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Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 12:40 pm
von berndwe
Liebe Fingerpicker,

ich berichte von einem Dialog mit für mich bemerkenswertem Inhalt mit dem Inhaber eines kleinen Musikgeschäfts bei uns in der Stadt.

Der Laden liegt etwas abgelegen in einem Szeneviertel unserer Stadt. Ich hatte heute in der Nähe zu tun und dachte ich sehe mir den Laden mal an. Die Verkaufsfläche würde ich auf etwa 20m2 schätzen und das ausgestellte Sortiment enthielt vor allem Schülergitarren, Blockflöten, Notenständer und dergleichen.

Wenn ich schon einmal hier bin, dachte ich, nehme ich mal einen Satz Saiten mit. Hier der Dialog:

Ich: „Ich hätte gerne einen Satz Saiten für Akustikgitarre. Elixir Phosphor Bronze“

Er: „Tut mir Leid, die habe ich nicht. Ich verkaufe nur ordentliche Gitarrensaiten. Ich weiß es gibt faule Leute, die sich sowas aufziehen, damit sie nicht so oft Saiten wechseln müssen, aber denen kann ich nicht dienen“

Er hat es definitiv nicht ironisch gemeint.

(Nachdem ich ihm dann entgegnet hatte, dass ich seit 30 Jahren zu den Faulen gehöre, kamen wir dann in ein recht vernünftiges Gespräch. Er sagte mir, dass er an einem Satz Elixir absolut nichts verdienen würde. Das ist ein nachvollziehbarer Grund, die Marke nicht im Sortiment zu haben. Ich persönlich würde Kunden, die erstmals in mein Geschäft kommen, aber doch etwas anders ansprechen).

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 1:45 pm
von string
Ich persönlich würde Kunden, die erstmals in mein Geschäft kommen, aber doch etwas anders ansprechen).
Biete`ihm doch mal einen Kurs in Verkaufspsychologie an, Bernd. :wink:
Auch ich bin ein Fauler und benutze die Elexier.
In Deinem Fall beim nächsten mal bei "T" bestellen.

Gruß
Klaus

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 2:16 pm
von Holger Hendel
Ich persönlich würde Kunden, die erstmals in mein Geschäft kommen, aber doch etwas anders ansprechen
Jo.

Wilder Typ. Aber leider so ähnlich damals bei den kleinen Musikläden mitbekommen. Marken / Produkte die nicht im Sortiment waren wurden abgewertet. :lol: Schüler hingeschickt, mal flott ´nen Capo rausholen da im Musikunterricht am Gymnasium gerade Transponieren das Thema war. Kann man ja prima mit dem praktischen Teil des Musizierens verbinden. Schüler kommt´ne Woche später wieder zur Gitarrenstunde, kein Capo dabei. "Der braucht mindestens zwei Wochen bis er da ist...". :evil: Rabatte bei Sammelbestellung...oder was auch immer da im Hintergrund kaufmännisch ablief - ich wollte und will es gar nicht wissen. Ich habe meinen Schülern irgendwann die lokalen Läden einfach nicht mehr empfohlen. Und heute gibt es sie nicht mehr, hier "bei mir" schon lange nicht mehr. Gefühlt kein Verlust, dabei könnte so ein Laden, gut geführt (!), ein zentraler Anlaufpunkt der lokalen Musikwelt sein. Es schien aber sehr schwierig zu sein sowas gut zu machen. ;)

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 3:06 pm
von jab
Holger Hendel hat geschrieben:
Do Nov 27, 2025 2:16 pm
...dabei könnte so ein Laden, gut geführt (!), ein zentraler Anlaufpunkt der lokalen Musikwelt sein. Es schien aber sehr schwierig zu sein sowas gut zu machen. ;)
Kannste vergessen.
Beispiel Shubb Capo: Kostet mich 16.80 netto ohne Fracht. Sind 20.16 mit MwSt (Ohne Fracht, ohne Aufschlag, nix!)
Kostet den Endkunden beim Thomann 20.90
Fracht kostet mich irgendwas zwischen 10 und 20 Euro pro Auftrag.

Gut geführt heißt hier: Ich kann den Auftrag nicht annehmen, weil ich da für ein Capo nicht nur nix verdiene, sondern aktiv draufzahle.
Also muss man, um das irgendwie hinzubekommen, Aufträge sammeln. Die Zeit will aber keiner haben, wie es scheint. Selbst wenn, an dem besagten Capo hab ich dann immernoch nix verdient, wenn der Thomann-Preis gilt. Wenn man dagegen ordentlich kalkuliert, ist man ein Abzocker.
Tja... :roll:

Hier ein Bericht eines Musikhausbesitzers:
"Heute ein Tag wie so viele Tage. Ein Digital Saxophon verkauft für € 749. Die Rechnung incl. Mwst. € 714,56. Der Kunde sagt beim Rausgehen : Jetzt könnt ihr ja feiern. Er ahnt ja nichts von den Zuständen in dieser Branche. Für einen Schulauftrag Mikros bestellt. Kein Problem ein Einzelnes bei einem Hersteller aus Deutschland zu bestellen. Ein anderer Hersteller hat 500,-- Euro Mindestbestellwert. Ich brauche aber keine Ware für 500 Euro. Ein Kunde möchte ein M-Audio Keyboard. Die haben einen Mindestbestellwert von 1000 Euro. Ein Kunde bschwert sich das er für ein Wittner Piccolo Taktell das mein Geschäft seit 1975 verkauft bei mir 55 Euro zahlen soll. Das gibts bei Thomann für 39,90. Ein Kunde möchte ne Rovner Ligature für seine Klarinette. Da komme ich bei 75,-- Euro auf 2 Euro Marge. Eine Kundin möchte vom Schott Verlag das Heftchen Mozart 6 Duette Teil 2. Den ersten Teil hatte sie sich schon direkt vom Schott Verlag kommen lassen. Inzwischen ja normale Praxis der Verlage- aber die Verlage schädigen ihre Händler die sie über Jahrzehnte groß gemacht haben mit ihren Direktlieferungen. Ist es die Gier oder Notwendigkeit wegen des Niedergangs der Händlerschaft? Und das ist nur ein Beispiel Tag. Den Wahnsinn kennt ja jeder Händler. Immer mehr Ware wird dem Fachhändler=Fachmann entzogen zu Gunsten von Billiglohneinpackern. Wie alle Händler bestelle ich regelmäßig bei Thomann um meine Kunden nicht zu verlieren. Die Lieferanten haben es nicht kapiert und unterstützen durch ihre Ignoranz das Händlersterben. Sollte Thomann den wenigen verbliebenen Händlern Rabatte einräumen wird der restliche Großhandel komplett kollabieren. Die fachliche Kompetenz aufzubauen wird die Hersteller und Vertriebe sehr viel Geld kosten. Um so erstaunlicher ihre nicht vorhandene Strategie um ihre Interessen zu wahren. In ihrem Interesse wäre das Fachhändler / Fachleute alles zu Top Konditionen bekommen. Die Lieferanten haben ja auch nicht begriffen das sie auch durch Direktlieferungen aus China via Temu und Shein Konkurrenz haben. Wie blöd muß man sein dann seine Händler nicht zu unterstützen. Wie blöd muß man sein nicht für Marktpluralität einzutreten wenn es doch im eigenen Intresse ist?!"

There you have it...
Jab

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 3:16 pm
von L1
Das habe ich ähnlich in einem gar nicht mal so kleinen Musikladen auch immer wieder so erlebt. Angepriesen wurde was man grad da hatte ... wenn man was anderes wollte gabs demonstratives Desinteresse und oft saudumme Sprüche, vor allem Frauen gegenüber. Ich bin da eigentlich nur noch immer wieder mal hin, weil sie eine sagenhafte Notenauswahl hatten ... das war aber nicht der Verdienst des Ladens, sondern der dafür zuständigen Dame, die "ihre" Noten geradezu liebevoll betreute, und auch von sich aus immer wieder anbot zu besorgen was sie nicht da hatte, selbst eigentlich vergriffene Noten.
Den Laden gibts schon lange nicht mehr ... zu Recht ... aber um die Notenabteilung tuts mir leid ...

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 3:44 pm
von berndwe
Von Verkaufspsyschologie verstehe ich nichts, höchstens so viel dass man besser nicht versuchen soll, seine eigenen Ansichten zu verkaufen, sondern auf das eingeht, was der Kunde nachfragt. Und wenn man das nicht im Sortiment hat, macht man besser nicht dieses Produkt schlecht, sondern bietet eine Alternative an, zum Beispiel: „Elixir habe ich leider nicht da, aber ich kann diese Saiten empfehlen…“

Ansonsten gehört heute wohl Mut dazu, so ein kleines Geschäft zu betreiben und so am Laufen zu halten dass man davon existieren kann. Da habe ich durchaus Respekt.

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 5:36 pm
von string
Wie blöd muß man sein dann seine Händler nicht zu unterstützen. Wie blöd muß man sein nicht für Marktpluralität einzutreten wenn es doch im eigenen Intresse ist?!
Jab, ich meinte es kommt auf die Art der Kommunikation mit dem Kunden an. Da kann man mit "Blödheit" auch Kunden vergraulen.
Ich unterstütze die Musikgeschäfte hier seit Jahrzehnten.
Tja, der Ton macht die Musik und das sollte man als Verkäufer eigentlich wissen.

Gruß
Klaus

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 6:22 pm
von Dylan
Hallo,
in Villingen-Schwenningen (80.000 Einwohner) macht jetzt der letze verbliebene Musikladen nach 30 Jahren dicht. Habe mich schon lange gewundert dass er so lange durchgehalten hat.
Habe öfters mal reingeschaut, eher um ein nettes Gespräch zu führen, als etwas zu kaufen. Habe zwar im Laufe der Zeit schon 2 Gitarren bei ihm erworben, aber in den letzten Jahren führte er nur noch Gitarren aus dem Günstig Segment.
Ausser die Konkurenz der Großhändler machte ihm natürlich auch die Mindestabnahme der Hersteller zu schaffen. Er meinte um mit größeren Läden mithalten zu können und auch gehobene Gitarrenmarken anbieten zu können müsste er ca. 200.000 Euro investieren, die er über sein Haus absichern müsste. Bei etwas über 80.000 Einwohnern ist die zu erwartende Nachfrage aber zu gering um das Risiko einzugehen.
Generell bin ich ja auch dafür lokale Händler zu unterstützen, aber angesichts des enormen Kaufkraftschwundes ist es letzendlich eine Frage des Könnens. Ein Großteil des Geldes wird ja schon beim Einkauf von Lebensmitteln ausgegeben. Letzes Jahr habe ich noch für 1 Kg guter Kaffebohnen zwischen 16 und 17 Euro bezahlt. Wenn´s die mal im Angebot gab haben sie so um die 9,90 Euro gekostet. Heute zahle ich 17 Euro wenn´s die im Angebot gibt. Der Reguläre Preis liegt da dann bei bis zu 24 Euro pro KG. Meine Rente ist aber immer noch gleich.
Also bei aller Symapathie für die lokalen Läden. es scheitert zuletzt auch an der Machbarkeit.
Wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen. dass die letzten Läden schließen.

Gruss Ludwig

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 6:46 pm
von berndwe
Ich wollte jetzt nicht unbedingt eine Diskussion über die Konzentration im Einzelhandel anschieben, habe aber nichts dagegen wenn das in diesem Thread weiter diskutiert wird.

Eben war ich auf der Homepage das heute besuchten Ladens. Dort habe ich gelesen, dass sie sich auf B-Artikel spezialisiert haben, Ware mit kleinen Macken, die zu sehr günstigen Preisen angeboten werden. Der Vertrieb erfolgt insbesondere auch über Kleinanzeigen. Vielleicht ist das eine Marktnische, in der die „Kleinen“ noch etwas überleben können?

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 8:47 pm
von rwe
berndwe hat geschrieben:
Do Nov 27, 2025 6:46 pm
B-Artikel <...> Vertrieb erfolgt insbesondere auch über Kleinanzeigen. Vielleicht ist das eine Marktnische, in der die „Kleinen“ noch etwas überleben können?
Ich denke, dass ja.
Auch der Handel mit Gebrauchtinstrumenten kann so eine Nische sein. Nicht für einen großen Laden, aber für einen 1-oder-2-Personen-Laden kann es reichen.
In HH gibt es einen Laden, Guitar Nerds, der immer wieder mal tolle Sachen im Angebot hat, meine Haupt-Nylon habe ich auch daher, der stellt aber leider das aktuelle Angebot nicht (mehr, der frühere Besitzer hat es gemacht) im Netz vor.

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 9:40 pm
von jab
string hat geschrieben:
Do Nov 27, 2025 5:36 pm
Wie blöd muß man sein dann seine Händler nicht zu unterstützen. Wie blöd muß man sein nicht für Marktpluralität einzutreten wenn es doch im eigenen Intresse ist?!
Jab, ich meinte es kommt auf die Art der Kommunikation mit dem Kunden an. Da kann man mit "Blödheit" auch Kunden vergraulen.
Ich unterstütze die Musikgeschäfte hier seit Jahrzehnten.
Tja, der Ton macht die Musik und das sollte man als Verkäufer eigentlich wissen.

Gruß
Klaus
Das ist aus einem internen Rant unter Musikhauskollegen. Der würde sich so niemals gegenüber einem Kunden ausdrücken.
Aber darum gings ja nicht im Wesentlichen, sondern darum, dass der Musikinstrumentenhandel am Arsch ist, und zwar so richtig.
Ich hab auch schon Zeugs beim Thomann bestellen lassen, weil der Vertrieb nicht liefern konnte (Obwohl sie mir einen Extra-Rabatt eingeräumt hätten, weil der Thomann-Preis ... ehschonwissen.). Es ist halt wahnsinnig mühselig mit großen Läden konkurrieren zu müssen, weil in den Margen absolut nix drin ist (siehe oben beim Thema Shubb-Capo) und gleichzeitig Kunden auszuhalten, die einem unrechtmäßige Bereicherung vorwerfen, weil es eben teurer ist (sein muss!) als beim Thomann.
Aus diesem Grund hat ein Kollege seinen Laden in Bad Ischl wieder zugemacht, weil die Leut sich bei Einzelsaiten (!) über den Preis in Relation zum T. aufgeregt haben.
Das Musikhaus in Goisern ist auch weg, der Betreiber hat einen Raum an sein Haus angebaut und macht das jetzt von daheim, in einer Nebenstraße in Ischl, weil die Miete und der Ertrag einfach nicht mehr zusammengepasst haben.

Grüße,
Jab

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 10:55 pm
von Holger Hendel
Ich würde die Ausrichtung meiner Unternehmung nimmer vom Stimmungsbild von Einzelsaitenkäufern abhängig machen. Aber stimmt schon, wenn man unterm Strich gute Arbeit macht (und dazu muss man doch eigentlich nur 1 netter dude sein und keinen Blödsinn labern) und sich dennoch regelmäßig das Geschwurbel (...machst Du Thomannpreis?) von Kunden anhören muss, irgendwann hätte ich wohl auch keinen Schub mehr drauf.

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Do Nov 27, 2025 11:47 pm
von Gitarrenmacher
Ich habe als Modellbau-Fachhändler und als Kunde in Musikgeschäften beide Seiten erlebt.
Das Modellbaugeschäft als Einzelunternehmer im eigenen kleinen Lädchen habe ich sehr gerne gemacht, und ohne Mietkosten war das auch SEHR lukrativ.
Dann die GmbH, 200qm Ladenfläche, tiefes Sortiment, Fachberatung, zwei Gesellschafter mit Familie, 500.000DM Jahresumsatz, wenig Gewinn, Großhändlerverarsche und unglaublichen Assholekunden.
Nach zwei Jahren Notbremse wegen drohender Insolvenzverschleppung (Gesellschafterkonten überschuldet)
Blaues Auge, abgehakt, nie wieder. Und wer hat am Meisten gejammert, weil sie jetzt von Lüneburg nach HH fahren mussten um 2,50 beim Sekundenkleber zu sparen? Die Assholekunden.
Wir mussten uns Sprüche anhören, geht auf keine Kuhhaut.
Ich denke 1:1 übertragbar auf den Musikalienhandel.

Die andere Seite. Ich bei Musikhaus Andresen (Gibt´s auch nicht mehr)
"Was kost´n das AKG Mikro da."
"Hast doch schon längst bei Thomann gekuckt"
Portemonaie wieder eingesteckt. Dann eine Martin-Gitarre angeschaut, Mir einen unendlichen Scheiß über Tonholz und "den Spirit von Martin" angehört. Die konnten ja nicht wissen, dass ich gewisses Wissen habe.
Dann kam der Chef, mit dem ich eigentlich verhackstücken wollte, ob ich nicht mal 1-2 Gitarren in Komission geben könnte. Guten Tag gewünscht und den Laden nie wieder betreten(befahren)

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Fr Nov 28, 2025 7:28 am
von Rumble
Solche Inhaber dürfen ihren Laden meinetwegen gern gegen die Wand fahren.
So etwas braucht doch kein Kunde, oder? :aua:

Erinnert mich so ein bisschen an meine Zeit, in der ich viel mit den alt eingesessenen Fachhändlern im Bereich Unterhaltungselektronik gearbeitet habe. Die standen auch oft mit ihrem Phasenprüfer in der Tasche ihres weißen Kittels hinter ihrer Ladentheke und haben gejammert, dass kein Kunde kommt. Damals war Mediamarkt/Saturn "der Feind". ;-)

Andere betrieben unter gleichen Bedingungen extrem erfolgreiche Geschäfte.

Bevor ich dann irgendwann nur noch in der IT abgetaucht bin, war ich eine Zeit lang sehr viel als Verkaufs- und Produkt-Trainer unterwegs.
Da könnte ich Geschichten ohne Ende erzählen.

Das mit Elixier ist auch so eine Sache. Man kann mittlerweile auch als "kleiner Händler" direkt von Elixier selbst beziehen. Ich kenne auch den Vertriebsmensch. Es gibt lediglich einen Mindestbestellwert. Der ist realistisch und machbar. Wer den nicht stemmen kann, der ist so oder so gut beraten seinen Laden besser heute, als morgen dichtzumachen. Die Marge ist in der Tat nicht sehr hoch, aber jetzt auch nicht völlig daneben.

Die Händler, die am lautesten jammern, sind in der Regel auch die mit den geringsten kaufmännischen Kompetenzen.
Rücklagen? Liquidität? Für viele ein Fremdwort. ;-)

Man kann heute kein Musikgeschäft mehr "so wie früher" wirklich erfolgreich betreiben. Im Bereich Gitarren, Amps, etc. ist das aber auch heute noch durchaus möglich. Es gibt ja auch entsprechende Läden. Die bewegen sich allerdings eher in einer etwas exklusiveren Ecke und bedienen auch die entsprechende Kundschaft.

Re: Progressive Methoden der Kundengewinnung im Musikinstrumente Einzelhandel

Verfasst: Fr Nov 28, 2025 12:13 pm
von Klaus Guhl
Nach all dem, was ich hier gelesen habe, kann ich nur das Musikhaus Rimmel im Kempten bewundern. Als Flensburger komme ich da nur im Urlaub hin, aber wirklich nette Verkäufer und eine sagenhaft gute Auswahl erstklassiger Marken. Wie machen die das eigentlich? Auf jeden Fall richtig.