ruhe fehlt

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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saite
Beiträge: 345
Registriert: Mo Apr 25, 2005 1:06 pm
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Beitrag von saite »

Oh, hier sind aber gute Antworten gekommen!

Also: ( meine pädagogische Ausbildung läßt grüßen :D )
wichtig ist ein Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung. Beide Vertreter haben Recht. Die Sportler, sowie die die sich für Ruhe aussprechen.

Schaut Euch Kinder an. Sind sie gesund entwickelt, toben sie bei jeder Gelegenheit rum.
Und haben die, bei Erwachsenen selten gewordene, Gabe " Zeit zu vergessen". Können sich ganz in etwas versenken. Das meine ich mit "Urlaub im Kopf". Das klappt aber und das ist der Trick, nur wenn man pflichtenlos ist.
Kinder-Spiel ist IMMER freiwillig ! :idea:
Kinder werden stinksauer wenn man sie unterbricht, beim Legobauen oder so. Sie können gar nicht nachvollziehen warum jetzt schon wieder Arbeit dran ist. Sich so versenken zu können ist ein Geschenk. Uns passiert das oft auch, bei Tätigkeiten die uns wichtig sind. Dann tun wir diese Arbeit gern und sind stolz darauf.
Wenn wir uns dann auch körperlich betätigt haben fühlen wir uns oft wie befreit, eben ausgeglichen :D

Schönen Abend noch :D
Gruß Kerstin
Aläx
Beiträge: 265
Registriert: Di Mai 03, 2005 6:22 pm

Beitrag von Aläx »

Hallo Ursula

Ich kann dir nachfühlen. Ich habe jobbedingt teilweise Phasen wo ich richtig platt bin oder manchmal auch hochgepuscht. Wenn ich dann zu meiner Ruhe finden möchte dann geht das nicht auf Knopfdruck. Mein Job beinhaltet auch ein gewisses Mass an Gewalt die man nicht so einfach wegsteckt. Nichtsdestotrotz habe ich für mich ein paar Strategien entwickelt mit denen ich zumindest gut zurecht komme.
Ich mache Autogenes Training und auch Qui Gong sowie verschiedene Kampfsportarten. Aber manchmal bringt mir das einfach nichts weil mir die Ruhe für Meditation fehlt. Da bin ich wahrscheinlich noch nicht so weit. Aber seis wies sei. Ich spiele ja alle möglichen Arten von Gitarre und manchmal ist mir nach Heavy Metal manchmal nach Klassik und auch da habe ich Unterschiede . Manchmal möchte ich Albeniz und ein anderes mal Dowland. Was ich damit sagen möchte ist, dass du mal verschiedene Dinge versuchen solltest. Vielleicht geht es dir besser wenn du einfach mal entspannt eine gute Gitarren CD deiner Wahl anhörst und lass dich dabei nicht frustrieren sondern geniesse es. Gehe davon aus dass du das niemals so spielen kannst denn die Leute die das aufnehmen machen den ganzen Tag nichts anderes. Freue dich über die Tatsache dass du ein tolles Instrument gefunden hast das dir in der Regel viel Spass macht. Ich denke du hast genau wie ich oder jeder andere Gitarrist bestimmte Stücke die du beherscht und die dir Spass machen zu spielen. Zur Not streiche einfach über die leere Gitarrensaiten und geniessen den Klang.
Mich beruhigt das. Wenn ich keine Nerven oder Lust habe zu üben lasse ich es bleiben denn das produziert nur negative gedanken. Ich habe mir letztes Jahr so einen Chi-Maxx zugelegt.
Ich will keine Werbung für die Dinger machen aber mit hilft der ungemein wenn ich mal keine Energie oder Lust habe irgendein Chi Gong oder sonst was durchzuziehen. Mich beruhigt es wenn ich mich zehn Minuten von dem Ding bearbeiten lasse und mir dazu ne gute CD einschmeisse.

tschau Aläx
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Ursula
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Registriert: Fr Feb 18, 2005 8:56 am

Beitrag von Ursula »

@alle
Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Als ich gestern Nacht so um 22:30 nach Hause gekommen bin und noch kurz ins Forum geschaut und eure Antworten gelesen habe, hat mich das sehr berührt. Danke! Zu jedem Beitrag könnte ich ganz viel sagen. Das traue ich mich hier aber dann doch nicht, sonst mutiert RB's tolles Gitarrenforum zu einem Psychologieforum; vielleicht aber sind die beiden Dinge - Gitarre/Musik und Psychologie - ja auch gar nicht so weit voneinander entfernt.
wichtig ist ein Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung. Beide Vertreter haben Recht. Die Sportler, sowie die die sich für Ruhe aussprechen.
saite bzw. Kerstin hat mit dieser Feststellung sicher recht. Trotzdem denke ich, dass ich im Augenblick tatsächlich eher auf die Vertreter des Ruhekonzeptes hören sollte; der Gegenpol - Aktivität und Anspannung - sind bei mir eh dominant und kommen zu ihrem Recht. Aber es endlich einmal schaffen, nicht immer nur in Kategorien von Leistung, Arbeit, Disziplin etc. zu denken, das wär schon mal was.
Es kommt wohl nicht von Ungefähr, dass die Aussagen von erniecaster mir die letzten Stunden fast am meisten nachgegangen sind. Ich denke, es würde genau so kommen, wie erniecaster schreibt. Darum habe ich ehrlich gesagt auch etwas Angst davor, es umzusetzen...

Mal schauen. Und: ihr habt mir sehr geholfen. Danke!
Ursula
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