H?here Saitnelage - h?here Lautst?rke?

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chevere

Höhere Saitnelage - höhere Lautstärke?

Beitrag von chevere »

Hallo,

ich habe mir eine fast im Neuzustand befindliche Ryoji Matsuoka (41/320) bei ebay ergattert und die Saitenlage ist höher als bei meiner Kasuga (G-Modell).

Die Matsuoka ist deutlich lauter als die Kasuga.

Liegt das lediglich an der höheren Saitenlage, zumal beide Gitarren eine Zederndecke und Palisanderorpus haben. Auch die Abmessungen sind gleich.

Bei der Kasuga habe ich thomastik c-serie neu aufgezogen, bei der Matsuoka sind die Saiten ziemlich runter.

Der Sound gefällt mir ausgesprochen gut , da die Töne sehr artikuliert und präsenzreich vor allem in den Höhen rüberkommen.

Danke und viele Grüße
erniecaster

Beitrag von erniecaster »

Hallo!

Die Antwort ist: ja und nein.

Eine höhere Saitenlage führt zu etwas mehr Lautstärke und besserem Sound aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn es zu hoch wird, wird die Intonation schwierig.

Der Lautstärkeunterschied der beiden Gitarren KANN aber MUSS nicht daher kommen. Sind halt unterschiedliche Gitarren.

Gruß

Matthias
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RB
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Beitrag von RB »

Sehe ich auch so. Höhere Lautstärke kann auch an vielen anderen Faktoren hängen, beispielsweise, wie die Decke ausgearbeitet und beleistet ist. Dort können auch bei gleicher Matarialauswahl große Unterschiede liegen.

Stört Dich denn die Saitenlage, oder kann man sie gut bewältigen ?
Bernd C. Hoffmann
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Re: Höhere Saitnelage - höhere Lautstärke?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo chevere,

die Gitarre wird - so kenne ich es von Flamencogitarren - lauter, weil durch die höhere Saitenlage mehr Druck auf die Stegeinlage ausgeübt wird. Ich kann mir schlecht vorstellen, daß dies bei einer Westerngitarre anders ist. Natürlich kommt es auch, wie schon gesagt wurde, auf die Decke an. Auch das mit der Intonation wird gerne außer Acht gelassen. I. d. R. will man aber die Saitenlage nicht (zu) hoch haben.
Liebe Grüße
Bernd
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chevere

Beitrag von chevere »

Danke für die Antworten.

ich komme mit der höheren Saitenlage einigermaßen klar und hab mir noch ne gebrauchte Aria AW 200 (Stellstr.) zugelegt, die sich bauartbedingt, (Hals , Saienlage) vergleichsweise so anfühlt, als ob ich "auf Glatteis laufe". Griffwechsel gehen schneller (gerade bei Barrée- griffen).

Jedoch bleibe ich hier bei den hohen Saiten aber zu oft mit meinen Nägeln beim Zupfen hängen.

Tips zur Verbesserung sind willkommen.

Außerdem hab ich für einen git.-workshop angemeldet (werbung in acousticmusic catalog 2005, Beilage der aktuellen CD v. Akustik Gitarre) :

www.gitarreundnatur.de

in Erlbach/Voigtland (1. Voigtländer Gitarrenförderverein) ...kennt jemand den zweiten oder dritten...?

Als Dozenten sind vorgesehen peter finger, ian melrose (kenn ich), ansgar dälken, tobias burger, detlef bunk
08.09-11.09.05

könnt ihr mir was zu den dozenten sagen, ...kurzum taucht dat?

Grüße
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

chevere hat geschrieben: (..) Jedoch bleibe ich hier bei den hohen Saiten aber zu oft mit meinen Nägeln beim Zupfen hängen.

Tips zur Verbesserung sind willkommen (..)
Ich habe ein ähnliches Problem, wenn ich von einer sehr gut eingestellten Flamencogitarre auf eine Konzertgitarre "umsteige". Die Flamencas haben einen anderen Halswinkel und dadurch eine flachere Saitenlage auf dem Korpus. Ich gleiche das durch Veränderung des Angschlagswinkels der Hand zu den Saiten aus. Hierbei probiere ich immer etwas herum: z. B. Korpus leicht nach unten oder oben kippen, Handgelenk flacher oder steiler. Manchmal ändere ich auch zusätzlich den Steigungswinkel des Halses. Irgendwie komme ich damit immer ans Ziel. Probiere es einfach mal aus. Viel Spaß dabei!
Liebe Grüße
Bernd
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Aläx
Beiträge: 265
Registriert: Di Mai 03, 2005 6:22 pm

Beitrag von Aläx »

Hallo an Alle

Da ich sozusagen alle Arten der Gitarre spiele kann ich vielleicht auch noch was dazu beitragen.
Ich denke die Saitenlage bzw. Bespielbarkeit einer Gitarre ist enorm von Bedeutung.
Ich sags mal so, wenn ich ein Gitarrenbauer wäre dann würde ich alles dafür tun um dem Kunden ne Gitarre in die Hand zu drücken mit der er sich wohlfühlt.
Ich habe einige Gitarren jeglicher Art und ich lege sehr viel wert, dass sich die Dinger auch gut spielen lassen.
Denn wie sagte eine gute Freundin von mir die ne Menge Wettbewerbe gewonnen hat und sich erbbedingt alles leisten kann was an Gitarren auf dem Markt ist. Zitat: "Eine Gitarre ist wie eine Liebe, sie muss sich gut anfühlen".
Was ich damit sagen will ist, dass ich mir niemals eine höhere Lautstärke mit einer höheren Saitenlage "erkaufen" würde. Wenn die Gitarre das nicht hergibt was ich will dann muss ich entweder noch ein bisschen sparen oder auf andere Dinge zurückgreifen (es gibt inzwischen gute Akkusti kverstärker die das gut hinbringen).
Aber um zum Abschluss noch mal zu deiner Problematik zurückzukommen.
Vielleicht liegts ja auch daran, dass die Gitarren einer völlig verschiedenen Preisklasse angehören. Ich habe z.B. drei Gitarren aus dem Klassikbereich wobei die teuerste bei ungefähr 5000 die zweitteuerste bei cirka 1500 und die günstigste bei cirka 600 Euro liegt. Da ist natürlich ein Unterschied auch in der Lautstärke und nicht wegen der Saitenlage.

tschau Aläx
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