielen dürfte, da seine Qualität meine spielerischen Fähigkeiten um Lichtjahre übersteigt. Egal, ich bin halt etwas pingelig, was den Sound betrifft. Und das hat ja wiederum auch etwas mit der Spielfreude zu tun, oder? Wenn’s hübsch klingt übt man auch viel lieber. Psychologische Taktik, wenn’s hilft ist’s richtig.
Ich bin über einen örtlichen Händler zur Furch gekommen, da mein Entschluss feststand, mir ein Instrument „fürs’s Leben“ anzuschaffen, um endlich dieser Beschaffungs-Kriminalität zu entkommen.
Nach Stunden des Probierens mit den üblichen Verdächtigen wie Martin, Taylor, Lakewood und Konsorten war ich der Kapitulation nahe und wollte unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Da zog der Hausherr noch einen Ladenhüter aus der Vitrine – und das war’s dann.
Meiner laienhaften Meinung nach, ein komplett anderer Sound, als alles was ich die vergangenen Stunden gehört hatte. Raumfüllend, kristallklar getrennt, satter Bass, schwirrendes Sustain. Sprachlich schwer zu erfassen, was man so hört. Ist natürlich auch subjektiv. Ob meine Meinung allgemeine Gültigkeit hat, ist vermutlich zu bezweifeln.
Nun bin ich als Männchen - genetisch bedingt - stets den technischen Hintergründen angetan und ich habe – da es kein Paperwork dazu gab – im Netz recherchiert. Leider habe ich so gut wie keine Informationen gefunden. Dann Furch angeschrieben. Auch dort gab es nur spärliche Informationen, da keine Data-Sheets vorhanden sind. Aber die sind immerhin sehr nett dort. Es handelt sich um eine Furch D23 (CR) AG Elite. Also um ein Sondermodell der D23. D= Dreadnought, klar. AG meint Adirondack und Madagaskar Rosewood.
Was heißt Sondermodell, ist das eine Reihe oder ein Einzelstück?
Erkenntnis 4: Das Instrument entscheidet tatsächlich auch über die Spielfreude. Ich übe lieber, wenn es in meinen Ohren auch gut klingt – Binsenweisheit, hätte ich aber erstmal in meiner Naivität nicht so gedacht.
Frage: Hat von euch schon mal jemand was von diesem Modell gehört, einfach so aus reiner Neugier. Man will ja schließlich wissen mit wem man es zu tun hat, wenn man sich schon für den Ladenhüter entscheidet?
Nächstes Problem. Jetzt ist das so, dass ich ab und an auch gerne verstärkt über einen Akustikverstärker spiele. Grund ist eigentlich nur, um mit verschiedenen Sounds zu experimentieren, die rein akustisch nicht machbar sind. Bin da aus meiner Jugend etwas inspiriert vom Kolbe / Illenberger-Sound. Ich meine in diesem Fall tatsächlich den Sound der Aufnahmen, wobei für mich auch die Musik einzigartig ist. Und nur zuhause im stillen Kämmerlein will ich das haben. Die Furch hat keinen Tonabnehmer. Und ich will da auf keinen Fall was verbasteln lassen. Viel im Netz recherchiert und fast so klug wie zuvor. Ich habe gelernt, dass es da das Rückkopplungsproblem gibt, aber schließt das ein reines verstärktes Spielen komplett aus?
Frage: Kann man auch mit einem Micro verstärkt spielen, oder benutzt man das nur zur Aufnahme?
Frage: Welche Micros kämen – wenn überhaupt – in Frage? Ich wünsche mir den akustischen Sound so gut wie möglich, verstärkt zu transportieren. Ihr versteht, was ich meine…
Liebe Grüße Frank
Ich habe vor knapp vier Jahren – nach 30-jähriger Abstinenz – wieder da begonnen, wo ich als Jugendlicher aufgehört habe, beim Fingerpicking oder Fingerstyle.
Irgendwie hat es mich doch nie ganz losgelassen und ich wollte (in gesetztem Alter), dem Ganzen noch einmal eine Chance geben.
Ursprünglich infiziert durch einen Schulfreund aus dem Dunstkreis um Harry Häussel, der mir für diese Musik die Türen geöffnet hat und mir dadurch gezeigt hat, dass Gitarre auch ohne Singen (ich bekam immer die Gnadenpunkte im Musikunterricht) und ohne Bandkontext ein faszinierendes Soloinstrument sein kann.
Erkenntnis 1: Durch Lebenserfahrung (und 15 Jahre Radsport) Ausdauer gelernt, die ich in der Jugend nicht hatte, weil ich an zu vielen Dingen gleichzeitig interessiert war. Ich bin nun in gesetztem Alter weiter gekommen, als ich früher je war. Übe Zeit konsequent eine Stunde am Tag – ich hab’s bislang knapp vier Jahre durchgehalten und kann Erfolge verzeichnen – würde mich selbstredend jedoch immer noch als Anfänger bezeichnen.
Erkenntnis 2: Auch im Alter kann man – wieder - ein Instrument lernen und zumindest für sich selbst Erfolge verzeichnen (meine bescheidene Wahrnehmung).
Erkenntnis 3: Der Prozess ist das Ziel – man kann sich an kleinen Fortschritten erfreuen, das habe ich als junger Recke nie gecheckt…
So. Nach einigen Anschaffungen und Wiederverkäufen was die Instrumente angeht, bin ich aktuell bei einer Furch gelandet. Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich das Instrument eigentlich gar nicht spielen dürfte, da seine Qualität meine spielerischen Fähigkeiten um Lichtjahre übersteigt. Egal, ich bin halt etwas pingelig, was den Sound betrifft. Und das hat ja wiederum auch etwas mit der Spielfreude zu tun, oder? Wenn’s hübsch klingt übt man auch viel lieber. Psychologische Taktik, wenn’s hilft ist’s richtig.
Ich bin über einen örtlichen Händler zur Furch gekommen, da mein Entschluss feststand, mir ein Instrument „fürs’s Leben“ anzuschaffen, um endlich dieser Beschaffungs-Kriminalität zu entkommen.
Nach Stunden des Probierens mit den üblichen Verdächtigen wie Martin, Taylor, Lakewood und Konsorten war ich der Kapitulation nahe und wollte unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Da zog der Hausherr noch einen Ladenhüter aus der Vitrine – und das war’s dann.
Meiner laienhaften Meinung nach, ein komplett anderer Sound, als alles was ich die vergangenen Stunden gehört hatte. Raumfüllend, kristallklar getrennt, satter Bass, schwirrendes Sustain. Sprachlich schwer zu erfassen, was man so hört. Ist natürlich auch subjektiv. Ob meine Meinung allgemeine Gültigkeit hat, ist vermutlich zu bezweifeln.
Nun bin ich als Männchen - genetisch bedingt - stets den technischen Hintergründen angetan und ich habe – da es kein Paperwork dazu gab – im Netz recherchiert. Leider habe ich so gut wie keine Informationen gefunden. Dann Furch angeschrieben. Auch dort gab es nur spärliche Informationen, da keine Data-Sheets vorhanden sind. Aber die sind immerhin sehr nett dort. Es handelt sich um eine Furch D23 (CR) AG Elite. Also um ein Sondermodell der D23. D= Dreadnought, klar. AG meint Adirondack und Madagaskar Rosewood.
Was heißt Sondermodell, ist das eine Reihe oder ein Einzelstück?
Erkenntnis 4: Das Instrument entscheidet tatsächlich auch über die Spielfreude. Ich übe lieber, wenn es in meinen Ohren auch gut klingt – Binsenweisheit, hätte ich aber erstmal in meiner Naivität nicht so gedacht.
Frage: Hat von euch schon mal jemand was von diesem Modell gehört, einfach so aus reiner Neugier. Man will ja schließlich wissen mit wem man es zu tun hat, wenn man sich schon für den Ladenhüter entscheidet?
Nächstes Problem. Jetzt ist das so, dass ich ab und an auch gerne verstärkt über einen Akustikverstärker spiele. Grund ist eigentlich nur, um mit verschiedenen Sounds zu experimentieren, die rein akustisch nicht machbar sind. Bin da aus meiner Jugend etwas inspiriert vom Kolbe / Illenberger-Sound. Ich meine in diesem Fall tatsächlich den Sound der Aufnahmen, wobei für mich auch die Musik einzigartig ist. Und nur zuhause im stillen Kämmerlein will ich das haben. Die Furch hat keinen Tonabnehmer. Und ich will da auf keinen Fall was verbasteln lassen. Viel im Netz recherchiert und fast so klug wie zuvor. Ich habe gelernt, dass es da das Rückkopplungsproblem gibt, aber schließt das ein reines verstärktes Spielen komplett aus?
Frage: Kann man auch mit einem Micro verstärkt spielen, oder benutzt man das nur zur Aufnahme?
Frage: Welche Micros kämen – wenn überhaupt – in Frage? Ich wünsche mir den akustischen Sound so gut wie möglich, verstärkt zu transportieren. Ihr versteht, was ich meine…
Liebe Grüße Frank