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Kirschholz

Verfasst: Sa Jun 09, 2007 6:18 pm
von vauge
Wir fällen unseren alten Kirschbaum. Ist das Holz nur als Brennholz zu verwenden oder haben z.B. Instrumentenbauer Interesse daran? - Macht es evtl. Sinn das selbst erst zu lagern? - Wer hat Infos zu dem Thema?

Vielen Dank

Kirschholz

Verfasst: Sa Jun 09, 2007 7:51 pm
von stringbender
Als Gitarrenbauer habe ich weniger Interesse daran, da ich vom Klang nicht so begeistert bin (hab's schon mal ausprobiert. Ob es sich lohntt den Stamm selbst zu lagern?

Welche Dimension hat er?

viele Grüße
Armin

Verfasst: Sa Jun 09, 2007 9:44 pm
von rwe
Obstbaumhölzer sind (zumindest) in Osteuropa recht viel zum Bau von Zithern und ähnlichen Folk-Saiteninstrumenten, aber (Birne!) auch für Blasinstrumente benutzt worden. Ob es besondere klangliche Eigenschaften hat oder einfach nur leicht verfügbar war, kann ich nicht sagen. Ich habe selbst ein Stück Kirsche seit 20 Jahren bei mir liegen - und komme nicht dazu. Wahrscheinlich wird es irgendwann doch verheizt...

Verfasst: So Jun 10, 2007 5:07 am
von hoggabogges
Kommt auf die Dimension an...
Stoll hat seine 'Wohnzimmergitarre' aus Kirsche (Zarge und Boden) und Cornelia Traudt, die u.a. David Qualey's Gitarren herstellt, nimmt auch sehr gerne heimische Hölzer und hat sicher auch Kirsche verbaut.

Verfasst: So Jun 10, 2007 6:05 am
von Saitenheimer
Ich hatte vor einiger Zeit mal ne Cherrypicker von Lakewood.
Klanglich wird den Obsthölzern ja einige Wärme nachgesagt. Zumindest bei der Cherrypicker war das auch der Fall.
Ob man das Holz des eigenen Baums zum Bau einer Klampfe verwenden kann müsste wohl ein Zupfinstrumentenbauer vor Ort enscheiden.

Stefan

Verfasst: So Jun 10, 2007 6:28 am
von Volkmar
Saitenheimer hat geschrieben:Ich hatte vor einiger Zeit mal ne Cherrypicker von Lakewood.
Morgenstund´ hat Gold im Mund...na auch schon aus´m Bett gefallen?

Warum is´n die Cherrxpicker jetzt weg ?
Ach noch was: guckst ihr bei --->Testberichte/Wild Cherry !

Gruß, Volkmar

Verfasst: So Jun 10, 2007 7:42 am
von vauge
Es ist halt ein alter hochstämmiger Baum, mit vielleicht 40cm Durchmesser und ca. 3 Meter Stammhöhe vor der ersten Astgabel. Heutzutage werden ja immer nur so "Bäumchen" gepflanzt wo die Äste nach nem Meter anfangen und die man leicht abernten kann.

Drum kam ich überhaupt drauf. Ich dachte auch das Flöten und evtl. Oboen oder so auch aus Kirschholz gemacht werden?

Verfasst: So Jun 10, 2007 5:39 pm
von V.H.
Hallo, Kirsche als Brennholz ist sehr gut in der Ausbeute.
Ich weiß dass Drechsler sehr gerne Kirsche nehmen für
teller- und leuchterartige Teile, auch Treppengeländerstäbe.
Falls sich nach dem Fällen zeigt, dass der Stamm gut ist,
würde ich dicke Bohlen schneiden lassen und ablagern.
Wenn die Maserung schön aussieht :
Tischplatte, Treppe, Teller, Bank usw.
V.H.

Verfasst: So Jun 10, 2007 7:36 pm
von rwe
[quote="vauge"]Es ist halt ein alter hochstämmiger Baum, mit vielleicht 40cm Durchmesser und ca. 3 Meter Stammhöhe vor der ersten Astgabel. [/quote]

So war meiner auch vom Durchmesser, allerdings nicht von der Höhe. Ich wollte mir ein Dulcimer oder Artverwandtes daraus bauen. Bei den Folkloremusikinstrumenten passt das sehr gut.

Grüße nach Fischtown
Rüdiger

Kirsche

Verfasst: Mo Jun 11, 2007 11:07 am
von stringbender
Die Maße sind o.k. Das auftrennen lohnt sich bedingt. Hat der Stamm einen Drehwuchs? Wenn ja, Finger weg.
Ansonsten, versuch Ihn in ein Sägewerk zu bringen und dann trocken zu lagern. Du kannst ein Sägewerk mit einer Gattersäge nehmen. 3m Stammlänge sind dort kein Problem. Lass mindestens 50mm dicke Bohlen schneiden, besser sind 55mm. Die Bohlen sind zu entrinden. Das ist extrem wichtig wegen den Insekten die ihre Eier in der Rinde ablegen. Sonst ist Dein Stamm in einem Jahr durchsiebt. Der Stamm muss innerhalb der nächsten 12 Wochen, nach dem fällen, aufgetrennt werden. Sonst fängt er innen an zu faulen.

Danach die Bohlen trocken und luftig lagern. Ideal ist ein alter Schuppen oder im Freien mit einer kleinen Überdachung. Zwischen den Bohlen Zwischenhölzer legen (Querschnitt 25mm x 40mm).

Viel Glück und viele Grüße
Armin