Nervosit?t / Emotionalit?t beim "Auftritt"

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Benutzeravatar
ralphus
Beiträge: 3355
Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
Wohnort: Big Jack Village - Germany SH
Kontaktdaten:

Nervosität / Emotionalität beim "Auftritt"

Beitrag von ralphus »

Hallo,

Angeregt durch diesen Faden habe ich folgende Frage:

Wie bekommt Ihr beim Vorspielen Eure Emotionen in den Griff?

Ich werde zu meiner eigenen Hochzeit diesen Titel als Überraschung (auch für meine Zukünftige) vorsingen.
DU BIST SO WUNDERVOLL
(you are so beautiful)

du bist so wundervoll zu mir
du bist so wundervoll zu mir
du warst hier.
wie deine liebe leuchtet -
so find ich heim zu dir.
du bist so wundervoll zu mir.

wie du mich angesehen hast, vorhin.
und daß du mich einfach nimmst, wie ich bin,
wie ich bin...

du bist mein weg,
wenn ich ins schleudern komm.
und dafür dank ich dir

du bist so wundervoll zu mir

Vorab gibt es eine launige Rede mit 5 Gründen warum wir nicht heiraten, mit der Überleitung warum ich meine Frau heirate, und dann folgt das Lied.

Allein im stillen Kämmerchen bekomme ich es schon ganz gut hin. Gestern habe ich es das erste mal vor den fast erwachsenen Töchtern meiner Frau vorgetragen bzw. versucht vorzutragen.

Schon bei den ersten Takten haben die beiden Mädels geschnöft und geheult, so dass mich meine eigene Emotionalität eingeholt hat und ich nur noch spielen und nicht mehr singen konnte.

Ich denke mal das von den 50 Gästen der Hochzeitsgesellschaft 25 das Potential haben ebenfalls beim Vortrag zu heulen.

Also meine Frage wie schaffe ich es in so einer Situation mich nicht anstecken zu lassen und selbst anfangen zu heulen?

Maßnahme 1. Keinen Blickkontakt zum Publikum. Das schaffe ich sowieso nicht, das ich auf die Noten/Tabs/Text schauen muss.

Weitere Ideen?
Viele Grüße

ralphus
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 11973
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Re: Nervosität / Emotionalität beim "Auftritt"

Beitrag von Holger Hendel »

ralphus hat geschrieben: Also meine Frage wie schaffe ich es in so einer Situation mich nicht anstecken zu lassen und selbst anfangen zu heulen?
Hey ralphus,

Maßnahme 1 ist schon sehr gut und dürfte auch einigen Effekt haben. Ansonsten ist es schwer, hier etwas vorweg zu nehmen, wie ich finde. Viele Möglichkeiten hast Du eh nicht, da Du ja nicht wirklich weißt, wie die konkrete Situation auf Dich wirken wird (--> kann ja durchaus sein, dass Du gar keine Aufnahmefähigkeit für´s "Drumherum" haben wirst, da Du so konzentriert am Musizieren bist...und schon ist´s vorbei und überstanden) / (Klaro, Du könntest mit dem Rücken zum Publikum spielen... ;) ). Und selbst wenn Du nur noch spielen und nicht mehr singen kannst- ja mei, das wäre doch bei´nem Livevortrag sehr sympathisch, ich jedenfalls fände es cool weil echt.

Bei allgemeiner Aufregung vor´nem Vorspiel- ich spiele meist zu wesentlich unbedeutenderen Anlässen, in Kneipen, auf Geburtstagen usw.- ein, zwei Bierchen, eine Pfeife, etwas Gemütlichkeit, in Kneipen gerne eine Currywurst...tja, und dann los.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
OldPicker
Beiträge: 4637
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:04 pm

Beitrag von OldPicker »

Tja, das kenne ich sehr gut.

Ich habe - wie ich ja schon schrieb - meiner Silberbraut das Lied von Kieran Goss vorgesungen. Gar nicht einfach, da sie mich bis zu diesem Tag noch nie singen hörte ( andere übrigens auch nicht ). Ich habe immer schön geübt, wenn sie nicht da war.

Als ich dann das Mikro vor mir hatte, und die zahlreichen Gäste gespannt auf meine Ansage warteten, konnte ich keine Saite greifen. Da half der ( aus medizinischen Gründen eingenommene ) Cherry auch nichts.

Ich hab es dann im ersten Anlauf auch verpatzt. Nach zwei falschen Tönen auf der Gitarre ( und das mir ) habe ich einfach noch einmal neu angefangen. Ich habe mich dann irgendwie durch das Lied gewimmert.

Du siehst, Du hast nicht allein das Problem in einer solchen Situation. Da hilft nur "Kopf hoch" und durch. Auch wenn es die "längsten paar Minuten" des Abends werden :wink:
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
_______________________________________________
Benutzeravatar
ulf
Beiträge: 231
Registriert: Di Feb 20, 2007 4:50 pm
Wohnort: Jettenbach

nervosität

Beitrag von ulf »

Hallo Ralphus,

ich möchte dir einmal einen anderen Ansatz für deinen Auftritt näher bringen:
Nichts finde ich schlimmer als jemanden, der gegen seine Stimmung und den Zauber des Momentes versucht, seine Nummer durchzuziehen.
Wenn du mitten im Stück heulst - wunderbar !!!
Wenn du dich vor Aufregung verspielst - Was soll´s !!!
Spiel wieder weiter, ganz normal. Musiker, die sich dann noch für ihre Fehler entschuldigen, finde ich nervig. Jeder kann doch Fehler machen.
Der Spaß und die Gesamtstimmung sind doch entscheidend, lebendige Menschen von denen einer gerade Musik macht.
Das was du fürchtest, das alle gerührt sind einschließlich dir ist doch das Schönste, was passieren kann. Auch wenn dein Liedvortrag dabei etwas aus den Fugen gerät.

Nur Mut !

Ulf
Stanford RD-5V
Alhambra J-4
Go Grande Walnut Reisegitarre
Benutzeravatar
clone
Beiträge: 2074
Registriert: Di Okt 09, 2007 11:57 am
Wohnort: Berlin

Re: nervosität

Beitrag von clone »

ulf hat geschrieben:Hallo Ralphus,

ich möchte dir einmal einen anderen Ansatz für deinen Auftritt näher bringen:
Nichts finde ich schlimmer als jemanden, der gegen seine Stimmung und den Zauber des Momentes versucht, seine Nummer durchzuziehen.
Wenn du mitten im Stück heulst - wunderbar !!!
Wenn du dich vor Aufregung verspielst - Was soll´s !!!
Spiel wieder weiter, ganz normal. Musiker, die sich dann noch für ihre Fehler entschuldigen, finde ich nervig. Jeder kann doch Fehler machen.
Der Spaß und die Gesamtstimmung sind doch entscheidend, lebendige Menschen von denen einer gerade Musik macht.
Das was du fürchtest, das alle gerührt sind einschließlich dir ist doch das Schönste, was passieren kann. Auch wenn dein Liedvortrag dabei etwas aus den Fugen gerät.

Nur Mut !

Ulf
Ja, zumindest psychologisch ist das eine ganz gute Idee. Du könntest versuchen, dir innerlich die Freiheit zu nehmen Fehler zu machen oder zu unterbrechen. Das befreit einen dann etwas von dem Druck und häufig geht es dann lockerer und man braucht die Freiheiten gar nicht nutzen... .

Fall das irgendwie in Frage kommt, wäre ein Mitmusiker als Unterstützung auch nicht schlecht. Der/Die müsste aber dein volles Vertrauen besitzen, da darf dir eine Schwäche nicht peinlich sein, sonst erhöht sich eher der Druck, als das es hilft. Und die Person könnte/sollte sehr dezent mitwirken, vielleicht nur am Anfang zum ´reinkommen` und falls es mal einen Hänger gibt... .

Ach so, und gar nicht groß ankündigen. So kannst du es, wenn du dich nun überhaupt nicht danach fühlst, schlicht ganz lassen.

Wann ist es denn soweit? Viel Glück!
Benutzeravatar
Sperris
Beiträge: 2933
Registriert: Mi Feb 23, 2005 9:42 am
Wohnort: MS/WAF

Beitrag von Sperris »

Im stillen Kämmerlein und unter Beobachtung ist schon was anderes. Ich würde das Stück vorab schon mal Freunden vorspielen, damit Du lernst, mit der Situation umzugehen. Auch mitschneiden des Stückes hilft, weil es auch eine Situation ist, in der Du dich nicht verspielen darfst.

Ansonsten immer schön locker bleiben. Das Publikum ist Dir wohlgesonnen, freut sich auf Deinen Vortrag und respektiert Deinen Mut!

Ich übe immer wie doof. Ich spiele das Stücjk immer und immer wieder und spiele es auch auf Gedeih und Verderb durch, komme was wolle.

Dann übe ich das Stück an jeder beliebigen Stelle anzufangen. Manche Passagen kann ich zu Beginn nur im Zusammenhang spielen. Und verspielen ist nicht schlimm, aber mitten im Stück abbrechen und an andere Stelle wieder neu anfangen ist für mich der Gau. Dabei hilft es mir oft, das Stück langsamer zu spielen und genau zu analysieren, was ich da eigentlich mache.

Anschließend spiele ich das Stück in verschieden Tempi. Deutlich zu langsam und viel zu schnell!

Dannach fühle ich mich wohl mit dem Stück und es gibt keinen Grund mehr nervös zu sein! Wenn ich mich bei einem Stück unsicher oder unwohl fühle, dann lasse ich es! Wenn Du dich aber sicher fühlst, hast Du alles getan, was in Deiner Macht steht. Du kannst nur Dein Bestes geben!

Viel Erfolg, das wird schon!

BTW: 95% der Fehle, die Du hörst wird Dein Publikum nicht registrieren, ausser Du signalisierst den Fehler zusätzlich mit einem kritischem Blick, Kopf schütteln etc.. Also immer schön Lächeln, auch wenn Du dich mal verhaust!

Und noch was: In Stresssituationen ziehen wir alle die Schultern hoch und pressen die Zähne zusammen. Oder umgekehrt, hochgezogenen Schultern und Zähne zusammenbeissen bedeuten Stress! Will heißen: Schultern bewußt nach unten und Unterkeifer bewußt locker!


Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
Benutzeravatar
ralphus
Beiträge: 3355
Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
Wohnort: Big Jack Village - Germany SH
Kontaktdaten:

Beitrag von ralphus »

Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten.

Holger (--> kann ja durchaus sein, dass Du gar keine Aufnahmefähigkeit für´s "Drumherum" haben wirst, da Du so konzentriert am Musizieren bist...und schon ist´s vorbei und überstanden)
Das hoffe ich, wird aber schwer, da meine Gedanken sich immer wieder am Text festsetzen und dann Assoziationen kommen, die aus unserer Geschichte zu dem Text passen.


Es ist klar, dass der Anspruch es perfekt machen zu wollen, den Stress noch erhöht und dadurch eher mehr "Fehler" passieren. Das ist es gar nicht bei mir. Es läuft eher der Film ab, was ich durch den Vortrag bei meiner Frau emotional losstoße und dadurch werde ich mit reingezogen.

Letztendlich will ich das ja Emotionen erzeugen, aber ich möchte eher vermeiden, dass die Emotionen losgestoßen werden, nur weil der da vorne von seinen eigenen Emotionen überwältigt wird und nichts mehr hinbekommt. Das die Stimme mal für eine Phrase wegbleibt oder ich mich verspiele sehe ich nicht als so schlimm an.

Ich bin jetzt dabei mein Üben mit mehr Stress zu versehen und lasse deswegen einfach mal einen Aufnahme mit dem internen Mikro meines Rechners mitlaufen. Das zwingt mich mich noch mehr auf die Musik zu konzentrieren. Wer es sich mal antun möchte, ich habe es mal hier hochgeladen: http://www.frenzel-training.de/Musik/Du ... rvoll3.mp3 (vielleicht habt ihr noch den einen oder anderen Tipp? So nach dem Motto lasse es lieber ;-)

Ausserdem versucht ich kurz vor den "kritischen" Stellen an "Bundesliga" oder an "Autobahn" zu denken, das hilft mir, dass die o.a. Assoziationen nicht kommen und ich eher weitermachen kann.

clone ....wäre ein Mitmusiker als Unterstützung auch nicht schlecht.
Hatte ich auch schon gedacht. Wir haben einen Kalvierspieler, der es machen könnte und wahrscheinlich auch machen würde, aber da ich kein Tempo halte/halten kann/will, wäre das noch mehr Stress für mich.

Wann ist es denn soweit? Viel Glück!
Am 30.08. gegen 19:30 (fürs Daumen drücken ;-) Vielen Dank

Grüße
Viele Grüße

ralphus
Benutzeravatar
ulf
Beiträge: 231
Registriert: Di Feb 20, 2007 4:50 pm
Wohnort: Jettenbach

nervosität

Beitrag von ulf »

Hallo Ralphus,

das klingt ganz gefühlvoll und liebenswürdig "unperfekt".
Die Tränen deiner Töchter sprechen da für sich.

Kleine Anregungen zum gesanglichen Stil:
Weniger nasal singen, mehr durch den offenen Mund bringt noch mehr rüber.
An einigen Stellen nicht auf die Konsonanten am Ende singen, sondern die Vokale einen Tick länger halten. z.B. bei ... biiin statt binnnnn.

Aber soviel nur am Rande.
Du machst das gut.

Ulf
Stanford RD-5V
Alhambra J-4
Go Grande Walnut Reisegitarre
Benutzeravatar
ralphus
Beiträge: 3355
Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
Wohnort: Big Jack Village - Germany SH
Kontaktdaten:

Beitrag von ralphus »

Sperris ...In Stresssituationen ziehen wir alle die Schultern hoch und pressen die Zähne zusammen. Oder umgekehrt, hochgezogenen Schultern und Zähne zusammenbeissen bedeuten Stress! Will heißen: Schultern bewußt nach unten und Unterkeifer bewußt locker!
ulf ....Kleine Anregungen zum gesanglichen Stil:
Weniger nasal singen, mehr durch den offenen Mund bringt noch mehr rüber.
An einigen Stellen nicht auf die Konsonanten am Ende singen, sondern die Vokale einen Tick länger halten. z.B. bei ... biiin statt binnnnn.

Danke für diese Tipps. Das mit dem nasal Singen war mir nur dadurch aufgefallen, dass es sich "komisch" anhört. Ich wusste nicht was der Grund war. Ich werde darauf achten mehr durch den "Mund" zu singen. (Hat vielleicht auch mit den angezogenen Schultern zu tun.)
Viele Grüße

ralphus
Hubert
Beiträge: 518
Registriert: Di Aug 29, 2006 7:19 pm

Beitrag von Hubert »

ralphus hat geschrieben: Am 30.08. gegen 19:30 (fürs Daumen drücken ;-) Vielen Dank

Grüße
Ich drücke !!!!
Alles andere ist gesagt.
Was meinste wohl wie schön der Moment danach ist !!!
Und das erste Bier danach geht runter wie Öl.
Anerkennende Blicke, Schulterklopfen usw.
Und Deine Frau....................... :wink:

Also Toi, Toi, Toi wird schon !!

Und alles Gute für Eure gemeinsame Zukunft !!


Gruß
Hubert
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20118
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Ich muß stören. Wäre ich auf eine Hochzeit eingeladen und würde erleben, daß der Bräutigam ein gefühlvolles Lied der oben zitierten Art singen würde, wäre ich schon leicht peinlich berührt und würden die Beteiligten dann vor Rührung über sich selbst auch noch heulen, wäre es zu Weglaufen.

Wenn der potentielle Sänger dann auch noch nach Möglichkeiten fragt, wie man die Gefühlsaufwallungen beherrschen könne, also erkennbar wird, daß er sein Vorhaben selbst als Streß empfindet, stellt sich mir immer deutlicher die Frage: Warum das Ganze ? Wozu eine Erklärung intimster und persönlichster Art auf eine solche Weise in die Öffentlichkeit ziehen, und damit eine Hochzeit, die eigentlich eine Versammlung mit dem Tenor ist, dem Paar alles Gute zu wünschen und zu feiern, mit einer derartigen Sache behelligen ? Warum sich selbst derart beladen und belasten an einem solchen Tag ?

Ich würde soetwas ums Verrecken nicht tun. Liebeserklärungen - und dazu zähle ich nach den Vorreden auch dieses Lied - gehören nach meinem Geschmack zwischen zwei Personen ausgesprochen und nicht auf eine Bühne gehoben. Ich weiß, der Zeitgeist mag es anders sehen, man erklärt sich ja inzwischen sogar im Fernsehen schluchzend die Liebe, aber auf den Zeitgeist höre ich selten.

Mein Beitrag mag gemein erscheinen, aber ich möchte meine Überlegungen dennoch zu bedenken geben.
Benutzeravatar
OldPicker
Beiträge: 4637
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:04 pm

Beitrag von OldPicker »

Hallo Reinhard,

sicher, wenn Du es mit einem öffentlichen Auftritt im AWD-Dome, einem Privatsender oder einer Presseveröffentlichung in einem Boulevardblatt oder so gleichsetzt.

Hier geht es aber doch speziell um einen eher engen familiären Kreis von Verwandten und Freunden. Da halte ich eine kleine zusätzliche musikalische Bezeugung inniger Zuneigung für nicht unpassend, zumal die Anwesenden ja alle darum wissen.

Bei mir war es eine kleine Überraschung, die mit der Übergabe eines speziellen silbernen Anhängers ( in den der Titel des Lieds graviert war ) verbunden war. Und - alle Anwesenden fanden das überhaupt nicht unpassend oder peinlich.

Aber auch mir kommt ein Gefühl der Peinlichkeit hoch, wenn ich an die von Dir zitierten Fernsehdokus denke. "Bauer sucht Frau", "Gräfin gesucht", das neue Ding mit dem "Blind Date" und besonders dieser Castingmüll auf MTV ( oder VIVA? ), wo sich drei oder vier Schnatterzicken um so einen Machotypen bemühen, sind weitere Beweise dafür, auf welchem Niveau sich so mancher Zuschauer und einige Fernsehanstalten bewegen. Aber genau solche Sendungen haben eigentlich - meinem Dafürhalten nach - nichts mit einem Ständchen für die Liebste zu tun.

Viele Grüße aus Bremen,
Dieter
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
_______________________________________________
notenwart
Beiträge: 4285
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Beitrag von notenwart »

ich hab´s mir nicht getraut, so zu sagen wie Reinhard, stimme ihm aber zu.
Die Erklärung der Liebe und der romantische Moment kann ganz schön daneben gehen, wenn Du Dir selbst unsicher bist, Dich verspielst etc.
Eure Ehe wird nicht besser oder schlechter in Abhängigkeit von der auf der Hochzeitsfeier von Dir initiierten Tränenanzahl.
Sing es ihr im Mondschein in einer Sommernacht - zu zweit. Oder wenn es eben die Situation hergibt auch im Kreis von Freunden
Gerrit
Beiträge: 1158
Registriert: So Jan 29, 2006 1:45 pm

Beitrag von Gerrit »

Ich sehe es auch eher wie Reinhard und Thomas...

Das ist in trauter Zweisamkeit sicher viel romantischer und passender...vielleicht ja am Hochzeitstag sobald man abends oder nachts dann alleine zusammen ist....

Aber, jeder sollte es so machen wie er es möchte. Nur, wer das Publikum möchte, wird sich eines gewissen Stressfaktors sicher nicht wehren können, vor allem in einer solch speziellen Situation.
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Benutzeravatar
ulf
Beiträge: 231
Registriert: Di Feb 20, 2007 4:50 pm
Wohnort: Jettenbach

nervosität

Beitrag von ulf »

Klar, steigt die Aufregung in der Öffentlichkeit.
Durch die spezielle Situation steigt die Energie an.
Das kommt nach meiner Erfahrung aber auch der Liebeserklärung zugute. Die kommt einfach stärker rüber als zu zweit.
Im stillen Kämmerlein oder in der Öffentlichkeit - Hauptsache Mann tut es!
Ich habe hier keine mediengeile Einstellung gesehen, sondern lautere Absichten.
Deshalb finde ich das eine gute Idee.

Gruß

Ulf
Stanford RD-5V
Alhambra J-4
Go Grande Walnut Reisegitarre
Antworten