(OT) Aus dem Leben eines "Outlaws"(?) - ?hhm Freel

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Benutzeravatar
guitar-hero
Beiträge: 2587
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:34 pm
Wohnort: Hattingen Town

(OT) Aus dem Leben eines "Outlaws"(?) - ähhm Freel

Beitrag von guitar-hero »

Aus dem Leben eines "Outlaws"(?) - ähhm Freelancers.

Moin Akustiker,
ich muss gerade einfach mal Dampf ablassen.

"Kunde": "Auf meiner Homepage klappt "xyz" nicht, ich habe davon keinen Dunst, kann mir jemand helfen?"

Ich: "Dir kann geholfen werden." (und mache mich einfach ran, teste stundenlang rum, löse das Problem und stelle es ihm zur Ansicht ins Netz.)
Ich: "Schau Dir bitte mal diese Möglichkeit an."

Kunde: [findet das wohl gut, kopiert den Code, stellt ihn auf seiner Seite ins Web!]

Ich: [schick ihm ne mail und sag, wenn's denn gefällt, kostet es 120,-]

Kunde: [schluckt, schweigt, Stunden später eine eMail: ... bla, bla, bla, ... ich nix einverstanden, bla, bla ...Du hättest mir erst mal ein Angebot machen müssen, für die Behebung eines Bug viel zu teuer, mein System-Administrator kostet mich nur 25,- die Stunde, ... ich zahl Dir 75,- ...

Gezz sacht dochma ernsthaft:

Sicher hätte ich vorher nochmal ein "Angebot" machen müssen und den "normalen" Geschäftsweg einhalten müssen. Doch für 120,- Öro ??
Das sagt mir jemand, der selbst 4 Leute in Brot und Lohn hat.

Ich bin dann darauf eingegangen, weil ich weiss, das ich formal "Mist gebaut" hatte.

Am liebsten hätte ich verlangt: "Nimm bitte das (endlich funktionierende) Script wieder aus dem Netz und wir vergessen diesen Kontakt."

Gezz sacht dochma ernsthaft:
Spinnen die alle, die Römer, oder spinne nur ich?
________________________________________________________________
"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
Benutzeravatar
hobbit
Beiträge: 571
Registriert: Sa Feb 12, 2005 1:24 pm
Wohnort: Dueren

Beitrag von hobbit »

Hallo Guitar-Hero!

Sorry aber der Fehler lag wirklich auf Deiner Seite. Bin jan nun auch auf dieser Branche (Trainer und Sysadmin) allerdings der Freelancer Part laeuft bei mir so nebenbei.
Ruft mich vor kurzem ein Nachbar an ob ich nicht mal sein WLAN checken koennte. Da IT ja keine wirklich Arbeit ist, kann ich das ja mal so nebenbei machen. Darauf habe ich nun wirklich keinen Bock.
Ich mache das dann so: Da ich als Freelancer keinen MWSt ausweise, erwaehne ich dann immer: "kein Problem aber leider kann ich keine MWSt ausweisen ob das denn ein Problem sei". So hat der Kunde/Nachbar auch noch einen Ausstieg und die Sache ist geklaert.
Der benannte Nachbar hat etwas geschluckt (hoerte sich so an) aber wollte das trotzdem haben. Ich habe dann seine Sachen durchgesehen, noch etwas empfohlen und eine Rechnung ausgestellt.

Also vorher klaeren hat sich bei mir bewaehrt, muss aber zugeben das habe ich auch erst durch draufzahlen gelernt.
BR

Dirk

Lakewood M54-CP (2004), Ricardo Sanchis Caprio 2F-05
Benutzeravatar
guitar-hero
Beiträge: 2587
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:34 pm
Wohnort: Hattingen Town

Beitrag von guitar-hero »

hobbit hat geschrieben: ...
Da IT ja keine wirklich Arbeit ist, kann ich das ja mal so nebenbei machen. ...
* gequältes Lachen* :?

Moin Dirk,

ja so sehen manche Zeitgenossen das wirklich.

Ich weiss ja selbst, dass ich mir da ein Eigentor geschossen hab. :(

Doch Du hast es mit Deiner o. g. Aussage wirklich auf den Punkt gebracht.
Wenn die Leute sich ihre Wohnung anstreichen lassen oder ihr Auto in die Werkstatt bringen, ist alles in Ordnung.
Doch wehe, sie können die Leistung nicht "greifen".

Ich muß schon wieder schmunzeln, fällt mir doch gerade ein alter Schlager ein: "Das bisschen Haushalt ... sagt mein Mann, ..." :wink:

Oder frei nach Jürgen von der Lippe: "so isset!"

Jedenfalls danke für's Verständnis. :)
________________________________________________________________
"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
Benutzeravatar
thust
Beiträge: 2444
Registriert: Mi Feb 16, 2005 9:36 am
Wohnort: Rieder/Harz
Kontaktdaten:

Beitrag von thust »

Hab schon mal ne ganze Website für umsonst gebaut, mit mehreren Fototerminen, Modem mal schnell anschließen, Drucker reparieren.....
Kunde war mein Nachbar, alles per Handschlag vereinbart, nur bezahlt hat er nicht.
Seit dem grüße ich einen Nachbarn weniger. :twisted:
Benutzeravatar
OldPicker
Beiträge: 4637
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:04 pm

Beitrag von OldPicker »

thust hat geschrieben:Hab schon mal ne ganze Website für umsonst gebaut, mit mehreren Fototerminen, Modem mal schnell anschließen, Drucker reparieren.....
Kunde war mein Nachbar, alles per Handschlag vereinbart, nur bezahlt hat er nicht.
Seit dem grüße ich einen Nachbarn weniger. :twisted:
für solche Mitmenschen habe ich den Begriff Aspirant für spontan-ambulantes Keulen in mein Vokabular aufgenommen :twisted:

@Gitarrenheld:
Mensch Werner... Formal sicher nicht ganz so gelungener Geniestreich. :roll: Trotzdem gehört Dein Klient zur Gruppe der arroganten Säcke, die vermutlich Dein Werk ( wenn Du denn alle Regeln richtig angewendet hättest ) von vorn bis hinten angemeckert hätten und Dir weitere kostenfreie Nachbesserungen nach ihren Wünschen aus dem Ärmel versucht hätten zu leiern ( Oh Gott, das muss ich jetzt selbst noch einmal korrekturlesen... ).

Also mach Dir da nix draus, vielleicht hast Du so mehr verdient :wink:

Es grüßt Euch der
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
_______________________________________________
Benutzeravatar
guitar-hero
Beiträge: 2587
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:34 pm
Wohnort: Hattingen Town

Beitrag von guitar-hero »

OldPicker hat geschrieben:
@Gitarrenheld:
Mensch Werner... Formal sicher nicht ganz so gelungener Geniestreich. :roll: Trotzdem gehört Dein Klient zur Gruppe der arroganten Säcke, die vermutlich Dein Werk ( wenn Du denn alle Regeln richtig angewendet hättest ) von vorn bis hinten angemeckert hätten und Dir weitere kostenfreie Nachbesserungen nach ihren Wünschen aus dem Ärmel versucht hätten zu leiern ( Oh Gott, das muss ich jetzt selbst noch einmal korrekturlesen... ).

Also mach Dir da nix draus, vielleicht hast Du so mehr verdient :wink:

Moin Dieter,

schön Dich mal wieder zu "hören". ;-)
Meine letzte mail ging wohl irnxwie unter?
bis die Nächte
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20115
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Man sollte dem Nachbarn schlicht und ergreifend eine Rechnung schreiben. "Entsprechend unserer Vereinbarung erlaube ich mir, meine Leistung wie folgt zu berechnen". Mal mahnen und dann den Mann bei der zuständigen Staatsanwaltschaft wegen Eingehungsbetruges anzeigen. Das nennt man unter Staatsanwälten die "Zwangsvollstreckung durch die Staatsanwaltschaft".
Waufel
Beiträge: 343
Registriert: Do Mär 03, 2005 12:30 pm

Beitrag von Waufel »

Ich seh das wie RB, gnadenlos vorgehen.
Er hat die Leistung bestellt und vor allem auch genutzt! Also ist er zahlungspflichtig. Im Übrigen "muß" man kein Angebot abgeben! Nur wenn es gewünscht/gefordert ist. Das hat er ja wohl nicht ausdrücklich getan, oder?
Im Übrigen gelten immer noch Veträge per Handschlag! Sind halt nur schwer zu beweisen.

Ansonsten ist es mit solchen Leistungen wie in der Musik, man sieht sie nicht und auch nicht was dahintersteckt.
Allerdings muß ich auch sagen, ich habe keinerlei Verständnis für Stundensätze über 80/90€ und mehr, sind mMn durch nichts zu rechtfertigen! Vor allem einer der Gründe für unsere Wirtschaftsschwäche.

Gruß Waufel
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich sehe es auch so wie rb, hatte selbst auch eine Internetfirma. Allerdings halte ich Stundensätze von 90 Euro und mehr in der IT durchaus für gerechtfertigt, weil an den Dienstleistungen oft eine sehr hohe Verantwortung des Leistungsgebers dahintersteht. Aber es hängt auch von der Art der Arbeit ab, die gefordert wird. Im übrigen finde ich, daß Guitar Hero sich korrekt verhalten hat. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt, kann sich vorher darüber informieren, was sie kostet. Wenn der Kunde mit der Rechnung nicht zufrieden ist, dann hat er eben gelitten. Für eine Skriptkorrektur - auch gerade für jemand, den man kennt - sollte man 120 Euro über haben.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Waufel
Beiträge: 343
Registriert: Do Mär 03, 2005 12:30 pm

Beitrag von Waufel »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Ich sehe es auch so wie rb, hatte selbst auch eine Internetfirma. Allerdings halte ich Stundensätze von 90 Euro und mehr in der IT durchaus für gerechtfertigt, weil an den Dienstleistungen oft eine sehr hohe Verantwortung des Leistungsgebers dahintersteht. Aber es hängt auch von der Art der Arbeit ab, die gefordert wird. Im übrigen finde ich, daß Guitar Hero sich korrekt verhalten hat. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt, kann sich vorher darüber informieren, was sie kostet. Wenn der Kunde mit der Rechnung nicht zufrieden ist, dann hat er eben gelitten. Für eine Skriptkorrektur - auch gerade für jemand, den man kennt - sollte man 120 Euro über haben.
Servus Bernd,

das mit der Verantwortung bezweifle ich aber heftigst!!

Gerade in dieser Branche gibt es so gut wie keine Gewährleistung, da ist der Kunde Tester! Sorry, aber so ist es! Versuch mal Schadenersatz bei einem durch Programmfehler entstandenem Schaden geltend zu machen! Du verlierst auf ganzer Ebene!
Selbst durchexerziert!
Mein Fakturierungsprogramm hat MWst falsch berechnet! Dadurch kam es bei einer Steuerprüfung zu Steuernachzahlungen in 6-stelliger Höhe! Ich bin Pleite, und die Firma hat auch noch den Prozess gewonnen!

Vergiss es: Verantwortung gleich "Null"!

Ich kann froh sein, dass die Richter mich nicht noch wegen Steuerhinterziehung verknackt haben.

Anderes Beispiel: Gates! Was ist den mit den virusanfälligen Windowsprogrammen, Fehler über Fehler! Gates ist fein raus, die Schäden tragen andere!

Stundensätze von 90€ sind in absolut keinem Beruf gerechtfertigt, solange nicht "sehr" teure Technik dahinter steckt!

Gruß Waufel
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20115
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Die Gewährleistung ist schon da, die Frage ist nur, wie weit sie geht. Normalerweise auf Nacherfüllung oder Ersatzlieferung. Schadensersatz für die nicht richtige Leistung kommt nach Fristsetzung in Betracht. All diese Ansprüche, die auch ohne ein Verschulden der anderen Seite greifen, beziehen sich aber nur den Vertragsgegenstand.

Was ist aber mit Schäden, die über die Sache hinausgehen, wie beispielsweise Vermögensschäden als Folge eines mangelhaften Produkts ? Diese Frage stellt sich insbesondere bei Vermögensschäden, die ja oft ein Vielfaches des Produktwertes ausmachen können. Da greift nur eine verschuldensabhängige Haftung. In diesem Fall besteht das Problem, dem Gegner ein solches Verschulden nachweisen zu müssen. Dieses rechtliche Problem besteht bei jedem Produkt.

Wenn ich mal fragen darf: Das Programm hat die Ust falsch (wohl zu niedrig) berechnet, es wurde zu wenig abgeführt und nun ist man drauf gekommen, vielleicht im Rahmen einer Betriebsprüfung. Dann will das Finanzamt das Geld haben und wie die Finanzämter so sind, machen die lieber eisenhart ein Unternehmen kaputt, als auch nur eine Stundung und Abstottern zu gewähren. Jetzt will das Finanzamt also die Umsatzsteuer haben, die es - wäre das Programm mangelfrei gewesen - ohnehin bekommen hätte. Da besteht das Problem dann darin, worin der Schaden bestehen soll. Wenn man Schaden als Vergleich der tatsächlichen Vermögenslage mit einer gedachten Vermögenslage auffaßt, wie sie ohne ein schädigendes Ereignis vorgelegen hätte, ist das nicht ganz einfach.
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5581
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von H-bone »

Waufel, ich kann deine Wut, denke ich, ganz gut verstehen !

Aber: Du sprichst von einer Fakturierungs-Software, die mit Sicherheit durch den User in sämtlichen relevanten Faktoren konfigurierbar ist (sein muss). Wie kann ein Entwickler des Mainframe Programmes die Verantwortung für einen falsch eingegebene Mehrwertsteuer-Faktor übernehmen ? Ich denke das ist ein sehr schwieriges Terrain.

Es klingt auch ein bisschen so als wolltest du alle IT-Leute und Software-Entwickler als verantwortungslose Gesellen darstellen. Nix für ungut, hast du dich mit der Materie mal richtig befasst ?? Selbst wenn ein Entwickler die Software "debugged" hat bis zum letzten Fehlerchen (was realistisch kaum möglich ist) kann immer noch das Betriebs-System einen Hammer reinhauen.

Ich entwickle technisch-wissentschaftliche Software im Luftfahrtbereich, ebenfalls als Freiberufler. Es geht dabei um Testsysteme für Eurocontrol, Navigationssysteme und Prüf - und Mess-Systeme für die Flugerprobung neuentwickelter Flugzeuge. Es geht auch um Systeme zur "blinden" Instrumentenlandung (bis zum Boden).

Waufel, denkst du ernsthaft ich müsste für das was ich tue keine Verantwortung übernehmen ? Es geht dabei nicht nur um mehrstellige Summen (hier öfters im 7 - 8 stelligen Bereich) sondern in einigen Fällen auch um Menschenleben !!

Ausserdem hat so ein Freelancer schliesslich auch eine Menge "Peripherie" bereitzuhalten, Spesen fallen an, Auftragspausen sind zu überbrücken usw. usw.

Die normalen, "ungefährlichen" Aufträge mach' ich meistens mit 50€/h... wenn's aber verantwortungsmässig "richtig heiss" wird können's auch mal 150€/h sein.

Gruss, H-bone
Benutzeravatar
OldPicker
Beiträge: 4637
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:04 pm

Beitrag von OldPicker »

Tja, ich sehe da auch ein Haar in der Brühe:

Waufel, wenn das Finanzamt Geld zu bekommen hat, dann ist es halt so. Ob mit oder ohne Fakturierungsprogramm. Bei einer 6(!)stelligen Forderungssumme kann ich jedoch nicht nachvollziehen, dass Du ( oder der Bediener ) es nicht gemerkt hast, dass da etwas nicht stimmt. Und diese Steuerberechnung ist doch sicher nicht in einem einzigen Berechnungsjahr unbemerkt von Euch zusammengekommen, oder?

Wie dem auch sei, aber ich finde es - besonders in diesem von Dir geschilderten Fall - irgendwie nicht richtig, dem Programmierer der Fakturierungssoftware die volle Schuld zu geben, zumal ja nicht allein das Programm, sondern auch derjenige, der das Programm für Euch einrichtet daran beteiligt ist.... Wer mit so hohen Summen herumjongliert darf sich nicht allein auf ein PC-Programm verlassen.

Denkt sich zumindest der
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
_______________________________________________
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Waufel,

ich kann Deinen Zorn gut verstehen und habe selbst einmal fast am Boden gelegen. Als ich vor ca. 8 Jahren etwas über einen Rundungsfehler in MS Exell gelesen hatte, habe ich jede Ausgangsrechnung über einen Zeitraum von 2 Wochen geprüft bzw. prüfen lassen. Der Fehler war zwar ein Rundungsfehler ab der (ich glaube) 13. Kommastelle, aber ich was ich kontrollieren kann tue ich.

Es kommt auch vor, daß Firmen falsch beraten werden und in der Folge einen Vermögensschaden nehmen, wofür man Berater in Regress nehmen kann. Ein Freund von mir führt bespw. Managementberatungen, Audits etc. für größere Unternehmen durch, ist als externe Fachkraft für Umwelttechnik u. Arbeitssicherheit tätig und arbeitet für eine Zertifizierungsgesellschaft in deren Auftrag. Er hat eine separate Versicherung über mehrere Mio. Euro abgeschlossen für den Fall, daß eine Firma aufgrund seiner (Falsch-) Beratung einen finanziellen Schaden erleidet. Was ich damit sagen möchte: Wer sein qualifiertes Know How anbietet, verlangt sicher einen angemessenen Preis dafür, erhält aber auch gleichzeitig ein gewisses Maß an Sicherheit. Dies mag jedoch im Einzelfall auch leider anders sein. Allerdings sollte der Nutzer auch selber prüfen, was er Prüfen kann. Kalkulations-Software beispielsweise nehme ich über einen bestimmten Zeitraum kritisch in die Mangel.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Waufel
Beiträge: 343
Registriert: Do Mär 03, 2005 12:30 pm

Beitrag von Waufel »

Folgendes ist passiert:

Ein Prgrammierfehler in der Software hat schlicht statt 16% bzw 7% nur 12 und 5 % berechnet, obwohl die richtigen Sätze eingegeben waren! Selbst nach jährlichem Update des Programms hat der Fehler weiterhin bestanden! Ergebnis davon waren über einen Zeitraum von 7 Jahren eine Steuerschuld von insgesamt ca. 260.000€!
Der Richter hat etwa sinngemäß gesagt: "Junge, Pech gehabt!"
Bei einem Rechnungsanfall von ca. 3000 Stück/Jahr fällt das bei den einzelnen Rechnungen nicht auf! Und dann kam die Prüfung, und logischerweise haben sie dann auch die ersten zwei Jahre mitgeprüft.
Hat Spaß gemacht 6 Mitarbeiter nach Hause zu schicken, Insolvenz anzumelden und danach die Finger zu heben, jetzt arbeitslos zu sein, keinerlei Stütze zu bekommen! Das Ganze war vor zwei Jahren, die Mitarbeiter sind immer noch arbeitslos und meine Schulden sind kräftig gewachsen!

Wenn ich ein solches Programm kaufe, bei einem Softwarehersteller, der nicht unbekannt ist, muß ich als Nutzer davon ausgehen können, das diese Software richtig funktioniert. Es kann nicht sein, das sich durch normale Nutzereingaben die Programmgrundlagen ändern!

Wo bitte bleibt da die Verantwortung des Herstellers?

Wie RB schon sagte, für das Produkt kann man Euch haftbar machen, aber nicht für die Auswirkungen und Schäden!
Also ist nicht mehr Verantwortung da als bei einem Busfahrer, Automechaniker, Bäcker oder sonstwas!

Moralische Verantwortung mal ausgenommen!

Gruß Waufel
Antworten